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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.045 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

18.04.2012 um 16:44
Hallo Community,

ich möchte euch von einem Mord berichten, der sich 1997 in der Nähe meines Wohnorts zugetragen hat und bis heute ungeklärt ist.

In dem Jahr, als das Verbrechen geschah, befand ich mich noch in der Schule. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie geschockt wir alle damals waren und ich mich mit meinen Klassenkameraden über den Vorfall unterhielt - zumal in unserer Gegend selten etwas aufregendes passiert.

Neulich erst habe ich mich mit einer Arbeitskollegin über diesen Mordfall unterhalten. Sie wohnt in unmittelbarer Nähe des vermutlichen Tatorts. Dabei kam mir der Gedanke, einen Thread zu eröffnen.

Um euch das Geschehen näher zu bringen, kopiere ich den Text aus einem Artikel der TZ.
Für diejenigen, die keine Lust haben, den ganzen Artikel zu lesen, gibt es eine Kurzform im Anschluss.

Nun zum Fall:

Urlaubsfahrt in den Tod

München - Mit diesem Fahrgast stimmte etwas nicht – dieses Gefühl wurde der Taxifahrer auf der ganzen, 350 Kilometer langen Fahrt von Nürnberg in den Chiemgau nicht mehr los.

Zwar trug der Fremde Anzug und Krawatte. Doch er roch so abstoßend nach Schweiß, dass es den Taxler grauste. Und außerdem hatte er unsäglich schmutzige Fingernägel. Weit nach Mitternacht war der schweigsame Fremde in jener Nacht zum 8. Juni 1997 am Nürnberger Hauptbahnhof zugestiegen. Erst wollte er nach München gebracht werden. Dann aber änderte er seine Reisepläne und ließ sich um 5.10 Uhr auf der Bundesstraße 304 bei Matzing (Kreis Traunstein) absetzen. Er zahlte anstandslos den Preis von knapp 500 Mark – allerdings in französischen Francs und österreichischen Schillingen. Dann stieg er aus.

Erleichtert fuhr der Taxifahrer wieder heim. Tage später überflog er die Schlagzeilen der Nürnberger Zeitungen. Dabei traf ihn fast der Schlag: Die Polizei suchte Zeugen für einen extrem grausamen Doppelmord an einem holländischen Urlauber-Ehepaar. Truus (61) und Harry Langendonk (63) waren am Abend des 7. Juni 1997 im Chiemgau ermordet und in der selben Nacht nahe Nürnberg in ihrem eigenen Wohnmobil verbrannt worden! Der Taxifahrer wählte sofort die Nummer der ermittelnden Traunsteiner Polizei. Mit seinem Anruf kam Bewegung in die Ermittlungen eines Verbrechen, dass im Juni 1997 ganz Deutschland schockte.

Die dramatische Geschichte des sympathischen Rentner-Ehepaares Langendonk beginnt am 29. Mai 1997 in der holländischen Kleinstadt Delden bei Enschede. Dort starten die beiden morgens mit ihrem Mercedes-Wohnmobil in einen mehrwöchigen Camping-Urlaub. Die beiden haben Zeit, gondeln gemütlich südwärts. Die Langendonks sind einfache Leute. Sie haben drei Töchter, leben bescheiden und sparsam und sind auf Reisen stets auf Sicherheit bedacht. Der einzig wertvollere Gegenstand an Bord ist eine antike Geige, die sie unterwegs in Mittenwald schätzen ließen.

Am 6. Juni erreichen sie den Chiemsee, sehen sich um in Prien, Übersee, Marquartstein. Das letzte Lebenszeichen der beiden ist ein Telefonat mit einer der Töchter am Samstag, den 7. Juni gegen 14.30 Uhr – also nur wenige Stunden vor ihrem Tod. Die beiden sind bester Stimmung. Sie freuen sich über das schöne Wetter und planen, über die Deutsche Alpenstraße weiterzufahren ins Berchtesgadener Land.

