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Der Fall Rudolf Rupp

114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Bayern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Rudolf Rupp

19.01.2014 um 22:38
Wäre es eigentlich denkbar, dass der Landwirt nicht nur aus dem Fahrzeug heraus wollte, sondern vielleicht zunächst durch die geöffnete Seitenscheibe hineingreifen wollte, weil sich das Fahrzeug unerwartet in Bewegung setzte?
Dass er dabei die Stiefel verloren hat?
Ganz hineinkroch, um sich zu drehen?

Dann würden für mich noch die Schlüssel in der Hosentasche einen Sinn ergeben.


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Der Fall Rudolf Rupp

19.01.2014 um 22:42
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb am 24.12.2013:Zumal die Familie ursprünglich gestanden hatte, den Rudi mitsamt Benz versenkt zu haben. Erst als man den an der angegebenen Stelle nicht gefunden hat, wurde weiter nachgebohrt und die Story vom verfütterten Rudi kam.
Das neueste was ich hör. Interessant. Wo steht das?


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Der Fall Rudolf Rupp

19.01.2014 um 23:44
Zitat von jerry142jerry142 schrieb:Wäre es eigentlich denkbar, dass der Landwirt nicht nur aus dem Fahrzeug heraus wollte, sondern vielleicht zunächst durch die geöffnete Seitenscheibe hineingreifen wollte, weil sich das Fahrzeug unerwartet in Bewegung setzte?
Dass er dabei die Stiefel verloren hat?
Ganz hineinkroch, um sich zu drehen?

Dann würden für mich noch die Schlüssel in der Hosentasche einen Sinn ergeben.
Hmm....find ich auf den ersten Blick grad nichts dran auszusetzen und scheint durchaus n schlüssiges Szenario zu sein.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Das neueste was ich hör. Interessant. Wo steht das?
Urteil des Landgericht Ingolstadt JKLs 11 Js 491/04


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Der Fall Rudolf Rupp

19.01.2014 um 23:59
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Urteil des Landgericht Ingolstadt JKLs 11 Js 491/04
online?

beeindruckt mich erst einmal nicht. ist ein alter Erfahrungssatz, dass die diversen organe der Justiz sich selbst bei offenkundigstem Fehlverhalten n Freispruch ausstellen. Prominentester Fall: Der Fall Vater und Sohn Körpen/Fall Entführung/Ermordung Jakub Fiszman/Entführung Heftricht. da ist im Entführungsfall Heftricht ein Fingerabdruck verschimmelt worden. Wäre der ordentlich bearbeitet worden, hätte man die Täter gehabt und Jakub Fiszman würde heute noch leben. Absurderweise lallte die Polizei etwas von wegen "kein Ermittlungsfehler". Ist vielleicht auch menschlich, dass man keinen Fehler zugeben mag... ich suchte eigentlich nach objektiven beweisen dafür, nicht nach Behauptungen irgend eines daher gelaufenen Gerichts. Ein Gericht kann alles behaupten.


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Der Fall Rudolf Rupp

20.01.2014 um 07:59
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:online?
Nicht dass ich wüsste.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:beeindruckt mich erst einmal nicht.
Muss es auch nicht. Nachdenken wäre aber schön.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:ist ein alter Erfahrungssatz, dass die diversen organe der Justiz sich selbst bei offenkundigstem Fehlverhalten n Freispruch ausstellen. Prominentester Fall: Der Fall Vater und Sohn Körpen/Fall Entführung/Ermordung Jakub Fiszman/Entführung Heftricht. da ist im Entführungsfall Heftricht ein Fingerabdruck verschimmelt worden. Wäre der ordentlich bearbeitet worden, hätte man die Täter gehabt und Jakub Fiszman würde heute noch leben. Absurderweise lallte die Polizei etwas von wegen "kein Ermittlungsfehler". Ist vielleicht auch menschlich, dass man keinen Fehler zugeben mag... ich suchte eigentlich nach objektiven beweisen dafür, nicht nach Behauptungen irgend eines daher gelaufenen Gerichts. Ein Gericht kann alles behaupten.
Sag mal, trinkst Du?

