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Welches Buch lest ihr gerade?

7.176 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bücher, Lesen, Literatur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Welches Buch lest ihr gerade?

05.08.2017 um 23:37
josef Matuz - Das Osmanische Reich

510FofZYVkL. SX324 BO1204203200

1985 erschienen und derzeit in der siebten Auflage aus dem Jahr 2012 erhältlich ist dieses Buch ein sehr wichtiges, auch wenn sehr offensichtlich nicht aktualisiert worden ist (sowohl die Sowjetunion wie auch Jugoslawien existieren auch in der aktuellen Auflage noch).

Besonders hervorzuheben sind die sehr leserfreundliche Sprache wie Fußnotengestaltung (für Nicht-Experten sehr wichtig) wie auch die Schwerpunktlegung auf die frühe Zeit des Osmanischen Reichs. Dass Letzteres in den 2010-er Jahren von besonderem Interesse sein kann, hat Matuz vermutlich nicht vorausgesehen.

Bereits die Einführung in die Grundlagen islamischen Denkens, ohne das die osmanische Politik nicht zu verstehen ist, regt zum Nachdenken an. Matuz führt an, dass es für den Islam nur zwei Welten (arabisch/türkisch) gibt: dar al-islam/darülislam (Haus des Islam) und dar al-harb/darülharp (Haus des Krieges).

Genau so sind die eroberten wie auch die tributpflichtigen Länder betrachtet worden: sobald ein nicht muslimischer Herrscher an das Osmanische Reich Tribut entrichtet hat, zählte dieses Gebiet zu dar al-Islam. Dies war völlig unabhängig davon, welche politische Richtung gerade die Herrschaft der Pforte innehatte.

Den inneren Streitigkeiten im Osmanischen Reich wird besonders bis ins 19. Jahrhundert ein sehr großer Raum gegeben, bis die islamische Welt immer mehr in inneren Streitigkeiten zerfallen ist und sich Bündnispartner in Europa gesucht hat, mit dem Höhepunkt des Ersten Weltkriegs.

Das Buch endet 1923 mit dem Vertrag von Lausanne und der Machtsicherung Kemal Atatürks, der sowohl den politischen Islam wie auch die ultranationalistischen Jungtürken ins politische Nichts befördert hat.

Die ausführliche Auseinandersetzung mit dem frühen Osmanischen Reich und den islamischen Grundlagen sind deshalb hochinteressant, weil sich immer wieder ideologische Parallelen zur türkischen Jetztzeit finden und sich die Frage stellt, wie die Türkei unter Erdogan zum Beispiel die Europäische Union sieht: wenn er die Geldflüsse aus der EU als Tribut ansieht, sind wir in seinen Augen dar al-islam.

Auch wenn der Text bereits mehr als 30 Jahre alt ist, für an der osmanischen Geschichte Interessierte ist dieses Buch eine klare Leseempfehlung.

Inhaltsverzeichnis und kurze Leseprobe:
https://www.lesejury.de/media/samples/128/9783863128128_leseprobe.pdf

Der Autor:
Wikipedia: Josef Matuz

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07.08.2017 um 22:14
Die Bockreiter hab ich nun durch.
Ich habe rausgefunden, dass es insgesamt vier Bockreiter-Romane gibt, aber es wurden leider nur die ersten zwei ins Deutsche übersetzt. Schade! -.-

Jetzt lese ich
Kater Brown und die Klostermorde von Ralph Sander

51Zcz-KJC7L. SY400

Ein Kater bekommt einen Mord in einem Klosterhotel mit und ermittelt zusammen mit einer Reisejournalistin.

Ich hatte schon mal ein anderes Kater Brown-Buch im Auge, durch Zufall hab ich jetzt dieses von meiner Mutter bekommen.

Ich bin noch nicht sehr weit beim Lesen vorangeschritten, aber es zieht sich etwas, weil unnötige Kleinigkeiten den Storyverlauf stören.
Es trägt nicht zur Atmosphäre bei, wenn man beiläufig erfährt, dass auf der gerade betätigten Hoteltresenklingel eine Fliege saß, die sich aufgrund des Lärms doch lieber einen anderen Sitzplatz sucht. -.-
Hauptsache man kriegt die 300 Seiten irgendwie voll...


