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Mordfall Tristan

23.860 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen Xy, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Tristan

Mordfall Tristan

31.07.2011 um 17:27
Mit der Annahme engt man den Täterkreis zu weit ein. Es gehört keine besondere Berufserfahrung dazu, jemandem die Kehle aufzuschneiden und dann ein Stück Muskulatur aus dem Oberschenkel herauszutrennen und die Hoden zu entfernen. Das kann man sich ein paar mal ausmalen und dann sollte das gelingen.
Schwieriger stelle ich mir vor, das Maß an Kalblütigkeit, Abgebrühtheit und Mangel an Mitleid für seine Mitmenschen zu erreichen, das für eine solch monströse Tat notwendig ist. Das lernen aber auch nicht Mediziner, Metzger, Schlachter.

Spekulatius.


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Mordfall Tristan

31.07.2011 um 21:04
@spekulatius
ich denke da anders ,man stumpft mit der zeit ab,nicht das jetzt jeder ein mörder ist, aber wenn man ausrastet und rot sieht, ist fleisch fleisch, dann sieht man nicht mehr den menschen,
genauso wie du kein schwein siehst wenn du es schlachtest
man muß den kopf ja abschalten, oder könntest du ein schwein einfach so umbringen und zerlegen
für einen der tiere liebt ,ist das schon ein einschnitt ins leben
man weiß ja auch nicht was für gedanken der täter hatte(auch schon vorher)
sicherlich ist der täter nicht ganz frisch .........keine frage;-)

nehm doch mal an, ein kfz mechaniker rastet aus ,meinst du der würde so vorgehen ?
es war doch bestimmt einer vom fach,es gibt natürlich die geringe möglichkeit ,das es ein postbote oder sonstwer war..........
und zu dem schneiden.........
haste mal ein schwein zerlegt ,oder mal ein zähes stück entfernt
ich glaube nicht, das es so einfach ist ,man muß schon übung haben und vor allem ein scharfes messer........ nicht diese supermarktkrückenmesser;-)
es wurde ja geschrieben, das der täter ahnung hat und präzise geschnitten hat

wenn man hühnerfleisch schneidet, ist es ja was anderes

aber ich stimme dir zu ,das man den täterkreis dadurch extrem einschränkt
welches wäre denn deine theorie ?


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Mordfall Tristan

31.07.2011 um 21:11
Viel perverse Killerhaben ähnliche Verstümmelungen begangen,ohne diesem Personenkreis zu entstammen, das führt meiner Meinung nach überhaupt nicht weiter.

Interessant ist,warum dieser tiefe Schnitt mit fast Enthauptung.Und warum überhaupt Gewebeentnahmen. Warum die vielen Messerstiche?

Am einfachsten wäre die Theorie vom irren Killer/Serienkiller. Kann ich mich persönlich nicht richtig mit anfreunden. Warum passierte sowas in der Gegend nicht nochmal? Und die Overtüre mit den zwei Männern auf der Parkbank passt auch nicht.

Steckt also eher viel Emotion in dem Mord.Fast wie eine Bestrafung oder der Täter steigerte sich in was rein.


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Mordfall Tristan

31.07.2011 um 21:35
naja ,eine theorie muß man ja haben,wie du merkst änder ich meine auch öfters mal

nicht nur um eine lösung zu finden, oder weil ich spaß daran habe........nein
sondern um einfach um einiges auszuloten..........
ich gehe einfach viele möglichkeiten durch,meistens fällt mir dabei etwas auf oder ein was mich möglicherweise weiterbringt ......oder auch nicht

also deine theorie ist eine bestrafung und ,oder hass um das problem mal an den eiern zu packen
so ungefähr.........
und es könnte jeder sein, du legst dich jedenfalls nicht auf eine richtung, oder typ fest.
du meinst aber der täter hätte ihn gekannt ,oder vorher schonmal gesehen aufgrund des hasses
also etwas muß vorgefallen sein.....,vorher

stimme ich im groben mit überein :-)
allerdings gehe ich noch von vorkenntnissen mit dem messer und den fleischschneiden aus
ob selbst beigebracht ,oder erlernt....... lasse ich jetzt mal dahingestellt


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 07:54
Hallo,

ich finde es toll, mit welcher Initiative hier zusammengearbeitet wird.

