@Heike75Du irrst Dich tatsächlich, was das Erinnerungsvermögen von Zeugen betrifft.
Das Beispiel von
@lawine im Horchheimfall ist hierfür sehr erhellend:
Das Rentnerehepaar wurde Donnerstagnacht ermordet. Im Prozess sagten gleich 5 Leute aus, die beiden ganz sicher am Freitag früh noch in der Bäckerei getroffen zu haben. Sogar das Gesprächsthema und wer was gesagt hatte war denen erinnerlich. Fakt war aber, dass das nicht stimmte. Und Fakt ist auch, dass das nicht eine Woche zuvor stattgefunden haben kann (weil die immer Freitags sich dort treffen), denn da waren die späteren Opfer noch im Urlaub.
Was macht man da als Gericht?
Vertraut man den belastbaren Beweisen/Indizien oder 4-5 Zeugen?
Diese Leute sind sicher alle sehr rechtschaffen und keine geübten Lügner, sie hatten keinerlei Vorteile durch die falsche Aussagen. Warum haben sie also so ausgesagt? Weil sie wirklich Erlebtes mit Gewohnheiten verknüpften und sich dann (vielleicht auch im Schock) nochmal intensiv erinnern. Und schwups hat das Gehirn eine neue Wirklichkeit erzeugt. Für die Personen ist das dann real.
Dann kommt noch hinzu, dass selbst Erinnerungen nicht fest gespeichert sind sondern dass auch diese verändert werden können, bewusst und unbewusst.
Das muss man wissen bevor die Diskussion hier wieder in Unterstellungen ausartet, dass Diejenigen, die trotz Wiederholung der Zeugenaussagen, nicht zu 100% davon überzeugt sind, dass Peggy tatsächlich am 7. Mai 2001 noch zwischen 15:00-16:00 im Ortskern von Lichtenberg unterwegs war.
Wir haben hierfür schon berechtigte Gründe, nicht allen Zeugen zu glauben.
Und entscheidend ist eh, was das Gericht daraus macht.
Jedenfalls sind Zeugenaussagen von Kindern schwierig, von Erwachsenen teilweise auch unzuverlässig und nach so langer Zeit mit aktiver Auseinandersetzung mit dem Fall in den seltensten Fällen noch "original".
Verstehst Du, was ich meine?
Da liegt keine Böswilligkeit vor und es geht nicht ums Prinzip. Zeugenaussagen sind zu Recht keine Beweise.
@JoniBoniDu bist also der letzte Samariter und leuchtendes Vorbild des Thereses hier? Dann leg mal los und bringe Argumente.
Zum Beispiel wie die Indizien dazu passen sollen, dass Peggy an dem trüben, kalten Maitag im Ortskern in wechselnder Begleitung und in wechselnder Bekleidung und Ausrüstung unterwegs war ohne zuvor Zuhause gewesen und ohne irgendwo was gegessen zu haben?