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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

3.150 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungelöst, Aktenzeichen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 08:11
Falls der Marsch gleich um 21h15 begonnen wurde, dann kommt es zeitlich hin, das ist richtig.

Richtig ist auch, dass das Verkehrsmittel zwischen Kursaal und Treppe nicht abschliessend klar ist.

Ein Fussmarsch entlang oder in der Nähe der Hauptstrasse in einrer ungemütlichen Nacht ist aber auch wieder nicht so plausibel.

Man weiß es nicht.

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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 10:20
Zitat von RemstaelerRemstaeler schrieb:> Zu den verteilten Kleidungsstücken: ist es realistisch,daß die verteilt wurden,bevor der Leichnam vergraben wurde?

Nein. Das fand nach oder parallel zur Grabaktion statt.
Nachdem die beiden Jugendlichen einen Vater dazugeholt haben, hat Arbeitsteilung stattgefunden.
Der Vater hat koordiniert, die Vergrabung alleine vorgenommen, und die Jugendlichen haben die Verteilung der Utensilien übernommen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 10:25
Zitat von RemstaelerRemstaeler schrieb:> Ja klar,hatte ich verlinkt:

Schön, aber an den Inhalt von Link 1 komme ich nicht ran und in Link 2 finde ich keinen entsprechenden Hinweis.
Link 2 ist der direkt im allerersten Beitrag des Threads verlinkte ,sehr ausführliche Artikel der Stuttgarter Zeitung über " ungeklärte Morde",der wohl für viele,die in den 80ies keinen Ortsbezug hatten,der Einstieg in den Fall war!

Ich zitiere:

"Es ist ein stürmischer Freitag, kalt und ohne großartige Versprechen. Plötzlich fälltAnja ein, dass sie noch in den Konfirmanden-club sollte, weil sie jemand fünf Mark schul-det. Sie hatten eine Woche zuvor Pizza geba-cken und die Kosten der Zutaten auf alle inder Gruppe umgelegt. Also macht sie sich aufzur Luthergemeinde unweit des Kursaals.Der Tag hat sich schon davongestohlen undihre Eltern wundern sich. Es ist das erste Mal,dass Anja ohne ihre Freundin aus der Nach-barschaft zum Treffen der Jugendgruppefährt. Sie will um 21.30 Uhr zurück sein."

In Link 1 wird die bevorstehende "DNA-Reihenuntersuchung" angekündigt!

Ich zitiere:

"Sie war an jenem Freitagabend zum Jugendtreff der Luthergemeinde in Bad Cannstatt gegangen. Gegen 21.30 Uhr, so hatte sie es ihren Eltern angekündigt, wollte sie zurück sein. Als sie nicht kam, alarmierten die Eltern die Polizei. Erst am darauffolgenden Montag wurde die Leiche entdeckt "

Zur Kleidung: dann stimmt wahrscheinlich die Beobachtung des Zeugennicht, der die Ereignisse auf dem Schmidener Feld auf 1 Uhr legte,oder?
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Meine Version:
Ich finde es prima,daß noch jemand "seine Version" der Ereignisse niederschreibt .

Ich hatte sowieso dieser Tage schon mal überlegt anzuregen,ob nicht vieleicht jeder der User,die hier (wieder) mitgemischt haben,nachdem der Thread nach Jahren aus der Versenkung geholt wurde,mal seine Version der Ereignisse schildert,beginnend am Kursaal bis zum Verteilen der Kleidung.

@Remstaeler
@blaomat
@nevergiveup
@Yogi
@ThoFra
@Delphi10
@inspektor
@Dusk
@Bellion12

waren die letzten Aktiven hier,wie wäre es?

Andere,bisher vielleicht stille Mitleser,könnten evtl. auch viel Gutes beitragen?

