Getrennte Eltern und Familienfeste

Ich wüsste gerne mal, wie das bei anderen getrennten Paaren so läuft, denn ich hab gerade ziemlich die Faxen dicke:
Tochterkind wird am Donnerstag eingeschult. Ihr Vater und ich sind seit vier Jahren getrennt. Nun gehört zu einer Einschulung ja zumindest ein nettes Zusammensitzen bei Kaffee und Kuchen mit der Familie, eine Schultüte und eine abgearbeitete Materialliste. Letztere bekam ich von ihm kommentarlos am Elternabend rübergeschoben. Mit der Bearbeitung ging dann ein freier Nachmittag flöten.
Schultüte ist auch mein Ding. Außerdem wird hier gefeiert, also putze ich die Hütte, richte das Gästezimmer für meine Familie, die mehrere 100 km Anreise hat, mache Kuchen und ein kaltes Abendessen für alle, außerdem für die Übernachtungsgäste Frühstück. Beide Großmütter (also auch meine Ex-Schwiegermutter) des Schulkindes haben angeboten, einen Kuchen oder ähnliches zu machen, um mich zu unterstützen.
Der Kindesvater aber kommt seinerseits nicht auf die Idee, sich organisatorisch zu beteiligen. Er kommt und konsumiert, und das meine ich nicht im materiellen Sinne.
Angesprochen habe ich das mal zu einem Geburtstag, denn das läuft immer so, da wurde ich auch um einmal Kuchenbacken entlastet, aber wenn ich das nicht anfrage, passiert das auch nicht.
Und irgendwie brauchen wir da dringend eine andere Vorgehensweise, denn das kostet mich ziemlich viel Nerven.

Wie halten das andere getrennte Eltern? Teilt ihr euch die Organisation? Machen die getrennten Elternteile auch nen Kuchen zum Geburtstag oder organisieren die Kinderparty, machen Spiele mit den Kids? Oder gibt es die Veranstaltung bei euch vielleicht nach Mama und Papa getrennt? Tauscht ihr die Geburtstagsfeiern vielleicht jedes Jahr?
Und gerade die Frage an die Eltern, bei denen das Kind nicht lebt: habt ihr für euch den Anspruch, euch auch an solchen Sachen zu beteiligen? Möchtet ihr das mitgestalten? Oder seid ihr vielleicht ganz froh, als Gast zu so einer Feier zu kommen?
Wie würden sich die Trennungskinder unter euch das wünschen?

Mir geht es ganz ausdrücklich nicht darum, wer die ganze Sause bezahlt, sondern um all das, was man für eine Einschulung / Kindergeburtstag / Erstkommunion etc. organisieren muss.

@Ilvareth
Wir feiern immer getrennt. Ich lade nur noch meine Familie zu den Feiern ein und was die anderen dann machen, ist mir mittlerweile Wurscht.

Ich seh es nämlich auch nicht mehr ein das alles an mir hängen bleibt.

Hailey25 schrieb:Wir feiern immer getrennt. Ich lade nur noch meine Familie zu den Feiern ein und was die anderen dann machen, ist mir mittlerweile Wurscht.

Ich seh es nämlich auch nicht mehr ein das alles an mir hängen bleibt.

Guten Abend

das klingt aber interessant. Siehst du dich schon alleine für das Kind verantwortlich? Sicher weißt du, dass es noch eine zweite Person gibt, die für das Kind zuständig ist (...), denkst du, derjenige kommt diversen Pflichten (so) noch nach?

Valoinho

@valoinho
Naja, das Ding ist, wenn der andere einfach nicht macht, bleibt es eben doch an einem hängen, denn um des Kindes Willen lässt man es ja nicht ins Wasser fallen, oder?

Ilvareth schrieb:Naja, das Ding ist, wenn der andere einfach nicht macht, bleibt es eben doch an einem hängen, denn um des Kindes Willen lässt man es ja nicht ins Wasser fallen, oder?

Wie sieht es denn damit aus die Sachen schlicht alleine zu machen?(auch wenn es viel ist) Kenne es aus einer etwas anderen Situation dass mich die fehlende Hilfe so frustriert hat dass ich alles alleine erledigt habe, das war im Endeffekt weniger Arbeit als sich ständig über alles aufzuregen.

valoinho schrieb:denkst du, derjenige kommt diversen Pflichten (so) noch nach?

@Ilvareth
Guten Abend

selbe Frage möchte ich auch an dich stellen, bzw möchtest du das alles überhaupt teilen? Oder reicht es dir, wenn man so das Kind an den Wochenenden dem Erzeuger übergibt, damit jener nicht meckert, aber was offizielles angeht, tust du lieber selber organisieren, was weniger Nerven kosten könnte?

