Nutzen zuviele Menschen das System "Arge" aus?

Noumenon schrieb:Wieso komplett abtun?

Weil Du Deinen Beitrag offensichtlich sarkastisch formuliert hast. Und das hast Du getan, um die Diskussion an sich schlicht abzutun.

Alano schrieb:Man wird aufgefangen, wenn man seine Arbeit verliert (und nicht nur, wenn man nicht arbeiten "kann").

Nein. Nicht arbeiten wollen ist kein Auffanggrund. Warum auch?

Alano schrieb:Aber wenn doch soviele Leute eine Arbeit haben und sich über die faulen Arbeitslosen beschweren

Auch Du bekommst es nicht hin, zwischen denjenigen die nicht arbeiten können und denjenigen, die nicht arbeiten wollen, zu differenzieren.

Alano schrieb:Denn von mir aus braucht es das nicht mehr geben.

Von mir aus aber schon. Weil es eine grundlegende Errungenschaft des Sozialstaates ist.

Wer kann es den Leuten verübeln?
Angenommen das Elternhaus war nicht das beste. Das Kind/der Mensch hatte sich, um mal zur Ruhe zu kommen, immer den einfachsten Weg gesucht. Irgendwann will das Kind und auch die Gesellschaft, dass es sich wieder integriert. Dann kommt aber leider Gottes der Punkt an dem Das Kind die Ungleichheit der Menschen feststellen muss.
Zeitarbeit, Leiharbeit, Niedriglohnsektor, Ausbeutung. Wer von euch legt ein Teil seine Menschlichkeit gerne ab, damit man fast schon als Sklave anderen dienen muss?! Wären die Umstände nicht so Unmenschlich, hätten wir ein solchen Problem garnicht erst, oder zumindest nicht in diesem Umfang.

@kleinundgrün
aha, ich verstehe, worauf du hinaus willst.

Du willst damit rechtfertigen, dass die, die nicht arbeiten "können", das Recht haben, sich über den Rest der Arbeitslosen zu beschweren (weil man in der Langenweile ja nichts anderes zutun hat).

Und die Arbeitslosen, die angeblich arbeiten wollen, beschweren sich über die Arbeitslosen, die nicht arbeiten "wollen".

Für mich sieht es eher so aus, als wolle jeder von seinen eigenen Fehlern ablenken und auf den nächsten Sündenbock abwälzen.

Dann sollen die, die nicht arbeiten können, ihre Frührente bekommen.
Davon abgesehen kenne ich genug, die eigentlich wirklich nicht arbeiten können (weil deren Körper schrott sind) und die trotzdem arbeiten gehen.

Ja, bestimmt gibt es eine Menge "Schmarotzer" unter Arbeitslosengelsempfängern. Ich finde es interessant, dass wir mittlerweile so konditioniert sind, gerne auf das kleinste Glied der Kette einzuhauen, statt auf denen, die die wirklichen Schmarotzer unserer Gesellschaft sind.

Was ist mit Vorständen von Großkonzernen, Banken, Fusionsbanken, Unternehmensberatern, Aktienanalysten usw.? Das sind doch diejenigen, die jedes Jahr Milliarden verpulvern, und dafür sogar noch belohnt werden.

Aber darüber beschwert sich nur selten jemand.

also ich kenne so einige die nen paar monate arbeitslosengeld kassiert haben und erst kurz bevor sie in hartz4 gerutscht sind nen job angenommen haben. wieso auch nicht? schnellst möglichst den miesesten job anzunehmen den einem das amt vorschlägt ist eben nicht die beste lösung.

kleinundgrün schrieb:Weil Du Deinen Beitrag offensichtlich sarkastisch formuliert hast. Und das hast Du getan, um die Diskussion an sich schlicht abzutun.

Mehr als Sozialhetze a la BILD & Co. kann ich hier auch leider nicht erkennen.

wieso auch nicht?

Gewiss, wobei, wieviel kriegt man vom letzten Verdienst? 60%? So pralle ist das auch nicht, dann lieber ein, zwei Monate fauler Lenz und danach wieder ins Berufsleben. @25h.nox

@univerzal die meisten jobs die du sofort anfangen kannst sind ziehmlich mies bezahlt, ein ordentlicher job braucht in der regel etwas vorlaufzeit.

Um es vielleicht mal auf den Punkt zu bringen:

Objektiv betrachtet ist der Schaden, der durch Menschen verursacht wird, die das System ausnutzen, nicht hoch.

Das Problem ist die subjektive Komponente. Wenn der Beitragszahler bei Thema "Arbeitslosigkeit" als erstes den Idioten im Kopf hat, der sich letztens mit seinen Tricks, das System auszunutzen, gebrüstet hat, dann ist das schlecht. Es führt dazu, dass viele ihren Beitrag nicht gerne zahlen und es führt dazu, dass - wie man auch hier sehen kann - nicht differenziert wird.