Wenn denn sogar schon ein "Hobby-Kriminaler"-Treffen vor Ort vorgeschlagen wurde ;-)


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 12:42
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:Meine Version:

Anja ist mit einem Bekannten ganz romantisch nach Hause gelaufen über den Zuvkerleweg.
Das finde ich übrigens sehr interessant und hatte ich selbst noch nie so bedacht: ein Fußweg über die gesamte Strecke hätte zusätzliche "quality-time" mit dem Schwarm bedeutet.
Zitat von RemstaelerRemstaeler schrieb:Ein Fussmarsch entlang oder in der Nähe der Hauptstrasse in einrer ungemütlichen Nacht ist aber auch wieder nicht so plausibel.
Als Vater "eines Stalls voller Töchter" möchte ich bestätigen,daß sich erstmalig verliebte Teenies weniger um Wind und Wetter scheren,wenn nur die Möglichkeit besteht, das Sweetheart zu sehen :-)


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 14:30
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Als Vater "eines Stalls voller Töchter" möchte ich bestätigen,daß sich erstmalig verliebte Teenies weniger um Wind und Wetter scheren,wenn nur die Möglichkeit besteht, das Sweetheart zu sehen :-)
Es gibt junge Frauen, die jeden nur erdenklichen Umweg gehen, um die " quality-time" zu verlängern ☺.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 20:10
Danke für die Einladung, hier nochmals den Abend aus meiner Sicht zu entwickeln!
Habe ich schon mehrmals getan und wurde zum Teil dafür sehr gemobbt.
Kein Interesse!
Ich lese gerne weiter mit, obwohl ich finde, dass fast alles mögliche geschrieben wurde.
Ich bin auch kein Hobby- Kriminaler.

Zu einem Treffen komme ich gerne, wenn der Mordfall ( und vielleicht damit auch der Mordfall Sybille ) aufgeklärt ist.

Vergesst nicht, dass Anja von der Schule abgehen wollte, sie war in meinen Augen recht zielstrebig.
Für mich sieht es aus, als wollte sie rasch erwachsen werden.
Ein Erwachsener muss sich bewusst gewesen sein, welches Risiko er bei einer Beziehung zu einer unter 18- Jährigen eingeht.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 22:49
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Danke für die Einladung, hier nochmals den Abend aus meiner Sicht zu entwickeln!
Habe ich schon mehrmals getan und wurde zum Teil dafür sehr gemobbt.
Das Problem bei dir ist, dass du keine Bereitschaft zeigst, dich auch mal ganz offen in andere Szenarien hineinzudenken.

Warum sollte man diskutieren, wenn für die Diskutanten das Ergebnis schon vorher feststeht? Ich bin nicht hier, um anderen meine Meinung aufzudrücken, sondern um gemeinsam mit anderen Gedanken zu entwickeln. Ergebnisoffen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

31.01.2020 um 22:54
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Vergesst nicht, dass Anja von der Schule abgehen wollte, sie war in meinen Augen recht zielstrebig.
Für mich sieht es aus, als wollte sie rasch erwachsen werden.
Ein Erwachsener muss sich bewusst gewesen sein, welches Risiko er bei einer Beziehung zu einer unter 18- Jährigen eingeht.
Was möchtest du denn damit sagen?

Das hört sich sehr kryptisch an,als wüßtest du mehr als andere...
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Danke für die Einladung, hier nochmals den Abend aus meiner Sicht zu entwickeln!
Habe ich schon mehrmals getan und wurde zum Teil dafür sehr gemobbt.
Warum meinst du das denn?

Weil dir die Illusion genommen wurde,dieser Thread könnte etwas schaffen,was der Polizei mehrere Jahrzehnte nicht gelang,nämlich diese beiden Kriminalfälle zu lösen? Letzte Woche wolltest du noch Prozentzahlen sehen, bei wievielen Fällen das Krimi-Forum zur Auflösung beigetragen hat...
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ich bin auch kein Hobby- Kriminaler.
Ich glaube,die User hier verkehren aus unterschiedlichen Motiven in den einzelnen Treads: manche sind wegen eines allgemeinen Interesses an Kriminalfällen regelrechte "Thread-Hopper", andere haben ein Bezug zur Region und wieder andere kannten sogar sogar Akteure von damals persönlich. Ich meine mich zu erinnern,daß du einen Bezug zu Anjas Schule hattest...

Ich möchte dir erzählen,was mich persönlich hier in dieses Forum und insbesondere in diesen Thread geführt hat: ich habe überhaupt keinen Bezug nach Baden-Württemberg oder Stuttgart,komme aus einer ganz andere Ecke Deutschlands.

