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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

73 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verantwortung, Individualität, Erwachsene ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:15
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Momentan ist ja alles gar nicht schlecht, aber ich sehe da schong efahren, wenn sich die tendenz immer weiter in ein extrem fortsetzt, dass das einzelne individuum verantwortung und solidarität mehr und mehr abgibt.
Dazu ein interessanter Artikel, über
den ich vor ein paar Tagen gestolpert
bin.

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001838 (Archiv-Version vom 10.04.2015)

Im Grunde genommen ist der derzeitige
Zustand der Gesellschaft ja angeblich
der Wunsch der Massen, oder doch eher
nicht?

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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:18
@McMurdo
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:ch halte diese verklärten Rückblicke und anschließenden Vergleiche von damals und heute immer für sehr irritierend.
Ich erwische mich zwar selbst schon das eine oder andere Mal bei Gedanken wie: "Früher hätte es das bei uns nicht gegeben!" und "Diese Jugend von heute!" aber wenn ich dann so länger drüber nachdenke war es doch früher auch nicht anders.
Die ältere Generation schlägt immer die Hände über der jüngeren Zusammen und die Jüngeren haben die Alten auch noch nie verstanden.

Und war früher wirklich alles besser? Ich glaube nicht.
Auf gar keinen fall war früher alles besser, nicht einmal mehr.

Es läuft vieles gut in der heutigen zeit, eben unter anderem gerade wegen der hinterfragung alt hergebrachter regeln und wegen dem individualismus.

Ich bin kein Skeptiker unserer modernen gesellschaft, ganz im Gegenteil.

Aber über die gefahren steigender individualisierung und damit einhergehender entsolidarisierung (denn das geht meiner Meinung nach hand in hand) muss man sprechen.
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Ich halte deine kritisierte Entwicklung auch nicht für problematisch. Wir sollten uns glücklich schätzen, das wir in einer Gesellschaft leben, in der die Schwächeren eben nicht verhungern müssen. Das jemand da ist der Verantwortung übernimmt, wenn man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist.
Denn warum waren die Strukturen früher so wie sie waren? Auch weil sonst die Familie und man selbst nicht überlebt hätte. Von den Methoden wie Kinder damals erzogen wurden "um was zu werden" mal ganz abgesehen.
Natürlich ist es gut, dass ein schwacher nicht verhungern muss.
Bloß musste er das ja in der generation unserer großeltern (wenn wir nicht gerade im zweiten weltkrieg sind) auch nicht.

Es geht hier ja auch wie gesagt nicht um beschuldigungen, ich sagte bereits, dass mit der individualisierung auch große vorteile entstehen.
Wie du es schon ansprichst führt die emanzipation des kindes von seinen eltern auch dazu, dass weniger kinde rgeschlagen oder anderweitig unterdrückt werden.
Aber es hat eben auch andere konsequenzen, die langfristig gefahren bergen.
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Ich wäre ja auch dafür den Menschen wieder mehr Verantwortung zu geben. Aber wenn es dann heißt übernimm selbst Verantwortung dafür das du dich weiterbildest, eine Arbeit bekommst, das deine Rente später gesichert ist, das du im Krankheitsfall abgesichert bist, usw. dann ist der Aufschrei in der Bevölkerung wieder groß. :)
Gerade weil das früher eben genauso war, gabs ja gar keine Möglichkeiten sich so individuell zu entfalten wie heute.
Von daher ist es doch im Grunde ein riesen Fortschritt.
Wo willst du den Menschen denn mehr VErantwortung wieder übertragen, und wie soll das ablaufen?
Es ist ja nicht so, als hätte man ihnen die verantwortung entzogen.
Im gegenteil, die Bevölkerung ist recht froh, verantwortung auf andere übertragen zu können in unserer heutigen gesellschaft.
Es gibt für alles einen spezialisten und zu dem geht man dann auch hin oder verweist auf diesen.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:22
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es ist ja nicht so, als hätte man ihnen die verantwortung entzogen.
Im gegenteil, die Bevölkerung ist recht froh, verantwortung auf andere übertragen zu können in unserer heutigen gesellschaft.
Doch, man entzieht den Menschen Stück
für Stück Verantwortung. Das geht schleichend
und recht leise vor sich. Nach dem "Juncker-Prinzip".


