Nie mehr arbeiten?

satansschuh schrieb:Wenn du bloss wüsstest, wie viele Kinder und Jugendliche in Psychiatrien stecken und nicht mehr rauskommen....

Mit Sicherheit mehr als ich schätze, aber der/die TE ist mit 20 weder ein Kind noch Jugendlicher, sondern hat,

Sasorii schrieb: Ich bin jetzt 20 Jahre alt und habe letztes Jahr sehr spät, meine Mittlere Reife abgeschlossen.

und kann somit für sich allein sorgen, tut es es aber nicht da sich auf frühere Probleme berufen berufen wird.
Mein Gott, meine Scheiss Kindheit war zum kotzen, ja und auch ich wurde verprügelt vom Elternteil, und auch ich wurde 
ungerecht behandelt, und auch ich wurde nicht geliebt, und auch ich wurde mit 19 verstossen.
Na und? 
Hab ich keine Lust zu arbeiten? Lass ich alles fallen und kümmer mich um nichts weil es mir selbst nicht gutging?
Nein, ich hab mein Arsch hochbekommen und zwar ohne Hilfe, nur mit Willen ;)

@Laucott
Ich will dir nur sagen, dass man mit 20 durchaus eine langjährige Leidensgeschichte haben kann.

@satansschuh

Ich weiss was Du mir sagen willst, und das ist auch nicht abzustreiten, ganz klar.
Mir geht nur gegen den Strich das unzählige "Junge", nur weil sie momentan nicht so genau wissen 
wo es für sie mal langgeht und ne kleine Kumpel/Liebeskrise haben gleich immer einen auf Dpression/psychische Probleme
machen.
Das sind doch einfach "jederman Probleme" die man einfach meistern muß ohne gleich an Suizid, Arbeitsverweigerung,
Frührente ect. zu denken.

@Sasorii
Ich wage, zu behaupten, dass gerade deine negative Grundeinstellung besagt, dass du die Depression eben nicht im Griff hast. 

Ich finde, gerade wenn man es in jungen Jahren schwer hatte, ist mit 20 die mittlere Reife machen doch etwas sehr positives - du hast die mittlere Reife nicht "jetzt erst leider sehr spät" gemacht, sondern du hast "trotz allem mit 20 die mittlere Reife geschafft". 

Ich versteh durchaus die Grundproblematik, ich hab auch lang darunter gelitten, "so viel arbeiten zu müssen" und abends nur kaputt ins Bett zu fallen. Aber es gibt immer Mittel und Wege, das Leben gut zu gestalten - reduzierte Stundenzahl im "Brot-Job" und ehrenamtlich oder als Hobby das machen, was einen erfüllt. Abi in Abendschule machen und studieren. Fernstudium. Man kann auch in einem Job zufrieden sein, der einem inhaltlich nicht so zusagt, wenn man sich dafür im Kollegenkreis wohlfühlt. Man kann auch seine 40 Stunden ne nem scheiß Job ableisten und dafür sich darüber freuen, dass man sonst ein cooles Leben mit geiler Wohnung hat und sich zwei Mal im jahr nen fetten Urlaub leisten kann. 

Das ist eine Frage der Draufsicht. Nur, wenn man nichts hat, was einen erfüllt und man sich über nichts freuen kann, weil irgendwas anderes im Leben doof ist und man dann gleich alles scheiße findet, dann ist das ein Problem und zwar eins für den Fachmann. 

Laucott schrieb:Das sind doch einfach "jederman Probleme"

Denke nicht, das du das zu beurteilen hast.

Laucott schrieb:Ich finde es immer wieder erstaunlich wie oft es hier vorkommt das sehr junge Menschen vonjahrelangen Depressionen, psychischen Problemen ect. berichten und auf Grund dessen das komplette Leben incl. Arbeit und allem drumherum in Frage stellen.

Ich denke, daß es daher rührt, daß diese jungen Personen in einer zu sorglosen Konsum-Spaßgesellschaft aufgewachsen sind.
Sie sehen nur, daß Geld und Luxuswaren vorhanden sind, daß sie sie haben können und die ganze Kindheit lang alles vorgesetzt bekamen.

Nun auf einmal mit Erreichen des Erwachsenenalters selbst für den eigenen Unterhalt zu sorgen stellt dann ein Problem dar.

Eigentlich müssen diese Personen nicht arbeiten. Niemand kann sie dazu zwingen. Sie können absolut frei in den Städten leben.
Wohnung, TV, Internet, regelmäßige Mahlzeiten sind dann allerdings nicht mit dabei.

Der TE könnte also durchaus alle Fesseln der Gesellschaft abstreifen, auf die Strasse gehen und dort ein glückliches Leben führen.

@Vymaanika

Ich beurteile gar nichts, beziehe mich nur auf bestimmte, pubertäre bist Mitte 20, allgegenwärtige Probleme,
die zu Psychoproblemen hochgeschaukelt werden, die doch nun unbedingt mit professioneller Hilfe 
beseitigt werden müssen, und aus denen die "Betroffenen" resultieren das daß Leben allgemein scheisse ist und 
das es sich nicht lohnt etwas dafür zu geben oder gar zu arbeiten.
Mimimi, nichts weiter.
Auch erwähnte ich das es auf jeden Fall auch Fälle gibt die nicht unter meiner Kritik einzuordnen sind.
Diese sind jedoch eher selten.

@Laucott

Wie gesagt, wir können hier keine Ferndiagnose(wir kennen ja den Krankheitsverlauf bzw. die Vita des TE nicht, sprich es liegt keine Anamnese vor) stellen, Allmy ist auch für derartiges, was in einen medizinischen Rahmen fällt, sicher das falsche Feld.

