Habt ihr ein erfülltes Leben?

@MiMorena

Ja da hast du absolut Recht. Ein erfülltes Leben definiert jeder wahrscheinlich für sich anders.
Ich bin nun auch nicht komplett unzufrieden und habe in einigen Bereichen meine absolute Erfüllung gefunden - aber gerade in beruflicher Hinsicht bin ich noch lange nicht da wo ich sein will (und wo ich mMn sogar hingehöre) - und die berufliche Laufbahn/damit verbundende finanzielle Sicherheit für mich und meine Kinder, gehören definitiv zu einem erfüllten Leben dazu. Heisst nicht das ich mir mit Fuffis den BH ausstopfen möchte, sondern mir einfach keine Gedanken machen zu müssen ob noch viel Monat von meinem Gehalt übrig ist. Und ich möchte morgens (vermehrt!) aufstehen können, mit dem Gedanken, "cool, ab zur Arbeit und gucken was ich heute bewegen kann" - einfach so als zufriedenstellendes Grundgefühl.
Und gesundheitlich müsste sich auch einiges ändern, damit ich von Erfüllung sprechen könnte.

Allerdings bin ich auch unendlich froh über Dinge die ich habe... Die ich genießen darf- und mir auch das Recht nehme das zu tun, scheiss egal was andere dazu sagen oder davon halten. :)
Ich habs irgendwo schonmal geschrieben gehabt "Ich hab viel was ich wollte und viel was ich nicht wollte, hab ich auch" :}

Nein .Werde ich auch nie.

FerneZukunft schrieb:Ja, ich habe ein erfülltes Leben - einziger Minuspunkt ist Zeitmangel. Den muss ich aber in Kauf nehmen, um den finanziellen Background für Dinge, die mich erfüllen, zu haben.

Ich glaube an Zeit mangelt es aber auch immer.^^
Egal was man macht, Zeit hat man grundsätzlich für alles zu wenig.
Mit Zeit ist es wie mit Essen: kann man nicht genug haben. :D

Zum einen weiß ich wohl gar nicht so genau, wann ich mein Leben als wirklich erfüllt bezeichnen würde. Zum anderen gehört für mich eine gewisse Unzufriedenheit auch zum Leben dazu, weil sie mich antreibt und in Motivation versetzt. Ich persönlich finde ein gewisses Wechselspiel zwischen Unzufriedenheit, daraus resultierenden Anstrengungen und Veränderungen und Phasen der relativen Zufriedenheit als angenehm.

Am wenigsten zufrieden bin ich mit meinem Beruf, aber ich fürchte, da habe ich zu lange gewartet, und inzwischen bin ich zu alt, um hier noch die Kurve zu kriegen. Jedenfalls erzählen mir die meisten Leute, dass ich mir da nichts mehr erhoffen könnte.

Yooo schrieb:Egal was man macht, Zeit hat man grundsätzlich für alles zu wenig.

@Yooo

Vielleicht gehört Zeitmangel zu einem erfüllten Leben dazu. Es bedeutet ja auch, dass man mehr Sachen machen möchte und mehr Gelegenheiten hat, als man eigentlich wahrnehmen kann.

Ich kenne ein paar wirklich alte Leute. Die haben zeit zuviel. Und sehr viel unerfüllter kann ein Leben ja kaum sein, als froh zu sein, einfach mal wieder einen Tag rumgekriegt zu haben.

Generell bin ich zufrieden jedoch gibt es Baustellen, die angegangen werden müssen. Wenn diese beseitigt sind werde ich richtig zufrieden sein

Streuselchen schrieb:"Ich hab viel was ich wollte und viel was ich nicht wollte, hab ich auch"

Also das würde ich so glatt unterschreiben!
Was mich verblüfft ist, dass ich eigentlich seit 20 Jahren schon immer das selbe wollte und sich meine Ziele und wünsche gar nicht so verändert haben mit der ganzen Zeit. Leider ist es bei mir Persönlich so , (und das ist wirklich wie ein Fluch) dass ich vieles erreicht habe und es dann doch kaputt geht, oder ich es aufgeben und loslassen muss wegen Entscheidungen, die mein jeweiliger Lebenspartner in erster Instanz für sich getroffen hat, die ich dann quasi mittrage und eben aufgebe. Was nicht meinem Naturell entspricht und mich nachhaltig frustriert. Das waren Situationen, wo ich mit dem Rücken an der wand stand, also keine simplen Konflikte, sondern komplexe und weitreichende Lebensumstände.
Habe mich wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ist das der Preis, den man unter Umständen für ein erfülltes Leben bezahlen muss? Ich bin wohl nicht der Typ, der sich einfach mit Dingen arrangiert, die es mir nicht wert erscheinen.

