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Mordfall Hinterkaifeck

51.786 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 20:19
@Manatee

Pfr. Haas hat sich niemals so geäußert. Er hat sich immer auf sein Beichtgeheimnis berufen, auch wenn er sich mit anderen, wie beispielsweise dem Lehrer Yblagger über den Mordfall und über die möglichen Verdächtigen unterhalten hat.

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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 20:48
@all
Die Version 8 des 3D-Modells von Hinterkaifeck ist auf hinterkaifeck.net eingestellt.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 21:21
Jetzt wo ich den Beitrag gerade schreibe dürfte unser Drama vor 86 Jahre seinen Lauf genommen haben.

Da kann man es sich mal leisten ein wenig in sich zu gehen.Auf Hinterkaifeck.Net hat jemand mal sinngemäß geschrieben : das ist ja alles toll gemacht hier, auch das Forum ist Klasse, hat Niveu und ist spannend. Aber - habt Ihr euch mal Gedanken gemacht, was ihr für negative Energien freisetzt. Seit ihr euch darüber bewußt ?

Tja, wieder so ein esoterischer Spinner. Dachte ich mir.
Dann merkte ich , daß ich die ganze Zeit am Grübeln war. Warum ist das Geld nicht mitgenommen worden, warum die Haue versteckt, wer hat das Gesagt, wer das ?

Sind die Tiere gefüttert worden usw. Alles , geht einen durch den Kopf, und eine Frage beinhaltet wieder drei Neue. Dann stellt man fest, das alles was als sicher geglaubt, auf einmal in Frage gestellt ist, oder sich in Luft auflöst.

Das geht dann gerade so weiter, bis man irgendwann feststellt, der Mordfall Hinterkaifeck hat Besitz von einem ergriffen. Wir sagen ja immer HK- Fieber, oder der HK - Virus. Tja, wir meinen das im Scherz, aber ist es noch einer? Oder steckt da mehr dahinter ? So wie ich unser Forum einschätze, sind doch alles gestandene Leute . Viele sicher mit fundierten Berufen u. Kenntnisse.Und ich habe auch den Eindruck, daß alle mehr oder weniger mit beiden Füßen im Leben stehen. Und
trotzdem beschäftigen wir uns eigentlich mit einem negativen Aspekt des Lebens. Was macht diesen Reiz aus ?


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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 21:23
@AngRa

Danke, somit können wir diese Geschichte "Aufhebung Beichtgeheimnis" wohl endgültig
abhaken.

@hexenholz

Danke für das Update.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 22:10
@hexenholz

Auch von mir vielen Dank für Deine Mühe und Arbeit !


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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 22:42
@drlämmer
hast Du gut geschrieben.
Wir beschäftigen uns mit einem negativen Aspekt des Lebens, weil von uns allen keinem klar ist, wieso das passieren musste.
Ich glaube auch nicht, daß es der Inzest ausgelöst hat, das war nur die Beigabe oder das "Schönrenden" nach der Tat. Inzest, das haben wir schon festgestellt, war zu dieser Zeit gar nicht so selten. So war es halt damals.
Obwohl, ich habe erst einen Menschen kennengelernt - nicht ich - sondern eigentlich mein Mann, ein Arbeitskollege von Ihm - dem ist es auch passiert. Er ist heute 40 Jahre alt und er kann sich nicht lösen. Eine Ehe mit 3 Kindern ist daran gescheitert.
Wie er schilderte, geht im heute noch die ganze Geschichte im Kopf herum.
Wenn ich mal kurz erzählen darf:
Er war das 4.Kind einer Familie. Auf ihm wurde ewig rumgehackt, er bekam zu Weihnachten keine Geschenke, seine Geschwister schon. Als er größer wurde, so ca. 8 Jahre alt, lernte er im Nachbarhaus einen "guten Onkel" kennen. Er nannte ihn Onkel. Ab sofort ging er mit dem in den Wald. Da passierte es.
Jahrelang ging das Drama. Er wurde im hörig. Dann kam er in das Alter und er heiratete die erste beste, die ihm über den Weg lief. Nur damit das mit dem Onkel aufhört. Meinte er! Das hat es aber nicht.Er war ihm hörig! Beide konnten nicht voneinander loslassen.
Der Onkel nahm ihn weiter mit in den Wald und er ist mitgegangen.
Er hat ihm einen Bauplatz geschenkt. Und es ging immer weiter. Trotz Ehefrau und Kinder.
Jetzt ist der Mann fertig, geschieden, ein Nervenbüdel. Ehe kaputt, sein Leben auch. Und er hat immer noch Alpträume.

