Peggy Knobloch
26.10.2012 um 14:42Apropos reißerischer Bericht: Diesen Eintrag fand ich beim Stöbern im Internet in einem Forum:
Foreneintrag von "Eichi" vom 07.06.2005 um 10:35 Uhr:
Bürgerinitiative: Peggys Mörder nach Festnahme misshandelt - Staatsanwalt ermittelt!
Die Hofer Polizei will sich zu Quäl- und Foltervorwürfen, die Peggys Mörder Ulvi K. gegen Ermittler erhoben hat, nicht äußern.
Die Nürnberger Abendzeitung hatte schwere Vorwürfe von Ulvi K. veröffentlicht. Demnach sollen zwei Kriminalbeamte den geistig behinderten Gaststättenhelfer nach seiner Festnahme während einer Vernehmung körperlich misshandelt und mit Psychoterror eingeschüchtert haben. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Initiative "Freiheit für Ulvi", die den 27-Jährigen für unschuldig hält und für eine Wiederaufnahme des Verfahrens kämpft. Der Mann hatte ein Geständnis abgelegt, die neunjährige Peggy am 7. Mai 2001 getötet zu haben, hatte dieses aber später widerrufen.
H. aus Naila, der Sprecher der Initiative, und deren Gründerin R. aus Münchberg hatten Ulvi K. erstmals vergangenen Donnerstang für zwei Stunden in der Forensischen Station der Bezirksklinik Bayreuth besuchen können.
H. wiederholte gegenüber unserer Zeitung seine Aussage, wonach der Gastwirtssohn bei dem Gespräch berichtet habe, dass er nach seiner Verhaftung in den Räumen der Polizeidirektion Hof ständig angeschrieen worden sei, nichts zu essen und zu trinken bekommen habe und allein in Dunkelhaft gesteckt worden sei. Im weiteren Verlauf des Gesprächs habe er dann auch bestätigt, dass ihm körperliche Schmerzen zugefügt worden seien. H.: "Um ihm keine Worte in den Mund zu legen, bat ich ihn, an mir zu demonstrieren, wie dies gemacht wurde. Daraufhin griff er mir an die Schultern und drückte gezielt auf eine hinter dem Schlüsselbein liegende Stelle."
Für ihn und seine Begleiterin R. war klar: "Jeder, der eine Ahnung von Kampfsport hat, weiß, dass dort ein Nervenpunkt liegt, der stärkste Schmerzen auslöst. Dabei werden aber keinerlei Spuren hinterlassen."
Ulvi K. habe weiter erklärt, dass die rabiate Behandlung nach seiner Verhaftung in den Räumen der Polizeidirektion Hof erfolgt sei, noch bevor der Haftrichter und sein Rechtsanwalt anwesend waren. Vor deren Erscheinen hätten zwei Beamte, die Ulvi K. namentlich genannt habe, ihm damit gedroht, er solle die Vorfälle für sich behalten, da er sonst nie wieder auf freien Fuß komme.
H. hält die Aussage für "absolut glaubhaft". Ulvi K. habe keine Sekunde überlegt und völlig frei gesprochen. Die Frage, warum der Verurteilte erst jetzt redet und sich nicht längst seinen Anwälten oder dem Gericht anvertraut hat, beantwortete er so: Die beiden Beamten hätten Ulvi eingeschärft, weder seinen Eltern, noch seinem Arzt und den Anwälten davon zu erzählen. Daran habe er sich auch gehalten. H. kennt Ulvi von klein auf, dieser habe zu ihm "absolutes Vertrauen".
Anzeige habe er, H., nicht erstattet, da die Behörden verpflichtet seien, nach Bekanntwerden der Vorwürfe dieser Sache ohnehin nachzugehen. Die Staatsanwaltschaft Hof habe wegen der Vorwürfe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, teilte Behördenleiter S. mit. Gegen wen ermittelt wird, wollte S. allerdings nicht sagen.
Die Hofer Polizeisprecherin W. verweigerte gestern jede Stellungnahme zu den Vorwürfen. Federführend sei die Staatsanwaltschaft, Journalisten sollten dort anrufen, riet sie.
Quelle: http://www.ariva.de/forum/Mordfall-Peggy-194367