gruselich schrieb:oder ich es aufgeben und loslassen muss wegen Entscheidungen, die mein jeweiliger Lebenspartner in erster Instanz für sich getroffen hat, die ich dann quasi mittrage und eben aufgebe. Was nicht meinem Naturell entspricht und mich nachhaltig frustriert.

Bis zu einem gewissen Grad finde ich das gar nicht schlimm wenn man ( ich nenne es mal so) Kompromisse eingeht für den Partner. Sonst kann ja schließlich keine Beziehung geführt werden bzw es wird dann sehr schwer für beide.

Jedoch kann ich dich vollkommen verstehen was du meinst, denn ich persönlich bin an einem Punkt angekommen an dem ich gemerkt habe was ich alles aufgegeben habe und ich gar nicht mehr ich selbst bin.
Die Grenze von diesen Kompromissen wurde deutlich überschritten.
Da ich nur ein Leben habe, das ich geniessen will werde ich das ändern mit allen Konsequenzen die es mit sich zieht.

@Cherokeerose
Es tat mir mal gut zu lesen, wie du meinen Beitrag interpretiert hast und auch zu lesen, dass jemand diesen Druck und diese, in letzter Instanz und als Steigerung von Kompromissbereitschaft, echte Ohnmacht ansatzweise nachvollziehen kann.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass du den Moment erwischst, bevor es zu spät ist Deinen Weg allein gegebenenfalls so weit zu gehen, dass Du an einem guten Ort angekommen bist, ohne Dich auf jemand anderen verlassen haben zu müssen.
Alles Gute! 🍀

gruselich schrieb:ohne Dich auf jemand anderen verlassen haben zu müssen.
Alles Gute! 🍀

Dankeschön!
Ich wünsche dir auch alles Gute 🍀

gruselich schrieb:Also das würde ich so glatt unterschreiben!
Was mich verblüfft ist, dass ich eigentlich seit 20 Jahren schon immer das selbe wollte und sich meine Ziele und wünsche gar nicht so verändert haben

Das widerum würde ich nun unterschreiben. Mir geht es da genauso. Es gab da schon immer (auch in meiner Kindheit) gewisse "Grundwünsche" die sich bis heute nicht verändert haben. Manchmal dachte ich, ich hätte einiges schon erfüllt bekommen. Es stellte sich aber dann heraus, das dem nicht so war und das ich mich neu justieren musste und nochmal genau überlegen, ob ich bereit bin, meine "Grundwünsche" beiseite zu legen um zu behalten was ich habe. Und da kann ich sagen, nein, ich gehe da keine Kompromisse ein weil es so ist wie @Cherokeerose sagte.. Man hat nur dieses eine Leben und ich bin einfach nicht gewillt kostbare Zeit in ein immer hungriges Loch zu schmeißen.

gruselich schrieb:Habe mich wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt. Ist das der Preis, den man unter Umständen für ein erfülltes Leben bezahlen muss? Ich bin wohl nicht der Typ, der sich einfach mit Dingen arrangiert, die es mir nicht wert erscheinen.

Aber du bist wenigstens nicht gefallen. Schau, du weisst jetzt wie weit du dich lehnen kannst und hast dadurch herausgefunden, das du das nicht nochmal haben möchtest. Sieh es als Zugewinn und vorallem als abgehakt. :)

Bei mir ist es eigentlich auch so, dass ich seit jeher gewisse unveränderliche Grundwünsche und Ziele habe, die sich über die Jahre kaum verändert haben, an denen ich durchaus arbeitete und es auch zu gewissen Resultaten brachte, trotz Schmerzkrankheit. Das ist es jetzt auch, was mich schmerzt, der Gedanke, nicht mehr weiter daran arbeiten zu können, weil ich gesundheitlich so abgebaut habe. Ich habe schon so vieles losgelassen und mich wirklich auf meine Kernziele konzentriert. Aber auch das scheint gefährdet zu sein, wenn ich es nicht schaffe, mich irgendwie weiterhin zu pushen und über mich und meine Schmerzkrankheit hinauszuwachsen. Gerade las ich einen Satz eines Rabbi: "Gib niemals auf - oft ist es der letzte Schlüssel im Bund, der die Türe öffnet." - Das hoffe ich so sehr.