Am frühen Abend wird das Ehepaar zum letzten Mal lebend am Waldrand des sogenannten Litzlwalchner Hölzl bei Nußdorf nahe der B 304 gesehen. Da sitzen sie neben dem Wohnmobil in ihren Campingstühlen und genießen die Abendstimmung. Gegen 18 Uhr hören zwei Zeugen unabhängig voneinander Schüsse und Schreie, wissen aber nicht so genau, was sie davon halten sollen. Um 20 Uhr sieht ein weiterer Zeuge das Wohnmobil aus dem Waldweg auf die Bundesstraße einfahren. Danach verliert sich die Spur.

Fast fünf Stunden später rufen mehrere Autofahrer die Nürnberger Feuerwehr an. Auf dem Waldparkplatz zwischen Nürnberg-Altenfurt und Feucht steht gegen 1 Uhr ein Wohnmobil in hellen Flammen. Ganz in der Nähe des Brandorts steigt um 2 Uhr früh ein Mann in ein Taxi und lässt sich zum Nürnberger Bahnhof fahren. Dort steigt er in ein anderes Taxi um, mit dem er dann in den Chiemgau fährt …

Nach den Löscharbeiten machen Feuerwehrleute eine schockierende Entdeckung. Im Brandschutt liegen zwei bis zur Unkenntlichkeit verkohlte, achtlos übereinander geworfene Leichen. Die Rechtsmediziner stellen später fest: Die beiden wurden erschossen! Truus Langendonk starb an einem Schuss in die Brust. Ihren Mann trafen drei Projektile, eines davon in den Kopf. Der Mörder hat beiden zusätzlich die Kehlen durchgeschnitten – ein unvorstellbarer Gewaltexzess.

Im Litzlwalchener Hölzl werden später Projektile und Hülsen gefunden. Damit wird die Tatwaffe bestimmt: Eine Tokarew-Pistole, Kaliber 7.62. Diese Waffe wird in Osteuropa von Armee und Polizei verwendet. Die Munition stammt aus bulgarischer, bzw. jugoslawischer Fertigung.

Nach Sichtung aller Fakten weist vieles darauf hin, dass die Langendonks einem Raubüberfall zum Opfer fielen. Dafür spricht, dass im Wohnmobil kein Pfennig Geld und kein einziges Schmuckstück gefunden wurde. Der Täter war offenbar nur auf schnelles Geld aus. Denn die Geige rührte er nicht an. Verkohlte Teile des Instruments wurden im Wohnwagen gefunden.

Im fernen Delden pflegen drei Schwestern seither das Grab ihrer Eltern – der einzige Ort, an dem sie ihnen noch nahe sein können. Die Töchter haben bereits vor elf Jahren den größten Teil der Belohnung von insgesamt 51.129 Euro auf den Mörder ihrer Eltern ausgesetzt – bis heute ohne Erfolg.

Quelle: http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html


Der Tathergang in Kurzform:

Auf einem Waldparkplatz an der Staatsstraße Nürnberg–Altenfurt/Feucht wurden in der Nacht zum Sonntag, 08. Juni 1997, in einem ausgebrannten Wohnmobil die Leichen der holländischen Staatsangehörigen Truus und Harry Langendonk gefunden. Das Ehepaar war Opfer eines Gewaltverbrechens geworden.

Ermittlungen ergaben, dass der Tatort des Doppelmordes am nördlichen Waldrand neben der Bundesstrasse 304 bei Litzlwalchen, Gemeinde Nußdorf, Lkr. Traunstein, liegt. Die Tatzeit dürfte am Samstag, 07.06.1997, gegen 18 Uhr, gewesen sein. Erst gegen 20 Uhr fuhren der oder die Täter mit dem Wohnmobil vom Tatort weg.