Im Zuge des ersten Geständnisses haben die Rupps behauptet die Leiche mitsamt Benz unweit der späteren Fundstelle versenkt zu haben. Das ist, ob nun suggeriert oder nicht, eine bewiesene Tatsache. Das entsprechende Vernehmungsprotokoll existierte 5 Jahre BEVOR der Benz mit Rupp gefunden wurde. Wie Du da in Deiner unendlichen Weisheit jetzt drauf kommst, dass es sich hierbei um eine "Behauptung" des Gerichtes handelt, um einen Fehler zu kaschieren, wird wohl dein Geheimnis bleiben.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb: Ist vielleicht auch menschlich, dass man keinen Fehler zugeben mag...
Ja, da bist Du der beste Beweis dafür. Ganz objektiv....


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Der Fall Rudolf Rupp

20.01.2014 um 22:11
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Sag mal, trinkst Du?
Ja ;-)

Im Ernst: dass es da massive Fehler von Seiten der Behörden gegeben hat, ist unstreitig. Und da ich - ohne selber Jurist zu sein - gewisse interne Einblicke in das System "Justiz" genießen durfte, weiß ich, dass das einfach leider so ist: Von Ärzten abgesehen gibt keine Berufsgruppe Fehler so selten zu wie Juristen/Ermittler. Nie was falsch gemacht, nie und nimmermehr. Im Fall Bögerl die Garage erst Monate später von der KTU untersucght...war na klar auch kein Fehler...

Das Vernehmungsprotokoll sähe ich gerne; eine Erwähnung eines Gerichts langt mir da nicht. Wurde der Anwurf auch wieder herbeisuggeriert? (So ungewöhnlich wäre die Todesart/das Verschwinden dann ja nicht...)

der Schrotthändler ist vom Vorwurf, falsch verdächtigt zu haben, übrigens freigesprochen worden:
http://www.sueddeutsche.de/bayern/methoden-der-polizei-absonderlichkeiten-aus-der-verhoerstube-1.1554051

Iast es wirklich paranoid, da dann ein gewisses gesundes Misstrauen zu hegen?


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Der Fall Rudolf Rupp

21.01.2014 um 02:26
Das man am deutschen Justizsystem stark zweifeln muss sollte doch jedem seit dem Fall Gustl Mollath klar sein. Es ist unglaublich wie hier die Justiz (in Person des damaligen Richters) Untersuchungen der Finanzbehörden einstellen lies, um dann später Gustl Mollath mit der Begründung zu verurteilen, das die Finanzbehörden doch gar keine Ermittlungen (mehr) führen. Bis heute ist und bleibt das für mich zumindest ein eklatanter Fall von Rechtsbeugung. Noch viel schlimmer ist das die Justiz dieses Skandalurteil immer weiter versuchte aufrecht zu erhalten, weil dort offensichtlich ein Kadavergehorsam existiert, der verbietet, das einmal gesprochenes "Recht" revidiert werden muss. Dann lieber einen Unschuldig weiter einsperren, als zuzugeben, das ein Urteil falsch war.


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21.01.2014 um 11:22
@pfiffi
Setzen 6! Du hast es tatsächlich geschafft den Punkt der Aussage immer noch nicht erfasst zu haben. Is auch ne Kunst....
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Das Vernehmungsprotokoll sähe ich gerne; eine Erwähnung eines Gerichts langt mir da nicht. Wurde der Anwurf auch wieder herbeisuggeriert? (So ungewöhnlich wäre die Todesart/das Verschwinden dann ja nicht...)
Ja genau. Das Gericht hat das Vernehmungsprotokoll frei erfunden. In quasi hellseherischer Voraussicht halt 5 Jahre bevor die den Benz fanden. Starke Leistung.

Denen ist dann wohl später nur die Glaskugel matt geworden. Das Problem kennst Du ja...


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21.01.2014 um 13:03
Lieber @LivingElvis - nein, Du hast meinen Punkt nicht verstanden. die Frage, was mit Rupp tatsächlich passiert ist, ist logisch unabhängig von der Frage, wie die Ermittlungen gelaufen sind.

