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Mordfall Hinterkaifeck

51.760 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.05.2024 um 21:43
Ich weiß auch von alten Leuten früher, dass die sich richtig das "Maul" zerrissen haben und sich hinterher bekreuzigt .. was es wohl dann ungesagt werden ließ .. oder so. ;-)
Macht man ja heute auch noch, nur das Bekreuzigen ist aus der Mode gekommen, dafür lässt man hinterher salbungsvolle Sätze fallen.

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Mordfall Hinterkaifeck

03.05.2024 um 21:56
Zitat von azaleeazalee schrieb:Da hast du sicherlich recht. Würd aber sagen, dass das sicherlich von Familie zu Familie verschieden ist.
Meine Oma 1907 geboren hat mir eigenlich immer Antworten gegeben. Sicherlich kindgerecht, aber immer die Wahrheit.
Das finde ich ineressant - sicherlich von Familie zu Familie und auch da von Person zu Person unterschiedlich. Das von mir berichtete hatte ich aus Tendenz unter Großeltern (kannte noch alle vier), Urgroßmutter, Großeltern von Mitschülern/Spielkameraden (auf dem Land wohnte typischerweise mindestens ein Großelternpaar mit im Haus, somit hatte man da beim Besuchen anderer Kinder oft auch Kontakt) erlebt hatte.
Zitat von azaleeazalee schrieb:Auch, ob meine Großeltern noch Sex haben, wollte ich wissen. Ich bekam Antwort, und auch die Erklärung/Begründung dazu.
Andere haben diese Themen lieber ausgespart.
Das wird in der Generation davor vermutlich ähnlich gewesen sein.
Finde ich (positiv!) erstaunlich. Gegenteilige Erfahrung: Beim Spielen gesehen wie ein Junge pinkelt und mich gewundert dass das anders geht als bei mir (Mädchen). Gefragt was das für ein pinker Schlauch war "den der Jonas da hat" - Antwort: Ich müsse mich verguckt haben. (Dabei hätte man das ganz einfach erklären können, und es ging ja nichtmal um Sex.)
Zitat von azaleeazalee schrieb:Mord und Suizid, genau wie Tod wurde bei uns auch immer besprochen und von allen Seiten beleuchtet. Nicht immer ist es ein Tabu, in der Öffentlichkeit sicherlich. Es gehört sich nicht, aber die Neugier des Menschen ..
Auch das nicht. Krankheit - vage Umschreibung. (Opa hatte z.B. "die Schnauferei", es war vermutlich COPD und/oder Lungenkrebs; andere sind "im Krieg geblieben", ich wusste zwar dass es Selbstmord gibt und mancher "se derhängt" oder "se daschossn" hat um die Ausdrücke im Dialekt wiederzugeben, aber auch hier, was da passiert - gar nichts.)
Da ich zur Neugierde neig(t)e und auch lieber etwas mehr wissen möchte um genau das zu nutzen Verständnis, Mitgefühl, Mitleid zu haben habe ich da oft bemerkt wie ich "auf eine Wand stoße".
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das ist einerseits ganz richtig, aber ich denke, da muss man differenzieren: Es war etwas anderes, wenn jemand gestorben ist durch Alter oder Krankheit. Aber wenn es eben etwas war wie z. B. Suizid oder Mord, dann wurde das aus religiös-moralischen Gründen tabuisiert.
Ja, gerade dafür gab es vage Umschreibungen.
Ich wusste z.B. auch lange nicht was "im Krieg geblieben" wirklich ist. Gefragt, keine Antwort. (Dachte, es heißt jemand sei Soldat geblieben - und da sei man evl. traurig drüber gewesen weil derjenige so selten aus der Kaserne nach Hause kommt.) Später rausgefunden...
Zitat von azaleeazalee schrieb:Ich weiß auch von alten Leuten früher, dass die sich richtig das "Maul" zerrissen haben und sich hinterher bekreuzigt .. was es wohl dann ungesagt werden ließ .. oder so. ;-)
Ja, kenne auch das noch.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.05.2024 um 22:05
Ich versteh, was du meinst, ich wohne nicht weit weg von Schrobenhausen und bin von einem ähnlichen Schlag.
Die "Schnauferei" war auch oft die Diagnose, die der Arzt dem Patienten weitergegeben hat. Es war ja oft unheilbar. Warum also eine differenzierte Diagnose?
Die Wand war oft die eigene Trauer. Das ist ja heute nicht viel anders, nur unser Wissen ist größer. Wir schützen uns durch umfassende Berichte, so dass nicht weiter nachgefragt wird. Danach mauern wir dann auch. Und Suizid ist halt eine Todsünde, das war damals wirklich ein Makel für die Familie. Klar, hat man darüber ähnlich viel geredet, wie wenn man heute in Privatinsolvenz oder ähnlich existenzielles.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.05.2024 um 22:39
Zitat von azaleeazalee schrieb:Ich versteh, was du meinst, ich wohne nicht weit weg von Schrobenhausen und bin von einem ähnlichen Schlag.
Die "Schnauferei" war auch oft die Diagnose, die der Arzt dem Patienten weitergegeben hat. Es war ja oft unheilbar. Warum also eine differenzierte Diagnose?
Konkret ging es mir hier nicht um die differenzierte Diagnose (ob Lungenkrebs oder COPD), sondern dass solche Begriffe eben nicht weiter erklärt wurden und man vage, verschleiernde Alltagsbegriffe benutzt hat welche man auch nicht weiter erklärte/ bei denen man Nachfragen abwehrte.
Ich habe lange gedacht dass Opa sowas wie einen starken Schnupfen hat - und bis zum Sommer ist Opa locker wieder gesund! So konnte ich auch nicht verstehen wozu Opa die ganzen Geräte braucht (gefragt habe ich schon), warum irgendwie so "komisch" getan wird.
Ich hätte mit einer Antwort wie z.B. dass Opa sehr krank ist, nicht mehr gesund wird weil die Lunge kaputt geht/krank ist und nicht mehr heilen kann, viel mehr anfangen können.
Oder was "wiederbeleben" ist; mitbekommen dass es sowas gibt, aber dazu was das ist wurde nichts gesagt, dachte somit dass man damit tatsächlich einen Toten wieder lebendig macht. (Hätte auch meine pietätlose Kinderfrage erübrigt, ob der Arzt ihn nicht wiederbeleben kann.)
Kann mich an Autobiografien von ländlich aufgewachsenen Personen ungefähr meiner Großeltern- bis noch Elterngeneration erinnern in denen berichtet wird dass sie, obwohl ja mit Landwirtschaft aufgewachsen, völlig falsche Vorstellungen hatten wo bei einer Geburt das Baby rauskommt und wie es zur Schwangerschaft kommt. Obwohl Tiergeburten, "zulassen" (begatten lassen) x-mal gesehen, gar mitgeholfen. Da wurde dann z.B. vermutet dass die Schwangerschaft durch das Nebeneinanderliegen entsteht und das Baby beim Bauchnabel rauskommt - man ist schließlich etwas anderes als die Tiere.
Oder die Autorin von "Herbstmilch": Mutter verstarb bei Geburt des jüngeren Geschwisters - was da war, ein Tabu.

