Denkt ihr, alles hat seinen Preis?
04.03.2005 um 18:06
Ich denke, dass der Ablauf des Lebens bzw. des Zufalls durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst und ermöglicht wird. So zum Beispiel sind Entscheidungen jene Faktoren, welche eine Beeinflussbarkeit des Menschen bzw. eines Individuums über zukünftige Wirkungen darstellen. Diese stellen aber im Vergleich aller übrigen Einflüsse nur eine recht begrenzte Möglichkeit dar, den Ablauf des Lebens selbst zu bestimmen.
So sind Zufall, Naturgesetze und Entscheidungen von anderen Menschen meiner Meinung nach die wesentlichen Bestandteile dessen, was die Gesamtheit aller Wirkungen in einem Leben entscheiden. So stellt sich die Frage, wie viel Freiheit und Flexibilität man überhaupt hat, um die Zukunft des eigenen Lebens bestimmen zu können und ob die Absichten entscheidend ist, oder die Durchführung dieser. Um auf solche Fragen zu kommen, ist ein höheres Bewusstsein und ein entsprechendes Interesse notwendig, die Abläufe und Ursachen des Lebens zu verstehen.
Um abzuwägen, in wieweit man sein Leben beeinflussen kann, muss man überlegen, wie intensiv jegliche äußere Einflüsse die Ausführung der Entscheidungen beeinträchtigen oder verändern. Ich bin der Meinung, dass alle äußeren Einflüsse wie beispielsweise Naturgesetze, Zufälle oder ähnliches nicht nur stark das Handeln und Entscheiden beeinflussen, sondern es auch hervorrufen, sodass man sagen kann, dass diese Einflüsse wesentlich für den Ablauf des Lebens und der Geschichte sind.
Eigentlich kann ich das Verhältnis nicht einschätzen, da ich nicht weiß, wie viel Konsequenzen meine Entscheidungen haben. Eine Mengenangabe bzw. ein Vergleich ist nur durch Empfindungen möglich und beruht somit auf Subjektivität.
Aber aus dem Grund, dass Menschen dieses Prinzip unverhinderbar erfahren und dadurch in vielerlei Hinsicht begrenzt sind, entstehen dementsprechend viele Ansichten. Menschen nehmen nicht nur wahr, sondern beurteilen und empfinden auch den Ablauf von Prozessen, die außerhalb ihrer Entscheidungskraft stattfinden. Da man Erfahrungen mit „Gut“ und „Schlecht“ kategorisiert, ist es nicht verwunderlich, dass den äußeren Einflüssen Absichten oder einer Wechselwirkung zwischen Gut und Schlecht zugesprochen werden. Doch gibt es wirklich eine Wechselwirkung zwischen Gut und Schlecht? Oder: Hat alles seinen Preis?
Nach dem oben genannten Prinzip, dass jegliche Entscheidungen nur eine begrenzte Möglichkeit darstellt, das Leben zu lenken, wäre es äußerst unwahrscheinlich aber nicht unmöglich, dass ein Mensch nur Glück empfindet und kaum schlechte Lebenssituationen beispielsweise als Preis der Genusssucht erfährt. Wenn das Leben aber tatsächlich strukturiert ist und Wirkungen einem abstrakten Prinzip nachgehen wäre die Folge eine Vorbestimmung, welche durch die Art aller Geschehnisse bestimmt wird.
Wenn man diesen Sachverhalt objektiv betrachtet, ist eine Wechselwirkung nur eine Vorstellung von Menschen, denn auf diesem Planeten ist der Wohlstand von Menschen derart unausgeglichen, dass ich mich berechtigt frage, warum die Wechselwirkung keinen Einfluss nimmt oder wofür diese Menschen bezahlen bzw. warum sie nicht bezahlen müssen.
Der Mensch will nur jeglichen Geschehnissen eine besondere Regelmäßigkeit und Bedeutung zuschreiben, damit Ursachen viel leichter zu definieren sind. Das scheinbar kein Mensch wirkliches und dauerhaftes Glück erfährt, liegt wohl eher daran, dass kein Mensch alle äußeren Einflüsse so beurteilen kann, dass angemessene und angepasste Reaktionen möglich sind, um den Glückszustand beizubehalten.
Lernen ohne zu denken, ist verlorene Müh.
Denken, ohne etwas gelernt zu haben, ist gefährlich.