In diesen Ermittlungen wurde, unwidersprochen!, sogar zur Waffe gegriffen. Ich muss Dir nicht erklären, dass das Folter ist, und zwar im präzisen Sinn des Wortes: Es wurde dort also gefoltert.

Mir missbehagt der Ansatz, an diesen Ermittlungen irgendwie noch irgend etwas verteidigenswertes zu finden, nur weil evtl die Familie Rupp ja doch umgebracht haben könnte.

Zum Fall selber: Anhand der Spurenlage halte ich eine Fremdbeteiligung auch für möglich bis wahrscheinlich (müsste ein Forensiker klären). Kann aber jeder gewesen sein (er hatte ja wohl Krach mit allen). Und würde die Ermittlungen in nichts rechtfertigen. Es ist übrigens ein veritabler Skandal, dass das keine großartigen Konsequenzen hatte.

Und genau deswegen interessiert mich das Gelalle irgend eines dahergelaufenen Gerichts nicht die Bohne. Nicht in diesem Fall.


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Der Fall Rudolf Rupp

05.03.2014 um 13:24
Zitat von pfiffipfiffi schrieb am 21.01.2014:In diesen Ermittlungen wurde, unwidersprochen!, sogar zur Waffe gegriffen. Ich muss Dir nicht erklären, dass das Folter ist, und zwar im präzisen Sinn des Wortes: Es wurde dort also gefoltert.
Das hat halt NICHTS, aber rein GAR NICHTS mit dem von mir angesprochenen Punkt zu tun. Außerdem wurde dem sehr wohl widersprochen, was aber auch nichts daran ändert, dass das NICHTS mit dem angesprochenen Punkt zu tun hat.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb am 21.01.2014:Mir missbehagt der Ansatz, an diesen Ermittlungen irgendwie noch irgend etwas verteidigenswertes zu finden, nur weil evtl die Familie Rupp ja doch umgebracht haben könnte.
Und mir "missbehagt" der permanente Zwang irgendwelchen Polizisten irgendwelche bösen Absichten nachweisen zu wollen. Mich interessiert die Frage, was mit dem ollen Rupp passiert ist und da kann ich net einfach mal so alles was an Ermittlungen gelaufen ist komplett ignorieren, nur weil mir was "missbehagt". Vielmehr muss man schauen, was der ganze Kram noch an Belastbarem hergibt.

Angeblich kennst Du doch das "System". Da sollte man dann auch wissen, was man wovon zu halten hat und wie man was einzuordnen hat.
Zitat von pfiffipfiffi schrieb am 21.01.2014:Zum Fall selber: Anhand der Spurenlage halte ich eine Fremdbeteiligung auch für möglich bis wahrscheinlich (müsste ein Forensiker klären).
Welche Spurenlage? Was genau meinst Du? Ich dachte, das wäre alles gemeiner Mist von den bösen Ermittlern, oder jetzt doch wieder nicht? Fähnlein im Winde?
Zitat von pfiffipfiffi schrieb am 21.01.2014:Und genau deswegen interessiert mich das Gelalle irgend eines dahergelaufenen Gerichts nicht die Bohne. Nicht in diesem Fall.
Weil Du halt nicht zwischen Schlussfolgerung des Gerichts und Faktenlage unterscheiden kannst. Beziehungsweise es nur dann willst, wenn es Dir in den Kram passt. Am Ende müsste man sich differenziert mit was auseinandersetzen. Aber Kritik üben ist halt sooo viel leichter und bequemer, als eigene Leistung zu erbringen. Und das Beste - man macht nichts falsch!


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Der Fall Rudolf Rupp

05.03.2014 um 13:40
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Und mir "missbehagt" der permanente Zwang irgendwelchen Polizisten irgendwelche bösen Absichten nachweisen zu wollen.
Obs böse Absicht war, weiß ich nicht. Vermutlich eher Erfolgsgeilheit (Aufklärungsquote hochhalten oä), was dann zu diesen objektiv falschen Geständnissen führte. Und wenn eine Ermittlungsarbeit zu solch einem Desaster führt, dann muss man schon fragen: Welcher Teufel hat die geritten? Und: Wie ist es dazu gekommen? Da hätte ich gern eine Erklärung. Die krieg ich aber nicht.