Ich gehe somit auch hier davon aus dass Kinder durchaus von dem Mordfall erfuhren, ggf. auch vage Begriffe wie "erschlagen" genutzt wurden, aber gerade Kinder keine Ahnung davon hatten was da genau ablief/ gefunden wurde und "unter Erwachsenen" blieb.
Und Suizid ist halt eine Todsünde, das war damals wirklich ein Makel für die Familie.
Ganz richtig. Mit einem allgemeinen Meiden des Themas (also auch abstrakt, andere, was heißt das in einem Buch) hat man evl. auch versucht den Charakter einer Todsünde beizubehalten.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.05.2024 um 12:07
Meiner Meinung nach sind dei Täter (ich gehe von mindestens 2 aus) sehr bald nach der Tat verstorben. Ob natürtlich oder im Zuge anderer kriminieller Aktivitäten wird mal wohl nie klären können. Daher auch kein Geständnis später. Vieles dürfte nicht mit der Tat zusamemnhängen (Inzest, "Geiz", etc.) und manche Theorien sind halt einfach zeitweise "modern". Ich denke dass die ursprünglichen Ermittler mit dem Verdacht in Richtung auf das Brüderpaar grundsätzlich nicht so falsch lagen und es brutal verlaufener Raubversuch war wo die Familie halt leider zum falschen Zeitpunkt da war. Der LTV hat sich halt immer wieder ungeschickt verhalten, aber wie soll er das ganze alleine durchgeführt haben plus den eigenen Hof verorgt?


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Mordfall Hinterkaifeck

04.05.2024 um 16:12
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 21.04.2024:Ja, aber es wird sicher kein Kind nach Hinterkaifeck geführt worden sein um sich die Spuren anzuschauen. Und man wird den Kindern einerseits nicht alles erzählt haben ("Sowas ist nichts für Kinder!") und andererseits werden auch unter den Kindern Gerüchte die Runde gemacht haben, so als Gruselgeschichte.
Wenn wir uns in die damalige Zeit zurück versetzen: Ich denke, die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen liefen schon herum und haben Vieles sicher aufgeschnappt, etwas ist ihnen erzählt worden oder sie haben es bis in Tatortnähe geschafft. Ich stelle es mir so vor, dass das ganze Dorf und die Umgebung in Aufruhr war. Das Ganze ist ja gar nicht zu vergleichen mit zum Beispiel der Anonymität einer Großstadt wie wir es heute kennen. Außerdem geht es nicht nur um Kinder, sondern es geht bis ins junge Erwachsenenalter. Stellen wir uns mal eine Frau vor 1905 geboren; sie war zur Tatzeit 1922 17 Jahre alt und sie wird Vieles aufgeschnappt haben oder selbst erlebt haben, aus der Ferne gesehen die Tage nach der Tat zum Beispiel auch. Nehmen wir mal rein fiktiv an, dass diese Frau recht spät noch ihr letztes Kind bekommen hat (damals hat man ja viel mehr Kinder noch bekommen als heute), sagen wir mal mit 30, dann wäre dieses Kind 1935 geboren, heute an die 90 gehend, könnte noch leben und ganz lebendig von dem O Ton erzählen. Diese Beispielrechnung soll ja nur zeigen, dass diese Menschen dort heute noch leben. Auch, wenn es schon Greise sind. Interessant find ichs. Natürlich führt uns das nicht zum Täter, natürlich nützt das nicht viel und die Menschen dort sollte man auch in Ruhe lassen. Keine Frage. Vermutlich werden die Erzählungen dann, wenn diese mal versterben aber doch sehr nachlassen.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.05.2024 um 20:04
Guten Abend, ich konnte leider ein paar Wochen die Diskussion nicht verfolgen. Gibts was Neues bezüglich Herrn Noack und der Kladdenprüfung?


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