Wollte das nur mal kurz reinstellen, damit man vielleich erkennt, was solche Menschen, denen das betrifft, mitmachen.
Es ist unglaublich.


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Mordfall Hinterkaifeck

31.03.2008 um 23:16
@hexenholz
Du hast Dich ja mal wieder selbst übertroffen. Vielen Dank für Deine unendliche Mühe!
Das muß Stunden an Arbeit gekostet haben.
Manfred, Danke.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 00:00
Erst einmal einen großen Dank an Manfred für die Aktualisierung des Modells - eine ganz besondere Arbeit, die er uns zum 86.Jahrestag präsentiert.

@ DrLämmer, ich hatte diese Gedanken heute im Laufe des Tages ebenso.
Alles fing genau vor einem Jahr und einem Tag an, als mir meine Frau "Tannöd" zum Geburtstag schenkte und ich just ein paar Tage später das Buch an einem Abend las und mich anschliessend an den Rechner setzte, um zu recherchieren...

Ich kann bis heute nicht genau sagen, warum dieses Thema mich besonders beschäftigt. Ich würde es aber auf der anderen Seite auch nicht als einen negativen Aspekt einordnen. Mich interessierte vor Jahresfrist eigentlich nur, welche Anteile von Fiktion und Realität in dem Buch enthalten sind.

Dann wurde allerdings mehr daraus, als ich mir an manchen Tagen wünschen würde, wenn ich eigentlich dringendere Aufgaben zu erledigen hätte... Meine Frau überlegt sich allerdings seither sehr gut, mit welcher Lektüre sie mich beschenkt.

Gestern hat sich mein Vater den Leuschner III mitgenommen, ich bin auf seinen Kommentar gespannt. Und einer meiner besten Freunde hat mich um den Hieber-Film gebeten. Er hat eine Fliesenlegerfirma und steht eigentlich so wie alle um mich herum mit beiden Beinen ganz gut im Leben...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 06:47
@elfeee

Du hast uns mit Deinem letzten Beitrag einen Einblick verschafft, wie sich eine Hörigkeit auswirken kann.

Ich gehe auch davon aus, dass ein Mensch, der seit Kindheit/Jugend einem anderen hörig ist, später kein Leben führen kann, wie es seine Umwelt, sprich Freund/Freundin bzw. Ehemann/Ehefrau von ihm erwartet oder sogar fordert. Hieraus ergeben sich dann große Probleme, weil der eigentliche Partner letzten Endes zurückgewiesen wird, was bei diesem zunächst Schmerz und Eifersucht, dann aber auch Hass und Rachegefühle auslöst. Jeder geht mit einer solchen Zurückweisung anders um. Manche nehmen es hin, andere rasten aus.

