@boronista Danke!
Im Grunde danke ich den letzten Schreibern für die Zusammenfassungen.
Es liegt mir fern, den bestinformierten Usern hier ihr Wissen abzusprechen und ihre Quellen zu entlocken, doch wenn ich mich recht entsinne, befinden wir uns hier im Krimi-Bereich.
Natürlich bin ich zu faul, mir alle Seiten durchzulesen - ich suche mir die Quellen in den Medien selbst, betrachte sie "kritisch" und äußere hier meine Meinung.
Dann sortiere ich daraus resultierende Fragen nach "Bemerkenswertigkeit".
Auch, wenn nach Allmy-Manieren nahezu immer mit einem Kontra zu rechnen ist, habe ich das erwünschte "Kontra" nicht erhalten.
Als Fakt sehe ich an, dass die Leiche von Nelli Graf nach einer Liegezeit von
circa 4 Monaten (Mitte Oktober bis Mitte Februar) gefunden wurde.
Als Fakt sehe ich an, dass der "Finder" von einem roten Ball, Klebeband sowie der Erkennbarkeit hinsichtlich der Tatsache, dass es sich um einen Leichnam handelte, sprach.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass kein Behältnis in Form einer Tüte oder eines Müllsackes im Spiel war, möglicherweise wurde die Oberbekleidung (Farbe: blau) für einen Müllsack gehalten.
Auch war die Rede davon, "die Augen seien mit blauem Panzertape zugeklebt gewesen".
Ungeachtet der Tatsache, dass seit Ablage bis zu 4 Monate vergangen sein könnten, wage ich durchaus zu unterstellen, dass die Autolyse (Verwesung) bei dem Temperaturdurchscnitt von 8 bis 10 Grad längst nicht bis zur vollständigen Skelettierung abgeschlossen war, was letztlich auch dem "Finder" den Schluss ermöglichte, kein Skelett, sondern eben einen Leichnam gefunden zu haben und ihn durchaus erkennen ließ, dass das Tape in einem Bereich, in welchen sich die Augen zumindest einmal befanden, "verwendet" wurde.
Von dem Fund eines "roten Balles" wurde nie berichtet, so dass ich derzeit davon ausgehe, dass es sich um ein Körperteil, nämlich den Kopf / Schädel des Opfers gehandelt haben dürfte.
Irgenein Polizist (Wachdienst / Kripo Halle, Gütersloh oder Bielfeld) dürfte dem "Finder" gegenüber geäußert haben, dass Haare schnell verwesen. An dieser Stelle lege ich insbesondere eben wegen der Durchschnittstemperatur ein Veto ein, zumal der Kopf "bedeckt" gewesen sein soll, was für einen Sauerstoffausschluss bzw. verminderte "Belüftung" des Körperareals sprechen könnte. Dadurch wäre letztlich die Autolyse gehemmt worden.
In einer Pressemitteilung wird mit besonderem Augenmerk auf die Kopfbehaarung eingegangen, in einem Atemzug ist von starker Verwesung, in einer Richtigstellung von einer starken Skelettierung die Rede, und das alles innerhalb eines Tages nach Leichenfund.
Somit sehe ich auch als Fakt an, dass die Kopfbehaarung schlichtweg "nicht vorhanden" war. Ob sie nun mittels Rasierer, durch Tierfraß oder sonstwie entfernt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, doch auch dem Fehlen der Kopfbehaarung scheinen Medien unverzüglich eine besondere Würdigung beigemessen zu haben.
Warum???Bereits im Zusammenhang mit dem Fall Gabriele Obst wurde von der Möglichkeit eines Serientäters Bericht erstattet, warum? Wegen der Nähe der Tatorte?
Natürlich drängen sich Fragen im Bezug auf einen möglichen Serientäter auf, doch gibt es Parallelen zu anderen Fällen? Es ist nicht meine Aufgabe das zu prüfen, doch wenn man mit dem heutigen Wissen nochmal wesentliche Aspekte "durchgeht", nämlich Halle i.W. (Haller Kreisblatt), weibliches Todesopfer, eventuell "fehlende Haare", paderborner Kennzeichen, 2 Fahrzeuge, Klebeband um die Augen, erfolglose Suche nach "Zeugen", Art und Weise der Leichenablage, Besuch beim Gyn, zwängt sich die Hoffnung auf, dass der Fall, wie auch der Fall FL, als "Prüffall" behandelt wird.
Und letztlich bleibt die Frage, ob man bei den Aspekten "Paderborn, Art der Leichenablage, weibliches Todesopfer, Verbinden der Augen etc. nicht auch Parallelen zu anderen Fällen in OWL ziehen kann. Die Erwähnung eines lautstark streitenden (Zeugen-)Pärchens wäre dabei vielleicht wirklich etwas weit hergeholt...
Interessante Links:
http://bestatterweblog.de/stadien-der-verwesung/ (Archiv-Version vom 24.08.2016)Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)