Zu meinem inhaltlichen Einstand möchte ich gerne (nachdem ich heute Nacht Alles gelesen habe) folgende Ideen beisteuern und gleichzeitig darauf hinweisen, dass ich die Informationen der User:

M11/Erster-Zweiter/Speculatius und vieler Ungenannter einfach nur zusammengesammelt und eine meines Erachtens nach mögliche Theorie zusammengefasst habe.

Auch ich halte es für wichtig, das Andenken des Opfers zu wahren und Primär- von Sekundärinformationen zu trennen. Weiterhin lehne ich es ab, einzelne Bevölkerungsgruppen unter einen Generalverdacht zu stellen.

Insgesamt halte ich das Tatgeschehen selbstverständlich auch für krank, Auftraggeber, Organisator oder Täter jedoch für in höchstem Masse steuerungsfähig.


Ich vermute folgende Hintergründe:



Ich sehe KEINE Übertötung, meines Erachtens steht die präzise chirurgische Vorgehensweise und -Umsetzung im Vordergrund der Tat.

Vor dem Hintergrund der gesicherten Informationen und vielen Variablen sehe ich hier die höchste Wahrscheinlichkeit.

Entfernt jemand "zufällig" definierte Körperteile mit medizinischer Akkuratesse? sicher nicht, auch kein "Militärangehöriger", wichtig sind die anatomischen Kenntnisse. Daher ist eine frühere Ausbildung (Medizin bis Schlachthof) anzunehmen. Ich gehe von einem wirtschaftlich benachteiligten Täter aus.


Die Annahme: "Da taucht jemand auf und fängt just in FFM mit dieser präzisen und planvoll gehandgabten Vorgehensweise an", halte ich für nicht plausibel / durchgängig.


Im Vorfeld wurde bereits die rituelle Bedeutung des Vorgehens angesprochen. In manchen Kulturkreisen verspricht man sich duch den Verzehr von Körperteilen (üblicherweise: Haie, Schlangen, etc...) gewisse Eigenschaften.

Dies reicht vom üblichen asiatischen Konsumverhalten eben bis zu der Tatsache, dass in Afrika beispielweise menschliche "Albinos" teilweise geopfert wurden / Werden und daher besonders geschützt werden müssen. (man denke auch an die unbekannte Tote aus dem Main)

Oder, um es einfach zu sagen: In manchen Kulturen gibt es Bräuche, die weit über unsere esoterischen oder spirituellen Vorstellungen hinausgehen.

Besonders bedeutsam in diesem konkreten Falle finde ich die Tatache, dass offensichtlich KEINE Übertötung (keine Hinweise), sondern eine "rituell korrekte" Schächtung stattgefunden hat.

Diese wurde methodisch als auch prozessual eingehalten.

(sofortiges Betäuben durch massivste Schläge auf den Kopf / an den Beton, Vermeidung von Stresshormonen durch sofortige Tötung (Halsschnitt), dann gezieltes Ausbluten)

Es soll Zufall sein, die spätere Genussqualität des "Zielmaterials" gezielt sicherzustellen?

Bei den entnommenen Fleischteilen (mir wird schlecht) handelt es sich rein fachlich gesehen tatsaechlich um das qualitativ angeblich hochwertigste "Material", und ich nehme an, dass dies bei einem Ritual zubereitet und verzehrt wurde, so dass die Eigenschaften der Jugend / Potenz / Whatever auf den Verzehrenden übergehen mögen. Vielleicht auch ein totkranker Patriarch?


Zum Abschluss der rituellen Schächtung wurde das Opfer ein einer rituell "reinen" Lage zurückgelassen, daher die Verdeckung der Wunden und "das Ungeschehenmachen" der Tat durch die Verdeckung des Gesichts. Tristan kannte den Täter, vielleicht aber erst ein paar Tage.