Am Sonntag, den 08. Juni 1997, gegen 2 Uhr nachts, nahm ein Taxifahrer unweit des Brandortes in Nürnberg-Altenfurt, Löwenberger Straße, einen männlichen Fahrgast auf, der am Hauptbahnhof in Nürnberg ausstieg. Von dort aus fuhr diese Person mit einem weiteren Taxi in den Landkreis Traunstein und ließ sich kurz nach 5 Uhr an der Bundesstraße 304 zwischen Aiging und Matzing in der Nähe des Tatortes absetzen. Dort verliert sich seine Spur.

Quelle: http://www.polizei.bayern.de/fahndung/personen/straftaeter/unbekannt/index.html/84355


Die Opfer und ihr Wohnmobil:

langendonk2 ts0fb

wohnmobil tssib


Phantombild des Täters:

phantom tsilb


Viel Spaß beim Lesen wünscht
LeberkasHawaii

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

18.04.2012 um 17:42
Hier ist das Ganze bei Aktenzeichen zu sehen:

Youtube: Aktenzeichen XY 24.10.97 holländisches Wohnmobil (Teil 1)
Aktenzeichen XY 24.10.97 holländisches Wohnmobil (Teil 1)
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Youtube: Aktenzeichen XY 24.10.97 holländisches Wohnmobil (Teil2)
Aktenzeichen XY 24.10.97 holländisches Wohnmobil (Teil2)
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Sehr seltsam, dass trotz der auffälligen Täterbeschreibung nie ein Täter gefunden werden konnte.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

18.04.2012 um 17:52
Interessanter Fall.

2003 wurde er noch einmal aufgerollt, weil die Ermittler neue Erkenntnisse hatten, hat sich aber wohl nichts draus ergeben:

http://www.merkur-online.de/lokales/nachrichten/brutaler-mord-chiemsee-aufgerollt-145762.html


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

18.04.2012 um 23:18
@Themis
@hopkirk

Ich danke euch für die zusätzlichen Informationen!

Werde nächste Woche gleich mal mit meiner Kollegin sprechen und sie mal fragen, ob sie damals etwas mitbekommen hat. Allerdings war sie zum Tatzeitpunkt erst acht Jahre alt - mal sehn, ob sie sich noch an etwas erinnern kann. Sie wohnt direkt neben diesem Waldstück.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.04.2012 um 20:49
und der hat wirklich die ganze fahrt kein wort mit dem Taxifahrer gesprochen? irgendetwas muss dem Fahrer doch noch aufgefallen sein. . aber es deutet doch dann vieles darauf hin, das der Täter damals am chiemsee lebte.
echt grauenhaft, dieser fall war mir bis jetzt nicht bekannt, das weiss ich genau, weil ich nur ein jahr später dort urlaub machte, auf nem Campingplatz, zu zweit in einem kleinen , schutzlosen Zelt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.04.2012 um 23:07
Der fall ist echt unfassbar!
Ich frag mich echt was es fûr Kranke Menschen gibt!!!
Werd mich mal im Internet weiter über den fall schlau machen!


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.04.2012 um 23:08
@latte3

Anscheinend hat der Täter wirklich die ganze Fahrt über geschwiegen. Was mich auch wundert, ist, dass kaum jemand das Wohnmobil bemerkt hat. Wenn es wirklich an der Stelle stand, wie im Video von XY gezeigt, stand es etwa nur knappe 100m von der Bundestraße B 304 entfernt. Da fahren täglich tausende Autos vorbei.

Was ich auch ganz schön dreist finde, ist, dass er die Tat bei Tageslicht (Abenddämmerung) begangen hat.

Von dem Ehepaar, das den Mord vom Flugplatz aus beobachtet hatte, wusste ich gar nichts, bevor ich das Video gesehn hatte. Das die keine näheren Details beobachtet haben?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

19.04.2012 um 23:09
@prinzipa4ka

Vielen Dank! Ich freu mich über jeden Beitrag und jede neue Erkenntnis.

