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Verfall der deutschen Sprache?!

1.447 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Sprache, Deutsch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verfall der deutschen Sprache?!

21.11.2021 um 11:25
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Die Endung "-schaft" ist auf das althochdeutsche Wort "skaft" zurückzuführen, was in etwa "Ordnung" bedeutet.
Ja, das wäre in der Tat eine Erklärung.
Allerdings steht in meinem Etymologischen Wörterbuch zu 'ordnen' (das Substantiv Ordnung wird nicht angeführt) dass das ahd ordinon hieß.

Wenn du diesbezüglich einen link hättest, würde mich das interessieren.

Allerdings wäre das, relativ unbedeutend, da man heute Wissenschaft eben durchaus als "Wissen schaffen" versteht:
Wissenschaft bezeichnet auch den methodischen Prozess intersubjektiv nachvollziehbaren Forschens und Erkennens in einem bestimmten Bereich, der nach herkömmlichem Verständnis ein begründetes, geordnetes und gesichertes Wissen hervorbringt.
Ich denke, man kann hier 'hervorbringen' durchaus als Synonym zu 'schaffen' verstehen.
Quelle: Wikipedia: Wissenschaft#:~:text=14 Einzelnachweise-,Wortherkunft,, Plan, Rang)%20zusammensetzt.
(ein begründetes, geordnetes, für gesichert erachtetes) Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich
Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Wissenschaft

Da heute Wissenschaft also vereinfacht gesagt, als 'Wissen schaffen' verstanden wird, sehe ich keinen Unterschied zwischen dem Schaftler und den Schaffenden.

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Verfall der deutschen Sprache?!

21.11.2021 um 11:37
@Groucho
Das hier ist das, was ich auf die Schnelle gefunden habe:
https://dewiki.de/Lexikon/Wissenschaft

https://de.freejournal.org/5607/1/wissenschaft.html
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich denke, man kann hier 'hervorbringen' durchaus als Synonym zu 'schaffen' verstehen.
Quelle: Wikipedia: Wissenschaft#:~:text=14 Einzelnachweise-,Wortherkunft,, Plan, Rang)%20zusammensetzt.
In dem Sinne hast du recht. Das ist ja interessant, danke dafür. War mir so bisher nicht bekannt.


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21.11.2021 um 12:30
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Das hier ist das, was ich auf die Schnelle gefunden habe:
Danke, aber da war ich auch schon. In meinem etymologischen Wörterbuch sind Plan, Rang oder Ordnung aber leider nicht Beschaffenheit erklärt.

Was das Wortbildungssuffix "schaft" betrifft, könnte man sich da auch noch ein wenig austoben, gibt es doch auch Belegschaft, Gemeinschaft, Seilschaft usw. Aber bei keinem von denen gibt es einen Belegschaftler oder ähnliches.

Da aber heute Wissenschaft durchaus als "Wissen schaffen" verstanden wird , sehe ich den "-schaftler" da den "-schaffenden" nicht überlegen. Jedenfalls nicht objektiv, es bleibt eine Geschmacksfrage mMn.


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21.11.2021 um 14:29
Beim "Schaffen" entsteht etwas Neues, nicht nur einfach etwas "geordnetes".

Das "ordnen" hat den Zweck, Dinge übersichtlicher zu gestalten, nicht, etwas damit zu "schaffen" (außer Ordnung.)
Mit den geordneten "Dingen" (Zusammenhängen) kann dann leichter etwas "geschaffen" werden -
aber "Wissenschaftler" schaffen nur die nötige Ordnung - nicht die nötigen Zusammenhänge.
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:"Beschaffenheit"
Es geht in der Wissenschaft um die Beschaffenheit der Dinge,
nicht um eine "Anleitung zur Kreativität" oder sonstige Handlungsanweisungen.
(Oder ähnliche Variationen von "Deutungshoheit"...)


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21.11.2021 um 15:14
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Genau das macht man wenn man "Na und?" fragt. Man drückt aus, dass der so kommentierte Sachverhalt einem egal ist.