Dieses Verhalten würde psychologisch zweifelsfrei auf Reue des Täters deuten, möglicherweise genauso wie der Besuch beim Rechtsanwalt. (siehe unten) Dies halte ich jedoch für inkonsistent: Jemand "schlachtet" ein Kind mit dem Ziel des Verzehrs ab (Dies unterstelle ich aufgrund der präzisen Vorgehensweise, siehe oben) und geht Tage später "ohne juristische Not" zum Anwalt? Nein, das macht jemand, der mit der Tat nicht umgehen kann. Und jener "Zweifler" soll so eine Tat in dieser "Qualität"durchstehen? Da klemmts in beiden Richtungen.


Zurück:

Ich vermute, dass solch ein Ritual stattgefunden hat, in der Nähe von FFM, und ich gehe davon aus, dass dies eine Auftragstat war. Vermutlich wurde Tristan von einer Person, die er "inoffiziell" kannte, durch etwas Besonderes, vielleicht ein Geschäft, angelockt. Selbstverständlich kann dies auch anders "angebahnt" worden sein.

Daher wusste er von dem Termin, war nervös, und sorgte für die entsprechende Freizeit für die Verabredung. Warum wartete er ca. 15 Min. am Bahnhof und warum haben die Typen ihn auf der Bank mittels 30 Sekunden eingekeilt? (Aussage Hundebesitzerin)

Vermutlich weil eine Zeit vereinbart war.


Der Täter wirkte ungepflegt, möglicherweise dem Obdachlosenmillieu zuzuordnen. Würde jemand in dieser Lage eher anfangen Auftragstaten übelster Art durchzuführen oder seine besonderen Bedürfnisse zu stillen?

Ich vermute Drogen / Finanzen als Lockmittel.


Weiterhin gehe ich davon aus, dass er nicht aus der Umgebung kommt, daher das skrupellose Auftreten. Die Abreise war vielleicht schon (angeblich) vorbereitet, das Auto wartete vielleicht wirklich schon auf dem Parkplatz mit laufendem Motor.

Dies wäre eine Erklärung für das spurlose Verschwinden nach der Tat.


Den Auftraggeber vermute ich in einem fremden Kulturkreis (kann auch Deutscher sein) sowie in einer finanziell oder sozial höchst einflussreichen Position.

Laut "Bedürfnispyramide nach Maslow", auf welcher Ebene würdet Ihr eine solche Tat vermuten:

-Lebenserhaltung/Sozialer Bereich/Anerkennung/Status/Selbstverwirklichung?

Ich gehe von letzterem aus (oder zumindest von hohem Einfluss), daher vermute ich eine exponierte gesellschaftliche Stellung.

Warum gibt es keine Taten mehr?

Nehmen wir an, obige Annahme wäre korrekt, dann müsste der Auftraggeber eine mögliche Indizienkette zu Ihm zwingend unterbrechen. Daher vermute ich fast, dass der Täter nicht mehr lebt, vielleicht findet er sich sogar in der Nähe Niedernhausens.

Die Tatortparallelen sowie die Nähe zur Grossbaustelle hatten wir schon. Und üblicherweise werden diese Ritualien in anderen Kulturkreisen ausgeübt, dort herrschen eben häufig andere organisatorische Reifegrade.

Die Rechtsanwaltsache koennte A) eine Finte B) der Versuch des Täters zur Aufklärung sein. Menschen des angenommenen Umfelds sind vielen Widrigkeiten ausgesetzt und nicht immer stabil. Dies koennte eine weitere Erklärung fuer ein Ableben sein.


Landkarte / Fingerabdruck / Rucksack / Bücher: Warum wurden diese zurückgelassen? Um die Spur auf den Täter zu lenken, er ist möglicherweise bereits tot. Der Rucksack lag ja laut Bauarbeiter auch schon "Monate" dort im Wald.

Da der Täter aus dem weiten (Süd)-Osten kommen könnte, sind die Fingerabdrücke vielleicht eh nicht gesichert.