Valoinho

Habe selbst (noch :D) keine Kinder, kenne es aber von meinen Eltern.
Bei uns war es wie Hailey25 beschrieb, ein Teil war konsequent nicht anwesend.

Ilvareth schrieb: Beide Großmütter (also auch meine Ex-Schwiegermutter) des Schulkindes haben angeboten, einen Kuchen oder ähnliches zu machen, um mich zu unterstützen.
Der Kindesvater aber kommt seinerseits nicht auf die Idee, sich organisatorisch zu beteiligen.

Vielleicht weiß Man(n) ja auch nicht recht was er machen soll?
Ich würde mich nicht drum reißen etwas zu machen, vielleicht beim Grillen mit anpacken, und die Großväter scheinen da genauso zu ticken.
Man(n) hält sich halt lieber raus bevor es noch größeren Zoff gibt

@valoinho
Mir ist mehrfach angeraten worden, solche Feiern doch getrennt zu machen, also einmal bei mir mit meiner Familie und einmal bei ihm mit seiner Familie. Mir widerstrebt das ehrlich gesagt. Zumal man solche Ereignisse wie Einschulung auch schlecht "doppeln" kann.
Ich finde es nur eben nicht fair, dass es an mir hängen bleibt, alles auf die Beine zu stellen, und der andere Part, der explizit geschrien hat bei der Trennung, er will am Alltag seines Kindes teilhaben, an den Umgangstagen (und das ist mehr als der Standart-Umgang) aber die Anwesenheit des Kindes genießt und "Zeit mit dem Kind verbringt", während alle Pflichten an mir hängen bleiben, angefangen bei "eine neue Winterjacke ist fällig" über Arztbesuche bis hin zu Geburtstagsfeiern.
Ich arbeite Vollzeit und muss auch gucken, wo ich die Zeit für sowas herkriege, meist nehme ich mir ein paar Tage Urlaub, um alles fertig zu kriegen. Und ich würde mich wirklich über so ein Angebot wie Kuchenmachen (meine Tochter liebt Papas Zitronenkuchen) freuen. Oder über ein "Schreib mir ne Liste, ich mach den Einkauf" oder einer macht Kaffee und Kuchen und der andere organisiert das Abendessen.

@pinpin
Wir haben nur einen Großvater im Angebot, der reist mehrere hundert Kilometer an. In dessen Verantwortung liegt das aber auch meiner Ansicht nach nicht.

Ilvareth schrieb:. Und ich würde mich wirklich über so ein Angebot wie Kuchenmachen (meine Tochter liebt Papas Zitronenkuchen) freuen. Oder über ein "Schreib mir ne Liste, ich mach den Einkauf" oder einer macht Kaffee und Kuchen und der andere organisiert das Abendessen.

Hast Du das jemals so direkt zum Vater gesagt? Ich meine, weiß er überhaupt, dass es Dir so geht? Oder vermittelst Du den Eindruck, eh alles alleine gewuppt zu kriegen?

@Ilvareth
Okay, und wenn du anfängst, zu strukturieren? Eine Art Liste und Business Plan mit einfachen aber klar definierten Punkten? Zum Beispiel:
Sa, 16.11.17 Geburtstag Kind1
Ablauf
Uhrzeiten
Treffpunkt
Organisatorisches

Je nachdem, ich als Mann würde mir irgendwann verarscht vorkommen, wenn meine Ex mir andauernd mit irgendwelchen Zetteln ankommt :D
Aber ohne direkte Ansage, würde ich auch nicht wissen, was getan werden muss

Valoinho

@Interested
Sicher weiß er das. Nur klappt das halt nur, wenn ich als Bittsteller auftrete. Mir geht es aber nicht darum, dass ich den großen Plan aufstelle und Aufgaben delegiere, sondern dass von ihm auch was kommt, denn eigentlich ist die ganze Sause genauso sein Ding wie meins.

@valoinho
Wie, du wüsstest nicht, was getan werden muss für Geburtstag von Kind1?
Da gibts Kaffee und Kuchen. "Soll ich n Kuchen machen? Oder ein paar Muffins?"
Dann gibt es in der Regel noch ne weitere Mahlzeit. "Soll ich fürs Abendessen Würstchen und ein bisschen Käse einkaufen für ne kalte Platte? Ich bring dir Baguettes frisch mit. Soll ich ne Suppe machen? Die kann ich zu Hause vorkochen."
Kindergeburtstag: "Wenn du die Spiele mit den Kids machst, könnte ich Waffeln machen. Soll ich die Getränke einkaufen? Ich könnte mit den Kindern Dosenwerfen / Torwandschiessen / ne Schnitzeljagd machen."

