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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

240 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schweiz, Verbrechen, Mordfälle ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:02
Codewort: Ironie ;)

Bundy wäre perfekt, aber halt tot. Naja....vielleicht hat die von dem ja auch Obduktionsfotos. Obwohl bei dem ja klar war, dass es ein nicht natürlicher Tod und Fremdverschulden war.

Rader is halt zu hässlich und uncharmant. Mir is aber ad hoc kein bessrer lebender eingefallen. Ich gelobe Besserung...

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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:08
... vielleicht dieser Blaubart von Fehmarn, der hat ja mit Astrologie gedealt und so.... stehen Frauen ja drauf :D
Naja, jetzt wird's zu bös. Nicht dass noch der Mod kommt und uns wegsperrt.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:09
P.S.:

...dennoch war der mit Rader echt gut! :D


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:15
Hallo,kennt ihr den schon? Hab mich damals schon über Frau Wagner gewunder.....auch über Lanz,der jetzt auch eine Mörderin wie Frau van Bergen in seiner Sendung einläd.Nee,ich könnte K...

https://www.youtube.com/watch?v=BzPuGA2zXZI (Video: Markus Lanz (vom 29. Mai 2013) - ZDF (3/5))


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:25
Teil 2
https://www.youtube.com/watch?v=BzPuGA2zXZI (Video: Markus Lanz (vom 29. Mai 2013) - ZDF (3/5))


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:33
wenigstens Bandelow reißts wieder raus


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:42
hier nochmal der richtige Teil 2

https://www.youtube.com/watch?v=50RsnxHRCcU (Video: Markus Lanz (vom 29. Mai 2013) - ZDF (4/5))


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:44
...also sie scheint nicht wirklich begriffen zu haben, was abgelaufen ist *kopfschüttel*


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 21:49
Thx, @minu16 , fürs Einstellen des Vids! Es tun sich ja immer mehr Abgründe auf!


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 22:44
@traces
Oh,hab aus Versehen den falschen Teil gestellt...

Am besten fand ich die Aussage"es waren elf Morde aber er ist NUR für neun verurteilt!! Richtig krank diese Person...Sonst fällt mir dazu nix mehr ein.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 22:51
ich möchte für frau wagner fairness erbitten.

heute stellt sie sich schlechter dar als damals.

die medien ganselten jack unterweger zuerst hoch, machten aus ihm eine art ehemals bissiger hund aus dem tierschutzhaus, resozialisiert zum schosshündchen für reiche. er wurde zur handzahmen ikone der justizkritik erhoben
die presse schrieb ihn rauf, man wartete, wann und wie sie ihn runterschreiben würde.

plötzlich begann eine nie zuvor geübte ,mediale hetze mit vorverurteilung, zum runterschmeissen vom podest mobilisierte man den mob.

als eigentliche absicht der schicken gesellschaft sah ich, durch verehrung eines verurteilten mörders die rolle der justiz nachhaltig zu schwächen.

frau wagner in ihrer rolle als - wie ich sie erlebte - emotional von ihrer verliebtheit selbst verwirrt wirkende, erinnerte weite strecken als einzige wieder und wieder daran, gerichte hätten mit sorgfalt zu arbeiten, um zu einem tragfähigen urteil zu kommen.

die gegen unterweger sprechenden indizien hätten in anderen fällen wahrscheinlich nicht gereicht.

das heisst aber nicht, dass ich ihn für unschuldig halte.
man hätte besser nachforschen müssen, vielleicht lief die suche nach beweisen vor lauter polemik lange zu schludrig.

in der ganzen zeit, während er in untersuchungshaft sass, konnte ich nicht fassen, wie sehr man das leid des ersten, und der möglichen weiteren opfer ausklammerte.