Wie gesagt - die ganze Region war damals schockiert. Normalerweise passiert hier gar nichts, bis auf ein paar kleinere Delikte.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

22.04.2012 um 20:18
Also so wie ich das lese, hat der Täter in der Gegend von Nußdorf/Traunstein die Urlauber getötet, das Wohnmobil mit den Leichen anschließend 250 km weit gefahren und schließlich in der Nähe von Nürnberg in Brand gesteckt. Anschließend fuhr der Täter mit einem Taxi zum Nürnberger Bahnhof und mit einem anderen Taxi zurück ins Chiemgau.

Was mir dabei auffällt:

- Zwischen der Abfahrt des Wohnmobils und dem Brand des Wohnmobils liegen etwa 5 Stunden. Die Strecke lässt sich jedoch in grob der Hälfte der Zeit absolvieren. Was passierte in der restlichen Zeit? - Was passierte genauso in den zwei Stunden zwischen den Schüssen und der Abfahrt des Wohnmobils?
- Was machte der Täter in der Zeit der Brandstiftung und dem Einsteigen ins Taxi?
- Das Verbrechen wirkt eher spontan und ungeplant. Anscheinend wollte der Täter mit dem Zug zurück ins Chiemgau, als jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Stunde anscheinend nichts mehr fährt, nimmt dieser ein Taxi zurück. Ihm musste bewusst sein, dass eine derartig lange Fahrt mit dem Taxi ungewöhnlich ist und seine Entdeckung erleichtert. Wieso übernachtete er nicht einfach in Nürnberg oder vertrödelte die Zeit bis zur Abfahrt des nächsten Zuges? Für mich wirkt das wie eine Panikreaktion.
- Wieso musste der Täter zurück zum Tatort? Und das nach 9 Stunden?


Ich habe die Entfernungen und Orte (nicht die genauen, aber in etwa kommts hin) mal auf einer Karte abgebildet, damit es etwas klarer wird: http://g.co/maps/ec4np


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 13:15
@dragon46

Interessante Fragen!
Zitat von dragon46dragon46 schrieb:- Zwischen der Abfahrt des Wohnmobils und dem Brand des Wohnmobils liegen etwa 5 Stunden. Die Strecke lässt sich jedoch in grob der Hälfte der Zeit absolvieren. Was passierte in der restlichen Zeit? - Was passierte genauso in den zwei Stunden zwischen den Schüssen und der Abfahrt des Wohnmobils?
Wenn wir davon ausgehen, dass es eine spontane Tat war, dann hat er die Zeit evtl. genutzt, um seine weitere Vorgehensweise zu planen. Wahrscheinlich hat er die Opfer und das Wohnmobil auch noch nach Wertsachen durchsucht.
Zitat von dragon46dragon46 schrieb:- Was machte der Täter in der Zeit der Brandstiftung und dem Einsteigen ins Taxi?
Laut dem XY-Film machte er sich zu Fuß auf den Weg zum Taxi. Unterwegs hat er noch einen Film aus einer Kamera entsorgt.
Zitat von dragon46dragon46 schrieb:- Das Verbrechen wirkt eher spontan und ungeplant. Anscheinend wollte der Täter mit dem Zug zurück ins Chiemgau, als jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Stunde anscheinend nichts mehr fährt, nimmt dieser ein Taxi zurück. Ihm musste bewusst sein, dass eine derartig lange Fahrt mit dem Taxi ungewöhnlich ist und seine Entdeckung erleichtert. Wieso übernachtete er nicht einfach in Nürnberg oder vertrödelte die Zeit bis zur Abfahrt des nächsten Zuges? Für mich wirkt das wie eine Panikreaktion.
Zitat von dragon46dragon46 schrieb:- Wieso musste der Täter zurück zum Tatort? Und das nach 9 Stunden?
Vielleicht wohnte er zu dem Zeitpunkt im Chiemgau. Evtl. hatte er sein Auto/ eine Wohnung dort. Er wollte zurück, um "zusammen zu packen". Vielleicht hat er sich nicht getraut, in Nürnberg unter falschem Namen ein Zimmer zu mieten oder wollte dort keine Spuren hinterlassen.