Im letzten Frühjahr hatte ich mich zufällig mal beim Surfen auf die Sportseiten der Stuttgarter Zeitung verirrt.
Da ich mich in der Tat auch für Kriminalfälle interessiere,wenn auch kurioserweise eher für englische und amerikanische,und mich meine Suchmaschine offensichtlich schön ausspioniert hat, wurde ich unter dem Stichwort " Das könnte Sie auch interessieren" zu "ungelöste Mordfälle aus der Region" verlinkt. Da wurden jeweils in 5 oder 6 Sätzen Fälle seit den 60s beschrieben. Es ging um einen Lehrer ,der wohl von Anhaltern ermordet wurde,den Mord an einem Homosexuellen hinter dem HBF, Einen Mafia-Mord aus Ludwigsburg, um die "Siedlung Muckensturm" ( kam mir irgendwie von xy bekannt vor) und dann war da noch der Fall, er mich regelrecht schockiert hat:

am 06.03.83 wurde in einem abgelegenen Stuttgarter Stadteil eine 16jährige namens Sibylle scheinbar motivlos erstochen!

Das Datum sagte mir sofort was,daß war der Tag dieser wirklich richtungsweisenden Bundestagswahl,ich weiß sogar noch,was ich an diesem Tag gemacht habe. Ich habe den Namen des toten Mädchens gesucht und bin auf die Serie des Authors Ohnewald gestossen,zu dem du wohl auch schon mal Kontakt hattest.

Als ich mir den "Die verlorene Tochter"-Artikel über Sibylle durchgelesen habe ,war ich auch erstmal total daneben,weil sie auf dem Foto links unten große Ähnlichkeit mit meiner eigenen jüngsten Tochter,ebenfalls gerade 16 Jahre, hat. Und Googlemaps zeigte mir,daß die Straße,in der wir selbst wohnen,der Stuttgarter Jagststrasse gar nicht mal so unähnlich ist, reines ruhiges Wohngebiet,ansteigend.

Richtig unheimlich!

Ich habe nach weiteren Infos zu dieser Tat gesucht und bin bei Allmystery gelandet,wo die Fälle Sibylle und Anja ,anfangs noch gleichberechtigt,später dann fast ausschliesslich nur noch gen Anja geneigt,zusammen in einem Thread behandelt werden.
In den Anja-Fall bin ich sozusagen regelrecht reingestolpert,irgendwann hat er mich dann allerdings auch in den Bann gezogen,wohlmöglich wegen der unzähligen Interpretationsmöglichkeiten...

Warum Ich dir das erzähle: ich glaube,daß mir der Versuch,die Ereignisse von damals zu verstehen,nämlich warum junge Frauen,die altermässig in den 80s meine Freundinnen und heute meine Töchter hätten sein könnten,einfach so niedergemetzelt wurden,gegen meine eigenen Ängste weiterhilft.

Hier soll niemand gemobbt werden. Mir ist bewusst,daß in vielen Online-Foren,z.B. in den Bereichen Politik oder Sport, einfach nur Frust rauslassen weden soll.

Ich finde,dieser Thread lief im Gegensatz zu anderen immer ziemlich zivilisiert ab.
In anderen z.B.arbeitet man sich an Leuten mit Migrationshintergrund ab oder giftet sich in mittlerweile 20000 Beiträgen gegenseitig an,ob der Söring nun einen an der Klatsche hat oder nicht.

Ich fänd´s jedenfalls nett,wenn du deine Sicht der Dinge noch mal schreiben würdest.