--------
zum menschen unterweger habe ich ein schlechtes gefühl, mir gefiel weder sein aussehen, noch seine sprache, er wirkte auf mich latent brutal.
ich las über seinen ersten mord, eine sehr schaurige sache. man hätte ihn gerade wegen seiner intellektuellen weiterentwicklung, die der high society imponierte, nicht vorzeitig freilassen dürfen, weil sich dadurch die kluft zu seiner emotionalen unterentwicklung noch weiter vergrössern musste.

ich vermisste in der berichterstattung zum fall unterweger, dass einer aus der schickeria sich wenigstens nachträglich der verantwortung bewusst geworden wäre, und bereut hätte, ihn in eine rolle gebracht zu haben, bei der er versagen musste, entweder war das schon geschehen, hatte neun frauen das leben gekostet, oder es wäre passiert.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 22:53
@traces
Habe alle Dokos vom Fall Unterweger gesehen,er hat 12 Morde begangen und ist nicht zu Unrecht verurteilt worden.Beweise gab es nicht viele,aber eine Menge Indizien,auch war er IMMER in der Nähe von den verschiedenen Tatorten.Ich kann diese Frau nicht verstehen,sie glaubt tatsächlich,er wars nicht....er hat ja auch sooo schöne Hände. :)

Wer den Fall nicht kennt,hier ab Minute 56;

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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

17.06.2014 um 23:39
@vielefragen
Zitat von vielefragenvielefragen schrieb:ich möchte für frau wagner fairness erbitten.
Ich gebe dir in der Hinsicht Recht, als das die letzten von mir getätigten Kommentare grenzwertig waren. Fairness in Bezug auf ihre heutigen Aussagen hat diese Frau meinerseits allerdings nicht zu erwarten. Aus einfachem Grund:
Zitat von vielefragenvielefragen schrieb:heute stellt sie sich schlechter dar als damals.
Falsch. Sie kokettiert. Ich bin kein großer Freund von Herrn Lanz und seiner ungehobelten Art. Allerdings ist selbst ihm aufgefallen (und er spricht es zudem noch offen aus), dass sie noch immer ein scheinbar recht verklärtes Verhältnis nicht nur zu Unterweger sondern auch ihrem damaligen Verhältnis hat. Sie hat die Chuzpe, zu schildern, wie sie Laufbursche für Unterweger spielte, um die Möglichkeit eines falschen Alibis zu testen (als angehende Juristin!) und sträubt sich dabei gegen den Vorwurf, manipuliert worden zu sein.

Darüber hinaus stellt sie sich nicht schlechter dar, als damals, sondern nutzt das Kokettieren mit ihrem vermeintlich naivem Verhalten als Rechtfertigung ihres Handelns und verteidigt es - so mein Eindruck - noch heute.

Wie gesagt: Der einzige Punkt, den ich ihr hoch anrechne, ist, dass sie zugab, den Mord an Magret Schäfer ausgeblendet zu haben.

Und das wiederum führt mich zu dem Grund, weshalb ich ihr - insbesondere nach dem Interview und der Talkshow - keine "Fairness" entgegen bringen kann.
Ja, rein juristisch betrachtet mag Frau Wagner Recht haben. Anhand der fehlenden objektiven Beweise im Einzelfall würde ein Gericht heutzutage womöglich in dubio pro reo urteilen. REIN juristisch betrachtet.

Aber - und DAS kritisiere ich - scheint es Frau Wagner damals wie heute nicht um die juristische Problemstellung zu gehen, sondern um eine (Selbst-)Darstellung ihrer Person, der Person Unterwegers und um eine verklärte Zurschaustellung ihrer Beziehung zu ihm.

UND WIEDER - IMMER WIEDER kein Wort über die Opfer. Kein Wort über die Brutalität Unterwegers. Kein Wort über Angehörige, kein Wort darüber, dass es um Opfer ging, die größtenteils zu einem Teil der Gesellschaft gehörten, die eh schon keine Lobby hatten. Noch immer kein Sterbenswort einer authentischen, ehrlichen und kritischen Reflexion ihres Verhaltens (insbesondere als Juristin!) und Reflexion seiner Motivation für diese Taten. Keine heutige Auseinandersetzung mit ihrer damaligen Verantwortung als Juristin und Autorin innerhalb der Polarisierung und Politisierung seines Falles.

Und wer meint, sie habe sich vorrangig insbesondere als Autorin juristisch mit diesem Fall auseinandergesetzt, möge ihr erstes Buch lesen und wird sein blaues Wunder erleben.

