Helmut Kohl, der Kanzler der Einheit, ist tot!
26.06.2017 um 13:21Realo schrieb:Naja, ich bin gegenüber meiner Schwester - die dort selbstverständlich "wohnte" - dann ja auch enterbt worden.Pflichtanteil stand Dir aber wohl zu, oder?
Realo schrieb:Naja, ich bin gegenüber meiner Schwester - die dort selbstverständlich "wohnte" - dann ja auch enterbt worden.Pflichtanteil stand Dir aber wohl zu, oder?
emz schrieb:Ein Blick in das Caroline-von-Monaco-Urteil sollte klar machen, wo hier die Grenzen zu ziehen sind.Das ist doch was ganz anderes.
Die Planungen für Beerdigung und Trauerfeier für Helmut Kohl sind ein unwürdiges Schauspiel. Die Familie ist zerstritten. Die Witwe will den toten Kanzler in Straßburg aufbahren, die Söhne wollen ihn nach Berlin karren. Wie sehr muss Kohl diese Menschen - seine letzte Frau, Maike Kohl-Richter, und die Söhne Walter und Peter - gedemütigt haben, dass sie nach seinem Tode wie panisch um die Kontrolle über den toten Körper des Kanzlers kämpfen?
...
Kinder von berühmten Leuten haben es nicht leicht. Aber andere Leute haben es auch nicht leicht. Je nachdem, was man selber so erlebt hat, kann man sich besser oder schlechter in diese Rolle einfühlen. Aber es nervt, wenn aus solchen Kindern dann Erwachsene geworden sind, die sich später beschweren: Ich hatte eine schwere Kindheit, weil mein Vater reich und berühmt war. Es gibt nämlich eine Menge Leute, die auch eine schwere Kindheit hatten, ohne dass ihr Vater reich und berühmt war. Nur, wenn die davon erzählen wollen, hört keiner zu.
Walter Kohl dagegen hat Bücher über sein Leben als Sohn geschrieben, die sich ziemlich gut verkauft haben. ... und es wird ganz viel geweint auf dem Weg heraus aus dem "Opferland" einer offenbar gedemütigten Kindheit.
Wenn man die Rache der Therapie-Gesellschaft am Patriarchat kennenlernen will, muss man diese Bücher lesen. Beinahe sehnt man sich nach den schlechten alten Zeiten zurück, als die Kinder berühmter Leute ihr Unglück einfach mit Alkohol und Drogen betäubten.
...
Von Walter Kohl wird jetzt vor allem ein Bild im Gedächtnis bleiben: sein massiger Rücken vor der Tür des väterlichen Hauses, vergeblich auf Einlass wartend. Denn das tiefe Zerwürfnis zwischen Vater und Söhnen will die Witwe ja nicht heilen, sondern über den Tod hinaus verewigen.
Das wird man ihr übel nehmen. Sie hat damit ihr Verdienst verwirkt, das man ihr sonst hoch angerechnet hätte - sich in seinen letzten Jahren um den alten kranken Helden gekümmert zu haben.
emz schrieb:Denn das tiefe Zerwürfnis zwischen Vater und Söhnen will die Witwe ja nicht heilen, sondern über den Tod hinaus verewigen.Und das ist wohl nicht erbärmlich? Wenn wir schon drüber reden.
emz schrieb:Das wird man ihr übel nehmen. Sie hat damit ihr Verdienst verwirkt, das man ihr sonst hoch angerechnet hätte - sich in seinen letzten Jahren um den alten kranken Helden gekümmert zu haben.Bis auf das Wort " Helden" sehe ich das genauso.
Frau.N.Zimmer schrieb:Auf Hannelore Kohls Kleider hat sie sich ja auch gestürzt als hätte sie selbst keine Klamotten.Ist das wirklich erwiesen oder reiner Populismus? Schmuck ist ja durchaus vorstellbar aber Kleidung? Finanzielle Gründe scheiden ja eher aus... :-)
neugierchen schrieb:Ist das wirklich erwiesen oder reiner Populismus?Ja das ist erwiesen und die Fotos mit den Gegenüberstellungen Hannelore vs. Neue, gingen damals durch alle Gazetten. :) Mit sowas Peinlichem würde ich nicht scherzen.
PurePu schrieb:Also das mit Schmuck und Kleidern dürfte wahr sein. Habe es in unterschiedlichsten Zeitungen gelesen und auch Bilder gesehen.Erinnerst Du Dich auch an das wasserblaue Kleid? Ich seh die Bilder direkt vor mir ;)
Der Leichnam von Helmut Kohl soll sich noch immer im Haus des früheren Bundeskanzlers in Ludwigshafen-Oggersheim befinden. Am Donnerstag war ein Sarg von dort abgeholt worden. Doch das sei nur ein Test für die anstehenden Trauerfeierlichkeiten gewesen.http://www.focus.de/politik/videos/posse-um-trauerfeier-sarg-aus-kohls-haus-abgeholt-doch-der-leichnam-soll-sich-nicht-darin-befinden_id_7277134.html
...@Frau.N.Zimmer
Ohne Hannelore, da sind sich Beobachter einig, wäre Kohl vor 1989 nicht privat in die DDR gereist. Sozialisiert zwischen Rhein und den Vogesen, mit Blick auf den Westen, wie so viele Bundesbürger ohne familiäre Kontakte in die DDR, brauchte es für Kohl einen Anstoß dazu.
Und wie viele in der rheinisch-römisch mitgeprägten CDU fremdelte auch Kohl bis in den Herbst 1989 hinein mit der Wiedervereinigung. Sie stand für ihn, der zu seinen Lebzeiten nicht mehr damit rechnete, außerhalb des Vorstellbaren und seiner auf Pragmatismus ausgelegten Politik. Das änderten erst die politischen Veränderungen in der DDR, erzwungen durch die Bevölkerung, die sich die Freiheit nahm.
...
knopper schrieb:nazistische WitweWie kommst du denn drauf, die Witwe mit diesem Attribut zu versehen?