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Rao ehemaliges Mitglied

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09.08.2017 um 11:05
Wer dringend mal wieder Tränen lachen will und Englisch kann: "Damn You Autocorrect!" von Jillian Madison, eine Kollektion gesammelter Stilblüten vom Programm mit der nachweislich dirtiest imagination ever. Gibt übrigens eine ganze gleichnamige Website dazu, check it out! :)


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09.08.2017 um 22:44
Dieses Buch habe ich vor kurzem am Flohmarkt erstanden:

Doris Lessing: Ben in der Welt


Ben in der WeltOriginal anzeigen (1,8 MB)
KLAPPENTEXT
Aus dem Englischen von Lutz Kliche. Die Fortsetzung des Romans "Das fünfte Kind": Ben, das fünfte Kind der Lovatts, war ein aggressiver, destruktiver Junge. Seine Mutter versuchte seine tyrannische Wut zu bändigen, doch am Ende stand die Zerstörung der Familie, und Ben zog mit einer Gruppe gewalttätiger Jugendlicher hinaus in die Welt. Nun ist Ben erwachsen geworden. Allein und unfähig, auf sich gestellt sein Leben zu bewältigen, ist er ein hoch explosives Bündel aus ungestillten Bedürfnissen und Frustrationen. Er fühlt sich orientierungslos und hasst die Menschen, obwohl er Nähe sucht. Sein Außenseitertum wird jedoch von wenig skrupulösen Geschäftsleuten schamlos ausgenutzt, denn seine kindliche Gier macht ihn angreifbar und zugleich verletzlich.
Ist mein erstes Werk von Doris Lessing und ich lese es als Urlaubslektüre.
Nicht ganz so entspannend und easy wie ich dachte, eigentlich sogar ziemlich heftig.
Aber der Schreibstil ist traumhaft:
Ben glitt, wenn es still im Haus wurde, über das Fensterbrett aus seinem Zimmer und streifte durch die Felder und Wälder, alleine und vogelfrei - er selbst. Er fing kleine Tiere und aß sie, oder einen Vogel. Stundenlang saß er geduckt hinter einem Busch und beobachtet Fuchswelpen beim Spielen. Er lehnte mit dem Rücken an einem Baumstamm und hörte den Eulen zu. Oder stand neben der Kuh, legte die Arme um ihren Hals und schmiegte sein Gesicht an sie; und die Wärme, die von ihr in ihn hineinströme, der heiße, süße Duft ihres Atemes auf seinen Armen und seinen Beinen, wenn sie ihren Kopf wandte, um an ihm zu schnüffeln, bedeutete die Sicherheit der Zuneigung.
Ich bin erst im ersten Drittel des Buches und hin- und hergerissen vom Charakter von Ben. Leider kenne ich das Vorwerk: "Das fünfte Kind" nicht. Ist Ben wohlstandsverwahrlost? Ist Ben als Kind schlecht behandelt worden oder ist er geistig etwas zurückgeblieben?
Stellenweise erinnert mich das Buch an an John Steinbecks: "Of Mice and Man" Einer der beiden Wanderarbeiter ist so wie Ben "großgewachsen und bärenstark" und etwas zurückgeblieben. Am Ende bricht er der Frau des Farmers aus Versehen das Genick.

Wird Ben seine Wut bändigen können oder wird IHN die Welt erdrücken?


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12.08.2017 um 09:01
51KqDeJnawL. SX301 BO1204203200
Coleman Silk, Professor an einer noblen Ostküsten-Universität,
wird wegen einer unbedeutenden Äußerung
als Rassist abgestempelt. Eine Glanzvolle Karriere endet abrupt.
Jahre später holt sie Liebesaffäre mit einer sehr viel jüngeren Frau
den gebrochenen Mann ins Leben zurück. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer.
Eine Hexenjagd beginnt, die tragisch endet, und ein unheilvolles Geheimnis tritt zutage,
das Coleman Silk über fünfzig Jahre gehüttet hatte.
Interessante Geschichte, sehr schöner Schreibstil. Wie ich vorhin erst erfahren habe, gibt es davon sogar eine Verfilmung mit Nicole Kidman und Anthony Hopkins in den Hauptrollen. Vielleicht werde ich mir den Film nach dem Roman anschauen.