Vymaanika schrieb:y ist auch für derartiges, was in einen medizinischen Rahmen fällt, sicher das falsche Feld.

Da hast Du absolut recht.
Ferndiagnosen liegen mir auch fern. 
Aber manchmal (wenn man etwas Lebenserfahrung hat), scheinen mir solch formulierte Threads 
wie der hier, eher als Alibi- Findung für eine Null-Bock Einstellung.
Sorry nur meine Meinung die nicht greifend sein muss.

@bennamucki

Ja, an Deinen Ausführungen ist was dran ;)

@Eleonore

ne nen Kumpel von mir.

Ich sehe es durchaus ähnlich, konnte mich nie mit der Arbeit anfreunden und werde es nie, jedenfalls solange sie fremdbestimmt ist. Glaube selbst nicht an ein Leben nach dem Tod und die Lebenszeit eines Menschen ist einzigartig und kann durch nichts ersetzt werden, insofern diese durch einen Zwang zur Arbeit opfern zu müssen ist für mich ein notwendiges übel. Wenn ich dann lese, man wüsste eh nicht was man ohne Arbeit tun sollte, hey einem steht alles offen... Allerdings uns geht es sehr gut und wir können froh sein nur Lebenszeit zu opfern und nicht mehr.

Seh ich genau so wie der TE.
Ich hab mein Traum verwirklicht, ich geh nie mehr arbeiten.
Hab 2 Lehren angefangen und abgebrochen, waren beide Müll gewesen.
Hab dann 5 Jahre als Hilfsarbeiter im Werk gearbeitet, war auch Müll gewesen.
Dann ging ich zum Arzt und liess mich ständig Krankschreiben bis ich nach gewisser Zeit die Kündigung bekam.
Dann bekam ich Arbeitslosengeld danach Arbeitslosenhilfe. 
War aber viel zu wenig Geld gewesen. 
Dann immer wieder zum Arzt gegangen, hatte die Jobangebote vom Arbeitsamt nicht angenomen.
Dann hatten die die Schnauze von mir restlos voll gehabt und schickten mich zur LVA. 
Klappte alles perfekt und ich hab heute Frührente. Geld stimmt auch einigermassen. Hab etwas weniger als Mindestlohn :D 

@Dragonpoops
Da muss man wohl nichts mehr zu sagen. Na ja, anscheinend haben ja viele so eine Einstellung. Und das dann auch noch so zu erzählen... sämtliche Hemmungen und sämtliches Schamgefühl verloren.

"Lebe deinen Traum"

Oh man...

Vymaanika schrieb:Denke nicht, das du das zu beurteilen hast.

Exakt das ist etwas, wo ich direkt etwas anspanne, wenn jemand meint, das es nicht so schlimm ist, nur weil es für wen anderes nicht schlimm ist....Ein Verständnis haben Menschen, wie eine Untertasse, leicht zerbrechlich.

Jammern ist verständlich und absolut nachvollziehbar und eine Zeitlang vielleicht auch notwendig, bis man realisiert, dass man nur selber für sich selbst zuständig ist und dann wird man auch sehen, dass man durch bloßes Beklagen zu nichts kommt.

Also muss man dann das Ding selber anpacken.

Wenn ich in einem Urwald ausgesetzt werde, kann ich zwar endlos über die Mücken, die wilden Katzen und sonstiges Getier und über all das schimpfen, was es so im Wald gibt, aber wenn ich dort überleben will, dann muss ich handeln, sonst ....

In unserer Gesellschaft ist es nicht sehr viel anders.
Es gibt zwar Hilfsangebote, etwa bei psychischen Problemen, aber auch die gibt es unter bestimmten Bedingungen, die man nicht grundsätzlich ändern kann.
Entweder akzeptiert man die Regeln des Waldes, die man nicht ändern kann und sieht zu, wie man daraus das Beste macht, oder ....
Man handelt im eigenen Interesse, im Wald und in unserer Gesellschaft.
Nicht zu handeln ist im Wald und in unserer Gesellschaft fahrlässig.

Mark1086 schrieb:Und das dann auch noch so zu erzählen...

Eigentlich ist das gut so - je mehr in dieser unverschämten Art blau machen umso mehr sinken die Renten...und es wird immer genauer hingeschaut wer ein Simulant ist.
Dann werden auch die BGE Fantasten merken...upps...doch kein Geld da.

Dragonpoops schrieb:Seh ich genau so wie der TE.

Tja und du hast auch keinerlei Scham das zu erzählen wie man liest.
Einfach der Gemeinschaft schön auf der Tasche liegen und die Eier schaukeln nicht wahr?
Da bekommt man echt die Wut wenn man so was liest.
Hoffe da kommt mal jemand dahinter wenn er das hört.

Sowas hört man ja mittlerweile immer öfter. Die arme, psychisch belastete Jugend und ihre Uneinsicht, dass zum erwachsen werden auch sich selbst zu versorgen gehört. Bevor  überhaupt die wirklichen Klippen des Lebens umschifft wurden und man mit ein paar gröberen Verletzungen die ganze Sache überstanden hat, wird schon nach Rente geschrien.

Dann kauft euch ein Ticket für eine Flugreise in ein Land eurer Wahl und schaut wie weit ihr kommt, wenn man am liebsten erst nach 13 Uhr auferweckt werden möchte um dann chillig in den Tag zu leben und von Spenden ernährt zu werden, weil arbeiten ja was für die Dummen ist.

@cassiopeia88

Ganz genau dies habe ich auch versucht darzulegen, Ausnahmen immer ausgeschlossen.