Danke für die Karte und die Rekonstruktion der Route!


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 13:24
Ich hab mir auch noch Gedanken darüber gemacht, wie es sein kann, dass sich das Ehepaar ausgerechnet diesen Platz zum "Campen" ausgesucht hat. Dort am Waldrand - das ist nun wirklich kein typischer Campingplatz.

Dazu habe ich folgende Theorien:

1) Das Ehepaar sah von der Hauptstraße aus die Modellflieger und dachte sich, dass sie sich das mal eine Weile anschauen könnten. Nur woher wusste der Täter dann über ihren Aufenthaltsort bescheid? Kam er zufällig vorbei?

2) Das Ehepaar und der Täter trafen schon vorher aufeinander. Sie könnten nach dem Weg oder einem schönen Plätzchen gefragt haben und er hat sie dann dort hingelotst. Später hat er sich selber dann auf den Weg dorthin begeben, um seine Tat zu begehen.

3) Der Täter war bereits im Wohnmobil, bevor sie in Litzlwalchen ankamen. Entweder, weil er vorher ins Wohnmobil einbrach oder weil sie ihn als Fahrgast mitnahmen (eher unwahrscheinlich, weil das Ehepaar als vorsichtig galt).


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 16:56
Zitat von leberkashawaiileberkashawaii schrieb am 18.04.2012:Am frühen Abend wird das Ehepaar zum letzten Mal lebend am Waldrand des sogenannten Litzlwalchner Hölzl bei Nußdorf nahe der B 304 gesehen. Da sitzen sie neben dem Wohnmobil in ihren Campingstühlen und genießen die Abendstimmung. Gegen 18 Uhr hören zwei Zeugen unabhängig voneinander Schüsse und Schreie, wissen aber nicht so genau, was sie davon halten sollen. Um 20 Uhr sieht ein weiterer Zeuge das Wohnmobil aus dem Waldweg auf die Bundesstraße einfahren. Danach verliert sich die Spur.
Hier weist ja erstmal noch nichts auf den Täter hin, also darauf, dass sie ihn vorher schon getroffen haben. Die beiden saßen anscheinend allein, freiwillig und entspannt an ihrem Wohnmobil.

Mich macht die Sache mit der Kamera etwas stutzig. Warum entsorgt der Täter den Film am Straßenrand nahe des Brandortes? Hatte das Ehepaar den Täter dort am Waldrand vielleicht bei irgendetwas überrascht? Oder ihn unbeabsichtigt fotografiert?

Vielleicht musste er auch deshalb wieder in Tatortnähe zurück? Vielleicht musste er irgendetwas dort im/am Wald zurücklassen, was ihm entweder sehr wichtig war (vielleicht war dort ein Versteck von Drogen, Waffen, Diebesgut?)

Warum zahlt er in Franc und Schilling? Hat er dieses Geld bei dem Ehepaar im Wohnwagen vorgefunden, oder hatte er es vorher schon?

Was ist mit der zweiten gesuchten Person? Es wurde gesagt, dass dieser Mann ev. aus Osteuropa stammt. Die Waffe bzw. die Munition kam ebenfalls aus Osteuropa. Hatte der Täter die Waffe vielleicht von dieser 2. Person bekommen? Oder haben die beiden dort irgendetwas anderes gemeinsam getan?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 17:11
Es ist auch nicht selten so, dass der Täter an den Tatort zurückkehrt, weil es ihm ein Gefühl der Macht gibt, nicht?
Nicht wenige Mörder gehen auf die Beerdigungen von ihren Opfern, beziehungsweise schauen vom Weiten zu.
Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Tat geplant war. Zumindest nicht die Opferwahl.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 18:08
Noch 2 Ideen, warum der Täter erst 2 Stunden nach den Schüssen mit dem Wohnmobil losfuhr:

1. Er könnte mit der erwähnten zweiten Person verabredet gewesen sein und musste trotzt allem auf sie warten

2. (was ich für wahrscheinlicher halte) Ihm muss klar gewesen sein, dass jemand die Schüsse gehört haben und die Polizei gerufen haben kann. Vielleicht hat er sich in sicherer Entfernung versteckt und den Tatort erstmal beobachtet. Als nach 2 Stunden noch keine Polizei dort war, entschloss er sich, vom Tatort abzulenken und das Wohnmobil lieber weit wegzufahren.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 18:52
@leberkashawaii

Ich denke, du missverstehst das mit dem Campen. Die Langendonks haben dort am Waldrand angehalten und ihre Stühle ausgepackt, vermutlich, um noch ein bisschen in der Abendsonne zu sitzen und die Ruhe zu genießen. Sicherlich wollten sie zum Übernachten noch auf einen Campingplatz weiterfahren. Es gibt im Chiemgau ja etliche Campingplätze, wo man immer ein Plätzchen findet, auch ohne Voranmeldung. Wir hatten auch mal ein Wohnmobil, und da ist es mehr oder weniger selbstverständlich, an schönen Plätzen, die sich zum Parken eignen, anzuhalten, die Stühle rauszuräumen und einen Kaffee zu kochen. Es war ja noch nicht spät, es war hell, und Menschen waren in Sichtweite (Flugplatz). Da rechnet man nicht damit, dass ein Irrer kommt und einen totschießt.

Was mich irritiert, ist die Tatsache, dass der Taxigast im XY-Video österreichischen Dialekt spricht (soweit ich das einordnen kann), dann aber zwei Osteuropäer verdächtigt werden. Außerdem: hatte der eine Perücke auf oder nur eine Sch..-Frisur?

Zwei Leute zu erschießen, um an ihr Geld zu kommen, und dann alles im Taxi zu verjuckeln ist auch nicht gerade einleuchtend.

Nach der Beschreibung des Taxigastes hab ich spontan daran gedacht, dass es vielleicht ein psychisch Kranker oder ein Verbrecher war, der irgendwo ausgebrochen war und Geld brauchte, um sich weiter draußen durchzuschlagen. Warum er dann aber in einem Wohnmobil mit zwei Leichen durch ganz Bayern kurvt, keine Ahnung.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 19:18
Achso, was ich noch vergessen habe: Ich schrieb ja, dass der Täter eventuell irgendetwas im Wald versteckt gehabt haben könnte. Die Idee kam mir, weil ja im XY-Breicht gesagt wurde, dass seine sehr schmutzigen Fingernägel aufgefallen waren. Vielleicht hat er da irgendwo im Wald gebuddelt? (oder hat er vielleicht zuerst versucht die Leichen irgendwie zu vergraben?)

Was mich noch wundert, ist, dass er ja anscheinend keine Blutspuren an der Kleidung hatte. Das ist eigentlich merkwürdig, wenn er dem Ehepaar sowohl die Kehle durchgeschnitten hat, ihm in den Hinterkopf geschossen hatte und dann anschliessend ja die Leichen ins Wohnmobil geschafft hat. Hat er sich nach der Tat noch umgezogen? Irgendwie kam mir auch seine Kleidung etwas seltsam vor für einen relativ jungen Mann. Trug er vielleicht Kleidung des männlichen Opfers? Das hätte man vielleicht merken müssen, aber vielleicht konnte durch den Brand nicht mehr festgestellt werden, ob eventuell Kleidung fehlte. Oder die Kinder wussten nicht, ob der Vater entsprechende Kleidungsstücke besaß/dabei hatte.