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:24
@inci2
Zitat von inci2inci2 schrieb:Dazu ein interessanter Artikel, über
den ich vor ein paar Tagen gestolpert
bin.

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001838 (Archiv-Version vom 10.04.2015)

Im Grunde genommen ist der derzeitige
Zustand der Gesellschaft ja angeblich
der Wunsch der Massen, oder doch eher
nicht?
Man kann wunsch der massen und erfolgreiche werbekampagne gar nicht unterscheiden.

Den Artikel hab ich Quer gelesen, halte ihn aber für problematisch.
Einerseits sehe ich, dass der autor durchaus das interesse verfolgt, gegen feminismus zu wettern, und sich darin verrennt, andererseits verknüpft er das männlichkeitsbild mit westlichen werten, was ich für unzulässig halte.

Richtig ist: Weder Mutter noch Vater sind heute wirklich authoritätsstiftende figuren deren authorität nicht angezweifelt werden darf.

Man kann den staat als bemutternd beschreiben, wenn man will, aber was soll das bringen?

Der Effekt den ich im Eingangspost beschreibe ist jedwegen authroitätsstrukturen zuwiderlaufend, ob die jetzt mütterlich oder väterlich geprägt sind.

Feminismus spielt sicher eine Rolle insofern (genau wie andere soziale themen), dass man heute mehr versucht, das zusammenleben von menschen zu formalisieren und genau festzustecken, was erlaubt ist und was nicht, was ebenfalls ein sehr interessantes thema ist.

Aber verantwortlich ist eine einzelne bewegung für diesen effekt keinesfalls, das ist viel zu kurz gegriffen.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:24
@inci2

Wo entzieht man ihnen diese?


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:28
@aseria23
Zitat von aseria23aseria23 schrieb:Natürlich ist das ein problem. Die meisten leute die so leben sind sozial ausgegrenzt (von der breiten masse) und nehmen überhaupt nicht mehr am gesellschaftlichen leben teil.

Schonmal gefragt warum so ne leute sowas machen?
Ich kenne ne menge leute die zu nem gewissen grad so ticken, quasi alle meine bekanntschaften aus meiner schulzeit.
Die sind aber sicher nicht sozial ausgegrenzt.

Die haben sich gegenseitig. Gehen abends raus, in die spielothek oder ein bisschen was trinken, manche haben irgendeine ausbildung die sie sich last minute besorgt haben und eigentlich keinen bock drauf haben, manche haben das nicht, aber für ab und zu trinken gehen und filme streamen reicht es halt.
Und ansonsten machen die dann nicht viel.
Manche sind redegewandt genug um ne menge durch schnorren abzugreifen weil sie viele leute kennen und sich dann einfach an irgendwen ranhängen.

Schlecht leben die jetzt nicht, isoliert auch nicht.

Was nicht heißt, dass leute nicht durch hartz 4 isoliert werden können, aber in der jungen generation ist das oft nicht so wild.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:33
@El_Gato
Zitat von El_GatoEl_Gato schrieb:Eintrittskarten für derlei Conventions sind teuer, die finden nicht an 365 Tagen im Jahr statt und das auch an verschiedenen Orten. Ich für meinen Teil kann jedenfalls nicht laufend auf irgendwelche Conventions gehen. Und wo ist das Problem, wenn einem 40 Jahre alten Kerl MLP gefällt? Ist doch Privatsache, oder nicht? Oder ist das deiner Ansicht nach zu "unmännlich" und derlei sexistische Kackscheisse?
Wo ich die problematiken sehe habe ich doch im Eingangspost beschrieben.
Nicht irgendein hobby ist das problem, sondern die gesellschaftliche tendenz dazu dass erwachsene grundsätzlich immer mehr daran interessiert sind eben nicht das erwachsenenbild von früher zu repräsentieren, sondern eher dem ideal ihrer kindheit und jugend nachhängen.

