Inka Köntges - seit 10.8.2000 vermisst
05.07.2023 um 08:55PeterWimsey schrieb:Dieser Fall ist absolut nicht vergleichbar. Die Frau verschwand in den 70er Jahren als junge Frau und baute sich unmittelbar eine komplett neue Identität auf - in einer komplett analogen Welt ohne Überwachungskameras und Geldautomaten, in der man einen Menschen, wenn er in eine andere Stadt umzog und einen anderen Namen ans Klingelschild klebte, nicht mehr finden konnte.Die Frau verschwand 1984 und da gab es durchaus schon Überwachungskameras und Geldautomaten. Wegen der RAF wurde in den 1970er Jahren die Rasterfahndung eingeführt, etc.
Im Prinzip war es schwieriger 1984 zu verschwinden, weil es eben noch kein Internet gab, wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann, gefälschte Pässe bestellen, Schwarzarbeit finden kann, etc.
https://www.welt.de/vermischtes/article146858353/Wie-sich-Petra-P-31-Jahre-lang-totstellen-konnte.html
PeterWimsey schrieb:ie hätte sich einen neuen Pass beschaffen müssen, eine neue Krankenkassenkarte, eine neue Steuernummer/ Sozialversicherungsnummer. Gegebenenfalls einen Arbeitgeber, dem Zeugnisse und Lebenslauf egal sind.Zufälligerweise hatte sie ihre und die Lohnsteuerkarte ihres Mannes bei sich, als sie verschwand. Sowie mehrere Scheckkarten. Ganz zufällig oder als Vorlage für eine Fälschung? Aber bei Schwarzarbeit braucht man auch keine Lohnsteuerkarte. Und wie gesagt, durch das Internet war das Beschaffen eines flaschen Ausweises wesentlich einfacher als 1984.
PeterWimsey schrieb:Baptisten leben nicht in Klöstern. Offenbar ist das religiöse Wissen mittlerweile so eingedampft, dass viele Leute nicht einmal mehr wissen, dass es einen Unterschied zwischen Katholiken und Protestanten gibt.Hier begibst du dich aber gerade auf ganz dünnes Eis. Natürlich gibt es auch Baptistenklöster. Inka selbst hatte enge Kontakte zu einer Schwesternschaft in der Nähe von Darmstadt und zu anderen Baptistengemeinden, wo man ihr vielleicht auch außerhalb eines Klosters eine Bleibe angeboten hat.
Nur zum Spaß wird die Polizei sicher nicht 100 Klöster und andere religiöse Einrichtungen überprüft haben, wenn das so völlig unmöglich wäre, wie du behauptest.
PeterWimsey schrieb:Nein, die Idee, sie sei untergetaucht, kann man getrost verwerfen. Die Frau ist leider tot.Das ist sehr traurig, aber wir sind natürlich froh, dass du den Fall gelöst hast.
Leider ist deine Schlussfolgerung aber grundverkehrt, weil du völlig falsche Annahmen triffst.
Niemand kann seriös sagen, ob sie verschleppt, ermordet, verunfallt, freiwillig abgetaucht ist oder sich das Leben genommen hat. Das ist alles möglich, so lange es keine einzige Spur gibt.