Als junger Erwachsener bei den Eltern leben

@moric

Ja, so in der Art hab ich mir das gedacht.

Ich musste ja auch wenn man so will eine Rolle einnehmen, also Machtkämpfe an Stelle meiner Mutter mit meinem Vater auskämpfen, wozu ihr der Mut und die Stärke gefehlt hat. Das ist aber falsch, genauso wie der Mutter den Lebenspartner zu ersetzen damit sie nicht alleine ist.

Ich bin dadurch sehr stark geworden, aber ich werde wohl mein Leben lang Probleme mit Männern haben, und das hat genau da seine Ursache. Ich wurde immer als dominant wahrgenommen und Männer fühlen sich da immer herausgefordert, es ist schwer jemanden zu finden der sich davon nicht bedroht fühlt.
Ich will gar nicht dominieren, ich will eigentlich nur Augenhöhe.

@Häresie
Es gibt aber auch Männer die damit leben können, da muss man halt schauen das man sich irgendwo trifft. :)
Aber ich weiß was du meinst, ich hab meiner Mama auch mit 12 Jahren den Haushalt führen dürfen, meine kleine Schwester erziehen und mir Mamas sorgen anhören dürfen.
Da wird man dominant und möchte auf Augenhöhe wahrgenommen werden.

micinima schrieb:Aber ich weiß was du meinst, ich hab meiner Mama auch mit 12 Jahren den Haushalt führen dürfen, meine kleine Schwester erziehen und mir Mamas sorgen anhören dürfen.

Das ist eine sehr undankbare Aufgabe, ich kann das nicht verstehen dass manche Mütter das nicht sehen.

Zwischen meiner Ältesten und meiner zweiten Tochter liegen 13, 5 Jahre Altersunterschied. Da hab ich auch zu hören bekommen: na das ist ja praktisch, da hast du ja immer einen Babysitter! :D

Nee, hab ich nicht und will ich nicht.
Ich seh das in meinem Bekanntenkreis. Die Älteste von 4 Kindern schmeißt den Haushalt, weil die Eltern sich abrackern und vieles auf der Strecke bleibt. Sie sieht viel älter aus als 14, und wenn ich in ihre Augen sehe weiß ich genau Bescheid. Mir gefällt das überhaupt nicht.

Häresie schrieb:Ich bin dadurch sehr stark geworden, aber ich werde wohl mein Leben lang Probleme mit Männern haben, und das hat genau da seine Ursache. Ich wurde immer als dominant wahrgenommen und Männer fühlen sich da immer herausgefordert, es ist schwer jemanden zu finden der sich davon nicht bedroht fühlt.
Ich will gar nicht dominieren, ich will eigentlich nur Augenhöhe.

Und ich hatte eine sehr starke Mutter... dazu mit ungeheuer viel Temperament ausgestattet (sie war Profi-Tänzerin und Schauspielerin in ihren jüngeren Jahren und auch noch, als die Kinder schon da waren).

Na ja... ich jedenfalls mag Dominanz überhaupt nicht... das bekommt mir nicht und ich konnte mich da auch nicht so gut behaupten, was man aber muss... ich kann das jetzt endlich besser, aber wirklich dominante Menschen lasse ich eigentlich nicht mehr an mich heran... und ohne Augenhöhe funktioniert irgendwie gar nix... das MUSS einfach sein... mittlerweile kann ich mich ganz gut behaupten, aber das hat laaange gedauert.

moric schrieb:Na ja... ich jedenfalls mag Dominanz überhaupt nicht

Ich auch nicht, jedenfalls nicht wenn es in Autorität ausartet. Da legt sich bei mir ein Schalter um. Ich hatte immer dominante Männer, aber irgendwie lief es immer auf Machtkampf hinaus, da ich mich nicht unterordnen kann. Ich mache was ich will und ich sage was ich will, woher soll der andere sonst wissen was ich will? Ich bin ja nicht laut wie eine Art Xanthippe, aber ich lass mir nichts gefallen.
Hab ja gesehen wohin das führt.

Lustigerweise habe ich drei Töchter bekommen, das hatte alles schon seine Richtigkeit. :D
Von denen wird keine hörig.

Häresie schrieb:Lustigerweise habe ich drei Töchter bekommen, das hatte alles schon seine Richtigkeit.

