J.Hypolite schrieb:@VanDusenBesten dank für Deine einzigartige Fein- und Detailarbeit. Das muss man ja erstmal alles auswühlen.
Da muss ich mich mal anschließen.
@VanDusen @J.Hypolite Nur der Vollständigkeit halber:
Dass das Wiederladen in irgendeiner Weise günstiger ist, als der Kauf von Munition, möchte ich stark bezweifeln. Hast Du schon Gelegenheit gehabt, Dir mal so eine Wiederladerwerkstatt anzusehen? Das ist ein teures Hobby. Hier in Deutschland muss man dafür einen Extra-Schein machen.
Der Wiederlader an sich macht das entweder, weil er überzeugt ist, eine bessere Munition herzustellen, da er die Serienstreuung der großindustriellen Fertigung durch Einzelabwiegung von Geschoss und Ladung ausschalten kann ( oder das zumindest glaubt, realistisch ist allenfalls eine Minimierung die bestenfalls auf dem Scheibenschießstand, niemals aber im jagdlichen oder Combatschießen Bedeutung hat ).
Oder der Wiederlader macht das, weil er mit Waffen schießen möchte, für die es keine Munition mehr zu kaufen gibt, um ( illegal ) subsonic-Munition für schallgedämpfte Waffen herzustellen oder um durch eine schwächere Ladung alte Waffen zu schonen.
Dieser letzte Ansatz wäre für eine Pistole, wie in diesem Fall verwendet, eine Möglichkeit gewesen.
Dass das
nicht gemacht wurde, deutet für mich jetzt wieder darauf hin, dass die Waffe nur für diesen Einsatz "reaktiviert" wurde. Quasi wie ein Wegwerfhandy. Bestärkt mich in der Einschätzung, dass da jemand unauffällig einreiste, im Zielgebiet aus Schwarzmarktbeständen ausgestattet wurde, zuschlug und verschwand.
Was ich nicht wusste ( und dank
@VanDusen bin ich jetzt wieder etwas schlauer ) ist, dass Automobilverglasung solche Probleme beim Schießen auf die Insassen macht. Der Personenkreis, der das weiß, dürfte recht begrenzt sein ( jetzt ein paar mehr Leute ), aber das ist kein Anwenderwissen.
In der Gesamtschau hat der Täter m. E. aber genau dieses demonstriert, also wo hat er das gelernt? Und schon wieder landen wir bei irgendwelchen obskuren Spezialisten, die genau für solche Einsätze ausgebildet werden.
Damit bin ich wieder bei den al-Hillis als Zielpersonen, komme gleichzeitig aber vom Erbschaftsstreit in der Familie weg. Das war dann ein paar Nummern größer. Es ging primär um die Erwachsenen.
Sylvain Mollier müsste demnach in dem Augenblick dazugekommen sein, als es gerade losgehen sollte, die Interaktion zwischen SaH und dem Täter aber in einem Stadium war, wo der Täter nicht mehr zurück konnte. SM dürfte die Situation als nicht oder zumindest nicht
so bedrohlich eingeschätzt haben.
Der Täter hingegen sah in SM sofort einen Zeugen, der seine ( also des Täters ) Fluchtzeit massiv verkürzen würde, wenn er entkäme und die Polizei riefe. Was SM sonst noch hätte aussagen können, lässt sich schwer einschätzen. Ggfs. etwas über ein mögliches Fluchtfahrzeug.
SaH war außerhalb des Autos, der konnte nicht so schnell weg. Demnach war es sogar ausgesprochen eiskalt-logisch, zuerst auf SM zu schießen, um ihn am Entkommen zu hindern.
Ich habe Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, dass die Reihenfolge reiner Zufall gewesen sein soll. Dazu sind mir zu klar genau die Leute in der Reihe ihres Gefährdungspotentials für den Täter beschossen worden.
Auch in diesem Aspekt von Situationseinschätzung durch den Täter sehe ich zumindest die Möglichkeit einer entsprechenden Ausbildung.
MfG
Dew