Was geht in solchen Köpfen nur vor?

Bin schockiert was ich gerade in Spiegel online lese:

Flüchtlinge bekommen Schwimmbad-Verbot

"Es ist eine Maßnahme die Aufsehen erregt. In einer Kleinstadt bei Bonn verbietet ein Lokalpolitiker männlichen Flüchtlingen ins städtische Hallenbad zu gehen.

In Bornheim bei Bonn dürfen männliche Flüchtlinge nicht mehr ins städtische Hallenbad. Die Stadt habe ihnen den Zugang verboten, weil sich immer mehr Besucherinnen und Angestellte über sexuelle Belästigungen durch Männer aus einer nahen Asylbewerberunterkunft beschwert hätten, sagte Sozialdezernent Markus Schnapka."

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/bornheim-maennliche-fluechtlinge-erhalten-schwimmbad-verbot-a-1072150.html

Es gibt bereits einen Präzedenzfall in der Schweiz, sogar mit Ausgangssperren:

http://www.swr.de/international/bade-verbot-fuer-asylbewerber/-/id=233334/did=11858274/nid=233334/sk4zhr/index.html (Archiv-Version vom 03.04.2016)


Was war eure erste Assoziation als ihr die Meldungen gelesen habt?

Meine war:

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@yenredrose

Worüber bist du schockiert? Anscheinend aber nicht über diese Aussage:

yenredrose schrieb:weil sich immer mehr Besucherinnen und Angestellte über sexuelle Belästigungen durch Männer aus einer nahen Asylbewerberunterkunft beschwert hätten

emz schrieb:Worüber bist du schockiert? Anscheinend aber nicht über diese Aussage:

Ãœber die Pauschalisierung.

"Ich schäme mich für meine Glaubensbrüder. So etwas darf nicht passieren", zitiert der Sender einen jungen Syrer.

Kollektivstrafe, daher meine Assoziationen zum sog. III.Reich

@yenredrose
Dir ist aber schon klar, dass das damalige Verbot rein gar nichts damit zu tun hatte, dass man Juden kollektive sexuelle Belästigung unterstellt hätte.

yenredrose schrieb:Es gibt bereits einen Präzedenzfall in der Schweiz, sogar mit Ausgangssperren:

Es gibt übrigens auch Probleme mit Frauen aus bestimmten Kulturkreisen, die Frauenbäder für sich entdeckt haben. Da es in vielen Frauenbädern dann teilweise männliche Angestellte gibt, um die Technik zu betreuen, gibt es immer wieder mal Probleme. Vor 2 Jahren gab es in der Schweiz einige Artikel dazu.

Hier nur mal stellvertretend ein Link dazu. Mit Google findet man aber weitere.
Link: http://bazonline.ch/basel/stadt/Muslimas-gehen-im-Fraueli-auf-Badmeister-los/story/25772568

Emodul

yenredrose schrieb:Was war eure erste Assoziation als ihr die Meldungen gelesen habt?

Täter aufklären/belehren und ordnungsgemäß bestrafen.

Pauschalisierungen sind schlichtweg ungeeignet, daher sollte man - soweit wie möglich - differenzierter vorgehen. Ich kenne bspw. Flüchtlinge, die wirklich tolle und anständige Menschen sind; es ist schade, dass es letzendlich auch diese trifft.

emz schrieb:Dir ist aber schon klar, dass das damalige Verbot rein gar nichts damit zu tun hatte, dass man Juden kollektive sexuelle Belästigung unterstellt hätte.

Das stimmt, denn das einzige Verbrechen, das die Juden begangen haben war Jude zu sein.

Die kollektive Ausgrenzung schockiert mich. Sind denn alle Flüchlinge kulturlose Grabscher udn Vergewaltiger? Genaus das signalisiert ein generellen Schwimmbadverbot für die Flüchtlinge.

@yenredrose

Das selbe ging mir auch durch den Kopf als ich das las.

Okay, ich glaub ich fange langsam mal an zu sparen... falls ich auswandern will

@yenredrose
Ich glaube nicht, dass das rechtlich zulässig ist. Am Ende werden die verurteilt und blechen müssen wie einige Diskobetreiber
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/diskriminierung-disco-muss-1000-euro-schmerzensgeld-zahlen-a-916803.html

Natürlich signalisiert das, dass alle Flüchtlinge sexuell straffällig werden würden.

Ich verstehe nicht wieso man nicht einfach mal weiter als 2 Meter Feldweg denken kann, dann würde man doch von alleine drauf kommen, dass Pauschalisierungen generell einfach bescheuert und unnötig sind.
Ein paar Idioten bauen Scheiße und alle anderen müssen das ausbaden.

