Da gibts unzählige rekonstruierte Tatverläufe.
Habt ihr schonmal in Betracht gezogen, dass der Mörder vielleicht dieselben Gedanken hatte als der Kannibale aus Wien? (Link hierzu:
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20071121_OTS0229)
Dieser beteuerte nach der Ausweidung seines 49jährigen Opfers immer, er wollte nur wissen, wie ein Mensch von innen aussieht. Was, wenn der Mörder erst nur Interesse am Töten fand, und in seinem Blutrausch nichtmehr nachdachte was er tat? Vielleicht ein Triebtäter, der zuviel Horrorfilme gesehn hat und diesen "Reiz" hautnah erleben wollte?
Vielleicht hat die Entfernung der Hoden auch einen psychischen Ursprung? Was wenn der Mörder (und das ist jetzt weit her geholt) die Mutter/den Vater des Jungen kannte und impotent war? Was wenn er von Verwandten des Jungen aufgrund dessen schikaniert wurde und sein Maß an Erträglichkeit irgendwann übergelaufen ist? Das kann viele Jahre her sein, Jahrzehnte sogar - vielleicht hat es den Mörder die Zeit über so verletzt, dass er auch nach all der Zeit Rache nehmen wollte? Vielleicht ein Mann mit kümmerlicher Erscheinung der keine Chance gegen einen Erwachsenen hätte und deshalb zu deren Kind griff?
Stand eigentlich schonmal irgendwo, ob die Vermutung besteht dass Tristan ein gezielt ausgesuchtes Opfer war? Ging er jeden Tag diese Straße um die selbe Uhrzeit entlang? Welches Wetter war? (Schlug der Täter bei Regen, Kälte oder Nebel zu war es unwahrscheinlicher dass ihn jemand sieht - warum sollte also der Täter bei solch einem Sauwetter genau -dort- anwesend sein?)
Dass er die Hoden des Jungen als Souvenier mitgenommen hat ist die einfachste Theorie die man finden kann. Im Normalfall kann man sowas sowieso erst beurteilen, wenn der Mörder weitere Male zuschlägt - wie Ed Gein zB, der die Köpfe und Gesichtshäute seiner Opfer mitnahm. Und das "Souvenier-Ausweiden" wird dann meist auf Sekten oder occulte Persönlichkeiten projeziert - was die Ermittler meist unsinnig auf eine falsche Fährte lockt.