Ich zwei Töchter und einen Stiefsohn... :-) ... so tolle Kinder hätte meine Mutter haben müssen... :-) ... ich glaube wir drei (drei Jungen) waren echt nicht einfach... aber wie soll es auch einfach werden mit drei männlichen Kindern im Haus... das kann doch nur Chaos geben, oder nicht?

Jedenfalls war es manchmal nicht so einfach, dort aufzuwachsen... mit den Brüdern, einer Mutter und einem Vater, der echt kaum zu Hause war... aber es war auch gut... meine Mutter und auch mein Vater haben sich immer um uns gekümmert, für uns gesorgt und so... da fehlte es an nix... nur die Nestwärme war nicht so da... ich finde dennoch, dass es ganz gut gelaufen ist.

Ich glaube, deshalb bin ich auch mit Anfang 20 aus dem Haus... ich hatte einfach genug von Familie und so... brauchte Raum und Freiraum... die erste Wohnung war okay, aber ich war da auch ziemlich einsam am Anfang... und dann kam schon meine eigene Familie... :-) ... die Ehe hat dann zwar auch nicht gehalten, aber die wunderbaren Kinder... die sind einfach nur klasse... :-)

Hallo,

Ich finde es gut, auch als Erwachsener noch bei seinen Eltern zu leben. Mein Lebensmotto ist:

Lebe solange bei deinen Eltern, bis deine Kinder dich versorgen können.

Liebe Grüße,
Futureman

@moric

Ich habe ein Verhältnis zu meinen Kindern wie ich es mir in meiner Familie immer gewünscht habe. Mich macht das froh dass sie glücklich sind und es ihnen so gut geht. Ich hab sie mit Liebe erzogen, ich musste weder schlagen noch schreien.

Ich hab mich als Kind so oft gefragt: warum redet ihr nicht mit mir? Warum erklärt ihr nichts? ( meine Eltern)
Liebt ihr mich nicht?
Das hätte das Leben für alle sehr viel schöner gemacht.

Zum Glück lernt man aus schlechten Beispielen. Ich weiß nicht wann meine beiden, die noch zuhause wohnen, ausziehen wollen. Die Ältere macht nächstes Jahr Abitur und will erstmal ein Auslandsjahr machen, die Jüngere hat noch 4 Jahre Zeit bis zum Abi. Ich stell ihnen nicht die Koffer vor die Tür wenn sie volljährig sind, ich denke das wird sich alles ergeben. Jedenfalls steh ich hinter ihnen, und das wissen sie auch.

@futureman

Ha ha.

@Häresie

Das hört sich alles wunderbar an... ist doch ein wunderschönes Beispiel dafür, dass man sehr wohl bei seinen Eltern leben kann, auch wenn man schon volljährig ist.

Meine jüngere Tochter wohnt mit ihren 20 Jahren auch noch bei der Mutter und fühlt sich da wohl... und auch die Mutter mit ihr... sie wird aber ausziehen, wenn sie ihr duales Studium fertig hat, dass sie allerdings gerade erst beginnt dieses Jahr... ich denke schon, dass sie dann, nach dem dualen Studium, eine eigene Wohnung will... hat sie jedenfalls durchblicken lassen...

Die ältere Tochter mit ihren bald 24 Jahren wohnt schon lange mit ihrem Freund zusammen... hat auch schon ihren eigenen Beruf... das läuft alles gut.

Der Stiefsohn (33 Jahre alt) wohnt schon seit mind. einem Jahrzehnt in seiner eigenen Wohnung... und hier in Köln... was klasse ist... :-)

@moric

Wenn der erste feste Freund da ist wird das bei meinen sicher spätestens der Grund sein auszuziehen. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie noch mit Mitte Zwanzig bei mir wohnen werden. Dazu sind sie auch viel zu neugierig auf ihr eigenes Leben.

Die Freunde und Freundinnen meiner Kinder sind oft hier, fühlen sich hier anscheinend auch sehr wohl. Ich finde das gut dass ich die Freunde meiner Kinder kenne, ich hab gerne ne konkrete Vorstellung davon mit wem meine Kinder so ihre Zeit verbringen. Manchmal wird mir das schon bißchen viel, aber ich kann das sagen und sie verstehen das auch wenn ich mal an einem Wochenende keine Gäste in der Wohnung treffen will.