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Der Fall Rudolf Rupp

05.03.2014 um 14:04
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Obs böse Absicht war, weiß ich nicht. Vermutlich eher Erfolgsgeilheit (Aufklärungsquote hochhalten oä), was dann zu diesen objektiv falschen Geständnissen führte. Und wenn eine Ermittlungsarbeit zu solch einem Desaster führt, dann muss man schon fragen: Welcher Teufel hat die geritten? Und: Wie ist es dazu gekommen? Da hätte ich gern eine Erklärung. Die krieg ich aber nicht.
Von wem denn? Du erwartest nicht wirklich jetzt, dass sich das Bayerische Innenministerium bei Allmystery darüber auskotzt, was da so alles falsch gelaufen ist, oder etwa doch?

Was da falsch gelaufen ist, ist glasklar. Dazu muss man nur die Augen aufmachen und mal sein Schwarz-Weiß-Denken für 5 Minuten abstellen. Einfach mal abseits von moralischen Kategorien denken und überlegen, wie solche Dinge passieren. Wenn Du dabei Fragen hast, wie welche Vorgänge in der Realität ablaufen, dann hast Du ja familiäre Unterstützung. Alternativ helfe ich auch gern.

DAS wäre allerdings ein Thema für einen anderen Thread, Mach doch einen auf! Ich beteilige mich gern.

Hier geht es um das Ableben des Bauern, nicht um "Ermittlungspannen". Da kann man die Familie nicht einfach ausblenden, nur weil ihre Vernehmungen schlecht gelaufen sind oder ihnen möglicherweise Unrecht geschehen ist (was mir sehr leid für sie täte, wenn es so sein sollte). Und da ist eben immer noch EIN interessanter Fakt die räumliche Nähe zwischen dem Ablegeort im ersten Geständnis der Familie und dem späteren Fundort. Das kann man nicht einfach als "Gesabbel irgendeines Gerichtes" abtun, wie ich mehrfach schon erklärt habe.


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Der Fall Rudolf Rupp

14.03.2014 um 22:10
Lieber @LivingElvis (die Anrede keine Ironie; ich schätze Deine Beiträge nämlich weit mehr als Du meine...)
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb am 05.03.2014:Hier geht es um das Ableben des Bauern, nicht um "Ermittlungspannen".
Doch. Um genau die geht es. Die zweite Tatversion ist zweifellos einsuggeriert worden - ich will mal unterstellen: In bester Absicht. (Lemma: Einen Mordfall aufklären wollen i s t "beste Absicht". Das gilt übrigens auch für den Fall Peggy Knobloch! Da fehlt ein Kind. Es fehlt bis heute. ich, und wir alle, wollen wissen, was da war! Ganz ergebnisoffen. Und wenn es letztlich doch Ulvi K. war, ist das ganz sachlich so dar zu tun.) Und da stellt sich die Frage: Waruzm sollte nicht auch die erste tatversion einsuggeriert worden sein? Dass, wenn ein Mann zusamt Wagen verschwindet, ein Versenken in einem Gewässer jetzt nicht völlig lebensfern ist, dürfte unstreitig sein. Im ersten Geständnis war der tatort (so viel Auswahl bei einem einsuggerierten "Geständnis" gabs da auch nicht auf dem Weg von der Kneipe nach Hause) unstreitig falsch angegeben worden. Dass dieses erste "Geständnis" zumindest im groben "stimmte" (im Wagen in einem gewässer versenkt) besagt also erst einmal gar nichts. Szenario 1: Haben aufrechtes Geständnis gemacht sich nur an den Tatort nicht mehr korrekt erinnert. Szenario 2: Geständnis 1 wurde ihnen genauso einsuggeriert wie Geständnis 2. Dass man das Szenario "im Gewässer versenkt mitsamt Leiche" beim Einsuggerieren wählte, ergab sich aus kriminalistischer Erfahrung. Wenn Person plus Fahrzeug unauffindbar, ist ein Versenken am wahrscheinlichsten, zumal dann, wenn man in Nähe eines Gewässers wohnt. Szenario 1 und Szenario 2 sind minimum gleich wahrscheinlich.

