Rassistische Werbung? Sind wir bald eine sprachlose Gesellschaft?

@wichtelprinz
@Groucho

Auch die Leibeigenschaft gab es zu diesem Zeitpunkt lange nicht mehr.

Aber die Konstruktion das man das Wort Negersklave als Abgrenzung zu den nicht schwarzen Sklaven einige hundert Jahre nutzte statt zur Abgrenzung von freien Schwarzen genutzt wurde erscheint mir wenig plausibel. Mir erscheint die Erklärung das man allgemein Neger gesagt hat, und wenn man dann noch auf den Umstand der Sklaverei hindeuten wollte, das man das Wort Negersklave nutzte. Aber ich bin kein Linguist.

@Gute_Luise

Gute_Luise schrieb:Von Mongolen in größeren Gruppen weiß ich nix.

Naja, zumindest hatte die DDR entsprechende Verträge mit der Mongolei.

Zuerst schloss die DDR 1967 ein diesbezügliches bilaterales Regierungsabkommen mit Ungarn ab. Dieses war das Muster für die folgenden Abkommen mit Polen, Algerien, Kuba, Mosambik, Vietnam, der Mongolei, Angola und China.

http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/126678/umgang-mit-minderheiten

Gute_Luise schrieb:Nimm nur das Wort Broiler. Soll auch aus USA kommen.
Oder Kaskadeur aus Frankreich.
Ob die Amerikaner nun Viktor Charlie gesagt haben oder sonstwer, die Eigenbezeichnung Viet Cong bleibt. Als VC.

Du hast ja selbst erkannt, dass in der amerikanischen Alltagssprache und auch in den entsprechenden Filmen und Serien zu dem Thema, die Bezeichnung Charlie viel häufiger, als VC genutzt wurde. Daher ist es schon komisch, dass die amerikanische Aussprache dieser Abkürzung eingesächsischt Ursprung für das besagte "Fidschi" gewesen sein soll.
Mir erscheint das sehr weit hergeholt.

@cejar

cejar schrieb:Auch die Leibeigenschaft gab es zu diesem Zeitpunkt lange nicht mehr.

Welchen "Zeitpunkt" meist Du genau?

Zu den zwei Begriffen glaub ich zwar auch nicht das sie zu irgend einer Differenzierung verwendet wurden.
Es gab zwar Differenzierungen zwischen den angenommenen "Rassen" aber innerhalb dieser "Rassen" sahen die Weissen Menschen wohl keine Differenzierung.

@wichtelprinz

Wenn man davon ausgeht das das Wort Neger im 17ten Jahrhundert in Deutschland entstand, dann meine ich wohl die Zeit ab 17tem Jahrhundert :)

@cejar

cejar schrieb:Wenn man davon ausgeht das das Wort Neger im 17ten Jahrhundert in Deutschland entstand, dann meine ich wohl die Zeit ab 17tem Jahrhundert :)

Du hast eben geschrieben "schon lange nicht mehr" und die Leibeigenschaft gabs bis in die Neuzeit.

Im Zuge der Feudallastenablösung wurde die persönliche Leibeigenschaft in Deutschland ab Anfang des 19. Jahrhunderts meist als erste Feudalverpflichtung aufgehoben.

Wikipedia: Leibeigenschaft

ok, touche, mit Leibeigenschaft habe ich mich ein wenig aus dem Fenster gelegt, aber Leibeigenschaft war tatsächlich keine Sklaverei und Leibeigene wurden auch nicht als Sklaven gesehen.

@cejar
oh, achso, liest sich bei Wiki aber etwas anders und nur weil sie nicht so gesehen wurden heisst das ja nicht, dass es keine waren, zumindest sehe ich kaum Unterschiede, wenn überhaupt

@Tussinelda


ok, dann lies doch soweit, bis Du zu den Unterschieden zur Skalverei kommst:

Der historische Materialismus geht von einer entwicklungsgeschichtlichen Unterschiedlichkeit aus. Danach gehörte unter dem System der Sklaverei das gesamte erarbeitete Produkt dem Eigentümer des Sklaven, und dieser gab dann dem Sklaven soviel davon ab, dass er am Leben bleiben konnte. Unter dem Feudalismus geht zunächst dem Leibeigenen oder Grundhörigen das gesamte Produkt seiner Arbeit zu, jedoch muss er einen Teil an Sachgut oder Geld an den Feudalherrn abgeben. Dies bedeutet, dass nicht nur der Unterdrücker und Ausplünderer, sondern auch der Unterdrückte und Ausgeplünderte am Produkt beteiligt ist. Das Mehrprodukt geht mehr oder weniger an den Feudalherrn, aber die Tatsache, dass ein Teil des Produkts dem Hörigen zu Recht zukommt, und dieser Teil vielfach durch höhere Arbeitsleistung erhöht werden kann, macht das feudale System zu einem fortschrittlichen gegenüber dem antiken und erlaubt überhaupt zunächst seine Existenz.[62]

Die in Mecklenburg, Vorpommern und Holstein herrschende Unterdrückung der Bauern im 18. Jahrhundert, die Lenin „Leibeigenensklaverei“ nenne, sei charakteristisch für die Phase des Niedergangs des Feudalismus.[63] Diese Phase sei aber nur eine Art konterrevolutionärer Nachgeburt des Feudalismus[64] und nicht wesensbestimmend.

cejar schrieb: Mir erscheint die Erklärung das man allgemein Neger gesagt hat, und wenn man dann noch auf den Umstand der Sklaverei hindeuten wollte, das man das Wort Negersklave nutzte.

Wozu?
Da reichte es doch zu sagen, entweder 'Neger' oder Sklave. Wenn es keine anderen Sklaven gab (auch nicht in der Erinnerung) dann ist es doch völlig unnötig das differenzierende 'Neger' voran zu stellen.

Da finde ich meine Erklärung weitaus logischer - was nicht heißt, dass sie die richtige ist.

Wahrscheinlich haben wir beide Unrecht und es handelt sich nicht um ein Determinativkompositum, sondern 'neger' ist hier nur ein Epitheton Ornans.

Aber letztlich ist die Frage (und ihre Antwort) nicht so wichtig.

über sklaverei und Rassismus und seine Entstehung gabs mal ne ansehentliche doku

https://www.youtube.com/watch?v=Lf5gn8z37FU