Ob das Schwimmbad vielleicht auch einfach befürchtet hat es würde an Besuchern abnehmen, wenn sie den Beschwerden nicht nachgeben?! :ask:

Auf der anderen Seite steht im Artikel ja, sobald die Botschaft angekommen seie, würde die Maßnahme wieder beendet werden. Klingt aber auch ziemlich schwachsinnig. Bei wem soll es denn ankommen, wenn die Leute sowieso gar nicht zu den Menschen gehörten, die andere sexuell Belästigt haben? Und die, die das vorhaben, die haben es auch nicht schwer einfach zu sagen "Jup, ist angekommen" um das Verbot dann wieder abzuschaffen.

Ist es denn überhaupt erlaubt gezielt Menschengruppen so ein Verbot auszusprechen?

Klingt alles in allem einfach dämlich.

@slobber

slobber schrieb:Das selbe ging mir auch durch den Kopf als ich das las.

Okay, ich glaub ich fange langsam mal an zu sparen... falls ich auswandern will

Danke, ich dachte schon ich sei der einzige paranoide hier.

Eine vernünftige Regelung für die belästigten Frauen.

@Abahatschi

Würdest du es denn vernünftig finden, wenn dir der Zutritt irgendwo verweigert wird, weil sich Leute daneben benommen haben, die du nicht mal kennst?

Zum Thread : Das ist eine Sauerei. Was wäre daran so schwer gewesen die Täter gezielt des Hauses zu verweisen und ein Hausverbot zu erteilen ?

@yenredrose

Das Verbot sei bei den Bewohnern der Unterkunft auf Verständnis gestoßen. "Sobald wir von den Sozialdiensten die Mitteilung bekommen, dass die Botschaft angekommen ist, beenden wir diese Maßnahme wieder", sagte Schnapka.

Vielleicht solltest du die von dir verlinkten Texte wenigstens vorher lesen...

@yenredrose

yenredrose schrieb:Die kollektive Ausgrenzung schockiert mich.

Hast du eine Lösung für eine selektive Ausgrenzung?

Vor vielen, vielen Jahren, als die Amis noch reichlich vertreten waren in Deutschland. Da gab es regelmäßig Manöver auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in Bayern. Immer dann stiegen die Sexualdelikte in der Umgebung sprunghaft in die Höhe. Auch erhöhter Einsatz der Militärpolizei brachte keinen Erfolg.

Man hat dann ein Ausgehverbot verfügt. Die Soldaten durften erst dann die Kasernen in Grafenwöhr verlassen, wenn sie dort länger als sieben (?) Wochen stationiert waren. Länger dauerte nämlich kein Manöver. Die Maßnahme war ausgesprochen erfolgreich.

So ist das nun mal. Wenn es nicht anders geht, dann müssen eben auch die Unschuldigen darunter leiden.

Wir können den Fall mal ohne Flüchtlinge bilden und klären, wie dann diese Handlung gesehen würde:

In einer Wohnsiedlung gibt es ein Bad.
In einem großen Haus dieser Siedlung wohnen einige Leute, die in dem Bad Frauen belästigen. Es liegt signifikant über der üblichen Belästigungsquote.
Das Hallenbad spricht ein Verbot gegenüber allen Bewohnern dieses Hauses aus.

Aus meiner Sicht, gäbe es da keinen vernünftigen Grund, auch die anderen Bewohner mit den Tätern in einen Topf zu werfen.

m.mayen schrieb:Vielleicht solltest du die von dir verlinkten Texte wenigstens vorher lesen...

Das ändert aber nicht allzu viel.

@Roydiga
Als Mann und Bürger wird mir schon viel verboten wegen anderen Idioten, daher kenne ich die Situation, die Guten leiden immer unter den Handlungen der Schlechten - und nein, gefällt mir nicht...aber die Frauen werden nicht belästigt.

@41026061

41026061 schrieb:Täter aufklären/belehren und ordnungsgemäß bestrafen.

Genau so sollte es sein. Aber was macht der "Volksvertreter" er steckt die Flüchtlinge alle in einen Sack und zeigt Ihnen damit, dass wir euch hier nicht wollen.

Soll das Integration sein?

Wenn wir diesen Faschos folgen, dann sehe ich schwarz für unsere Zukunft in diesem Land.

@Abahatschi

Dann sperren wir doch am besten alle weg und es gibt gar keine Verbrechen mehr heeey.
Mit so einer Einstellung steht s nicht gerade gut um den Rechtsstaat.

Roydiga schrieb:Das ist eine Sauerei. Was wäre daran so schwer gewesen die Täter gezielt des Hauses zu verweisen und ein Hausverbot zu erteilen ?

Aber erst mal haben sich Frauen belästigen zu lassen?