Zusammenfassend unterstelle ich weniger eine "Wahnsinnstat" als vielmehr die kalte, organisierte Durchführung eines ekelhaften Verbrechens und stelle diese Thesen gerne der Diskussion. Ich denke, dass bei den weiteren Ermittlungen weniger der Täter, als die Tatortumfelder in den Fokus rücken könnten.


Viele Grüsse,

DE_Zwo


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 08:38
@spekulatius
Deine Annahme ist meiner Meinung nach nicht ganz korrekt. Bei dem von @Vidocq angeführten Vergleichsfall des Helmut Daube wurden die Genitalien komplett und großflächig entfernt, samt umliegender Hautpartien. Eine solche Vorgehensweise ist sicher auch jedem unbedarften zu zutrauen. Hier jedoch wurden präzise die Hoden aus dem Hodensack entfernt. Für mich nichts anderes als ein Chirurgischer Eingriff, den sicher nicht viele so einfach drauf haben. Auch die andere Gewebeentnahme erfolgte scheinbar sehr "professionell". Ich gehe davon aus, das der Täter entsprechende Vorkenntnisse gehabt haben muss.


@DE_Zwo
Hallo und willkommen. Deine Ausführungen sind sehr interessant, vieles davon wurde auch hier schon gepostet. Das mit der rituellen Schächtung hatte ich auch schon mit anderen Usern vermutet. Das mit dem Militärangehörigen ist nun Ansichtssache. Aber die Art der Tötung weist nicht nur auf die von dir beschriebene Schächtung hin, sondern auch auf ein Vorgehen wie beim lautlosen Töten, so denn man davon ausgeht, das der Liederbach als Ort des Ausblutens unter diesen Gesichtspunkten bewusst genutzt wurde. Definitiv wurden dadurch Blutspuren und Geräusche unterdrückt bzw vermieden finde ich. Sollte es jemand mit medizinischer Bildung sein, kann dies durchaus zusammengehen, aber auch eine Vorgeschichte in der Fleischverarbeitung etc wären denkbar. Meiner Meinung nach verknüpfte der Täter dabei gekonnt seine Fähigkeiten/Fertigkeiten verschiedener Bereiche. Das mit dem rituellen und der Aufnahme der Attribute des Opfers erscheint mir auch stimmig, aber Tristan war noch jung, in der Pubertät. In wie weit das dann Sinn macht, erschliesst sich mir leider nicht.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 08:45
@PrivateEye

Hallo PrivateEye,

bezueglich des Rituals / Alters koennten folgende Aspekte eine Rolle spielen:

-an der Schwelle zur Geschlechtsreife (Reinheit)

sowie (Info ist hier aus dem Forum)

-das Tatgeschehen spielte kurz vor Neumond und wenige Tage vor dem islamischen Opferfest.

Hierzu müsste man jedoch weitere Details zu etwaigen Praktiken kennen.

Viele Grüsse,

DE_Zwo


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 08:58
@DE_Zwo
Reinheit wäre sicherlich ein Aspekt der zu beachten ist. Immerhin war er ja aber noch ein Junge und kein Mann, in wie weit das unter Umständen mit Potenz zu tun hat, müsste wohl auch analysiert werden. Mit Mondzyklen etc kann ich leider nicht wirklich viel anfangen, da ich da nicht sattelfest bin. Entsprechende belegbare Infos wären hierbei von Nöten und sicher sehr interessant.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 09:06
@PrivateEye

Da müsste ich mich auch noch reinlesen bzw. andere TN freundlich um Unterstützung bitten. ;-)


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 09:18
@PrivateEye
@DE_Zwo
Noch eine Info dazu
Mitte der 70er (1976 -1977) gab es in Hannover eine Mordserie, die bis heute nicht aufgeklärt wurde. Mind. 4 Männer - zwei Frauen wurden präziese zerteilt. (Harbort schreibt dazu: ohne dass die Ermittler auch nur in die Nähe des "hochpathologischen" Täters gekommen wären. )
Sicher eine andere Motivlage als bei Tristan. Oder die gleiche, da so gut wie nichts sinnvolles ermittelt wurde. Selbst ein Mann mit einer markanten Bein Tätowierung wurde nie identiviziert. Und was an Gliedmassen alles fehlte?