Ein Psychiater oder ein Psychotherapeut würde heute in einem solchen Fall darauf drängen, dass auf jeden Fall die häusliche Gemeinschaft zwischen höriger Tochter und dem Vater, zu dem die Hörigkeit besteht, aufgehoben wird. Das wäre im Fall der Hker nur schwer möglich gewesen, weil Victoria ihren Eltern das vertraglich vereinbarte Altenteil gewähren musste. Ich denke, dass die Grubers durch die Hofübertragung 1914 die Abhängigkeit zementiert haben, die dann das Unheil mit heraufbeschworen hat.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 10:38
@Bernie und @all
Noch eine Frage zur Anfahrt. Wenn ich auf der Autobahn von Nürnberg komme, ist dann die Ausfahrt Reichertshofen am besten?????. Kennst Du Dich da aus.?
Dann noch eine Frage. Das 3 D Bild von Hexenholz zeigt doch in dem Haus auch einen 1. Stock, war das dann schon der Boden (Auffindung der Haue). Es ist doch ganz oben auch noch ein Fenster. Ich frage nur da die Hinterkaifecker so eingeengt unten wohnten. Es hätte doch im 1.Stock noch Räume geben müssen. Was meinst Du oder die anderen dazu.?????
Gruß Sternro


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 10:48
@sternro
Fahr von der A9 bei Langenbruck ab, auf die B300 Richtung Augsburg, dann kommst du direkt durch Waidhofen.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 11:03
@AngRa,
klar, das Thema der "Entbindung vom Beichtgeheimnis" durch die Kurie in Rom ist nun vom Tisch !
aber einen juristischen Aspekt zu diesem Thema gibt es dennoch, gerade auch im Fall eines 6-fach Mordes, wenn nämlich die Kripo in diesem Fall (bsp.) einem Pfarrer unterstellen könnte, dass er geraume Zeit vorher aufgrund des Informationsinhaltes der (regelmässig) abgenommenen Beichten eine sich anbahnende kritische Mord/Totschlagsituation erkennen resp. befürchten musste, letztlich aber nichts zur Verhinderung getan hat.
In diesem besagten Fall hätte eine ANZEIGEPFLICHT bestanden, was dennoch nichts einer Verletzung des Beichtgeheimnsses zu tun hatte ! Das galt zur zeit des WK-I , und wohl auch noch um 1922 herum bzw. in der Weimarer Republik.

Die juristische Wortwahl war in etwa wie folgt:

"... Dagegen besteht auch für Geistliche die Anzeigepflicht, wofern sie von dem Vorhaben eines Hochverrats, Landesverrats, Münzverbrechens, Mordes, Raubes, Menschenraubes oder eines gemeingefährlichen Verbrechens glaubhafte Kenntnis erhalten und solches durch rechtzeitige Anzeige verhindern können..."

die konkreten Regelungen dazu finden sich ( stand um 1900 herum ) in:
Deutsche Zivilprozeßordnung, § 348
Strafprozeßordnung, § 52
Strafgesetzbuch, § 139

***********
Demnach wäre es denkbar, dass Pfr. Haas auch unter diesen Gesichtspunkten verhört worden war, und die (heute) fehlende Seite im Protokoll auch deswegen entfernt wurde (Antrag der Kirche ?), weil gewisse "sensible" Informationen daraus entnommen hätten werden können, die indirekt auch das Beichtgeheimnis tangiert hätten.
***********

Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 11:06
@ Hexenholz

vielen Dank, das hilft mir weiter
Sternro


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 11:31
@Bernie

Ich stehe derzeit unter Druck und kann erst später zu diesem Thema vernünftig antworten, wahrscheinlich erst in einigen Tagen.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 11:46
@AngRa,
Kein Problem ... und mache Dir bitte keine Stress ! Das (Berufs)-Leben geht vor !
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 13:55
@hexenholz aka Manfred

Auch von mir vielen Dank für Deine Arbeit!


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 14:45
Morgen Nachmittag bin ich wahrscheinlich in Waidhofen und werde dort ein bißchen fotografieren.
Mal sehen, was mir dort so vor die Linse kommt...


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 15:18
@all
Vielen Dank für Eure Dankmails! Ich werde versuchen in Zukunft den Hof langsam zu 'möblieren'. Aber wie gesagt, bin ich zur Zeit recht arg eingespannt.