Alano schrieb:Du willst damit rechtfertigen, dass die, die nicht arbeiten "können", das Recht haben, sich über den Rest der Arbeitslosen zu beschweren (weil man in der Langenweile ja nichts anderes zutun hat).

Nein.

Kausal schrieb:Aber darüber beschwert sich nur selten jemand.

Eigentlich ständig.

@25h.nox
Auch klar, aber ich meinte jetzt eher zwei Monate Ruhe, ohne einen Finger zu rühren, außer halt ein paar Alibibewerbungen für den Agenturberater.

Noumenon schrieb:Mehr als Sozialhetze a la BILD & Co. kann ich hier auch leider nicht erkennen.

Das liegt aber an Deiner Wahrnehmung. Du könntest ja substanziell etwas beitragen - aber darauf verzichtest Du bisher.

@univerzal wieso nicht? ein paar monate zeit für andere dinge haben ist grade für besser qualifizierte mit normalerweise vielen überstunden die woche durchaus förderlich für die arbeitsfähigkeit. auch für die versicherung ist das nicht unbedingt negativ. wer länger sucht und nicht nach 2 tagen panisch den zeitarbeitsvertrag unterschreibt verdient in der regel mehr und zahlt dann auch wieder mehr ein.

@25h.nox
Lies besser nochmal nach. Bin absolut dafür, erstmal nen Ruhigen zu machen. Aber nicht übertrieben lange, sonst verschenkt zu viel Kohle aufgrund der Differenz zwischen ALG und Verdienst im nächsten Job. Sich von einer Stelle in die nächste zu stürzen..Quatsch. Es sei denn, man ist gut vernetzt, dann zieht man auch schnell gute Stellen an Land, da entfällt wiederrum aber der Staatsurlaub ^^

@25h.nox
Der theoretisch beste Fall ist natürlich, dass sich jeder so verhält, dass er die gemeinsame Kasse möglichst wenig belastet. Und das kann natürlich auch geschehen, indem man wartet, um einen besser bezahlten Job zu bekommen.

Das Problem ist aber, dass Menschen nicht unbedingt altruistisch handeln. Und irgend welche Richtlinien muss der Staat eben in der Hand haben, um Missbrauchsfälle von echter Bedürftigkeit abgrenzen zu können. Dass das nicht immer funktioniert, ist eigentlich klar.

@kleinundgrün
Der theoretisch beste Fall ist natürlich, dass sich jeder so verhält, dass er die gemeinsame Kasse möglichst wenig belastet.

Ha :D

Und das kann natürlich auch geschehen, indem man wartet, um einen besser bezahlten Job zu bekommen.

..aber natürlich, nur für den Staat :troll:

Und irgend welche Richtlinien muss der Staat eben in der Hand haben, um Missbrauchsfälle von echter Bedürftigkeit abgrenzen zu können. Dass das nicht immer funktioniert, ist eigentlich klar.

Geschenkt.

univerzal schrieb:.aber natürlich, nur für den Staat

Nicht nur. Aber auch.

kleinundgrün schrieb:Das Problem ist aber, dass Menschen nicht unbedingt altruistisch handeln. Und irgend welche Richtlinien muss der Staat eben in der Hand haben, um Missbrauchsfälle von echter Bedürftigkeit abgrenzen zu können. Dass das nicht immer funktioniert, ist eigentlich klar.

der staat sollte sich nicht wundern wenn er jobs unter tarif vermittelt, die will natürlich keiner machen, und niemand sollte dazu gezwungen werden jobs unter tarif annehmen zu müssen.

Das sind halt 2 extrem Fälle mal wieder.
Nur blöd das immer alle dann in ein Topf geworfen werden.
Mich stören solche Personen nicht, ist ja eh eine Minderheit die dies System H4 ausnutzt.

25h.nox schrieb: und niemand sollte dazu gezwungen werden jobs unter tarif annehmen zu müssen

Das ist sicher auch eine Seite des Problems.

n5a schrieb:Nur blöd das immer alle dann in ein Topf geworfen werden.

Ja. Nicht zu differenzieren ist schlecht.

n5a schrieb:Mich stören solche Personen nicht, ist ja eh eine Minderheit die dies System H4 ausnutzt.

Mich stören sie schon.
Es ist auch nur eine Minderheit, die Steuern hinterzieht, dennoch stört mich das. etwas zu akzeptieren, nur weil es wenige machen, ist kein Argument.

n5a schrieb:Mich stören solche Personen nicht, ist ja eh eine Minderheit die dies System H4 ausnutzt.

ich glaube es geht um normales arbeitslosengeld, nicht hartz4.