Rechnet man einen Täter der ein abgeschlossenes med. Studium hat, mit ca. 26 -30 Jahren, (1975) so wäre er 1998 gerade mal 46-51 Jahre alt gewesen.

Auch wenn die Ausführungen von @DE_Zwo etwas bestechendes haben, ich versuche den Fehler vieler Ermittler zu vermeiden - das zu schnelle fokusieren auf einen Täter sowie Tatmotiv.
Denn oft stellt sich der Sachverhalt bei einer Klärung ganz anders dar.
Vidocq


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 09:35
@DE_Zwo
Da geht es dir wie mir. Vielleicht findet sich jemand, der sich möglicherweise mit solchen Sachen auskennt und auch Erfahrungen hat, das wäre sicherlich hilfreich.


@Vidocq
Dein Fall aus Hannover könnte möglicherweise eine Entsorgung der Leichname darstellen. Warum sie dann aber scheinbar so stümperhaft geschah, im Gegenteil zum von dir genannten "Hochpatologischen" Täter und Zerteilen der Leichen ist beinahe auffällig. Mit dem Fall Tristan wird das wohl nichts zu tun haben. Das große Problem, das fehlende Motiv, macht sicher allen zu schaffen und schafft Raum für Spekulationen. Ich denke, die derzeit einzige Möglichkeit etwas über Motiv und Täter zu erfahren, sind die Begleitumstände der Tat. Daher wie und wo wurde sie durchgeführt, mit was etc. Durch eine damit verbundene mögliche Eingrenzung der Fähigkeiten/Fertigkeiten und Auftretens/Agierens des Täters, könnte möglicherweise erstmal Hintergrund und Charakteristika des selben beleuchtet und eingeengt werden. Sollte sich dadurch ein entsprechender Background darstellen, wäre es unter Umständen möglich hinter die Motivation dieser Tat zu kommen. Und natürlich sollte man sich nie auf nur eins festlegen, sondern auch andere Möglichkeiten in Betracht ziehen. Da man sich in diesem Forum ja primär austauscht, sollte dies kein Hindernis sein.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 09:49
l@Vidocq
@PrivateEye

ich sehe das genauso, in Punkto: Freiheit im Geiste sowie strukturiertes Vorgehen.

Prima finde ich auch den Gedanken, vom Indiz aufs Täterprofil rückzuschliessen.

Eine der Kernfragen ist meines Erachtens: Wo seht Ihr momentan den Tatauslöser?

Seht ihr auch eine Häufung der Indizien für eine Ritualtat oder findet Ihr das "holzwegig"?


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 10:05
@DE_Zwo
Einen Tatauslöser kann ich leider nicht erkennen, da dieser ja direkt mit der unbekannten Motivlage übereinstimmen müsste. Da ein Normales Verbrechen beinahe auszuschließen ist, bzw nachweisbar wäre, kommt auch die Tat als Verschleierung höchstwahrscheinlich nicht in Betracht. Etwas rituelles, was aber erstmal nachvollzogen werden müsste, ist da durchaus denkbar. Genauso wie eine Tat aus Rache. Hierbei muss es aber nichts persönliches gewesen sein, womit auch eine fehlende Täter-Opferbindung erklärbar wäre. Möglicherweise, sehr weit spekuliert jetzt und damit durchaus ein potentieller Tatauslöser, wäre, das Tristan schlichtweg jemandem ähnlich sah, den der Täter kannte. Und aufgrund einer negativen Erfahrung bzw eines Traumas so handelte. Das wiederum könnte ganz gut zu jemandem passen, der an/in den Balkankonflikten der 90er involviert war, beispielsweise. Und die dort vertretenen Gruppen sollten kulturell bedingt sicher mehr Erfahrungen mit rituellen Schächtungen haben, als der normale Mitteleuropäer. In Deutschland selbst ist diese Methode der Schlachtung seit den 30ern verboten, im Rahmen der Tierschutzgesetze, während es woanders noch ganz gewöhnlich praktiziert wird heutzutage. Allerdings sollte man auch eine mögliche sexuelle Motivation nicht außer Acht lassen, der Lustmord an sich, wobei der Täter seine Befriedigung aus dem Tötungsakt selbst zieht. Da dies aber wahrscheinlich nur eine Einzeltat gewesen ist, erscheint eine einzelnes Verbrechen, ob Rituell oder Rache, wahrscheinlicher.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 10:13
@PrivateEye