Nicht,um sie auf Lücken in der Logik zu zerfleddern,sondern einfach nur,um noch mal eine andere Perspektive zu bekommen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 07:30
Vielen Dank für die freundliche, ausführliche und sehr persönliche Antwort #JestersTear!
Ja, ich habe zu der Zeit in der Gegend gewohnt, kann mich dunkel an den Suchhubschrauber und die ganze Aufregung sowie das schreckliche Suchergebnis erinnern.
Jahre später war ich über mehrere Jahre in der Nähe der Schule zugange und bekam noch persönliche Erinnerungen erzählt.
Habe dann zufällig einen Hinweis auf die 2 Bücher von Katja erhalten, sie gelesen und mich gewundert, warum eine Frau mit holprigen Deutschkenntnissen ( ich glaube, der Hinweis kam hier?)
einen Verlag gründet und zwei Bücher veröffentlicht.
Wenn ich Recht erinnere, vermutete hier jemand ,
sie sei ein Vergewaltigungsopfer und wolle damit indirekt auf den Täter hinweisen.
Der Mann in der Kneipe mit Familie,der jünger aussah, als er war,
sein Auto, das er gründlich reinigte , sein jüngerer Verwandter oder Bekannter usw ...
Eine Freundin von mir wurde in dieser Zeit nicht weit entfernt, brutal vergewaltigt.
All das ergab für mich Zusammenhänge.
Mir kamen noch andere Dinge aus Anjas Umfeld und aus 1. Hand zu Ohren, die ich hier, um ganz Unbeteiligte zu schützen, wohl "kryptisch" umschrieb.
Alles das habe ich der Polizei geschildert.
Offensichtlich brachte das nichts.
Seither setze ich meine Hoffnung in die Nachfolge- Ermittler, die anhand der neuen Analysemöglichkeiten Spuren wieder aufgreifen.
Das ist alles.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 16:53
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich habe mich ja schon überzeugen lassen,daß es nicht der von der OFA vermutete " positiv besetzte 30+ Täter" wegen des Arguments,daß das Herrichten des Grabs so für eine einzelne Person in diesem Zeitfenster nicht zu bewältigen gewesen wäre.
Wieviel Zeit man für die Grabung benötigt hat hängt stark von den Bodenbeschaffenheiten und der Power des Grabenden ab, bei lockerem Boden und kräftigem Buddler wäre das mMn in unter 1 Std zu schaffen. Zu zweit wäre man wahrscheinlich auch nicht viel schneller, da man sich da beim graben im Weg ist sobald man im Loch steht.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Zu den verteilten Kleidungsstücken: ist es realistisch,daß die verteilt wurden,bevor der Leichnam vergraben wurde? Ich meine nämlich gelesen zu haben,daß der Zeuge die zwei Personen auf dem Schmidener Feld gegen 1 Uhr beobachtet haben will.
Wenn die beiden auf dem Feld die Täter waren ist der Zeitraum von 21.40h bis 1.00h schon beachtlich, da stimme ich dir zu. In der Zeit hätte man auch das Grab schaufeln können. Dann hätten die Täter den Spaten aber vermutlich schon von Anfang an gehabt, da die Polizei das Gebiet nach einem Spaten oder ähnlichem wahrscheinlich abgesucht und offenbar nichts gefunden hat.
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ein Erwachsener muss sich bewusst gewesen sein, welches Risiko er bei einer Beziehung zu einer unter 18- Jährigen eingeht.
ah, bei einem Erwachsenen der einiges zu verlieren hat kann ich die Schwarmtheorie gut nachvollziehen, das wäre auf jeden Fall auch eine Möglichkeit. Würde auch gut zur OFA Analyse passen. Allerdings müsste sich der Gassigeher dann geirrt haben, was man mMn nicht ausschließen kann.
Zitat von RemstaelerRemstaeler schrieb:da Anja diesen Weg normalerweise gar nicht genommen hätte.
da bin ich mir nicht so sicher, sie ging den Weg bestimmt öfters und da zuvor nie was passiert ist glaube ich nicht, dass sie Angst hatte da entlang zu gehen. Diese Kleiderspur ist jedenfalls sehr seltsam und der Täter hat ja die Schuhe möglicherweise noch mit nach Hause genommen. Wenn dieser Schuhfetzen ausgelegt worden wäre um Druck zu machen, was ich eigentlich vermute, dann könnte man wie auch immer geartete Einzeltätertheorien weitgehend knicken.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 17:20
Zitat von blaomatblaomat schrieb:Diese Kleiderspur ist jedenfalls sehr seltsam und der Täter hat ja die Schuhe möglicherweise noch mit nach Hause genommen. Wenn dieser Schuhfetzen ausgelegt worden wäre um Druck zu machen, was ich eigentlich vermute, dann könnte man wie auch immer geartete Einzeltätertheorien weitgehend knicken.
Oder aber die 'Kleiderspur' wurde gelegt, um die EB zu verwirren, die Ermittlungen in eine falsche Richtung zu lenken, das könnte auch ein einzelner Täter getan haben - sollte er tatsächlich diese Motivation verfolgt haben, hätte er sein Ziel damit wohl auch ganz gut erreicht, denn wir rätseln über 30 Jahre nach dem Mord an Anja schließlich immer noch darüber.