Gruß, Manfred


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 17:19
@Bernie

Aussage Pfr. Haas / Beichtgeheimnis

Zunächst muss ich zugeben, dass mir § 139 RStGB (Fassung 1871) nicht bekannt war. Ein katholischer Priester hätte demnach mit Gefängnis bestraft werden müssen, wenn ihm im Vorfeld durch die Beichte bekannt geworden wäre, dass ein Mord geplant ist und er diesen durch Anzeige nicht verhindert hätte.

Zerknirscht räume ich auch ein, dass ich nicht gewusst habe, dass sich ein katholischer Priester 1922 nicht auf sein Beichtgeheimnis berufen konnte, wenn er eine Zeugenaussage machen sollte, weil es damals noch kein derartiges Aussageverweigerungsrecht für katholische Priester gab. Hätte er sich auf sein Beichtgeheimnis dennoch berufen, hätte er in Beugehaft genommen werden müssen.

Wie ich heute feststellen musste, kann sich ein katholischer Priester erst seit dem Reichskonkordat, somit seit dem 20.7.1933 auf ein Aussageverweigerungsrecht wegen Beichtgeheimnis (§9) berufen.

Aber:

Aus Sicht des Kirchenrechts ist das Beichtgeheimnis seit Jahrhunderten absolut und darf aus keinem Grund und unter keinen Umständen gebrochen werden, nicht einmal zur Rettung des eigenen Lebens oder fremden Lebens.

Im Codex Iuris Canonici heißt es im can. 983:

§ 1 Das Beichtgeheimnis ist unverletzlich, dem Beichtvater ist es daher streng verboten den Pönitenten durch Worte oder irgendeine andere Weise oder aus irgendeinem Grund irgendwie zu verraten.

In can 1388 § 1 CIC wird die Rechtsfolge der Verletzung des Beichtgeheimnisses genannt:

Ein Beichtvater, der das Beichtgeheimnis direkt verletzt, zieht sich die dem Apostolischen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation als Tatstrafe zu.

Ich gehe also davon aus, dass Pfarrer Haas gewusst hat, was er als katholischer Priester zu tun hat und somit hat er sich im Rahmen seiner Zeugenvernehmung zum Mordfall Hinterkaifeck von vornherein umfassend auf das Beichtgeheimnis berufen, welches er nach Kirchenrecht niemals brechen darf. In der Tradition des hl. Nepomuk, der für die Wahrung des Beichtgeheimnisses sogar gestorben ist, wird er die Strafe (Beugehaft) bewusst in Kauf genommen haben.

StA Renner wird die Aussage Haas gelesen haben und befand sich damit in einer Art Zwickmühle. Ein Aussageverweigerungsrecht für katholische Priester gab es nicht, also hätte er Beugehaft anordnen müssen, weil ein Zeuge in einer wichtigen Sache aussagen musste und dieses verweigert hat. Da er aber sowieso davon ausgegangen ist, dass die Tat von auswärtigem Räubergesindel begangen worden ist, was niemals zur Beichte bei Pfr. Haas war, wird er sich überlegt haben, dass es sich hierfür nicht lohnt, sich mit der katholischen Kirche anzulegen. Es wäre sicherlich nicht angenehm gewesen, einen katholischen Priester in Beugehaft zu nehmen.

Vielleicht hat er sich deshalb überlegt, dass es niemandem schadet, wenn die Aussage aus den Akten entfernt wird.

Zumindest halte ich dieses für eine plausible Erklärung, warum die Aussage nicht mehr in den Akten ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

01.04.2008 um 18:32
/dateien/mt31345,1207067557,detail
Bin gerade beim Extrahieren einiger Bilder aus dem Hieber-Film und habe einen recht guten Ausschnitt des Fotos von der Hofseite gefiltert. Dabei glaube ich zu erkennen, das es von der rechten Seite gar nicht in den Keller hinabgehen kann, da dort (auf der Seite der Hühnerleiter) kein Eingang oder eine Treppe hinabführt - schaut mal drauf...


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