Mir geht es um was ganz anderes: Wie geht die Justiz mit Fehlern um! Du weißt so gut wie ich: Bei einem Fehlurteil kämpfen die Beteiligten ein Stück weit um ihre Karriere. (Ist übrigens bei letztlich allen anderen Berufen genauso!) Und das sollte nicht sein. Fehler, man verzeihe mir die Binse, sind menschlich. Wir haben entweder eine menschliche, also fehlerhafte Justiz oder gar keine (ich bin für ersteres). Nur: dann sollte man dieser Einsicht entsprechend auch handeln. Im Böhringerthread habe ich niemals behauptet, Bence sei definitiv unschuldig, die ach so pöhse Bayern-Justiz habe wohl wieder einmal zugeschlagen (ich weiß, dass es diesen pawlowschen Anti-Bayern-Reflex gibt; seit Mollath mehr denn je). Aber ich sagte und sage: da sind mir zuviel Widersprüche nicht aufgeklärt. Ich plädiere für eine Wiederaufnahme. D a s sollte es uns wert sein. Eine wirklich und ehrlich ergebnisoffene Wiederaufnahme. Und wenn es dabei zum Freispruch kommt, darf man weder KHK iR Wilfling noch StA Kronester noch Richter Götzl eine reinsemmeln. Dann haben/hättensie eben Fehler gemacht. Um nix anderes geht es bei einem QM.

Denn: Zu einem guten Qualitätsmanagement gehört es auch, denen, die - vielleicht! - Fehler gemacht haben, zu sagen: Passt mal auf! Euch passiert nix! (und das muss dann auch eingehalten werden!!!) Wir wollen einfach nur analysieren, was da war, denn solche Fehler wollen wir in Zukunft vermeiden. Wenn das nicht eingehalten wird, können wir QM vergessen. Dann wird, verständlicherweise, jede/r versuchen, Fehler zu verbergen.


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Der Fall Rudolf Rupp

08.01.2015 um 01:07
Diese Doku dazu kannte ich bislang nicht

https://www.youtube.com/watch?v=GGT8IAy4gtw


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Der Fall Rudolf Rupp

27.04.2015 um 13:46
Angeblich zerstückelter Landwirt aus Neuburg an der Donau
Familie zieht vor europäisches Gericht


Helmut Reister, 22.04.2015 11:48 Uhr

Ein Bauer soll zerstückelt und an Schweine verfüttert worden sein. Dann wird die Leiche gefunden. Die zu Unrecht verurteilte Familie zieht jetzt vor Gericht

Neuburg am Inn - Einer der bizarrsten Kriminalfälle in der bayerischen Kriminalgeschichte ist ein Fall für den Europäischen Gerichtshof geworden. Die Richter in Straßburg müssen darüber entscheiden, ob die Familienangehörigen des zu Tode gekommenen Landwirts Rudolf R. aus Neuburg an der Donau eine Entschädigung bekommen. Die bayerische Justiz sträubt sich mit Händen und Füßen dagegen. 2001 war der Landwirt spurlos verschwunden. Spätestens im Herbst 2009, als das Auto des Landwirts mit seiner weitgehend unversehrten Leiche hinter dem Lenkrad aus der Donau gezogen wurde, entpuppte sich das Urteil des Landgerichts Ingolstadt von 2005 als abenteuerliches Fantasie-Produkt der Richter. Bis in die kleinsten Details war dort nachzulesen, wie die Ehefrau, die beiden minderjährigen Töchter (15 und 16 Jahre alt) sowie der Freund eines der beiden Mädchen das Familienoberhaupt töteten, die Leiche zerstückelten und die Teile an die Hunde und Schweine verfüttert hatten. Zu der aufgetauchten Leiche, noch dazu am Stück und ohne Spuren von Gewalteinwirkung, passte dieses Horror-Szenarium nicht.