Die Theorie, dass der Täter bereits deutlich älter als Anja selbst gewesen sein könnte - Ü30 laut oFA - und den Mord begangen haben könnte, da er Repressalien fürchtete, wenn herausgekommen wäre, dass er eine 'Beziehung' (wie auch immer genau diese ausgesehen hätte) zu einer Minderjährigen pflegte, wurde hier ja auch schon ausführlich diskutiert.

Ich halte sowohl diese Variante als auch die Möglichkeit, dass es sich bei den Tätern um zwei Teenager gehandelt haben könnte, grundsätzlich für denkbar.

Was die erste Variante anbelangt, sollte man wohl im Hinterkopf behalten, dass es damals, Anfang/ Mitte der 80er-Jahre im schwäbischen doch noch sehr konservativ zuging bzw die konservativen Wertvorstellungen wohl noch in anderem Maße hochgehalten wurden, als das heutzutage der Fall ist.
Evtl setze Anja den Mann (unbewusst?) unter Druck, sodass die Situation eskalierte und es seitens des Täters zu einer Kurzschluss - Reaktion kam, wäre ja nicht der erste (Mord)Fall, der genauso ablaufen würde.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 17:53
@ThoFra

ja die Kleiderspur würde noch mit Einzeltätertheorien zusammenpassen, aber bei dem abgeschnittenen und Monate später ausgelegten Schuhfetzen...

sieht für mich danach aus als ob man einen Mittäter zum schweigen bringen wollte, kann mich aber auch täuschen


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 18:07
Zitat von blaomatblaomat schrieb:sieht für mich danach aus als ob man einen Mittäter zum schweigen bringen wollte, kann mich aber auch täuschen
Oder aber die EB kamen zum damaligen Zeitpunkt, als der Schuhfetzen ausgelegt wurde (Monate nach der Tat), dem Täter mit ihren Ermittlungen recht nahe und dieser sah sich evtl dadurch 'gezwungen'/veranlasst, irgendetwas zu unternehmen, um Verwirrung zu stiften - erfolgreich wie wir wissen.
Von daher wäre es sehr interessant, welchen Ansatz die EB verfolgten bzw wer im Fokus der Ermittlungen stand zum Zeitpunkt, als der Schuhfetzen ausgelegt wurde.

Es kann natürlich aber auch so gewesen sein, dass der Schuhfetzen die Botschaft des einen Täters an den anderen Täter war, m E sind beide Szenarien denk- und vorstellbar.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 18:14
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Oder aber die EB kamen zum damaligen Zeitpunkt, als der Schuhfetzen ausgelegt wurde (Monate nach der Tat), dem Täter mit ihren Ermittlungen recht nahe und dieser sah sich evtl dadurch 'gezwungen'/veranlasst, irgendetwas zu unternehmen, um Verwirrung zu stiften - erfolgreich wie wir wissen.
aber woher sollte der Täter gewusst haben, dass man ihm mit den Ermittlungen nahekommt?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 18:42
Zitat von blaomatblaomat schrieb:aber woher sollte der Täter gewusst haben, dass man ihm mit den Ermittlungen nahekommt?
Zum einen evtl dadurch, dass er und sein (näheres) Umfeld vll zu jener Zeit nochmal vermehrt und ausführlicher befragt/vernommen wurden, vll gab es Unstimmigkeiten in seinem Alibi, die auch den EB aufgefallen sein könnten.
Zum anderen könnte entweder er selbst (privat) mit einem oder mehreren Polizisten bekannt gewesen sein, die ihm evtl etwas erzählt haben oder über die 'stille (Dorf-)Post ist etwas zu ihm vorgedrungen.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 19:17
Zitat von nevergiveupnevergiveup schrieb:Ich lese gerne weiter mit, obwohl ich finde, dass fast alles mögliche geschrieben wurde.
Da hast du wohl recht.

Ich habe auf der Suche nach den von dir erwähnten beiden Büchern von Katja E. noch mal alte Teile dieses Threads gelesen,bis ich endlich den Buch-Bezug gefunden hatte.

Vor 7 Jahren wurden schon die gleiche Fragen wie heute diskutiert: "Hat der Täter Anja nicht vielleicht doch in einem Auto mitgenommen?" "Aber warum hat er sie dann im Weinberg und nicht im Wald getötet?". "Könnte der Bezug zur ev. Kirche einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen bedeuten?"