Da ja die verfügbaren Quellen zur Motivlage bereits gut abgearbeitet wurden, eine Frage:

Weisst Du zufällig adhoc, (ich bin nach meiner Nightsession echt zu faul, bitte um Nachsicht), ob jemand das wkw - Forum mal detailliert durchgesehen hat? Ich erinnere mich an mehrere kopierte Passagen weiter vorne.


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 10:29
@DE_Zwo
Möglicherweise. Standen glaub ich einige Posts da. Genauen Wortlaut wüsste ich jetzt aber auch nicht. Einfach noch mal schauen.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 11:04
@PrivateEye
Also das verteilen der Leichenteile sehe ich nicht als stümperhaft an. Zu oft versuchen die Täter im Nachhinein damit die Schuld von sich zu weisen. >Ich habe Euch ja genug Hinweise gegeben, wenn ihr zu doof seit, bin ich nicht daran schuld.<
Hat in gewisserweise der Ney ja auch praktiziert. (anonymer Brief u.w)

noch mal zu H Daube
da war das Motiv so überliefert ja Hass auf Schwule. Die Verstümmelung diletantischer, aber im Prinzip fast identisch.
Karl Steinwegs (1984) schnitt anscheinend aus Neugier die Geschlechtsteile ab.

Aber da gab es noch einen, nur fällt mir der Name nicht ein.

Gruss Vidocq


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 11:29
@Vidocq
Das mit dem Stümperhaft ist lediglich eine Vermutung, nicht mehr. Ich kenne da jetzt die Einzelheiten nicht genau, aber wenn alle zu dem selben Zeitpunkt starben und von einem Massenmord auszugehen ist und nicht von einer Serie, verwundert mich das doch. Wäre in einem solchen Fall nicht ein Massengrab etc sinnvoller? Ich meine, wenn in einem solchen Fall etwas organisiertes wäre, sollten die Leichen entweder ganz verschwinden oder aber regelrecht präsentiert werden, aber kein Mittelding. Und schließlich ist auch nicht unbedingt jeder Täter hochintelligent etc, nur weil er nicht gleich ermittelt werden kann.

Zu Daube, bei der Brutalität kann man durchaus von Hass und Rache als Leitmotiv ausgehen. Möglicherweise könnte es aber auch eine Tat/Bestrafung aus verschmähter Liebe sein. Das Kriterium Homosexualität wird meiner Meinung nach viel zu falsch und zu hoch bewertet. Aber sicher hatte das ganze damals einen anderen Stellenwert als heute, auch Strafrechtlich gesehen. Eine Tat aus Leidenschaft läge aber durchaus im Bereich des Möglichen. Auch wenn es jetzt etwas seltsam klingt, aber bei Tristan war diese Entnahme aufgrund ihrer Akkuraten Durchführung ja fast schon als behutsam anzusehen, ebenso wie das Platzieren der Leiche und dem damit vebundenen Verdecken der Wunden. Mögliche Schuldgefühle des Täters oder eine Art letzter Respekt?

Karl Steinwegs sagt mir nichts, dazu müsste ich mich jetzt auch erstmal belesen.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 12:42
@PrivateEye
Einmal umgedreht, warum nicht das Entfernen der Körperteile als Verdeckung einer anderen Straftat?

Bezogen auf die Bein Teile? Die Hoden zum ablenken? z.B ein Tatto? Sicher sind Ober+Unterschenkel, bzw. die Hüfte nicht der häufig übliche Ort. Aber mit normaler Kleidung immer verdeckt.