Interessant, der Thread von 2015 war schon zwei Mal über mehrere Jahre in der Versenkung verschwunden und wurde dann jeweils "wiederbelebt".
Ich selbst habe vor 2,5 Jahre hier mitgeschrieben und zu dieser Zeit war es mit Corona und entsprechenden politischen Maßnahmen ja noch sehr heftig. Das ist ja jetzt zum Glück anders 🙏.
Längst gibt es Schutzimpfungen, gute Masken und etwas weniger gefährliche Mutationen sind im Umlauf.
Seitdem ist viel passiert, einige Regierungschef:innen sind nicht mehr da (Trump, Merkel, Johnson usw.), der fürchterliche russische Angriffskrieg, die damit verbundene Energiekrise, Umweltereignisse wie Waldbrände, große Erdbeben, Hurrikans, und auch die Klimaproblematik wird immer dringlicher.

nairobi schrieb am 11.10.2020:Daher sollte man lernen, im Hier und Jetzt zu leben und den Augenblick auskosten zu können.

nairobi schrieb am 11.10.2020:Dann bekommen sie vielleicht Kinder, und man wird da eingespannt.

Das hat sich bei mir jetzt verändert. Vor einigen Tagen wurde mein erstes Enkelkind geboren.
Dass ich da sehr eingespannt werde, sehe ich im Moment noch nicht. Dadurch, dass wir gebaut haben (was 2020 noch überhaupt nicht absehbar war) wohne ich jetzt nicht mehr "um die Ecke", sondern etwas weiter entfernt (50 km, vorher 12 km). Zudem bin ich berufstätig (die Oma von der Seite des Papas ist aber bereits in Rente und wohnt nur 2 km entfernt, so dass dies bestimmt eine gute Ressource für die jungen Eltern sein wird).

Vor ca. einem Dreivierteljahr haben wir einen Welpen bekommen, was mein Lebensgefährte betrieben hat. Erst war ich dagegen, aber jetzt bin ich sehr froh, dass wir den kleinen Schatz haben.
Er bereichert unser Leben, das kann ich nicht anders sagen.

nairobi schrieb am 11.10.2020:Und die eigenen Eltern werden alt, vielleicht hilfebedürftig, brauchen einen.

Zum Glück geht es meinen Eltern noch gut, aber mir ist stets bewusst, dass sich das von jetzt auf gleich ändern kann - sie sind ja schon 84 und 82.
Die Mutter meines Freundes ist Ende des letzten Jahres leider plötzlich mit 85 Jahren verstorben. Das war natürlich ein Schock.

FerneZukunft schrieb am 23.10.2020:Das Letzte, worum ich in dieser Firma noch kämpfen werde ist, dass ich die drei Tage Homeoffice auch nach der Coronakrise beibehalten kann - auch das wird mir gelingen.

nairobi schrieb am 23.10.2020:Ich persönlich möchte keine Telearbeit machen.

Dazu habe ich meine Einstellung inzwischen komplett geändert, was natürlich auch mit dem jetzt längeren Anfahrtsweg zu tun hat (vorher 4 km, jetzt fast 40 km). Reine Telearbeit wäre nichts für mich, da ich den Austausch mit Kolleg:innen wichtig finde und auf keinen Fall den Anschluss verlieren möchte. Zudem muss einiges im Büro erledigt werden, wie z.B. Ausdrucken von Formularen usw. Die Einarbeitung von neuen Mitarbeiter:innen funktioniert natürlich auch im Grunde nur in Präsenz.
So habe ich, als im letzten Herbst eine Ausschreibung kam, einen Antrag auf alternierende Telearbeit gestellt und werde zukünftig an zwei Wochentagen, die ich mir ausgesucht habe, von zu Hause arbeiten. Ich finde diese Mischung gut, ich hätte auch 3 Tage beantragen können, habe aber bewusst nur 2 Tage beantragt.