Ich habe dann auf Seite 34 den Beitrag eines Users gelesen , der sich selbst als "aus dem erweiterten Umfeld des Opfers" bezeichnet und zumindest das erste Buch gelesen hat. Er sagte,er habe anschliessend Kontakt zu dieser Katja aufgenommen und einen Briefwechsel gestartet. Er hatte den Eindruck,daß sie (Zitat) "ziemlich einen an der Waffel hat".

Ich hoffe,liebe @nevergiveup,daß du nicht Katja bist,würde mich aber,wenn du einen besseren Eindruck von den Büchern hast, über Erhellung sehr freuen -))))

anderes Thema: Ich finde es weiterhin schade,und das zieht sich hier wie ein roter Faden durch die Jahre, daß wirklich sehr informierte User ,viele davon Zeitzeugen mit Ortskenntnis, immer nur zu Fragmenten Stellung nehmen , z.B. wie der "Verbundpass" an die entsprechende Stelle kam, welche Bedeutung der "Mercedes mit Heckflossen" hatte,usw.

Mich würde wie gesagt wirklich mal interessieren,wie der ein oder andere den Fall von Anfang bis Ende sieht. Ich bin mir ziemlich sicher,daß jeder dazu eine Meinung hat,aber außer @Sherlocke hat hier kaum einer was konkret geäußert,auch wenn ich von einigen zumindest durch die PM´s im Laufe der Zeit eine wage Einschätzung habe.

Ich fange noch mal vorne an ,Grundlage sind die durch Zeitungsberichte oder Meinungsaustauch erhaltenen Infos:

1.) Anja beschließt,angeblich spontan,zur Konfi-Gruppe zu gehen. Die 5 DM sind Vorwand,sie möchte an diesem Abend jemand Bestimmtes,und sei´es nur für eine knappe halbe Stunde,sehen. Ob eine Verabredung getroffen wurde oder ob sie einfach nur spekuliert hat,diese Person könnte sich im Umfeld der Haltestelle (z.B.Kneipe oder Tanzschule) aufhalten,ist eigentlich eher sekundär!
Sie hat Erfolg,das Treffen findet statt! (Hallo-Sager!)

2.)Dieser Mann ist mMn gleichaltrig,lebt ebenfalls noch bei seinen Eltern.
Die raten ihm ab,sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen ( " Wir wollen keine Kripo im Haus" , "Was sollen die Nachbarn sagen?", "Mit Mordermittlungen wollen wir nichts zu tun haben", "Nachher verdächtigt man dich noch der Tat!")
--->Der junge Mann hat Gewissensbisse,möchte aber verdrängen und legt sich Rechtfertigungsstrategien zurecht ("So dicke waren Anja und ich dann aber letztlich auch noch nicht!").
Selbst Jahre und Jahrzehnte später möchte er sich aus vermeintlicher Angst vor Vorwürfen der Kripo noch immer nicht offenbaren ( "Warum haben Sie das nicht damals gesagt? Wir hätte uns Hunderte Stunden Ermittlungsarbeit in diese Richtung sparen können!")

3.) Anja lässt die erste Bahn in der Gewissheit,daß gleich noch eine weitere kommen wird, sausen.
Sie fällt in der Bahn niemandem auf. Warum auch,wenn die Fahrt unauffällig verlief?
Ich gucke mir für wenige Minuten Fahrt auch keine anderen Fahrgäste an,wenn nicht gerade jemand betrunken auf den Sitz neben mir kotzt!

4.) Anja kommt ,auf Wolke 7 schwebend , an der oberen Ziegelei an. Sie ist verliebt,fühlt sich stark,unangreifbar!
Doch allmählich holt sie die Realität ein. Es ist bereits wenige Minuten nach dem mit den Eltern vereinbarten Zeitpunkt.
Jetzt noch auf den Bus zu warten,der evtl. Verspätung haben könnte und außen rum zu fahren,könnte evtl. Ärger nach sich ziehen.
Warum nicht die 150m zu Fuß gehen? So spät am Abend ist es ja noch gar nicht und heute scheint doch ihr Glückstag zu sein...