„Von da ab ging es für die Justiz nur noch darum, ihr Gesicht zu wahren. Das gilt bis zum heutigen Tag“, sagt die Münchner Strafverteidigerin Regina Rick, die eine der beiden Töchter vertritt. Die junge Frau, ihre Schwester, der Freund und ihre Mutter wurden in einem zweiten Prozess vor dem Landgericht Landshut vom Tötungsvorwurf freigesprochen. Alle hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Haftstrafen (zwischen zweieinhalb und achteinhalb Jahren) verbüßt. 25 Euro pro Tag beträgt die gesetzlich festgelegte Entschädigung für Menschen, die unschuldig im Gefängnis saßen. Für die Familienangehörigen des Landwirts gilt das nicht, alle entsprechenden Anträge wurden abgelehnt, zuletzt vom Oberlandesgericht.

„Die Justiz“, so Anwältin Rick, „ist der Ansicht, dass die Familienmitglieder selbst Schuld daran sind, im Gefängnis gelandet zu sein. Das ist der pure Hohn.“ Der Ingolstädter Rechtsanwalt Klaus Wittmann, der die Ehefrau des Landwirts betreut, schlägt in die gleiche Kerbe. „Dieses Verfahren hat mit Rechtsstaatlichkeit nichts zu tun“, erklärt er. Im Mittelpunkt, auch im Fall von Haftentschädigung, stehen die Geständnisse, die die Frau, ihre Kinder und der Freund abgelegt, später aber, noch vor Prozessbeginn, widerrufen hatten. Daran beißen sich beide Seiten fest.
Die Familie hat ein falsches Geständnis abgelegt

Die Argumentationslinie der bayerischen Justiz, mit der sie die Ansprüche auf Haftentschädigung zurückweist, ist relativ einfach gestrickt: Das krasse Fehlurteil des Ingolstädter Landgerichts mit einer zerstückelten und an Tiere verfütterten Leiche, die es gar nicht gab, spielt dabei keine Rolle. Durch das Geständnis, so die Begründung auf Zurückweisung von Ansprüchen, habe sich die Familie selbst in diese prekäre Lage gebracht. „Ein schlechter Witz“, kommentiert Rechtsanwalt Klaus Wittmann die Haltung der Justiz. Für ihn gibt es keinen Zweifel, dass die Geständnisse durch Tricks und Suggestivfragen zustande gekommen seien. „Das lässt sich anhand der Ermittlungsakten klar belegen.“

Auch seine Kollegin Regina Rick spricht von unlauteren Ermittlungsmethoden. „Tage-, wochen-, monatelang wurde auf die Familie massiver Druck ausgeübt. Solange, bis die Beschuldigten das gestanden haben, was man hören wollte. Was die Geständnisse wert waren, sah man ja später, als die Leiche wieder auftauchte.“ Regina Rick spricht noch einen anderen Punkt an, der ein fragwürdiges Licht auf die Vernehmungsmethoden und die falschen Geständnisse zu werfen scheint.
Die geistig behinderten Beschuldigten waren den Ermittlern ausgeliefert

Die Strafrechtsexpertin sagt: „Alle damals Beschuldigten sind geistig behindert. Der Intelligenzquotient liegt zwischen 50 und 70, und damit weit unterhalb der Debilitätsgrenze. Solche Menschen sind Ermittlern mehr oder weniger ausgeliefert.“ Kritik von den Anwälten erntet im „Fall R.“ auch Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer, gegen den seit längerem wegen der Modellauto-Geschäfte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen. Er trat in dem Verfahren als Gutachter bei der Frage der Schuldfähigkeit der Familienmitglieder auf. Wittmann sagt: „Mit einer neutralen Begutachtung hatte das nichts zu tun. Er meinte wohl, den Erfüllungsgehilfen der Justiz spielen zu müssen. Haderthauer war von der Schuld der Angeklagten überzeugt und hielt sie für schuldfähig.“ Wie ausgeprägt das Jagdfieber von Polizei und Justiz im „Fall R.“ war, erfuhr auch ein Schrotthändler. Er landete für fünf Monate in Haft, weil er nach Überzeugung der Ingolstädter Ermittlungsexperten das Auto des verschwundenen Landwirts verschrottet haben soll, um damit Spuren zu vernichten.