Da sehe ich eben durchaus ein problem drin wenn man diese tendenz sich weiterdenkt.
Zitat von El_GatoEl_Gato schrieb:Es gibt genug Menschen auf dem Planeten Erde. Die braucht nicht noch mehr von uns. Wie dem auch sei, es gibt auch Leute, die keine Kinder haben sollten und dazu zählen meine Freundin und ich. Ich persönlich hasse Kinder wie sonstwas und könnte auch gar nicht mit den Drecksblagen umgehen.
Das ist richtig, aber wie gesagt dneken wir ja den trend auch weiter.
Wenn wir 50 Jahre in die Zukunft blicken ist es durchaus problematisch, wenn niemand mehr für den anderen verantwortung übernehmen möchte.
Dann haben wir nämlich gar keine andere wahl, als die verantwortung komplett dem staat zu übertragen, der dann komplett und in gewisser weise authoritär das menschliche zusammenleben regeln muss.

Die dinge die ich beschrieben hab sind im einzelnen eben erstmal nur symptome.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:33
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber verantwortlich ist eine einzelne bewegung für diesen effekt keinesfalls, das ist viel zu kurz gegriffen.
Da hast Du sicher recht, da kommt eine Menge
zusammen. Aber der Zustand der Gesellschaft
scheint ja der Mehrheit nichts auszumachen,
jedenfalls beschwert sich keiner darüber.

Und es ist auch eine "Spätfolge" der 68er,
und der sich damals daraus etablierten
Emanzipation der Frau.

Vor lauter Emanzipation der Frau hat man
aber vergessen, die Emanzipation der Gesellschaft
von der Politik mit ins Boot zu nehmen.

Das Ergebnis sieht man jetzt. Zwar kann hier
jeder so leben wie er will, aber besser leben kann
man, wenn man "mainstreamkonform" lebt, was
eine starke Bindung an "marktkonform" hat.
Wird nur leider immer wieder ausgeblendet.

Ich bin zwar nicht aus der ehemaligen DDR,
sehe aber Tendenzen wie in der späten DDR.
Die Bürger ziehen sich ins private zurück und
irgendwann entweicht der Dampf. Das dauert
aber noch ein paar Jahre.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:37
@inci2

Wie sollen die 68er das denn bewerkstelligt haben?
Das ist ein globales phänomen, was du auch in gesellschaften findest die konservativer sind als unsere.

Die amerikaner z.b..
Die sehen kommunismus schon wenn ne gesetzliche krankenversicherung eingeführt werden soll, aber trotzdem sind sie von diesem effekt eventuell sogar mehr betroffen als wir.

Ich sehe wie gesagt auch nicht, dass dieses thema frauen in gesonderter weise betrifft.

Der trend hin dazu, dass man eher das system als fehlerhaft verurteilt anstatt einer einzelperson vorzuwerfen, zu unfähig zu sein, das betrifft alle gesellschaftlichen gruppen gleichermaßen.
Und der Trend dazu, dass man verantwortung und zuständigkeit von sich weist ebenso.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:40
@inci2

Und wie gesagt: Die gesellschaft in der wir leben ist ja keine schlechte.
Es ist sehr angenehm in der derzeitigen gesellschaft zu leben, insofern, warum sollten massen rebellieren und sich beschweren?

Problematisch ist es wie gesagt nur, wenn man langfristige folgen betrachtet wenn sich der trend den ich bschrieben habe fortsetzt.

Und darum soll es hier ja gehen, ob man da probleme sieht und sogar dystopien wie z.b. 'a brave new world', oder ob man das ganze als eine stetige verbesserung wahrnimmt, und wenn ja, wie man sich die endstation vorstellt.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:48
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wie sollen die 68er das denn bewerkstelligt haben?
Nun, die haben ihren Marsch durch die Institutionen
durch und sind sogar bis ins Kanzleramt und Außenministerium
gekommen. :)
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Und darum soll es hier ja gehen, ob man da probleme sieht und sogar dystopien wie z.b. 'a brave new world', oder ob man das ganze als eine stetige verbesserung wahrnimmt, und wenn ja, wie man sich die endstation vorstellt.
Also "brave new world" sehe ich in der Form
wie da beschrieben jetzt nicht.