5.) Ab jetzt deckt sich diese Version dann in etwa mit den Vermutungen anderer User bzw. denen von Kommissar Kögel,mit einer Ausnahme: sie trifft zufällig auf die beiden jugendlichen Täter! Die Dinge eskalieren in etwa so,wie ich auf der Vorseite schon mal beschrieben hatte.

6.) Die beiden Täter,die eigentlich verhindern wollten,daß ihre Eltern mitbekommen,was sie "abends am Hang" so treiben,sind verzweifelt: da liegt plötzlich ein totes Mädchen vor ihnen! Man hat keine bessere Idee,als dann doch einen Erwachsenen einzuschalten!

7.) Der Erwachsene (Vater) ist selbst verzweifelt,weil seine eigene Existenz auf dem Spiell stehen würde,wenn rauskommt,was der Filius getan hat!
Er reagiert mit Vorwürfen, nicht mit verständnisvollen Worten wie "Keine Sorge! Passiert ist passiert und jetzt vertuschen wir erstmal !"
Da er aber konditioniert ist,in brenzligen Situationen kühlen Kopf zu behalten ( Chirurg? Feuerwehrmann? Polizist? Offizier?) ,schmiedet er den Plan betr. Vergraben des Leichnams und Verteilen der Kleidung.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 20:54
@JestersTear
Dein Szenario ist auch plausibel, jedoch glaube ich nicht daran aus folgenden Gründen.

Zu Beginn meiner Teilnahme an diesem Thread war es für mich nicht vorstellbar, dass ein bus dahin unauffälliger Jugendlicher wegen einer Abweisung einen Menschen umbringt.

Diese Meinung habe ich geändert.

Nach wie vor glaube ich, dass die Hemmschwelle bei Jugendlichen noch höher ist als ohnehin schon. So hoch, dass sie im Rahmen einer 2- Personendynamik eher steigt. Da entsteht noch nicht wirklich eine Gruppendynamik, sondern die zweite Person ist eher Zeuge oder Gewissen, Regulativ, das vielleicht fehlt, wenn man alleine in eine Ausnahmesituation, eine kritische Situation gerät.

An einen 30plus-Täter könnte ich persönlich nur glauben, wenn gesichert wäre, dass Anja ein entsprechendes Verhältnis hatte. Das kann ich mir bei einer derart kontrollierten Tochter aber nicht vorstellen.

Gegenrede erwünscht.

Zu meiner eigene Hypothese möchte ich noch auf den Schuhschnipsel eingehen. Wenn der Täter wegen einer Abweisung ausgetickt wäre, müsste er ja irgendwie stark narzisstisch veranlagt sein. Dann wäre es vorstellbar, dass der Täter den Wirbel, den er verursachte, irgendwo auch genoss. Er hätte dann den Schnipsel ausgelegt, um die Berichterstattung noch einmal anzuheizen. Dies würde bedeuten, dass er sich relativ sicher fühlte, weil die Polizei ihn nicht ins Visier genommen oder als Täter ausgeschlossen hatte.

Andere Meinungen erwünscht.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

01.02.2020 um 22:32
Dann mach ich mal den Alleinunterhalter.

Die Spur auf dem Schmidener Feld wurde nicht gelegt, um vom Tatort abzulenken, sondern vom Vortatgeschehen.

Ich spinne meine Geschichte weiter.

Der Sohn kommt deutlich zu spät nach Hause. Die Eltern warten schon auf ihn. Sie erkennen sofort, dass etwas ganz Fürchterliches geschehen sein muss. Der Sohn vertraut sich an.

Der Vater ist wie von JestersTear beschrieben. Intelligent und mit beruflicher Verantwortung. Aber auch jemand, für den gilt, "erst kommt das Fressen und dann die Moral", also eher kein Polizist.

Er fragt den Sohn, ob er mit Anja gesehen wurde. Die beiden haben niemanden getroffen, aber er kann natürlich nicht ausschließen, dass sie gesehen wurden.

Also legt man diese Spur. Dann kann der Sohn notfalls erklären, er habe Anja an der OZ in den Bus gesetzt.

Das muss er aber nicht, denn niemand hat sie gesehen. Deswegen glaube ich, dass sie außen rum, am Neckar entlang und über den Zuckerleweg gegangen sind.