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23.04.2012 um 20:55
Zitat von atencionatencion schrieb:2. (was ich für wahrscheinlicher halte) Ihm muss klar gewesen sein, dass jemand die Schüsse gehört haben und die Polizei gerufen haben kann. Vielleicht hat er sich in sicherer Entfernung versteckt und den Tatort erstmal beobachtet. Als nach 2 Stunden noch keine Polizei dort war, entschloss er sich, vom Tatort abzulenken und das Wohnmobil lieber weit wegzufahren.
Das halte ich durchaus für möglich. Man darf nicht vergessen, laut Beschreibung liegt der Tatort am Waldrand direkt an einer Bundesstraße mit entsprechendem Verkehrsaufkommen. Da kann man schnell einen gedeckten Beobachtungspunkt mit guter Sicht finden und abwarten. Vergraben würde ich ausschließen, aufgrund der Lokation müsste man damit rechnen, evtl. dabei entdeckt zu werden.

Was ich mich noch frage: wieso dieser Brandort? Das ist kein Ort, wo man landet, wenn man aufs Geratewohl irgendwo runterfährt und dann das Wohnmobil irgendwo abfackelt. Das ist doch viel zu auffällig. Aber: der Ort liegt sehr verkehrsgünstig (direkt in der Nähe des Autobahnkreuz Nürnberg mit Zugang zu A9/A6/A73) und man kann ganz relativ schnell an einen größeren Bahnhof kommen (wenn man an München vorbeifährt, hätte man nur die Wahl zwischen Nürnberg oder Stuttgart/Ulm als nächstem Ballungszentrum und die A9 kommt auf dem Münchner Autobahnring vor der A8). Daher unterstelle ich dem Täter eine gewisse Ortskenntnis um den Brandort. Vielleicht hat er dort jemanden getroffen oder abgesetzt?

Fest steht auf jeden Fall, dass der Täter ziemlich dringend an den Tatort zurück musste und dafür auch seine Entdeckung riskiert hat (ganz zu schweigen von dem Geld, das es ihn gekostet hat).

Was ist mit dem Geld des Fahrgastes? Die Schillinge könnte er den Opfern abgenommen haben (diese wollten ja in die Richtung Berchtesgaden/Salzburg fahren). Aber Francs? Frankreich lag doch nicht auf der Route des Ehepaares... Fragen über Fragen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 23:04
@atencion
Zitat von atencionatencion schrieb:Hier weist ja erstmal noch nichts auf den Täter hin, also darauf, dass sie ihn vorher schon getroffen haben. Die beiden saßen anscheinend allein, freiwillig und entspannt an ihrem Wohnmobil.
Stimmt. Im Text weißt nichts darauf hin, dass es zwischen den Opfern und dem Täter vorher Kontakt gab. Aber vielleicht wurde etwas übersehen?

