Warum Feminismus nicht ok ist

@Kältezeit

Ansonsten bin ich der Meinung, dass Feminismus nur den schwachen Frauen etwas brachte und bringt. Die Starken wussten sich seit jeher durchzusetzen.

Aktuell halte ich ihn nicht mehr für nötig. Punkt.

Ok, du bist also mit DEINER Lebenssituation zufrieden, lehnst dich bequem in den Sessel zurück und erklärst selbstgefällig, dass der aktuelle Status Quo ausreichend ist.
DU findest es also völlig in Ordnung, dass nur diejenigen Frauen, die sich durchsetzen können, die hart genug sind, sich zu behaupten, die in der Lage sind, die Rechte, die ihnen zustehen vehement einzufordern, die Früchte der Gleichberechtigung genießen dürfen? Die anderen sollen auf der Strecke bleiben, weil sie zu schwach sind?

Was für DICH gilt, muss aber nicht für alle gelten!

Solange es noch nicht vollkommen selbstverständlich ist, dass es in einer fortschrittlichen Gesellschaft keine Benachteiligung geben darf - für wen auch immer, egal für welche Gruppe - solange ist es notwendig, dass es für benachteiligte Gruppen Interessenvertreter gibt, die sich für deren Belange einsetzen.

Die Frauenbewegung (der sich auch etliche Männer angeschlossen hatten/haben) hat gesellschaftliche Missstände/Ungleichberechtigung aufgezeigt und sich engagiert dafür eingesetzt diese abzuschaffen. Danke dafür!

Und Es gibt immer noch Benachteiligungen für Frauen in der Gesellschaft. Man sollte sich nicht mit dem Status Quo zufriedengeben, sondern ihn immer noch verbessern, wenn es notwendig ist.

Schön für DICH, wenn DU aufgrund DEINER Durchsetzungsfähigkeit, DEINE persönlichen Lebensziele verwirklichen konntest und daher den Feminismus als überflüssig bewertest.
Reichlich anmaßend und selbstgefällig, meiner Meinung nach!

Und nochmal: Was für DICH gilt, gilt nicht für alle Frauen!

Alarmi schrieb:. Besonders im Baugewerbe haben es Frauen ausgesprochen schwer.

Meiner persönlichen Erfahrung nach ist das überhaupt nicht so. Dass nur wenige Frauen auf der Baustelle zu finden sind, liegt wohl eher an den körperlichen Anstrengungen die diese Berufe mit sich bringen.
Besonders im Gartenbau sind Frauen gern gesehene Kolleginnen

Generell haben wir dieses Thema in Deutschland doch gar nicht mehr so nötig? Was bringen denn zum Beispiel Frauenquoten?
Ich als Mann sähe mich auch ungerecht behandelt wenn jemand aufgrund des Geschlechts bevorzugt wird, nicht aber auf Grund von Leistung

Ich muss @Kältezeit einfach Recht geben. Wenn man was erreichen will, muss man sich halt den Arsch aufreißen und das Maul aufmachen um gehört zu werden. Wenn man sich darauf verlässt, dass das andere für einen machen, braucht man sich nicht wundern, dass man in einer Sackgasse landet

@jimmy82
Ich verstehe Dein Anliegen, aber der Feminismus hat doch damit überhaupt nichts zu tun

@buntervogel
Vor allem in arabischen Ländern wie Katar (reines Sklavenland habe ich das Gefühl) kannste die Frauen als Sklaven betrachten wenn man bedenkt wie sie dort zu leben haben. Das in Europa und allgemein in "reicheren" Ländern ist GAR NICHTS dagegen jedoch gehört auch bei uns einiges verbessert aber dies gilt nicht nur für Frauenrechte sondern auch für Männer.

@buntervogel

buntervogel schrieb:DU findest es also völlig in Ordnung, dass nur diejenigen Frauen, die sich durchsetzen können, die hart genug sind, sich zu behaupten, die in der Lage sind, die Rechte, die ihnen zustehen vehement einzufordern, die Früchte der Gleichberechtigung genießen dürfen?

Wo habe ich das denn geschrieben?

Ich sagte, dass nur Frauen, die sich durchsetzen können, Führungspositionen einnehmen können, und das ist auch gut so.

Beitrag von Kältezeit (Seite 5)

Was will ich denn mit nem schüchternen, grauen Mäuschen als Chefin? Würde ich nich mal ernst nehmen, wenn es ein männliches Genital besäße.