Die Kernfrage stellt im zweiten Video bei Minute 9.09 der Herr von der Formel 1:

"Aber es hat Sie auch nicht wirklich interessiert, ob er [Unterweger] die Morde begangen hat - das finde ich ja so komisch..."

Wagners Reaktion darauf beweist mir, dass sie sich bis zum heutigen Tage nicht kritisch mit ihrem damaligen Verhalten auseinandergesetzt hat. Dieses pseudo-naive (Entschuldigung) Gewäsch während sie mit leuchtenden Augen "ich war ein kleines Häschen" spielt, finde ich gelinde gesagt, angesichts des Falls, dreist.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 00:02
@minu16

Als juristischer Laie würde ich ebenfalls vermuten, dass zumindest die Indizienlage bei der Betrachtung aller (zumindest 9 Fälle, für die er auch verurteilt wurde) ausreichend war. Nimmt man nur den Einzelfall und spärliche Beweislage darin, hätte es juristisch vielleicht tatsächlich eng werden können. Dennoch hat auch Wagner im Übrigen bis zum heutigen Tag und auch in ihrem ersten Buch kein wirkliches Argument gefunden, das wirklich hätte Zweifel an der Täterschaft Unterwegers aufbringen können. Und da sind auch die "schönen Hände" in der Tat kaum als Argumente geeignet ;)


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 05:06
Zitat von vielefragenvielefragen schrieb:als eigentliche absicht der schicken gesellschaft sah ich, durch verehrung eines verurteilten mörders die rolle der justiz nachhaltig zu schwächen.
Wie denn das? Damals gab es einen bekannten Mord und den hat Unterweger unstreitig begangen. Mit größter Brutalität. Da hat ja auch damals -meines Wissens- niemand ernsthaft von einem "Justizskandal" oder ähnlichem gesprochen.

Man wollte da wohl eher das Loblied auf die Resozialisierung singen und damit die Verfechter des Verwahrvollzuges nachhaltig schwächen.
Zitat von vielefragenvielefragen schrieb:man hätte ihn gerade wegen seiner intellektuellen weiterentwicklung, die der high society imponierte, nicht vorzeitig freilassen dürfen, weil sich dadurch die kluft zu seiner emotionalen unterentwicklung noch weiter vergrössern musste.
Wird halt schwierig das im Vorfeld zu argumentieren.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 08:59
Zitat von LivingElvisLivingElvis schrieb:Man wollte da wohl eher das Loblied auf die Resozialisierung singen und damit die Verfechter des Verwahrvollzuges nachhaltig schwächen.
du sagst es, wie ich es meine. es ging um schwächung des ansehens der justiz.

ich denke grundsätzlich,
man zerrte einen schwer gestörten, hasserfüllten menschen, der gelernt hatte, sich etwas normal auszudrücken, in die high society, pflegte diesen bösen buben wie auch einen otto mühl, um sie aussprechen zu lassen, was man da oben selbst fühlte, pure verwachtung für unsere justiz, und für die schutzbedürftige gesellschaft.