Naja also ich bin inzwischen der Meinung das in den 20er das 1. Kind zu bekommen doch ein wenig zu früh ist.
Ich meine 10 Jahre zuvor war man halt noch Teenager, und dann auf einmal Vater bzw. Mutter.

Was spricht dagegen sich beruflich was festes aufzubauen und dann erst mit 40 das 1. mal Vater zu werden.

Dann wirklich nicht von den Eltern abhängig, schon lebenserfahrener und damit sicherlich ein guter Vater.
Bei vielen muss das wie gesagt immer auf einmal kommen bzw. schnell gehen. Von zuhause Ausziehen, Freund / Freundin, Studium und wenn damit fertig, dann möglichst schnell ein Kind...bevor man die 30 erreicht hat.

Ich persönlich hätte mich mit 20 noch nicht bereit für eine eigene Wohnung gefühlt...und erst recht nicht für ein Kind. :D
Aber sicherlich ist das bei jedem individuell.

Ich denke es gibt hier kein falsch oder richtig, also in dem Sinne falsch wenn man halt länger zuhause wohnt und richtig wenn man möglichst früh auszieht.

moric schrieb:Der Stiefsohn (33 Jahre alt) wohnt schon seit mind. einem Jahrzehnt in seiner eigenen Wohnung... und hier in Köln... was klasse ist... :-)

na toll...jetzt weiß ich wieder das ich alt bin :D

knopper schrieb:Naja also ich bin inzwischen der Meinung das in den 20er das 1. Kind zu bekommen doch ein wenig zu früh ist.
Ich meine 10 Jahre zuvor war man halt noch Teenager, und dann auf einmal Vater bzw. Mutter.

Was spricht dagegen sich beruflich was festes aufzubauen und dann erst mit 40 das 1. mal Vater zu werden.

Dass Frauen mit 35 bereits als Risikoschwangerschaft gelten.


"Normalerweise" hat man mit Anfang 20 auch seine Ausbildung abgeschlossen und steht fest im Berufsleben. Der Zeitpunkt ist eigentlich sehr günstig.

Ford schrieb am 02.04.2018:Wie seht ihr das? Muss man sofort ausziehen oder ist es sogar besser, erst abzuwarten, bis man beruflich sicheren Fuß gefasst hat?
Und vor allem: Woran liegt es, dass manche Erwachsene nicht fähig sind, ein eigenes Leben zu führen und bewusst viele Jahre bei den Eltern leben?

Nein man muss definitiv nicht sofort ausziehen. Ich 26 und mein Bruder 24 wohnen beide noch zuhause. Es gibt bei uns für niemanden einen Grund unbedingt auszuziehen. Arbeiten werden gerecht geteilt, nichts mit Hotel Mama. Finanzell wird nicht alles ausgerechnet aber jeder zahlt mal den Einkauf und andere Rechnungen oder Überweist mal was an jemand anderen. Wir kommen so gut klar.

Wir wohnen aber auch in einer Stadt wo bezahlbarer Wohnraum schwierig zu bekommen ist ausser man zieht in einen Brennpunkt. Natürlich geht man sich mal gegeseitig auf die Nerven aber grundsätzlich verstehen wir uns alle gut und machen auch regelmäßig was zusammen.

Es ist auch nicht so das wir kein eigenes Leben führen könnten! Ich hab auch schon alleine in einen anderen Bundesland gewohnt. Und wir führen ja auch eigenständige Leben, es ist hier mehr wie einen WG in der man sich schon lange kennt und gut versteht aber trotzdem nicht symbiotisch zusammen hängt.

Und natürlich sparen durch das zusammen leben alle Geld, eine große Wohnung ist halt günstiger als 3 kleine, nur einmal Internet und Telefon auch bei Lebensmittel ist es oft günstiger mit mehreren.
So können sich meine Eltern 3 Urlaube im Jahr leisten, könnten sie wenn wir nicht hier leben würden auch nicht. Mein Bruder únd ich können sparen und konnten uns dadurch auch vom Lehrlingsgehalt Urlaub usw leisten was viele andere nicht konnten.

So lange es für alle passt, muss keiner ausziehen.

Ich würde am Liebsten auch noch heute mit meiner Oma unter einem Dach wohnen. Jetzt, wo sie pflegebedürftig ist, wäre vieles einfacher.