Zumal man auch berücksichtigen muss, daß
sich bestimmte Entwicklungen wie Wellen im
Meer verhalten. Nach einer Weile schwappt die
Welle zurück.

Was ich als problematischer sehe, sind die
Eingriffe in bestimmte Systeme, die, von
prominenten Einzelfällen motiviert, ausreichen,
um Hals über Kopf Gesetze zu ändern.

Das fing an bei "Florida-Rolf" und endet momentan
bei Edathy, der sich zu etwas bekennen soll, Kinderpornographie
auf seinem Computer gehabt zu haben, die a) gar keine war und b) das
Material, das er auf dem Computer hatte nicht strafbewehrt,
und somit legal war.

Da jubeln zwar alle, besonders, wenn es einen "von
denen da oben" erwischt, aber die Auswirkungen von
solchen Ereignissen betreffen dann auf einmal Opa Herbert,
der sich vor Gericht gezerrt sieht, weil auf seinem Computer
ein Bild vom Enkel in der Wanne vorhanden ist. Nicht heute,
aber evtl. morgen oder übermorgen.

Das sehe ich als problematisch an.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 11:56
@inci2
Zitat von inci2inci2 schrieb:Nun, die haben ihren Marsch durch die Institutionen
durch und sind sogar bis ins Kanzleramt und Außenministerium
gekommen. :)
Aber wohl kaum in amerika, frankreich, england und den restlichen nationen.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Also "brave new world" sehe ich in der Form
wie da beschrieben jetzt nicht.
Naja, die sieht man ja auch jetzt nicht.
Aber wir müssen ja eine form des formalisierten und staatlich geregelten zusammenlebens entwickeln wenn wir noch sehr viel mehr verantwortung von uns weg übertragen.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Was ich als problematischer sehe, sind die
Eingriffe in bestimmte Systeme, die, von
prominenten Einzelfällen motiviert, ausreichen,
um Hals über Kopf Gesetze zu ändern.

Das fing an bei "Florida-Rolf" und endet momentan
bei Edathy, der sich zu etwas bekennen soll, Kinderpornographie
auf seinem Computer gehabt zu haben, die a) gar keine war und b) das
Material, das er auf dem Computer hatte nicht strafbewehrt,
und somit legal war.
Naja, Edathy hatte in jedem fall material auf seinem PC von Kindern in eindeutigen posen oder auch nackt die er sich für geld beschafft hat.
Das war eventuell nicht explizit pornographie, aber in Ordnung war das nicht, und die gesetzesänderung ist auch halb si wild und sogar sinnvoll.

Ich find schon gut, wenn man einen schritt dazu unternimmt zu verhindern, dass kinder kommerziell ausgebeutet werden indem man ihre nacktfotos verkauft.

Eltern dürfen ihre kinder ja weiterhin fotografieren, sie dürfen diese bilder auch bekannten schicken.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Da jubeln zwar alle, besonders, wenn es einen "von
denen da oben" erwischt, aber die Auswirkungen von
solchen Ereignissen betreffen dann auf einmal Opa Herbert,
der sich vor Gericht gezerrt sieht, weil auf seinem Computer
ein Bild vom Enkel in der Wanne vorhanden ist.
Das darf der Opa Herbert aber weiterhin


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:05
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber wohl kaum in amerika, frankreich, england und den restlichen nationen.
Doch, auch da.

Aber wir müssen ja eine form des formalisierten und staatlich geregelten zusammenlebens entwickeln wenn wir noch sehr viel mehr verantwortung von uns weg übertragen.

Wieso sollten wir das tun? Da ist eher
mehr Rückbau angesagt.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Naja, Edathy hatte in jedem fall material auf seinem PC von Kindern in eindeutigen posen oder auch nackt die er sich für geld beschafft hat.
Das war eventuell nicht explizit pornographie, aber in Ordnung war das nicht, und die gesetzesänderung ist auch halb si wild und sogar sinnvoll.
Das ist richtig. Wenn aber eine Handlung nicht
justitiabel ist, dann kann ich jemanden deswegen
nicht vor Gericht zerren, nur weil man mittlerweile
die Gesetze geändert hat. In einem Rechtsstaat kann
man nicht für Dinge verurteilt werden, die in der
Vergangenheit liegen.