dabei gestattete und verehrte man eine sprache der stilisierten gewalt als kunstform, wissend, dass die tat schon vor dem wort stand, und dem wort in der regel die tat folgt.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 09:30
Zitat von tracestraces schrieb:Fairness in Bezug auf ihre heutigen Aussagen hat diese Frau meinerseits allerdings nicht zu erwarten.
ihre heutige selbstdarstellung finde ich unreifer als damals.
Zitat von tracestraces schrieb:Sie hat die Chuzpe, zu schildern, wie sie Laufbursche für Unterweger spielte, um die Möglichkeit eines falschen Alibis zu testen (als angehende Juristin!) und sträubt sich dabei gegen den Vorwurf, manipuliert worden zu sein.
das hatte ich nicht überzuckert. danke.
Zitat von tracestraces schrieb:Darüber hinaus stellt sie sich nicht schlechter dar, als damals, sondern nutzt das Kokettieren mit ihrem vermeintlich naivem Verhalten als Rechtfertigung ihres Handelns und verteidigt es - so mein Eindruck - noch heute.
ich sehe weniger naivität, als die verweigerung, ihre gesellschaftliche verantwortung zu übernehmen.
sich über die schönen hände eines mannes öffentlich zu äussern, der einen unfassbar schaurigen ersten mord mit genau diesen händen begangen hatte, empfinde ich als form eines unfassbar rücksichtslosen körperkultes.
Zitat von tracestraces schrieb:Wie gesagt: Der einzige Punkt, den ich ihr hoch anrechne, ist, dass sie zugab, den Mord an Magret Schäfer ausgeblendet zu haben.
wie kann man das?
wie selbstdestruktiv muss man sein, um so jemandem nahe sein zu wollen?
Zitat von tracestraces schrieb:Aber - und DAS kritisiere ich - scheint es Frau Wagner damals wie heute nicht um die juristische Problemstellung zu gehen, sondern um eine (Selbst-)Darstellung ihrer Person, der Person Unterwegers und um eine verklärte Zurschaustellung ihrer Beziehung zu ihm.
ich sehe die beziehung nicht.
er bot ihr die möglichkeit, ein medienstar zu werden. vielleicht hätte sie als schauspielerin mehr glück gefunden.
Zitat von tracestraces schrieb:UND WIEDER - IMMER WIEDER kein Wort über die Opfer. Kein Wort über die Brutalität Unterwegers. Kein Wort über Angehörige,
da bin ich voll bei dir.
kein Wort darüber, dass es um Opfer ging, die größtenteils zu einem Teil der Gesellschaft gehörten, Text.
für die worte kommst du in mein heldenalbum.
Zitat von tracestraces schrieb:Keine heutige Auseinandersetzung mit ihrer damaligen Verantwortung als Juristin und Autorin innerhalb der Polarisierung und Politisierung seines Falles.
hier stimmen wir beide voll überein. fairness ist, sie, entgegen ihrer selbstdarstellung, an ihre verantwortung zu erinnern. weder durch ihre selbstverklärung, noch durch nostalgie, wird sie davon entbunden.
auch in den augenblicken, wochen, jahren, da sie sie leugnet, hatte und hat sie verantwortung gegenüber der gesellschaft. ihre höhere herkunft verlangt nicht weniger, sondern legt ihr noch mehr davon auf.

selbst in der begegnung mit einem verurteilten mörder, der noch weiterer dutzend taten angeklagt war, hatte sie die gesellschaftliche pflicht, sich ihrer höchsten verantwortung zu besinnen.

weil sie als juristin vorbildwirkung hat.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 17:45
@vielefragen
Zitat von vielefragenvielefragen schrieb:es ging um schwächung des ansehens der justiz.
Ehrlich gesagt glaube ich das nicht, sondern stimme da @LivingElvis zu, der auf einen viel tiefgründigeren Aspekt anspielt und gleichzeitig entlarvt, um welche Motivationen es in der öffentlichen Unterstützung Unterwegers eigentlich ging.

Scheinbar jeder der Beteiligten hat den Fall Unterweger für seine eigenen Zwecke und Ideen benutzt. Die Einen fanden es schick, sich mit ihm zu zeigen, Andere hofften, dass die verruchte Stärke des Underdogs ein wenig auf sie abfärben möge und wiederum andere benutzten ihn, um ein bisschen große Politik zu machen. Die Schriftsteller mit ihrem philosophischen Freiheits- und eben Resozialisierungsgedanken. Ging es dabei um Unterweger? Scheint er nicht eher ein probates Mittel gewesen zu sein, die eigenen Ideen und den eigenen Einfluss geltend zu machen?
Jeder dieser Beteiligten hat sich unter dem Vorwand, es ginge um Unterweger, selbst ein bisschen aufgewertet, selbst ein bisschen Glanz abbekommen.
Frau Wagner, indem sie ihr vermutlich kleines Selbstwertgefühl aufpolierte (und ja, @vielefragen, du hast Recht mit deiner Frage: Wie zerstört muss man eigentlich sein?) und die Schöne an der Seite des Biests spielen konnte - unter dem Deckmantel, es gehe ihr um Verfahrensfehler. Die Schriftsteller, die sich als neue liberale Moral-Elite und als Richter über Formen des sozialen Zusammenlebens aufschwingen konnten, unter dem Deckmantel, dass Unterwegers literarische Ergüsse so großen künstlerischen Wert hätten. Die High-Society, die sich nun noch exklusiver und "gefährlich" fühlen durfte, beim kleinen Spiel mit dem Feuer - unter dem Deckmantel, Unterweger sei intellektuell so wertvoll und habe das gewisse Etwas. War ja auch einfach. Aus ihren Reihen hat er schließlich niemanden ermordet.