Ein völlig haltloser Vorwurf, wie sich später herausstellte. Ein Aspekt, der bei der Betrachtung des Falls nicht unberücksichtigt bleiben sollte, ist nach Ansicht von Regina Rick auch der soziale Abstieg der Familie nach ihrer Verhaftung. „Sie haben den Hof verloren, die Mädchen wurden unter Vormundschaft gestellt, kamen nach der Haftentlassung in ein Heim, später auch die Mutter.“ Die Anwälte haben den Europäischen Gerichtshof eingeschaltet, um die ohnehin alles andere als üppige Haftentschädigung zu bekommen. „Ob weitere Ansprüche gestellt werden, ist noch nicht entschieden“, so Wittmann.

http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.angeblich-zerstueckelter-landwirt-aus-neuburg-an-der-donau-familie-zieht-vor-europaeisches-gericht.dfe4e9cc-5941-4b73-b960-5da19f7b2af9.html


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Der Fall Rudolf Rupp

27.04.2015 um 14:34
@woertermord

Danke fürs Einstellen.

Was mich mal interessieren würde, ist,
in welche Hände der Hof später kam, und
welchen Verkehrswert das Objekt hatte, bzw.
hat.


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Der Fall Rudolf Rupp

24.12.2015 um 00:26
Hallo Leute !

ich bin erst seit kurzem auf diese Seite aufmerksam geworden - und mir schaudert - nicht nur deshalb was ich hier gelesen habe, sondern weil ich persönlich auch einen Menschen kenne, der m. M. nach auch unschuldig sitzt !

Hab mir die Rechtsvertreter der Angeklagten hier rausgeschrieben und werd versuchen Kontakt ob einer Vertretung aufzunehmen - Frage daher auch noch an alle die hier reinschauen : kann mir irgendwer eine Rechtsanwältin nennen die wirklich was drauf hat - sags ehrlich dass es sich um Vergewaltigung handelt - eine RAWältin die EUGH bewandt ist, die wäre hilfreich !

DANKE und allen ein gesegnetes Weihnachtsfest !


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apart ehemaliges Mitglied

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Der Fall Rudolf Rupp

16.01.2016 um 14:57
Hallo, gibts mittlerweile was neues??


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Der Fall Rudolf Rupp

30.10.2018 um 20:14
Zitat von otternaseotternase schrieb:
JosefK1914-2 schrieb:
otternase schrieb:
Im April 2004 suchten Polizeitaucher direkt an der Schleusentreppe Bergheim – und fanden nichts, obwohl der Mercedes vermutlich greifbar nahe lag. Kurz darauf legte sich die Sonderkommission fest: "Im Wasser ist er nicht." Erst die modernen Echolote der E.ON- Leute brachten nun die Wahrheit ans Licht.
Sie fanden eher nichts, weil der Mercedes 2004 vermutlich auch noch nicht dort lag.

Ein Auto in einem fließenden Gewässer steht keinesfalls still, es bewegt sich langsam vorwärts, bis es dann vor einem Hindernis zum Stehen kommt. Soweit ich es noch Dunkel in Erinnerung habe, gab es vor der Schleuse auch noch mindestens ein anderes Auto. Ich denke unter diesem Gesichtspunkt die "Wahrheit" zu wissen, ist mehr als kritisch. Welche Aussage hatte denn derjenige gemacht, auf welche weise Rupp getötet worden sein soll. Diese Frage wäre vor diesem Hintergrund weitaus entscheidender.
warum sie damals nichts fanden, ist eigentlich egal, wichtig ist, dass das ursprüngliche Geständnis sich genau mit der Auffindesituation deckte.
Die Tötungsmethode ist ein weiterer Punkt, der dafür spricht, dass das ursprüngliche Geständnis wahr war, dann aber zu einem falschen Geständnis verdreht wurde:
laut ursprünglichem Geständnis wurde Rupp durch einen Schlag mit einem Vierkantholz gegen den Hals getötet. Erst bei späteren Vernehmungen wurden Schläge mit einem Hammer gegen den Kopf behauptet.