Und ein Rechtsstaat tut gut daran, solche Dinge
dann auch nicht vor Gericht be- oder verurteilen
zu wollen. Das hat es hier aber getan. Und das ist
Gesinnungsjustiz. Etwas nach '45 eigentlich ein
absolutes No Go sein sollte.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Eltern dürfen ihre kinder ja weiterhin fotografieren, sie dürfen diese bilder auch bekannten schicken.
Nein, das ist durchaus nicht sicher, da das
im Gesetz schwammig gehalten ist. Ob das
der Eile geschuldet ist, oder bewusst so gehalten
wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das darf der Opa Herbert aber weiterhin
Noch darf er das.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:16
@inci2
Doch, auch da.

Wieso sollten wir das tun? Da ist eher
mehr Rückbau angesagt.
Aber wie das denn?
In amerika haben wir in einem großen teil sehr konservative und marktliberale verhältnisse, also genau das gegenteil.
Mit feminismus und linken ansichten brauchste in Texas nicht antanzen

Wir sollten das tun weil wir es tun müssen.
Wie soll man das, was wir haben, zurückbauen?

Du kannst nicht mehr verlangen, dass Familien ihre alten pflegen, wir haben keine großfamilie mehr.
Du kannst auch nicht bei zwei berufstätigen elternteilen wieder mehr verantwortung auf die eltern übertragen, sondern musst die schulen stärken.

Und mit patriotismus kannst du in der heutigen gesellschaft auch niemanden mehr wirklich locken.

Einen Rückbau halte ich für ausgeschlossen, man muss lernen, besser mit neuen Verhältnissen umzugehen, am besten schon, bevor es so weit ist.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Das ist richtig. Wenn aber eine Handlung nicht
justitiabel ist, dann kann ich jemanden deswegen
nicht vor Gericht zerren, nur weil man mittlerweile
die Gesetze geändert hat. In einem Rechtsstaat kann
man nicht für Dinge verurteilt werden, die in der
Vergangenheit liegen.

Und ein Rechtsstaat tut gut daran, solche Dinge
dann auch nicht vor Gericht be- oder verurteilen
zu wollen. Das hat es hier aber getan. Und das ist
Gesinnungsjustiz. Etwas nach '45 eigentlich ein
absolutes No Go sein sollte.
Anklagen kannst du zunächst mal.
und Edathy wurde nicht verurteilt, das verfahren wurde eingestellt.
Edathy hat aus gutem Grund am ende gestanden, dass er gedownloaded hat.
Meinste das hätte er gemacht, wenn er eine wirklich reine weste gehabt hätte und nichts auf dem PC gehabt hätte, was ihn wirklich in schwierigkeiten hätte bringen können?

Der Prozess ist durchaus sauber abgelaufen, edathy hätte nix gestehen müssen.
Hat er aber.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Nein, das ist durchaus nicht sicher, da das
im Gesetz schwammig gehalten ist. Ob das
der Eile geschuldet ist, oder bewusst so gehalten
wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Du darfst als faustregel erstmal alles machen was nicht kommerziell ist.
Das Gesetz wurde absichtlich schwammig gehalten um fälle abzudecken, in denen kinder später klagen.

Aber das ist halt auch so ein ding: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Grundsätzlich kann geklagt werden wenn das Nacktfoto was verbreitet wird geeignet ist um die würde des kindes zu untergraben.
Da muss dann aber erstmal das Kind klagen wenn es erwachsen ist, und warum sollte es das tun? Da skann es ja ohnehin nur, wenn dieses foto wirklich auch nach außen verbreitet worden ist und dann ist es ja durchaus in manchen fällen gerechtfertigt, dass da geklagt wird, wenn es wirklich ein entwürdigendes foto ist.