Und ja, ich bin der Meinung, dass eine Frau es heutzutage, wenn sie es wirklich will und die Qualifikationen vorweisen kann & die dafür nötigen Charaktermerkmale, nicht schwieriger hat, als ein Mann.

@Venom
Richtig! Jede Benachteiligung und jedes Unrecht muss immer wieder aufgezeigt werden, erfordert den Einsatz der Gesellschaft, diese abzuschaffen. Egal welche betroffene Gruppe es betrifft.

Irgendwie mag ich das, wenn Leute sich über Feminismus, Diskriminierung usw. aufregen und keinerlei Ahnung haben, was beispielsweise echter Feminismus ist... ^^

Das zeigt, dass meine Jahre zusätzlicher Bildung doch nicht verschwendet waren.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Nein, hier macht der Ton die Musik.

Der ton macht lediglich bei gleichem geschlecht die musik. Bei unterschiedlichen geschlechtern werden gleiche verhaltensweisen schon unterschiedlich bewertet. Eine frau, die grober wirkt und eher männliche verhaltensweisen vorweist, gilt nicht umsonst umgangssprachlich als mannsweib. Ein mann mit weiblichen verhaltensweisen bekommt eher den begriff weichei zu hören.

Kältezeit schrieb:Kann ich nicht beurteilen, ist halt auch die Frage, ob Frau mit Kind überhaupt die Zeit und Muße hat, eine Führungsposition zu besetzen?

Wenn sie sich auf diese stelle bewirbt, dann wird sie die wohl haben. Ich bewerbe mich jedenfalls nicht auf stellen, die mich mehr zeit kosten als ich habe. Magst du anders handhaben.

Wenn man das so liest was du @Kältezeit so schreibst,
frag ich mich ob Du auch daran gedacht hast,
das wenn Unsere Mütter, Großmütter bei einigen gar die Urgroßmütter dafür gekämpft haben,
das genau das was Du anführst überhaupt möglich ist..
Damals hattest du als Frau durch leistung glänzen können wie Du wolltest..
Gewürdigt wurde das nicht wie heute..
Das soll man nicht vergessen.

Pest schrieb:Meiner persönlichen Erfahrung nach ist das überhaupt nicht so. Dass nur wenige Frauen auf der Baustelle zu finden sind, liegt wohl eher an den körperlichen Anstrengungen die diese Berufe mit sich bringen.
Besonders im Gartenbau sind Frauen gern gesehene Kolleginnen

Kolleginnen. Ja. Ich rede davon, wenn eine Frau Bauingenieurin ist und den Bauarbeitern vorsteht. Da beginnen dann die Probleme!

Feminismus, was ist Feminismus?

Heißt echter Feminismus, dass Männer aus allen möglichen Bereichen verdrängt werden müssen, weil Frauen per sè besser sind?
Intelligenter, verlässlicher, kreativer?
Sicherlich haben Frauen tendenziell einen gewissen Satz anderer, möglicherweise in einigen Bereichen auch vorteilhafterer Fähigkeiten im Vergleich zu Männern.
Trotz der Gleichheit als Mensch und der Individualität der einzelnen Menschen ist nicht zu leugnen, dass es durchschnittlich körperliche und Voraussetzungen der Persönlichkeit gibt, die Männer und Frauen jeweils für bestimmte Tätigkeiten prädestinieren.

Dies sollte auch kein Problem darstellen. Und gerade in einer Gesellschaft, wo es immer mehr auf intellektuelle und feinere, mechanische Fertigkeiten ankommt, verwischen die Unterschiede.
In jedem Fall: reine Arbeitsteilung ist in einer Gesellschaft noch kein Grund für Verurteilung der Situation.

Das Problem beginnt, wenn unterschiedlichen Geschlechtern AUF GRUND ihres Seins als Mann oder Frau unterschiedliche Wertigkeiten beigemessen werden.
Das Problem verstärkt sich und erweitert sich, wenn aus den unterschiedlichen Wertzumessungen Unterdrückungen und Diskriminierungen erfolgen.

Ganz konkret: Wenn Frauen für die gleiche Arbeit und die gleiche Arbeitsqualität geringer entlohnt werden, wenn ihnen aufgrund ihres Frauseins die Ausübung bestimmter Tätigkeiten verwehrt wird, wenn sie einen rechtlich geringeren Status haben, als Männer, dann sind das Diskriminierungen und Unterdrückungen.
Und sie sind in einem modernen, sich zivilisiert und aufgeklärt nennenden, einem Land, das so stolz ,,Gleichberechtigung" und Progressivität hochhält gegenüber dem ,,finsteren Rest der Welt" (hallo Eurozentrismus), nicht-hinnehmbare Zustände.