Ich bin damals deshalb ausgezogen, weil mir Oma nicht verzeiht, dass ich den Kontakt mit meiner Mutter abgebrochen habe.

Junge Leute sollten besser ihr Geld für Dinge ausgeben, die Spaß machen oder auf ein Eigentumsheim sparen.

Irgendwo Miete zahlen, wenn es daheim ein Zimmer gibt, finde ich hinausgeschmissenes Geld. Das vermittle ich auch meinen Kinder.

hmm gestern gings bei uns auf Arbeit auch darum.... jemand meinte "es tut der Entwicklung nicht gut so lange bei den Eitern zu bleiben".... fast so als ob man irgendeine n Knacks davon bekäme, so hörte es sich wohl an.
Naja ich hab dann nix zu gesagt,...vermeide ja da die Diskussion immer etwas, mir halt nur meinen Teil gedacht.

Wie gesagt es kann der Entwicklung auch sicherlich nicht gut tun wenn man auf einmal auf der Straße sitzt und unter ner Brücke übernachtet....aber hey vielleicht brauchen manche diesen "Charme".

knopper schrieb:vermeide ja da die Diskussion immer etwas,

Wohnste noch oben bei Mutti oder was? :D

knopper schrieb:Wie gesagt es kann der Entwicklung auch sicherlich nicht gut tun wenn man auf einmal auf der Straße sitzt und unter ner Brücke übernachtet....

Nur durch Erfahrungen entwickelst dich doch weiter.

In der Komfortzone ist doch alles nur eingeschränkt, routiniert & langweilig.


Ich kenne da hier im Odenwald so ein paar Ü30 Jungs (Männer sind das nicht) - typisches RTL-Material. Klingt komisch, is aber so. Auch wenn es eigentlich kluge Köpfe sind, schränkt das Leben im Elternhaus meiner Meinung nach geistig nur ein. Bei jeglicher Aktivität/Diskussion hört man immer das Elternhaus raus - eine eigene Meinung haben die oft gar nicht, geschweige denn würden mal für eine eintreten^

Wenn das wohnen zu Hause ab 25 zur Gewohnheit und jahrelangem Selbstläufer wird, wirds ja auch mit der Partnersuche nicht grade einfacher :D

knopper schrieb:Wie gesagt es kann der Entwicklung auch sicherlich nicht gut tun wenn man auf einmal auf der Straße sitzt und unter ner Brücke übernachtet

Das ist aber nicht die Alternative die am häufigsten "gewählt" wird, oder?
Man mag es glauben oder nicht, aber zwischen "Wohnen-bei-Mami" und "unter-Brücke/auf-der-Straße" gibt es noch do eine Sache die nennt sich "Eigene-Wohnung".....

Hawkster schrieb:gibt es noch do eine Sache die nennt sich "Eigene-Wohnung".....

richtig! und die sollte man auch allein bezahlen können, sprich die Miete, Kosten usw...
Was bringt mir die eigene Wohnung wenn ich jeden Monat zusehen muss das ich das Geld für den Vermieter zusammenkratze, mich dadurch anderweitig irgendwie einschränken muss, bzw. immer mit der Angst lebe das das Geld knapp wird.
Dann lieber erst den Job sicher haben, und dann erst raus von zu Hause...ist sicherlich stressfreier.

lateral schrieb:Wohnste noch oben bei Mutti oder was?

das nicht, aber ich vermeide sie deshalb da es halt länger der Fall war (mit 29). und auf das beschämte Kopfsenken wenn ich das zugebe habe ich keinen Bock.

afkai schrieb:Wenn das wohnen zu Hause ab 25 zur Gewohnheit und jahrelangem Selbstläufer wird, wirds ja auch mit der Partnersuche nicht grade einfacher :D

das gebe ich gerne zu und sage aber ganz ehrlich das dies mit ner eigenen Wohnung auch nicht so der Fall ist. Ich meine, meine Bude ist jetzt auch nicht sonderlich groß.

und was die Routine angeht, ist es mit ner eigenen Wohnung ehr noch langweiliger. Man hat jeden Tag seinen Alltag, geht zur Arbeit und wieder zurück in die Bude.
Ja ok man hat seine Freiheiten, ist aber doch durch den normalen Arbeitsalltag relativ eingeschränkt....