Dazu ergänzend die Erkenntnisse der Obduktion:

https://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Schwere-Hammerschlaege-ausgeschlossen-id8679446.html
Doch laut Penning ist es trotzdem wahrscheinlich, dass Rudolf Rupp durch einen Schlag auf den Hals starb - nämlich auf den Kehlkopf.

Penning, der die Obduktion der Leiche durchgeführt hat, glaubt nicht an einen Selbstmord. Und auch für einen natürlichen Tod habe er keinerlei Hinweise gefunden. "Das Herz war zwar aufgrund des Bluthochdrucks und Alkoholmissbrauchs deutlich vergrößert, aber noch voll funktionsfähig", sagte der Rechtsmediziner. Stich- und Schussverletzungen konnte er keine feststellen. Auch starken Blutverlust kann er ausschließen. Ob Rudolf Rupp vergiftet wurde, ist allerdings nicht mehr nachzuvollziehen.

Eines aber konnte Penning eindeutig feststellen. Der Landwirt muss direkt nach seinem Ableben ins Wasser gekommen sein. Seine Vermutung: Die Leichenstarre hatte bereits eingesetzt, als Rudolf Rupp ins Auto bugsiert wurde. So sei auch die ungewöhnliche "Sitzposition" erklärbar. Der Landwirt war verkehrt herum auf dem Fahrersitz gekniet und lag mit dem Oberkörper auf dem Beifahrersitz.
Danke @otternase für den Verweis auf den Artikel.

Ich habe das mal hierher kopiert, weil es im Fall Peggy Knobloch doch nichts mehr zu suchen hat und es vielleicht auch noch hier Mitglieder gibt, welche noch mehr Wissen in diesem Fall besitzen.


Ich persönlich finde diese Darstellung des Gutachters doch sehr erstaunlich.

Man muss sich erinnern, die Weichteile des Halses fehlten durch Fischfraß.

Er schließt aus der Auffindeposition, dass Rupp im Zustand der Leichenstarre ins Auto verbracht wurde.

Wie man eigentlich weiß, schwimmen Körper in Folge von Fäulnisgasen auf. Welche Position dann Rupp einnahm, als die Fäulnisgase aus dem Körper entwichen waren, ist doch mehr oder weniger vom Zufall abhängig. Sich da an der danach eingenommenen Position eine solch schwere Behauptung aufzustellen, ist mehr als mutig, eher nur eine reine Spekulation.

Jetzt verstehe ich, wie er auf die Beurteilung "wahrscheinlich" kam, ohne den Hals wegen des Fischfraßes ausreichend untersuchen zu können. Das war mir nie klar, baut aber offensichtlich auf einer fehlerhaften Annahme auf.


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Der Fall Rudolf Rupp

31.10.2018 um 03:06
Ich habe die paar Seiten des Thread´s gelesen und auch die von @LivingElvis eingestellte Spiegel Tv Reportage angesehen.
Mir sind gerade ein paar Fragen eingefallen, vllt kann sie jemand beantworten:

Wie kann ein Körper nach 9 Jahren Liegezeit im Wasser noch "so gut" erhalten sein? Schreitet die Verwesung im eigentlichen Sinne nicht so schnell voran?

Im Video sieht es so aus, als wenn der gesamte Innenraum, bis unters Dach, mit Schlamm voll war. Wie geht sowas?

Warum ausgerechnet wird es nach 9 Jahren Liegezeit/Schwimmzeit angeschwemmt, bzw. taucht es auf, wird gesehen? Warum nicht schon nach 4 oder 5 Jahren? Ok, die Frage wird keiner beantworten können, allerdings stelle ich sie mir.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das man bei einem Benz aus den älteren Baujahren nicht so einfach den Wahlhebel betätigen; man muss am Wahlhebel selber, auf der linken Seite, einen Knopf drücken, das sich der Hebel betätigen lässt. Knopf drücken, Gang. bzw. Fahrposition einlegen, Knopf wieder los lassen. Ein Automatikauto, was auf Stufe "P" für Parken steht, kann man nicht schieben.


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