Der wahre Feminismus kämpft nicht dafür, die Rollen der diskriminierten auszutauschen, sprich die Männer zu versklaven (auch wenn Al-Bundy-Typen das denken - schön parodiert durch No Ma`am), weil Frauen grundsätzlich besser sind.

Der wahre Feminismus steht für Gleichberechtigung.
Und Gleichberechtigung halte ich für völlig unterstützenswert. Und auch, wenn wir im modernen Europa vielfach tatsächlich weiter sind, was Gleichberechtigung und Frauenrechte angeht, so sollten auch wir die Nase nicht zu hoch heben und zu überheblich auf andere Teile der Welt schauen.
Auch in Deutschland sind das unumschränkte Wahlrecht, Recht auf freie Berufswahl oder die Anerkennung von Vergewaltigung in der Ehe als Straftat relativ junge Entwicklungen.

@gastric

gastric schrieb:Wenn sie sich auf diese stelle bewirbt, dann wird sie die wohl haben. Ich bewerbe mich jedenfalls nicht auf stellen, die mich mehr zeit kosten als ich habe. Magst du anders handhaben.

Wieso dieses persönliche Gebashe?

Nein, das handhabe ich nicht anders. Wenn ich abgelehnt werde, dann beziehe ich das immer auf meine Qualifikationen, die scheinbar nicht ausreichend waren, oder, wenn es zu einem persönlichen Gespräch kam, darauf, dass ich weniger symphatisch und eloquent rüberkam, als Andere. Man kann das natürlich auch anders sehen und gleich eine Diskriminierung aufgrund des eignen Frauseins vermuten...

@MiaJinn
Vergess ich doch nicht - die Gesellschaft hat sich gewandelt. Frau ist gleichberechtigt.

Ich leugne nicht, dass es eventuell in ein paar traditionellen (Familien-)Unternehmen vorkommen mag, dass Frau bei gleicher Eignung abgelehnt wird. Dieser Gedanke wird aber auch immer mehr aussterben. Man kann das aber nicht auf die gesamte Wirtschaft beziehen. Die etlichen Frauen, die es in Führungspositionen geschafft haben oder sehr guten Anstellungen, geben mir da Recht.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Wo habe ich das denn geschrieben?

Ansonsten bin ich der Meinung, dass Feminismus nur den schwachen Frauen etwas brachte und bringt. Die Starken wussten sich seit jeher durchzusetzen.
Aktuell halte ich ihn nicht mehr für nötig. Punkt.


In einer männerdominierten Gesellschaft sind die Frauen die schwächere Gruppe. In einer patriarchalischen Gesellschaft sind die Männer die Starken, die aufgrund dessen die andere Hälfte der Menschheit benachteiligt.

Die Beseitigung dieser Missstände wurde erst dann angegangen (in unserer Gesellschaft), weil sie durch eine engagierte Frauenbewegung angeprangert wurden und sich diese konsequent dafür eingesetzt hat, diese zu beseitigen.

MiaJinn schrieb:das wenn Unsere Mütter, Großmütter bei einigen gar die Urgroßmütter dafür gekämpft haben,
das genau das was Du anführst überhaupt möglich ist..

Die Vergangenheit spielt keine Rolle.
Ansonsten kann man sich als Mann auch in die Tradition der Männer stellen, die früher ihr Leben dafür gaben, dass wir heute überhaupt irgendwelche Rechte haben.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Nein, das handhabe ich nicht anders. Wenn ich abgelehnt werde, dann beziehe ich das immer auf meine Qualifikationen, die scheinbar nicht ausreichend waren, oder, wenn es zu einem persönlichen Gespräch kam, darauf, dass ich weniger symphatisch und eloquent rüberkam, als Andere. Man kann das natürlich auch anders sehen und gleich eine Diskriminierung aufgrund des eignen Frauseins vermuten...

Worauf du dies beziehst ist aber letzlich irrelevant, wenn der eigentliche grund ein vollkommen anderer war. Ich hab beim letzten nachgefragt und mir wurde klipp und klar gesagt, dass ich als noch nicht mutter in einer beziehung wahrscheinlich eh bald wieder ausfallen werde und daher ging der zuschlag an jemand anderen. Fachlich und auch menschlich scheine ich überzeugt zu haben, mein problem war lediglich, dass anscheinend meine biologische uhr zu laut tickt und mein gegenüber das wahrgenommen hat. Du kannst dies gern auf deine persönliche qualifikation schieben und abhaken, aber der eigentliche grund könnte dich evtl schon ärgern, weil es nichts mit deiner fachlichen kompetenz zu tun haben muss.