In jedem fall greift diese neue gesetzgebung an keinem punkt in die Familie ein, solange da einfach nur fotos von einem kind gemacht werden die man in ein album klebt oder erstmal nur engen freunden oder verwandten schickt.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:17
@shionoro
Wir pflegen unsere alten nicht mehr selbst, sondern lassen das ein heim machen.
Wir fordern (zumindest auf der politischen ebene) , dass immer mehr erziehungsarbeit von den schulen verrichtet werden muss, weil eltern viele früher selbstverständliche dinge ihren bälgern nicht mehr einbläuen können, zumindest wird das oft so dargestellt.


Das sind Entwicklungen, die wir auch in anderen Bereichen zum Fortschritt der Gesellschaft beobachten können. Etwa bekommen Eltern auch nicht mehr vier oder mehr Kinder, weil diese die persönliche Alters-/Gesundheitsabsicherung gewährleisten. Dies ist Rahmen des Gesundheits- und Rentensystems inzwischen eine gemeinschaftliche Verantwortung. Selbstverständlich macht dies auch im Bereich der Pflege nicht halt. In Zeiten, wo ein Alleinverdiener zur familiären, problemlosen Versorgung die Ausnahme bildet, ist die Betreuung der Alten alternativ eine kollektive Aufgabe, sofern das Kleingeld stimmt.

Die Aufklärung des Nachwuchs, Vermittlung von Kompetenzen und Wissen, was mittlerweile in vielen Fällen mehrheitlich von den Schulen übernommen wird, ist in meinen Augen ein weiteres Merkmal des Fortschritts. Allein weil viele Eltern mit dem gesellschaftlichen Tempo gar nicht mehr Schritt halten können. Fraglich ist nun, ob man all das als gemeinschaftlichen Infantilismus zusammenfassen möchte.


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10.04.2015 um 12:18
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Anklagen kannst du zunächst mal.
Nein, wenn niemand eine Straftat begangen
hat, und das hatte Edathy nicht, kann man
auch niemand anklagen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:und Edathy wurde nicht verurteilt, das verfahren wurde eingestellt.
Edathy hat aus gutem Grund am ende gestanden, dass er gedownloaded hat.
Meinste das hätte er gemacht, wenn er eine wirklich reine weste gehabt hätte und nichts auf dem PC gehabt hätte, was ihn wirklich in schwierigkeiten hätte bringen können?
Das Verfahren wurde nur deshalb eingestellt,
weil er "gestanden" hatte, er habe Kinderpornographie
auf seinem Rechner gehabt.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:20
@univerzal

Fortschritt ist ja erstmal nur ein positiv besetztes wort für veränderung.

Ich sehe das ganze punkt a) als notwendigkeit an, aus den gründen die du nennst, punkt b) aber auch als vereinfachung an.

und die frage ist, ob ein immer weiterschreitender fortschritt in diese richtung nicht auch erhebliche gefahren birgt was unsere gesellschaft betrifft

@inci2
Zitat von inci2inci2 schrieb:Nein, wenn niemand eine Straftat begangen
hat, und das hatte Edathy nicht, kann man
auch niemand anklagen.
Wenn einer viele fotos von nackten kindern auf dem laptop hat kannst du ihn wegen kinderpornographie besitz anzeigen und das gericht klärt dann, ob das so war.
Natürlich ist das rechtens.

Und er hatte ja offenbar kinderpornographie.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:29
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn einer viele fotos von nackten kindern auf dem laptop hat kannst du ihn wegen kinderpornographie besitz anzeigen und das gericht klärt dann, ob das so war.
Natürlich ist das rechtens.

Und er hatte ja offenbar kinderpornographie.
Ich will das nicht gutheißen, aber zur
Definition von Kinderpornographie gehört
mehr als ein nacktes Kind. Zumindest in
der Definition als Edathy das gemacht hat.

Es geht mir hier um etwas weitreichenderes,
nicht nur hier, sondern auch in anderen Bereichen.

So wird jetzt schon dafür lobbyiert, auch einen anerkennenden
Blick für das andere Geschlecht (vornehmlich für das weibliche),
auch schon als "sexueller Übergriff" justitiabel werden
soll.

Und diese Art von Gesinnungsjustiz schleicht sich
überall mehr und mehr ein. Das sehe ich für viel
gefährlicher als einen möglichen Infantilismus.