@valoinho
Dadurch, dass bei mir sowas die Frau immer macht und ich nur sporadisch helfe, würde ich von alleine auch nicht auf Anhieb genaue Kenntnisse über den Ablauf finden :D Frauen haben viel mehr Blick für das Detail.
Es tut mir leid, ich bin aber auch nicht getrennt lebend, könnte aber auch auf sowas hinauslaufen, darum bin ich interessiert

Valoinho

@valoinho
Hättest du denn den Anspruch, z.B. den Kindergeburtstag mitzugestalten? Oder wäre es dir ganz recht, sich einfach auf n Kaffee dazuzusetzen und dabei zu sein?

@Ilvareth
Hast du den Vater den mal darauf angesprochen was das soll? Ihr seid beide gleich für euer Kind verantwortlich, also auch für alle Feiern die mit dem Kind zutun haben.

Natürlich würde ich mit meinem Kind seinen Geburtstag auch feiern, aber halt nicht mit dem getrennten Elternteil und seiner Familie, sondern mit meiner Familie ;) @Ilvareth

@Dr.AllmyCoR3
Ja, habe ich. Wenn ich konkret sage " mach bitte n Kuchen" macht er n Kuchen. Wenn ich nix "bestelle", macht er nix.

@Ilvareth
Ich würde ihn glaub ich penetrant damit nerven das er dies das und jenes machen soll bis er es irgendwann rafft das er auch Verantwortung zu tragen hat, auch wenn es dich selbst etwas nervt

Ilvareth schrieb:Sicher weiß er das. Nur klappt das halt nur, wenn ich als Bittsteller auftrete.

Ja und? Dann mach das doch, wenn es Dich zum Ziel führt. Das musst Du dann einfach pragmatisch sehen.^^

Ilvareth schrieb: Mir geht es aber nicht darum, dass ich den großen Plan aufstelle und Aufgaben delegiere,

Das liest sich hier aber ganz anders

Ilvareth schrieb:Wie, du wüsstest nicht, was getan werden muss für Geburtstag von Kind1?
Da gibts Kaffee und Kuchen. "Soll ich n Kuchen machen? Oder ein paar Muffins?"
Dann gibt es in der Regel noch ne weitere Mahlzeit. "Soll ich fürs Abendessen Würstchen und ein bisschen Käse einkaufen für ne kalte Platte? Ich bring dir Baguettes frisch mit. Soll ich ne Suppe machen? Die kann ich zu Hause vorkochen."
Kindergeburtstag: "Wenn du die Spiele mit den Kids machst, könnte ich Waffeln machen. Soll ich die Getränke einkaufen? Ich könnte mit den Kindern Dosenwerfen / Torwandschiessen / ne Schnitzeljagd machen."

Ilvareth schrieb: sondern dass von ihm auch was kommt, denn eigentlich ist die ganze Sause genauso sein Ding wie meins.

Im Grunde gibst Du sehr wohl vor, was gemacht werden soll und ich vermute, bevor es hier neues Streitpotential bekommt,, kommt er einfach nur als Gast. Allerdings seid ihr vermutlich nicht in der Lage, zu kommunizieren. Eigentlich kann man das lösen, man muss einfach darüber sprechen. Die Chose zwischen euch ist einfach noch nicht geklärt. Du fühlst Dich als Bittsteller - da liest man schon noch Verletzung heraus und keine Schwäche zeigen wollen. Dann verlangst Du so Kuchenbackzeugs - das ist nicht jederMANNS Sache. Den Rest kann man einfach miteinander besprechen. Wenn es Dir also um einen guten Ablauf geht, der mehr oder minder harmonisch verlaufen soll und im Sinne und zum Wohle des Kindes, dann muss man sich als Erwachsener einfach zurücknehmen und nicht über das Kind hinweg ein Gezettel mit dem Ex da noch reinpacken. Das gilt selbstverständlich für beide Elternteile.

Vielleicht traut er sich nicht, vielleicht ist es ein Lutscher, der gerne machen lässt - was auch immer. Konkret, explizit benennen, was man möchte.

Der Kreis schließt sich...

pinpin schrieb:Vielleicht weiß Man(n) ja auch nicht recht was er machen soll?

Ilvareth schrieb:Ja, habe ich. Wenn ich konkret sage " mach bitte n Kuchen" macht er n Kuchen. Wenn ich nix "bestelle", macht er nix.

Er macht, wenn er eine klare Anweisung bekommt.




Habe das Gefühl einfach alleine zu feiern reicht dir nicht?

Ilvareth schrieb:Nur klappt das halt nur, wenn ich als Bittsteller auftrete.

wieso Bittsteller? Du rufst ihn an und sagst: pass auf, Du bringst das und das mit, dann musst Du noch von 4- halb 5 Torwandschiessen mit den Kindern machen, also organisier eine Torwand, um 7, wenn die Party vorbei ist musst Du Paul und Lena noch nach hause fahren. Bis dann, freu mich....tschüss