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12.08.2017 um 09:40
Zitat von IntemporalIntemporal schrieb:wird wegen einer unbedeutenden Äußerung
als Rassist abgestempelt
Die Tragik des ganzen ist, dass Silk ein hellhäutiger Schwarzer ist, der seine Herkunft verleugnet um gesellschaftlich akzeptiert zu werden.
All das ereignet sich in jenem Land, dessen Verheißung the pursuit of happiness ist, die Chance, dass ein jeder aus sich machen könne, was ihm beliebt und wozu er taugt.
....
Die Freiheit des Ichs ist bedroht durch das Wir: "Dann ging er nach Washington, und im ersten Monat war er ein Nigger und sonst gar nichts, und dann war er ein Mitglied der schwarzen Gemeinde und sonst gar nichts. Nein. Nein. Er sah, welches Schicksal ihn erwartete, und er weigerte sich, es anzunehmen. Die Tyrannei des Wir, das alles daransetzt, einen einzusaugen, dieses zwingende, einvernehmende, historische, unvermeidliche, moralische Wir mit seinem hinterhältigen E pluribus unum."
http://www.zeit.de/2002/08/200208_l-roth_xml/seite-2

Ich war tief betroffen von diesem Buch. "Der menschliche Makel" - Silk ist nicht im Reinen mit sich selbst, strebt aber nach der Reinheit und lebt dadurch eine Lüge. Im Reinen mit sich selbst sind scheinbar nur Menschen, die skrupellos und rücksichtslos sind.
Ich kann mir vorstellen, dass Donald Trump im Reinen mit sich selbst ist. Völlig davon überzeugt, dass alles was er macht richtig ist. Auch wenn es die Menschheit in den Abgrund treibt.


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12.08.2017 um 09:46
@DieLilly
Ähm ja, danke für den Spoiler. Den zitierten Text habe ich nicht selbst verfasst, sondern als Zitat gesetzt, weil es das ist, was sich als Inhaltsangabe auf der Hinterseite des Buches befindet... Tatsächlich bin ich gerade erst auf Seite 70...

:nerv:

Naja. Ich les mal trotzdem zuende.


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12.08.2017 um 09:49
@Intemporal

Sorry für den "kleinen Spoiler".
Keine Sorge, es kommt noch ganz dick.
War extra bedacht das Ende nicht vorwegzunehmen.
Zitat von IntemporalIntemporal schrieb:Naja. Ich les mal trotzdem zuende.
Unbedingt, es ist ein echtes Meisterwerk. Sowohl sprachlich, wie Du schon bemerkt hast, als auch inhaltlich.
Bin gespannt was Du sagst wenn du durch bist.


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12.08.2017 um 09:52
@DieLilly
Puh, dann bin ich beruhigt. Dachte schon, du hast die Katze aus dem Sack gelassen. :D
Hätte es auch so zuende gelesen, eben weil ich es stilistisch sehr schätze.

Ich bleibe gespannt und gebe dann Rückmeldung. :Y:


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12.08.2017 um 22:47
Anna Baar - Die Farbe des Granatapfels


GranatapfelOriginal anzeigen (0,3 MB)

Die Ich-Erzählerin, eine Anfang der 1990er Jahre nach Österreich geflüchtete, mit einem Österreicher verheiratete Kroatin, schreibt über ihre auf einer Insel bei Split lebende alternde Großmutter, die schließlich in einem jüdischen Altersheim in Zagreb ihren Lebensabend verbringt.

Nana, die Großmutter, ist eine resolute, dauerrauchende Frau, die während des Zweiten Weltkriegs als Partisanin kämpfte, ihren Genossen Bebe heiratete, seit seinem Tod allein lebt und Zimmer in ihrem Inselhaus an Touristen vermietet.