Und woher kennen wir das noch gleich? Dieses Bedürfnis nach Aufwertung der eigenen Person unter Benutzung eines Anderen? Von Narzissten. Sie waren wie Unterweger. Fast.

Und wie war das noch gleich, als Unterweger wieder verhaftet wurde? Wer hat da seine literarische Kultur verteidigt? Wer hat da seinen Intellekt, der mit seinen Taten ja nicht verlustig gegangen sein dürfte, noch gelobt? Wer von ihnen hat sich tatsächlich noch öffentlich kritisch über die objektive Beweislage geäußert? Wagner? Nein. Hat sie nicht. Selbst sie nicht, die sich das noch heute auf ihr Banner schreibt.

Es ging nie um Kritik an der Justiz, es ging nie um Kritik am Resozialisierungsgedanken. Diese Feindbilder benötigte man nur, damit man Unterweger an die Stelle rücken konnte, an der es anderen Menschen möglich wurde, ihn für ihre Zwecke zu benutzen.

Ein Einziger hat es geschafft, sich von der damaligen Aktion zu distanzieren. Und es war nicht die Literaturnobelpreisträgerin^^.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 18:00
.... und im Übrigen muss ich Herrn Bandelow ergänzen, der wahrscheinlich aus Respekt vor der angeschlagenen Frau Wagner EIN Detail bei seinem Rotkäppchen-Syndrom nicht erwähnte:

Natürlich gibt es Menschen, die Andere wunderbar manipulieren können. Vom Stockholm-Syndrom dürfte nahezu jeder manipulativ getroffen werden, der sich in einer entsprechenden Bedrohungssituation befindet. Anders jedoch im Rotkäppchensyndrom. Da spielt es auch eine Rolle, welche Eigenschaften das Opfer mitbringt. Ohne diese kann der beste Manipulateur nicht ankommen. Sieht man schön an Frau Wagner.

Ich bringe diesen Aspekt deswegen an, weil, wie man sieht, noch heute sich alle Welt dahinter versteckt, dass es ausschließlich Unterwegers manipulative Begabung gewesen sei, die einen so verblendet habe. Nein, ehrlicherweise muss man an dieser Stelle sagen: Unterweger war nur die eine Seite der Geschichte - die andere Seite waren die Menschen, die nur sahen, was sie sehen wollten. Und das hatte mit ihm nicht wirklich was zu tun.


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Jack Unterweger - Ein Fall, der viele Fragen offen lässt...

18.06.2014 um 18:20
@traces

du errinerst mich an etwas.
sommer, ein christliches haus, ein schöner garten, eine party mit fernsehleuten. und ärzten hauptsächlich aus neurologie und psychiatrie, sowie einigen schaupielern. die gastgeber machen mich mit einem jungen herrn bekannt, gleich danach eilen sie weg. er scheint zum haus zu gehören, seine stellung in der familiengruppe ist irgendwo zwischen dem hund der haushälterin, kommt mir vor.

wir versuchen ein gespräch. holprig. er steht auf, lehnt sich gegen die wand, und erzählt ohne übergang leise, wie er, betrunken, seinen freund in der kneipe umbrachte. eine banale schilderung, als spräche er ausfürlich von der bestellung eines glases wein.

die einladenden schauen rein, ob es mir schon schlecht geht. sie grinsen.
ja warum reagiere ich denn nicht geschockt? das sei nicht normal, da müsse man sich schon fragen...

sie hielten sich einen mörder. als partyschreck am gesellschaftssonntag, als sozialfall zum herzeigen der eigenen mutter teresa seite an den anderen tagen.


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