Carietta schrieb am 18.01.2021:Manchmal kann einem Musik helfen und einen zum Nachdenken anregen

Ein sehr schönes und textlich sinnvolles Lied, der Interpret (ich kannte ihn gar nicht) hat auch eine sehr wohl klingende Stimme.

Laura_Maelle schrieb:Satz eines Rabbi: "Gib niemals auf - oft ist es der letzte Schlüssel im Bund, der die Türe öffnet." - Das hoffe ich so sehr.

Das ist ein sehr weiser Spruch 👍


Mit dem Haus ist noch nicht alles fertig. Vor allem sollen die Außenanlagen dieses Jahr zumindest zum Teil gemacht werden. Das bedeutet noch einen gewissen Aufwand, Umstände und Kosten.
Das ist so das nächste Projekt. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen.

DanBo schrieb am 15.12.2015:Seit ihr zufrieden mit eurem Alltag

Diese Frage kann ich, zumindest zur Zeit, bejahen.

nairobi schrieb:Mit dem Haus ist noch nicht alles fertig. Vor allem sollen die Außenanlagen dieses Jahr zumindest zum Teil gemacht werden. Das bedeutet noch einen gewissen Aufwand, Umstände und Kosten.
Das ist so das nächste Projekt. Wir gehen einen Schritt nach dem anderen.

Im/am eigenen Haus wird man immer etwas finden, das man vielleicht verändern möchte. Aber generell mag ich das, weil es Ziele sind, auf die man hinarbeiten kann. Unser Haus ist schon älter (von der Oma geerbt). Da gibt es immer Dinge, die man machen möchte/sollte/will. In unserem Fall wird dieses Jahr im Garten ein wenig was angelegt, vielleicht kommt ein Baum dazu, auf jeden Fall Himbeeren (der alte Strauch musste leider der Außendusche weichen). Nächstes Jahr dann ein gröberes Projekt, da wollen wir die Platten vorm Haus durch Pflastersteine erneuern. Das sind alles Dinge, für die arbeitet man. Wo andere auf einen Urlaub hin sparen, machen wir das um hier im oder rund ums Haus einiges zu verändern.

Hinzu kommt in unserem Fall die eigene Firma. Die ist zwar mit 7 Mitarbeitern nur ein kleiner Betrieb, aber er ist unser Lebensmittelpunkt. Also ja, mein Leben ist erfüllt. Bin ich immer zufrieden? Natürlich nicht, aber auch das sehe ich als Vorteil, denn so lernt man die wirklich guten und schönen Moment im Leben erst zu schätzen.

EnyaVanBran schrieb:Bin ich immer zufrieden? Natürlich nicht, aber auch das sehe ich als Vorteil, denn so lernt man die wirklich guten und schönen Moment im Leben erst zu schätzen.

Da sagst Du etwas Wahres.
Es gibt doch da so einen philosophischen Spruch, nach dem man sinngemäß erst durch Negatives das Positive erkennt.
Wie z.B. durch Krankheit den Wert der Gesundheit usw.
Leider bekomme ich den Spruch gerade nicht zusammen.

nairobi schrieb:Es gibt doch da so einen philosophischen Spruch, nach dem man sinngemäß erst durch Negatives das Positive erkennt.
Wie z.B. durch Krankheit den Wert der Gesundheit usw.
Leider bekomme ich den Spruch gerade nicht zusammen.

Ich glaube, in der Richtung gibt es mehrere Sprüche. Aber sie sind schon irgendwie wahr. Der Mensch neigt dazu, Dinge die angenehm sind als gegeben hinzunehmen. Im Gegenteil, man wird oft unzufrieden, will immer mehr und mehr.
Ich jammere auch oft, weil ich kaum Urlaub habe und Montage sind so wie so zum kotzen. Aber als in der ersten Coronawelle auch unser Betrieb für 2 Monate dicht war, haben wir zu schätzen gelernt, was es heißt, Arbeit zu haben. Also ja, man sollte zumindest hin und wieder innehalten und darüber nachdenken, dass es eigentlich auch ganz anders aussehen könnte.

Ja, da gibt es z. B. den Satz:

"Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg."
(Oscar Wilde)

Daran denke ich auch oft, damit ich in die Gänge komme und etwas verändern will.