Hauptaspekt ist, dass die Grundwerte von Großmutter und Erzählerin sich völlig unterscheiden. Nana lebt sehr sparsam, alle Speisen müssen aufgegessen werden, auch wenn sie schon verdorben sind, an Energie wird gespart (Strom und Wasser), ihre eigene Gesundheit ist ihr auch nach einer Bypass-Operation völlig egal, sie sieht das Leben optimistisch in dem Sinne, dass sie nur ihre eigenen oft spruchhaften Lebensweisheiten gelten lässt.

Ihrer Enkelin wirft sie mehr als einmal vor, jetzt mit einem "Ibermenschen" in "Esterraich" verheiratet zu sein. Für sie sind Österreicher immer noch Deutsche und Nazis.

Anna Baar dürfte mit diesem Roman das Ziel gehabt haben, sich von ihrer eigenen Vergangenheit freizuschreiben. Auch sie ist Kroatin, die nach Österreich gezogen ist. Ihre Sprache ist sehr wortschatzreich, oft fast nervig blumenhaft. Erst im zweiten Teil befreit sie sich von immer wiederkehrenden Platitüden und die Charaktere kommen einem etwas näher, vor allem auch durch die Kriegsschilderungen Nanas, die sehr eindringlich sind.

Über die Partisanensicht der Großmutter wird jedoch selten hinweggeschritten, nur tröpfchenweise wird man als Leser mit dem Jugoslawienkrieg der 90er konfrontiert. Die dezitierteste Haltung dazu ist die Erwähnung, dass am Slawistikinstitut in Wien die Erzählerin sich zwischen Kroatisch und Serbisch hat entscheiden müssen, als die Sprachen getrennt wurden. Auch hat sie in Kroatien Probleme, als Wörter aus dem Serbokroatischen für veraltet und fremd gesehen werden.

Das Thema ist interessant, aber da wäre vielleicht mehr drinnen gewesen als dieser doch über lange Strecken inhaltsleere Wortschwall.

Infolinks im Spoiler

Die Autorin:
Wikipedia: Anna Baar

Verlagsinfo:
http://www.wallstein-verlag.de/9783835317659-anna-baar-die-farbe-des-granatapfels.html (Archiv-Version vom 26.10.2016)

Rezensionen:
https://cms.falter.at/falter/rezensionen/buecher/?issue_id=601&item_id=9783835317659
http://derstandard.at/2000021413405/Die-Farbe-des-Granatapfels-Unvermeidliches-Fremdsein
https://kurier.at/kultur/anna-baar-die-farbe-des-granatapfels/145.868.437
http://www.vienna.at/beeindruckendes-romandebuet-anna-baars-die-farbe-des-granatapfels/4419353




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12.08.2017 um 22:58
Gardens of the Moon von Steven Erikson
Erster Teil der The Malazan Book of the Fallen Reihe.


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12.08.2017 um 23:11
Theodor W. Adorno - Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie

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Adornos Dissertation aus dem Jahr 1924 setzt sich mit Husserls phänomenologischer Erkenntnistheorie auseinander. Er lehnt mit ihm die Bilder- und Zeichentheorie ab, kritisiert jedoch Husserl, dass in dessen Wahrnehmungstheorie nicht nur das transzendental wahrnehmbare Ding existiert, sondern auch eine Idee des Dinges (letztlich eine Grundannahme, die zur Semiotik führt). Für Adorno ist das Ding selbst (also das Einzelstück) das Ideal.

Extrapoliert wird diese Idee an einem Tisch, der aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird, bzw. einem blühenden Apfelbaum.

Für meinen Geschmack geht Adorno in seiner Dissertation ideengeschichtlich hinter Husserl zurück, auch wenn manche Kritikpunkte nachvollziehbar sind, jedoch nur in einzelnen Aspekten.

Interessant ist auf jeden Fall, die Anfänge des philosophischen Denkens von Adorno kennenzulernen. Auch ist diese Dissertation nicht sonderlich lange und lässt sich an einem Abend locker lesen ;)


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13.08.2017 um 11:21
Thomas Glavinic: Der Kameramörder

Der KameramoerderOriginal anzeigen (0,4 MB)

Bereits das erste Buch, das ich von Glavinic gelesen habe "Die Arbeit der Nacht", faszinierte mich.