Wäre da z.B ein HK gewesen, hätten die Gesinnungsschnüffler ihn doch so lange durch die Mangel gedreht, bis er den Stecher benannt hätte.

Denn zu der ominiösen Rückenverletzung? vom Kieselsteine werfen ist nichts genaues geschrieben.
In der Regel gibt so etwas ein Hämatom, keine wirklich schwere Sache. Er gibt aber an, wegen der Verletzung zum Arzt zu wollen. Denn die Wortwahl "grossflächig" die macht mich stutzig.
Die Ermittler werden alle üblichen Szenarien durchgedacht haben. Die auch?

Tobias Dreher war der Name der mir nicht einfiel, auch die Hoden entfernt, 11j.

Gruss Vidocq


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 13:30
@Vidocq
Halte ich für unwahrscheinlich, da zu kompliziert und zu aufwendig. Außerdem, nur für eine mögliche Verdeckung, hätte das die Tatzeit unnötig verlängert und die Entdeckungsgefahr maximiert. Wer hätte ihn befragen sollen wenn er tot ist? Eine mögliche Nachverfolgung diverser Hinweise am Körper ist logisch, aber von ihm selbst hätte man ja keine Antworten mehr erlangen können. Wäre es, nehmen wir die von dir erwähnte Verdeckungstat an, nicht logischer solch ein Merkmal, was es auch ist und wie es da hin kam, kleinflächig zu entfernen und das ganze als Unfall zu drappieren? Immerhin waren Bahnschienen in der Nähe. Warum dann die Tat so öffentlich, hätte es nicht mehr Sinn gemacht ihn irgendwohin zu verbringen und dort in aller Ruhe agieren zu können? Und schließlich das ganze Mediale Echo der Ereignisse, das zwangsweise kommen musste. Wäre er versteckt worden, gäbe es erstmal "nur" eine Vermisstenanzeige etc. So jedoch stand alles gleich im Fokus der Polizei und der Öffentlichkeit. Außerdem war die Organentnahme viel zu akribisch für eine Verdeckung, da wäre der/die Täter wohl eher großflächig und schnell vorgegangen wie im Fall Daube.

Das mit den Kieselsteinen und Hämatomen kann etwas bedeuten, muss aber nichts. Kann genau so gut eine Rauferei unter Kindern gewesen sein, auch mit Steinwurf, vielleicht auch größeren Teilen, derer er sich einfach geschämt hat. Welcher Junge erzählt schon gerne das er verprügelt und möglicherweise gedemütigt worden ist?

Danke für den Namen, seh ich mir in Kürze an. Zu Karl Steinwegs gabs ja leider nicht allzuviel.

mfg
Eye


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Mordfall Tristan

01.08.2011 um 13:51
@PrivateEye
1984: Karl Steinwegs (das Monster vom Niederrhein) ermordete zwischen 1974 und 1984 am Niederrhein ein männliches Kind, einen Jugendlichen und vier Männer. Allen bis auf das erste Opfer schnitt er das Geschlechtsteil ab.
1974 Ernst Dorf 59 Jahre erschlagen mit einem Ziegelstein von Kurt Steinwegs in Gifhorn wegen dem Raub eines kleinen Geldbetrages.
Arnold Pump 18 Jahre wird von ihm erschlagen.
1978 Andrew Robinson wird von Kurt Steinwegs am Alter von 13 in Gifhorn erstochen.
1980 Clemens Lichtenberg 19 Jahre wird mit einem Stein von Kurt Steinwegs am Alter von 19 in Essen, Nordrhein-Westfalen, getötet.
1981 Jan Hans Nielsen wird von Kurt Steinwegs am Alter von 26 in Faborg, Dänemark totgetreten und ins Hafenbecken geworfen.
1984 Willi Fleischer stirbt im Alter von 42 Jahren in Suechteln, weil sein Schädel von Kurt Steinwegs zerquetscht wird.

Der hatte auch kein gleiches Muster drauf.

Gruss Vidocq


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