Wobei ein infantil gehaltenes Volk für solche
Art von Justiz ein mehr als dankbares Publikum
ist.

Du warst sicher auch für das "Stoppschild" im
Internet, das vdL mal errichten wollte, oder?


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:35
@inci2

Er hat kinderpornographie besessen, jedenfalls wollte er es nich drauf ankommen lassen.

Es ging um eine CD und einen Bildband.

Der Deal war: Wenn er gesteht kommt er ohne vorstrafe und mit geldstrafe aus der sache raus, wenn nicht wird das alles ausgewertet und wenn da wirklich material drin ist was unter kinderpornographie fällt wird er verurteilt mit vorstrafe und allem.

das wollte er nicht riskieren, und das sagt schon einiges aus darüber wie legal das material war, was er besessen hat.

Er hatte ja die möglichkeit, es drauf ankommen zu lassen, er nutzte sie nicht.
Zitat von inci2inci2 schrieb:So wird jetzt schon dafür lobbyiert, auch einen anerkennenden
Blick für das andere Geschlecht (vornehmlich für das weibliche),
auch schon als "sexueller Übergriff" justitiabel werden
soll.
Ein anderkennender Blick sicher nicht.
Aber das ist im übrigen auch der punkt den ich ansprach, dass das zusammenleben zwischen menschen mehr formalisiert werden wird.

NAtürlich wird es niemals strafbar sein irgendwen anzugucken. Aber es kann durcahus sein, dass genau festgelegt sind, welche blicke inwiefern erlaubt sind und welche nicht.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Und diese Art von Gesinnungsjustiz schleicht sich
überall mehr und mehr ein. Das sehe ich für viel
gefährlicher als einen möglichen Infantilismus.

Wobei ein infantil gehaltenes Volk für solche
Art von Justiz ein mehr als dankbares Publikum
ist.
Das ist keine Gesinnungsjustiz, und das ist ein symptom der abgabe der verantwortung.
Aber was soll die Lösung sein, wenn nicht eben die formalisierung des zusammenlebens?

Wir leben in keiner kleinen gemeinschaft und auhc keiner großen mehr, wo man davon ausgehen kann, dass zumindest die sozialen umfelder eines menschen halbwegs solidarisch sind.

Wenn man nicht festlegt, was erlaubt ist und was nicht, wie löst man da probleme am arbeitsplatz wie z.b. sexuelle belästigung oder mobbing?

Wenn du dafür ne lösung hast wäre das revolutionär.
Zitat von inci2inci2 schrieb:Du warst sicher auch für das "Stoppschild" im
Internet, das vdL mal errichten wollte, oder?
Warum sollte ich dafür gewesen sein?
das stoppschild hat niemandem geholfen.


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Driftet unsere Gesellschaft in die Infantilität, und ist das gut?

10.04.2015 um 12:41
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist keine Gesinnungsjustiz, und das ist ein symptom der abgabe der verantwortung.
Aber was soll die Lösung sein, wenn nicht eben die formalisierung des zusammenlebens?

Wir leben in keiner kleinen gemeinschaft und auhc keiner großen mehr, wo man davon ausgehen kann, dass zumindest die sozialen umfelder eines menschen halbwegs solidarisch sind.

Wenn man nicht festlegt, was erlaubt ist und was nicht, wie löst man da probleme am arbeitsplatz wie z.b. sexuelle belästigung oder mobbing?

Wenn du dafür ne lösung hast wäre das revolutionär.
Doch, wir leben in einer kleinen Gemeinschaft.
In Deutschland.
Auch wenn wir durch zig Verträge multilateral
verbunden sind, ändert das nichts an der Tatsache,
daß Deutschland ein eigener Staat mit eigenen
Gesetzen ist.

Das große Problem ist, wenn man jede verbale
Äußerung, jeden kleinen Scherz, jede kleine Ironie
justiziabel macht, dann bleibt eine Gesellschaft
auf der Strecke.

Menschen haben viele unterschiedliche Befindlichkeiten,
der Staat ist aber nicht dazu da, jedem sein persönliches
Gesetz maßzuschneidern.

Meine Meinung.


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