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14.05.2020 um 09:41Anzeige
Mein Gott! was wollet Ihr mich zeihen? Hier ist Friede, dort ist Krieg; hier weiß ich nichts von Hoffart, vom Geiz, vom Zorn, vom Neid, vom Eifer, von Falschheit, von Betrug, von allerhand Sorgen, beides um Nahrung und Kleidung noch um Ehre und Reputation; hier ist eine stille Einsame ohn Zorn, Hader und Zank, eine Sicherheit vor eitlen Begierden, eine Festung wider alles unordentliche Verlangen, ein Schutz wider die vielfältigen Stricke der Welt und eine stille Ruhe, darin man dem Allerhöchsten allein dienen, seine Wunder betrachten und ihn loben und preisen kann. Als ich noch in Europa lebete, war alles (ach Jammer, daß ich solches von Christen zeugen soll!) mit Krieg, Brand, Mord, Raub, Plünderung, Frauen- und Jungfernschänden etc. erfüllet; als aber die Güte Gottes solche Plagen samt der schröcklichen Pestilenz und dem grausamen Hunger hinwegnahm und dem armen bedrangten Volk zum besten den edlen Frieden wieder sandte, da kamen allerhand Laster der Wollust, als Fressen, Saufen und Spielen, Huren, Buben und Ehebrechen, welche den ganzen Schwarm der anderen Laster alle nach sich ziehen, bis es endlich so weit kommen, daß je einer durch Unterdruckung des andern sich groß zu machen offentlich praktizieret, dabei dann keine List, kein Betrug und keine politische Spitzfindigkeit gesparet wird. Und was das allerärgste, ist dieses, daß keine Besserung zu hoffen, indem jeder vermeinet, wann er nur zu acht Tagen, wann es wohlgerät, dem Gottesdienst beiwohne und sich etwan das Jahr einmal vermeintlich mit Gott versöhne, er habe es als ein frommer Christ nicht allein alles wohl ausgerichtet, sondern Gott sei ihm noch darzu um solche laue Andacht viel schuldig. Sollte ich nun wieder zu solchem Volk verlangen?http://www.zeno.org/Literatur/M/Grimmelshausen,+Hans+Jakob+Christoffel+von/Romane/Der+abenteuerliche+Simplicissimus+Teutsch/Zweiter+Teil/Sechstes+Buch/Das+27.+Kapitel
"Wenn mir meine biologische Uhr etwas sagt, dann, dass ich im besten Alter bin, um dieses Buch zu schreiben."Ich lese es zwar erst seit kurzem aber bisher ist es wirklich sehr gut. Es ist verständlich geschrieben und nimmt nicht nur auf die heutige Zeit bezug, sondern auch auf die damalige. Das liefert einen sehr guten Einblick in die Entwicklung und gleichzeitig bekommt man etwas geschichtliches Wissen vermittelt. Die Sache mit dem bekommen oder nicht bekommen von Kindern ist ein sehr weites Feld und da ist es wichtig und lesenwert zu erfahren, wie diese Einstellungen entstanden und warum sie immernoch bestehen.
Immer mehr Frauen bleiben freiwillig kinderlos, nicht nur in Deutschland.
Politik und Gesellschaft hadern damit, obwohl inzwischen jede Frau selbst entscheiden kann, wie und mit wem sie leben will. Geht es ums Kinderkriegen, wird jedoch unbeirrt festgehalten an der Vorstellung vom angeborenen Mutterinstinkt und an der Idee vom allein selig machenden Glück der Kleinfamilie.
Sarah Diehl plädiert für ein Umdenken und für eine Akzeptanz verschiedener Lebensmodelle.
Statt sich an alte Denkmuster zu klammern und überholte Scheindebatten zu führen, fordert sie Mütter, Väter und Kinderlose auf, die Zukunft gemeinsamzu gestalten.
so daß den Anselmo sein grübelnder Fürwitz das Leben kostete.Die beiden alten Freunde werden sich wohl duelliert haben.
Nach meiner Meinung ist er nämlich Angenehm, Beständig, Cavalier, Dankbar, Erkenntlich, Freigebig, Galant, Heimlich, Jung, Liebenswürdig, Männlich, Natürlich, Offen, Prächtig, Reich, nun folgen die vier S.S., dann Tapfer, Vornehm, Wahrhaft, X paßt sich für einen Geliebten nicht, denn es ist ein zu harter wie Y ein fremder Buchstabe, dann folgt zum Beschluß Z, Zärtlich über deine Ehre.Online zu lesen hier (dieses und das nächste Kapitel):