Das Treffen der beiden muss nicht geplant gewesen sein. Ich war der Meinung, dass die 5 Euro nicht der wahre Grund für Anjas Aufbruch waren, sondern das (Sach-)Argument für die Eltern, weshalb sie alleine aufbrach. Es kann aber gut sein, dass sie nur den Abend mit der Gruppe verbringen wollte.

Vielleicht war der Sohn nicht ihr Schwarm. Möglicherweise wollte er mit ihr etwas unternehmen. Sie lehnte ab, weil sie um halb zehn zu Hause sein wollte und um zehn zu Hause sein musste. Schlug ihm aber vor, sie nach Hause zu begleiten.

Kurz vor knapp wagte der Sohn im Weinberg endlich den Annäherungsversuch. Ganz harmlos, mit Worten oder für einen unschuldigen Kuss. Vielleicht lachte sie ihn aus. Es entspann sich der Dialog, den der Gassigeher mitbekam. Als Anja gar schrie, war es einfach zu viel für den verliebten, schwer gedemütigten Sohn.


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

02.02.2020 um 00:16
Zitat von SherlockeSherlocke schrieb:@JestersTear
Dein Szenario ist auch plausibel, jedoch glaube ich nicht daran aus folgenden Gründen.

Zu Beginn meiner Teilnahme an diesem Thread war es für mich nicht vorstellbar, dass ein bus dahin unauffälliger Jugendlicher wegen einer Abweisung einen Menschen umbringt.

Diese Meinung habe ich geändert.

Nach wie vor glaube ich, dass die Hemmschwelle bei Jugendlichen noch höher ist als ohnehin schon. So hoch, dass sie im Rahmen einer 2- Personendynamik eher steigt. Da entsteht noch nicht wirklich eine Gruppendynamik, sondern die zweite Person ist eher Zeuge oder Gewissen, Regulativ, das vielleicht fehlt, wenn man alleine in eine Ausnahmesituation, eine kritische Situation gerät.
Ich hatte den beiden in meiner Version vorangegangenen Alkohol-und Drogenkonsum unterstellt,was Hemmschwellen deutlich senkt.

Ein befreundeter Psychologe hat auf meine Äußerung " Tja , was Alkohol so alles rauslässt.." mal den bemerkenswerten Satz gesagt: "Der läßt nichts raus,was nicht vorher schon drin war!"

Wenn eine entsprechende Primärstruktur bereits vorliegt,traue ich das auch Jugendichen zu.

OT, aber für mich abschreckendstes Beispiel eines Komplett-Ausrasters nach Abweisung ist für mich dieser Fall,auch wenn der Täter kein Jugendlicher war:

Aussage des Täters in der Verhandlung (Zitat):

„Ich weiß nur, als sie sagte, ,verschwinde’, da war meine Hand an ihrer Kehle. Die Hand war wie eine Kralle. Hätte ich ein Beil dabei gehabt, wäre sie in tausend Fetzen gewesen! Alles nur Zerstörung! Brrrr, brrrr, brrrr!“ – „Ich war wie eine Maschine. Auf einmal war meine Kralle da.“

https://www.waz.de/staedte/hagen/dieter-f-gesteht-mord-an-bruni-aus-hagen-nach-34-jahren-id7508259.html?one=true


Ich finde deine Version mit dem Begleiter,der seine Rolle falsch verstanden hat,wirklich interessant!

Aber führt denn dieser Zuckerleweg nicht um den Weinberg herum?

Falls ja, was hätte die beiden wieder an den späteren Tatort geführt?


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Mordfälle Anja Aichele und Sibylle G., Stuttgart 1983 / 1987

02.02.2020 um 06:47
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Aber führt denn dieser Zuckerleweg nicht um den Weinberg herum?
Nein, der Zuckerleweg führt zur Hofener Straße und die am Neckar entlang über die Teinacher Straße zur Tanzschule.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich hatte den beiden in meiner Version vorangegangenen Alkohol-und Drogenkonsum unterstellt,was Hemmschwellen deutlich senkt.
Ich halte die Version ja auch für durchaus plausibel. Man muss allerdings bedenken, dass die Jungs noch ihren Eltern gegenübertreten mussten. Sie mussten also wieder "halbwegs nüchtern" sein, jedenfalls nicht sturzbetrunken.

Weiterhin möglich bleibt der unerkannte Serientäter der seine Opfer in öffentlichen Verkehrsmitteln sucht.


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