Hier übrigens ein Artikel von einer Journalistin, die zumindest zum Teil Akteneinsicht bekommen hat, daher auf jeden Fall interessant, wenn man sich für die tatsächlichen Abläufe interessiert, ein paar Zitate habe ich angehängt:
http://www.zeit.de/2016/27/gina-lisa-lohfink-vergewaltigung-sexualstrafrechtÜber dieses Sexvideo existieren zwei Geschichten: Die erste ist die, die Gina-Lisa Lohfink erzählt. Sie handelt von einer Vergewaltigung und von einer ignoranten Justiz, weil die Berliner Staatsanwaltschaft einer wie ihr – Model, Schauspielerin und Partygirl – nicht glauben will. Die andere Geschichte ist die, die sich aus den Ermittlungsakten ergibt. Sie erzählt von einvernehmlichem Sex, zärtlichen SMS an einen angeblichen Vergewaltiger und widersprüchlichen Aussagen.
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Von dieser Arbeit handelt die andere Geschichte, die in den Akten zu finden ist. Diese Geschichte beginnt mit Lohfinks Strafanzeige wegen unerlaubter Verbreitung von Ton- und Bildaufnahmen, die einvernehmlichen Sex zwischen Gina-Lisa Lohfink und den beiden Männern zeigen. "Einvernehmlich" – so steht es in dem Fax, das Lohfinks damaliger Rechtsanwalt am 8. Juni 2012 um 13.42 Uhr an die Staatsanwaltschaft Berlin schickt.
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Von all dem abgesehen, wird Lohfinks Glaubwürdigkeit vor allem durch sie selbst erschüttert. Als sie einige Wochen nach der umstrittenen Nacht von der Polizei vernommen wird, macht sie widersprüchliche Angaben. Da ist zum Beispiel von einem Besuch bei einer Frauenärztin und dem Hausarzt und Attesten die Rede. Die Ärztin habe gesehen, dass da Wunden seien und sei "total geschockt" gewesen. Die Verletzungen beschreibt Lohfink als "so ein bisschen am Hals", weil die Männer sie gewürgt hätten, "da waren so Kratzer und ein bisschen rot und ein bisschen rot an der Backe". Ihrer Managerin hingegen, die sie unmittelbar nach jener Nacht mit den beiden Männern in Empfang genommen hat, sind keine Verletzungen aufgefallen.
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Wann sie genau bei den Ärzten gewesen sein will, kann Lohfink in ihrer Vernehmung nicht sagen. Ja nicht einmal der Name der Frauenärztin ist ihr bekannt. Und die Staatsanwaltschaft hat trotz Nachfrage offenbar bis heute kein Attest gesehen. Laut Anwalt Benecken soll es allerdings ein Attest geben. Das will er nun, nachdem vier Jahre verstrichen sind, "gegebenenfalls vorlegen" – nun, da Lohfinks Einspruch gegen den Strafbefehl wegen falscher Beschuldigung vor dem Berliner Amtsgericht verhandelt wird.