U.a. weil diese DNA-Spur vom Gericht zu optimistisch bewertet wurde. Und auch deswegen, weil die Verteidigung eine andere DNA-Spur (Ursula-Hermann-Fall) falsch bewertet hat. Und, ich bin hier ganz auf Aberdeens Seite, weil er schlecht beraten war, im Prozess zu schweigen. Rechtslage hin, Rechtslage her, auch Richter sind Menschen. natürlich wirkt ein solches Schweigen nicht gut.Frau.N.Zimmer schrieb:Warum sitzt er dann jetzt ein?
Was man ja so werten könnte, dass sie auch tatsächlich nichts wußte und somit auch niemandem was erzählen konnte!aberdeen schrieb:Keine der engen Freunde/Freundinnen hat ausgesagt, dass Ch. B. etwas davon verlautbaren ließ, sie sei durch B. T. bestohlen worden? Kein empörte Bericht über den Studienabbruch und die Lügen B. T.s? Ungewöhnlich, ungewöhnlich.
Das stimmt natürlich. Diese Lüge, inklusive Weißwürschtlessen, im ganzen Freundeskreis durchzusetzen, das muss man erst mal bringen, und das verweist schon auf etwas: Auf ein gespaltenes Verhältnis zur Realität, einen Hang zum Geschichtchenerzählen, selbst da, wo sie einem gar nichts einbringen (CB musste vom Studium überzeugt werden; die Freunde nicht!), eine Hochstaplerkomponente. Ich würde aber, wenn er der Täter ist, hier eher einen Puzzlestein zum Motivkonglomerat vermuten als das Motiv selber. Vielleicht wollte er per Gewalttat heraus aus der als sehr ungut empfundenen zweiten Welt, in die er in der Parkgarage verstrickt war. Ich finde es hochinteressant (und glaubwürdig), was die Freunde erzählen - dass es zwischen den beiden Welten - Freundeskreis und Parkgarage - kaum Berührungspunkte gab. CB soll seine Verlobte lediglich wenige Male gesehen haben... An das Motiv so, wie es im Urteil steht, glaube ich nicht, weil eben CB zumindest partiell informiert war. Aber wenn er es war, wenn er in der Tat einen Ausweg aus als unheilvoll empfundenen Verstrickungen zu sehen vermeinte, hat die Studienlüge innerhalb dieser deutlich auch selbstverschuldet eingegangenen Verstrickungen natürlich ihren prominenten Platz.Interested schrieb:Ich würde die Studienlüge nicht ganz so runterspielen. Schließlich hat er sehr viel Zeit damit verbracht, diese Legende zu bilden und vor allen aufrecht zu erhalten.
Fasst man einige Zeugenaussagen zu diesem Thema zusammen, ist eine endgültige Enterbung im Sinne von "Tischtuch endgültig zerschnitten", wohl als sehr unwahrscheinlich und lebensfremd auszuschließen.
Und deswegen würde ich da zwischen "Studienlüge" und dem Mord auch keinen Zusammenhang sehen wollen. Ch. B. wusste Bescheid, wirklichen Schaden wurde durch die "Studienlüge" nicht angerichtet, es blieb wohl nur die Frage, wie aus der Nummer wieder herauskommen. Da wäre tatsächlich der von der Kammer im Urteil vorgeschlagene Weg möglich gewesen: B. T. "opfert sich für die Parkgarage". Allerdings würde die Story auch ohne Mord funktionieren, indem B. T. seinen Bekannten und Freunden erzählt, dass seine Tante ihn brauche und er deswegen seine vielversprechende Karriere nicht weiterführen könne blablabla. Etwas in der Art und dann Gras über die Sache wachsen lassen. Irgendwann wäre das schon rausgekommen, aber dann hätte es eh keinen mehr interessiert.
Sehr richtig aus meiner Sicht. Und es zwackt aus meiner Sicht auch arg mit dem Ablauf: erst den Mord begehen und DANN Testament checken, will mich nicht so richtig überzeugen.
Das sehe ich naturgemäß etwas anders, aber ich will hier keine Diskussion über "Willens- und Entscheidungsfreiheit" vom Zaun brechen. Es sei denn, das ist gewünscht ...
ist es. Aber nicht hier. Hab ich mal Essays drüber geschrieben ;-)
Das ist nichtmal die dümmste Idee - die arme Frau ist tot, das Urteil gefällt und vollzogen; was soll jetzt eigentlich noch kommen?!