Laura_Maelle schrieb:Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg."
(Oscar Wilde)

Auch ein bisschen in die Richtung geht das hier von Exupery:

https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_antoine_de_saint-exupery_thema_motivation_zitat_33700.html

Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.

Und zum erfüllten Leben gehören schon auch Ziele, eben ein Boot zum Beispiel.
Klar, es klingt immer so abgeklärt, wenn man sagt ich bin so ganz zufrieden.

Ich bin auch eher zufrieden, aber Freude, Glück und Euphorie ist da, wenn ich was Schönes vorhabe oder sich beruflich was tut.

Derzeit sehe ich mein Leben als erfüllt an, wenn man es so nennen möchte, ich bin jedenfalls zufrieden mit dem, wie es gerade läuft.
Wenn ich Punkte in meinem Leben erreicht hatte, wo ich unzufrieden war, mich nicht wohl gefühlt habe, dann habe ich bisher immer einen Weg gesucht und gefunden, um daran etwas zu ändern.
Da wurde z.B. der Arbeitsplatz verändert, eine Beziehung beendet, privates Umfeld gewechselt, Kontakte abgebrochen, als auch räumliche Veränderungen, wenn ich nicht mehr zufrieden war.
Manchmal kann man an den Umständen nicht unbedingt etwas ändern, aber den Umgang damit, habe ich in meiner eigenen Hand. Ich habe z.B. vor einigen Jahren einen relativ großen Einschlag in meinem Leben gehabt, als ich krank wurde und dadurch vieles nicht mehr möglich für mich ist, was vorher selbstverständlich war.
Ich könnte nun darüber lamentieren, mich selbst bemitleiden, dass mir so vieles genommen wurde, was mich davor wirklich glücklich gemacht hat, doch dann würde ich mir das Leben schwer machen und mich nicht weiter entwickeln.
Ich habe das als Chance angesehen nach anderen, neuen Wegen für mich zu schauen, nicht zurück, sondern nach vorn. Nicht darauf geschaut, was nicht mehr möglich ist, sondern darauf, was ich noch machen könnte. Das ist nun natürlich stark verkürzt, das war ein längerer Weg und ich musste mich mit der neuen Situation natürlich auch erst einmal arrangieren, die ersten Jahre ging es hauptsächlich darum, so weit wie irgend möglich zu gesunden, verschiedene Therapien durchzuziehen. Doch dann kam der Punkt, wo ich mich mit den Gegebenheiten auseinander setzen musste und zu schauen, was mit ihnen möglich ist.
Ich denke schon, dass man auch seines Glückes Schmied sein kann, allein schon durch den eigenen Umgang mit den Situationen. Sieht man sie als Chance auf Veränderung, die auch Gutes mit sich bringen kann, oder bleibt man am alten kleben und ist/bleibt (dadurch) unglücklich.
Ich habe nun so vieles Neues in meinem Leben, das ich, wenn mein Leben wie bisher weiter gelaufen wäre, niemals kennen gelernt hätte, weil ich gar nicht erst nach diesen Wegen und Möglichkeiten gesucht hätte, weil sie nicht nötig gewesen wären. Mein Leben war früher anders, aber nicht unbedingt besser.

Bundeskanzleri schrieb:Auch ein bisschen in die Richtung geht das hier von Exupery:

https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_antoine_de_saint-exupery_thema_motivation_zitat_33700.html
Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.
Und zum erfüllten Leben gehören schon auch Ziele, eben ein Boot zum Beispiel.
Klar, es klingt immer so abgeklärt, wenn man sagt ich bin so ganz zufrieden.

Ich bin auch eher zufrieden, aber Freude, Glück und Euphorie ist da, wenn ich was Schönes vorhabe oder sich beruflich was tut.

Ja, dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupery kenne ich schon länger und überhaupt befasse ich mich schon länger mit dem Thema Antrieb, Zielvision, was einen zieht, intrinsische Motivation etc., worüber ich auch in meinem Allmy-Blog zum Stoizismus schrieb: Der antike Stoizismus als Wiege der heutigen Motivationspsychologie (Beitrag von Laura_Maelle)

Leider kann man nicht alles intrinsisch motiviert tun im Leben. Es gibt auch vieles, das einem widerstrebt. Es ist nicht so leicht, da den richtigen Anzünder zu finden, der zieht. Bei jedem zieht etwas Anderes. Manchmal braucht es ganz ungewöhnliche Wege.