Nehmen wir an, dass Ehepaar hat genau diesen Platz freiwillig und zufällig ausgewählt (was mich immer noch stark wundert) - woher wusste der Täter, dass sich die beiden dort aufhalten? Entweder, er wohnte tatsächlich ganz in der Nähe und hat das Wohnmobil zufällig erblickt oder er hat sich im Wald aufgehalten.
Zitat von atencionatencion schrieb:Mich macht die Sache mit der Kamera etwas stutzig. Warum entsorgt der Täter den Film am Straßenrand nahe des Brandortes? Hatte das Ehepaar den Täter dort am Waldrand vielleicht bei irgendetwas überrascht? Oder ihn unbeabsichtigt fotografiert?
Darüber hab ich mir auch Gedanken gemacht. Vor allem - woher weiß man, dass er den Film entsorgt hat? Hat man denn nur die Kamera gefunden?
Zitat von atencionatencion schrieb:Vielleicht musste er auch deshalb wieder in Tatortnähe zurück? Vielleicht musste er irgendetwas dort im/am Wald zurücklassen, was ihm entweder sehr wichtig war (vielleicht war dort ein Versteck von Drogen, Waffen, Diebesgut?)
Dem Text zufolge hatte man den Wald durchsucht und sogar die Patronenhülsen gefunden. Hätte man dann ein vermutliches Versteck nicht auch gefunden?
Zitat von atencionatencion schrieb:Warum zahlt er in Franc und Schilling? Hat er dieses Geld bei dem Ehepaar im Wohnwagen vorgefunden, oder hatte er es vorher schon?
Wenn ich dem XY-Film Glauben schenken darf, hatte der Täter definitiv einen österreichischen Akzent. Der würde die Schillinge erklären. Warum er Franc dabei hatte, kann ich mir auch nicht erklären. Entweder, der Täter hat sich vorher in Frankreich aufgehalten oder er hatte ursprünglich vor, dort hin zu fahren. Oder die Franc haben tatsächlich den Opfern gehört. Evtl. wollten sie auf dem Rückweg über Frankreich nach Hause fahren.
Zitat von atencionatencion schrieb:Was ist mit der zweiten gesuchten Person? Es wurde gesagt, dass dieser Mann ev. aus Osteuropa stammt. Die Waffe bzw. die Munition kam ebenfalls aus Osteuropa. Hatte der Täter die Waffe vielleicht von dieser 2. Person bekommen? Oder haben die beiden dort irgendetwas anderes gemeinsam getan?
Du sprichst von diesem Mann hier:

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Dieser Mann wird dringend als Zeuge gesucht. Hier gibts ja auch wieder mehrere Möglichkeiten:

1) Der gesuchte Mann war zufällig in Tatortnähe (z. B. LKW-Fahrer) und fuhr zur besagten Zeit dort vorbei? Auf der B 304 fahren täglich zig LKW's durch.

2) Die beiden waren tatsächlich Komplizen.

3) Der Gesuchte hat dem Täter die Waffe besorgt.

4) Der Täter und der Gesuchte hatten einen Deal? Evtl. hatte der Täter Schulden beim Gesuchten? Vielleicht befand sich der Täter auf der Flucht?


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23.04.2012 um 23:08
@mrsbalou
Zitat von mrsbaloumrsbalou schrieb:Es ist auch nicht selten so, dass der Täter an den Tatort zurückkehrt, weil es ihm ein Gefühl der Macht gibt, nicht?
Nicht wenige Mörder gehen auf die Beerdigungen von ihren Opfern, beziehungsweise schauen vom Weiten zu.
Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Tat geplant war. Zumindest nicht die Opferwahl.
Ich glaube auch, dass die Wahl der Opfer zufällig war. Vielleicht befand sich der Täter tatsächlich schon im Wald und das Ehepaar konnte ihn bei etwas beobachten, was sie nicht sehen sollten? Er bekam Panik und beging den Mord, um Zeugen zu beseitigen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

23.04.2012 um 23:13
Zitat von atencionatencion schrieb:Noch 2 Ideen, warum der Täter erst 2 Stunden nach den Schüssen mit dem Wohnmobil losfuhr:

1. Er könnte mit der erwähnten zweiten Person verabredet gewesen sein und musste trotzt allem auf sie warten

2. (was ich für wahrscheinlicher halte) Ihm muss klar gewesen sein, dass jemand die Schüsse gehört haben und die Polizei gerufen haben kann. Vielleicht hat er sich in sicherer Entfernung versteckt und den Tatort erstmal beobachtet. Als nach 2 Stunden noch keine Polizei dort war, entschloss er sich, vom Tatort abzulenken und das Wohnmobil lieber weit wegzufahren.
Ich halte beide Theorien für interessant. Aber was wäre denn gewesen, wenn man die Opfer bereits dort entdeckt hätte - wäre das nicht hoch riskant gewesen?


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