Dieses jedoch, mit knapp 150 Seiten, lies mich verstört zurück.
Die Sprache ist knallhart, der Erzähler kennt keine Zurückhaltung bei der Schilderung des Verbrechens. Erschreckender als die Tat ist beinahe das Verhalten der Menschen, die sensationslüstern vor dem Fernseher hocken. Hiermit hält Glavinic nämlich seinen Lesern einen Spiegel vor. Seine Schilderung menschlichen Verhaltens könnte sich genau so abspielen, wenn aus seiner Fiktion eines Tages unter Umständen Wirklichkeit werden sollte. Mehrere Phänomene arbeitet Glavinic dabei auf. Warum berühren die Menschen Verbrechen in ihrer näheren Umgebung mehr als Verbrechen in anderen Teilen der Welt? Wie schnell neigt man dazu, Menschen vor zu verurteilen? Wieso findet man die Ausstrahlung eines Videos, in dem ein Mensch umkommt, unmoralisch, kann sich der Übertragung aber trotzdem nicht entziehen? Wo sind die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit in der Medienwelt und wird diese Grenze wohl noch wahrgenommen?
http://www.krimi-couch.de/krimis/thomas-glavinic-der-kameramoerder.html

Minutiös und trocken wird geschildert wie der Mörder die beiden Kinder dazu bringt sich selbst zu töten.

Wie hätte man selbst reagiert wenn ein Privatsender das Video des Mörders übertragen hätte?

Das Buch ist aus 2001. Die Wirklichkeit hat uns längst eingeholt.
Wie war das als vor ein paar Monaten in Herne der Mörder die Bilder seiner Opfer online stellte?
Wie war die Reaktion der Medien? Wie die Sensationslust der Bevölkerung?

Gegen Ende wird das Buch immer spannender. Man meint den Mörder zu ahnen und bleibt baff vor den letzten drei Worten des Buches zurück.


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15.08.2017 um 01:04
Clive Barker - Das Sakrament

718KTW6ADTL. SX300 BO1204203200

Dieses Buch hatte ich mir vor Ewigkeiten mal auf einem Flohmarkt gekauft und seltsamerweise nie begonnen zu lesen, aber vor einigen Tagen bekam ich auf einmal Lust dazu.
Bisher bin ich erst im zweiten Kapitel, aber schon allein dies genügt mir um festzustellen, dass mich das Buch weiterhin fesseln wird.


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17.08.2017 um 10:05
Joachim Bauer: Prinzip Menschlichkeit

Prinzip MenschlichkeitOriginal anzeigen (1,2 MB)

Bauer schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Richard David Precht: "Die Kunst, kein Egoist zu sein"

Die Menschheit ist von Natur aus nicht auf Egoismus programmiert sonder auf Zusammenarbeit und Kooperation.

Ich bin erst am Anfang dieses Buches und es ist eines von denen wo ich ziemlich lange brauchen werde bis ich es ausgelesen habe.
Wahnsinnig interessant und nachdem Precht quasi den Weg geebnet hat mit den Grundlagen der Philosophie und wissenschaftlichen Basics, liefert Bauer das nach wonach ich suchte: Er beschreibt wie die Prozesse im Gehirn ablaufen. Erklärt wofür Dopamin, Oxytoxin und die Endorphine gut sind und was passiert wenn diese Botenstoffe im Körper nicht vorhanden sind.
Und ich frage mich: "Der rationale Mensch - was ist er ohne chemische Botenstoffe?" Zur Hardware (Gene) und Software (Erziehung, Umgebungseinflüsse) kommt nun auch ein Cocktail aus Chemie.

Ein Auszug aus einem Interview von Bauer zu seinem Buch mit GEO:
Warum scheint dann oft nicht Zusammenarbeit, sondern Aggression die Welt zu beherrschen?