Man muss nun wirklich nciht hinter jeder absage eine diskriminierung sehen, aber die ein oder andere wird definitiv einen diskriminierenden hintergrund haben. Kann man natürlich aber auch auf seine eigene nicht passende qualifikation schieben.

Als Individuum kann es immer passieren, dass man schwierige Lebensumstände hat, die einem gewisse Aspekte im Leben schwer machen. Das mit Feminismus gleichzusetzen, der sich dafür einsetzt, dass eine ganze Gruppe von Menschen gleichberechtigt behandelt werden sollte, bzw. das Recht hat gleichberechtigt behandelt zu werden, ist vollkommener Unfug.

@buntervogel

In einer männerdominierten Gesellschaft sind die Frauen die schwächere Gruppe. In einer patriarchalischen Gesellschaft sind die Männer die Starken, die aufgrund dessen die andere Hälfte der Menschheit benachteiligt.

War früher so, aber heute auch?

Leistung zählt, nicht das Geschlecht. Wenn eine Frau nicht die Leistung erbringt / erbringen kann, dann ist es keine Diskriminierung, sondern die Pflicht eines Arbeitgebers, der das Unternehmen nicht in den Ruin treiben will, den eventuell besseren Mann zu nehmen oder eine Frau, die den Ansprüchen gerecht wird. Wo ist da das Problem?


@gastric

gastric schrieb:Worauf du dies beziehst ist aber letzlich irrelevant, wenn der eigentliche grund ein vollkommen anderer war. Ich hab beim letzten nachgefragt und mir wurde klipp und klar gesagt, dass ich als noch nicht mutter in einer beziehung wahrscheinlich eh bald wieder ausfallen werde und daher ging der zuschlag an jemand anderen.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man einen fachlich schlechteren Mitbewerber an deiner statt genommen hat.

In einigen Bereichen, sind Frauen mit Kindern sogar sehr erwünscht bzw. werden bevorzugt behandelt...

Meiner Meinung nach obliegt es am Staat Rahmenbedingungen zu schaffen welche die Gleichstellung vorantreiben und keine versteckte Diskriminierung zulässt. Das fängt meiner MMn schon bei der Arbeitsteilung an welche es zulässt das beide Geschlechter sich im selben Mass um Familie und Einkommen kümmern könn(t)en. In Skandinavien sind zB 50% bei Kaderleuten keine Absondrrheit.

Wenn Frauen gleich gut sind wie Männer und noch dazu weniger bezahlt bekommen, dann müsste ein Chef ja sagen: "Ok, einen Mann einzustellen ist für mich nachteilhaft weil eine Frau dasselbe für weniger machen würde, aber weil ich ein Mann bin und Frauen benachteiligen möchte und das Patriarchat aufrecht erhalten will werde ich dennoch den Mann nehmen und den Gewinn- und Umsatznachteil für meine Firma in Kauf nehmen aus ideologischer Überzeugung".

Im Grunde kann man sagen, dass Feminismus die dümmste Verschwörungstheorie aller Zeiten ist.

@Durchfall

Durchfall schrieb:Die Vergangenheit spielt keine Rolle.
Ansonsten kann man sich als Mann auch in die Tradition der Männer stellen, die früher ihr Leben dafür gaben, dass wir heute überhaupt irgendwelche Rechte haben.

Du hättest es gerne wie damals :D

Wo haben Männer sich dafür einsetzen müssen, als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gezählt zu werden?

Die mussten je Ihre Frauen oder Mütter fragen,
ob sie ein Konto haben Dürfen
Arbeiten gehen durften
Wählen
etc!-
Wäre mir aber neu!

Ohne die Vergangenheit, wäre es nicht - wie es heute ist!

In einer Wirtschaft bei der das Ergebnis im Mittelpunkt steht und eine Mitarbeiterfluktuation kosten verursacht ist natürlich davon Auszugehen das Frauen benachteiligt werden. Da ich selber einige solcher "Ausscheidungskriterien" mittelebte weiss ich von was ich spreche. Wenn zwei Bewerber die gleiche Qualifikatiin haben aber die Frau ist im gebärfähigen Ater so ist sie klar Benachteiligt. Alles andere ist leben in Utopia.