Bauer: Abgesehen vom Kampf um Ressourcen, dient Aggression der Bewahrung der körperlichen Unversehrtheit und der Abwehr von Schmerz. Für Menschen gilt dies in besonderem Maße: Unser Gehirn reagiert nicht nur bei körperlichem Schmerz mit einer Aktivierung seiner Schmerzzentren, sondern auch dann, wenn wir aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, also von anderen nicht beachtet oder gar gedemütigt werden. Dies ist der Grund, warum Menschen nicht nur dann aggressiv reagieren, wenn ihnen körperlicher Schmerz zugefügt wird, sondern auch, wenn sie ausgegrenzt werden.

Aggression ist demnach gar kein inneres Bedürfnis des Menschen?

Bauer: Nein. Wir haben keinerlei neurobiologische Daten darüber, dass Aggression etwas ist, zu dem Menschen primär motiviert sind oder nach dem wir von Natur aus streben. Alle neurobiologische Evidenz deutet darauf hin, dass unsere Grundmotivationen Zuwendung und Gemeinschaft sind. Trotzdem: Aggression ist enorm wichtig. Wir brauchen sie, um Bindungen zu erwerben und zu verteidigen. Um mich in eine Gemeinschaft einzubringen, benötige ich einen gewissen aggressiven Antrieb. Deshalb kommt es dort, wo die Ressource Zuwendung zu knapp gehalten wird, etwa in einer bestimmten Familie oder am Arbeitsplatz, zu einem Zuwachs an Aggression.
Das vollständige (kurze) Interview:
http://www.geo.de/natur/oekologie/8542-rtkl-interview-das-prinzip-kooperation

Falls jemand dieses Thema interessiert: Wenn ich mit dem Buch durch bin werde ich ein paar Punkte dazu in meinem Thread zum Thema Gerechtigkeit zitieren und zur Diskussion stellen.

Was ist gerecht?


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17.08.2017 um 16:08
Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben von George R.R. Martin

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Es sind drei Bücher in einem Band.
Die Geschichte spielt 100 Jahre vor den Ereignissen von "Das Lied von Eis und Feuer"/"Game of Thrones".

Der junge Dunk wird von einem alten Heckenritter aufgenommen und wird dessen Knappe, jahrelang ziehen sie durch Westeros und verdingen sich bei diesem und jenem Lord.
Kurz bevor der alte Mann stirbt, ernennt er Dunk zu seinem Nachfolger.
Dunk ist nun selbst Ritter, nennt sich "Duncan, der Große" (weil er wirklich sehr groß ist) und hofft auf einem Turnier so viel Eindruck zu schinden, dass ihn ein Lord in seine Dienste aufnimmt.

Dann trifft er auf einen seltsamen Jungen, der unbedingt sein Knappe sein will und die Probleme fangen an...


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17.08.2017 um 16:40
Sam Bourne  - Der Präsident

Selbstverständlich fiktiv, Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen können ja schon mal vorkommen. ;)
Stell dir vor, der mächtigste Mann der Welt wäre ein gefährlicher Egomane ... Als die Bürger der USA einen unberechenbaren Demagogen zum Präsidenten wählen, hält die Welt den Atem an. Kaum jemand weiß: Bereits kurz nach Amtsantritt ordnet der Präsident fast einen Nuklearstreich an, nachdem ein Wortgefecht mit dem Machthaber von Nordkorea aus dem Ruder läuft. Eins ist den Mitwissern klar: Jemand muss etwas unternehmen, oder die Welt steht kurz vor einem dritten Weltkrieg. Ein Attentat scheint der einzige Ausweg ... Ein hochrasanter Verschwörungsthriller mit aktuellem Bezug zur politischen Lage in Amerika.
pr


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17.08.2017 um 16:43
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb: Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen können ja schon mal vorkommen.
Der Schatten auf dem Cover sieht Trump fatal ähnlich ;-)

Ein Schelm wer böses denkt


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17.08.2017 um 16:46
@DieLilly

Genau das hab ich auch gedacht. :troll:


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17.08.2017 um 17:02
Zitat von DieLillyDieLilly schrieb:Der Schatten auf dem Cover sieht Trump fatal ähnlich ;-
Das ist sicher kein Roman, der schon lange in der Schublade lag. :D ;-)


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