=>rhetorische Frage
Nicht unbedingt. Man kann damit auch Unwissenheit mit Trotz gekoppelt offenbaren.
"Na und?" stellt letztlich noch immer eine Frage dar - wenn auch keine klug gestellte, sondern mehr eine aus dem Reich des kindisch Bockigen.


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21.11.2021 um 15:46
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Nicht unbedingt. Man kann damit auch Unwissenheit mit Trotz gekoppelt offenbaren.
Klar, kann die Frage genau das offenbaren, ändert aber nichts daran, dass die Frage Gleichgültigkeit signalisiert.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Das "ordnen" hat den Zweck, Dinge übersichtlicher zu gestalten, nicht, etwas damit zu "schaffen" (außer Ordnung.)
Mit den geordneten "Dingen" (Zusammenhängen) kann dann leichter etwas "geschaffen" werden -
aber "Wissenschaftler" schaffen nur die nötige Ordnung - nicht die nötigen Zusammenhänge.
Kann es sein, dass du dir da gerade widersprichst?
Wissenschaftler schaffen Ordnung, sagt dein erster Satz. Und im zweiten Satz setzt du in der Klammer diese Ordnung mit Zusammenhägen gleich (jedenfalls verstehe ich die Klammer so), dann aber sagst du, die Wissenschaftler schaffen die Zusammenhänge nicht.

Hilf mir auf die Sprünge, ich verstehe es nicht, wer schafft da bei dir die Zusammenhänge?


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Verfall der deutschen Sprache?!

21.11.2021 um 15:52
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Wörter wie "Studierende" oder "Lehrende" machen in meinen Augen ja durchaus noch Sinn, aber "Wissenschaffende" ist tatsächlich eine Verhunzung der deutschen Sprache, da es schlicht falsch ist. Das Wort "Wissenschaft" kommt nicht von "Wissen schaffen."
Ein Lehrender ist nicht immer Lehrer, ein Wählender nicht immer Wähler und ein Musizierender nicht immer Musiker.
Ein Schornsteinfegender ist auch nicht gleich Schornsteinfeger.
Ein "Studierendenwerk" ist auch so ein Mumpitz


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Verfall der deutschen Sprache?!

21.11.2021 um 16:05
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Klar, kann die Frage genau das offenbaren, ändert aber nichts daran, dass die Frage Gleichgültigkeit signalisiert.
Offenbaren, signalisieren ... alles Intentionalitäten des Senders im großen Rahmen der Sender-Empfänger-Kommunikationssituation.


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21.11.2021 um 16:14
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wissenschaftler schaffen Ordnung, sagt dein erster Satz.
Nein, da steht, sie ordnen.
Mag sein, dass manche manchmal "neue Ordnungen" schaffen, wenn z.B. die Taxonomie in der Botanik die Kenntnisse der Genetik mit einbeziehen will/soll, aber auch da liegt das Augenmerk weniger auf dem "kreativen Schaffen" als an der Orientierung darüber, wie es schon ist.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und im zweiten Satz setzt du in der Klammer diese Ordnung mit Zusammenhägen gleich (jedenfalls verstehe ich die Klammer so),
Warum beziehst du die Klammer nicht einfach auf den Ort, an dem sie sich befindet?
Die Wissenschaft ordnet Dinge, bzw. Zusammenhänge.
(Sie ordnet Dinge ein und bezieht sich dabei auf die jeweiligen Zusammenhänge.)
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:dann aber sagst du, die Wissenschaftler schaffen die Zusammenhänge nicht.
Sie schaffen keine neuen Zusammenhänge.
Es ergeben sich nur "unterschiedliche Zusammenhänge", je nachdem, was von wo betrachtet wird.

Zum "ersten Satz" - auch da ordnest du die Klammer recht willkürlich ein, finde ich.
Gemeint war, dass was immer Wissenschaftler ordnen, dabei zwar immer ne "Ordnung" entsteht,
aber ansonsten eben nichts "geschaffen" (nur geschafft, i.S. v. beantwortet) wird.

Die Fragen werden geordnet, damit man die Antworten "schafft".

Antworten werden in der Wissenschaft nicht geschaffen, sondern geschafft.
Und für "Wissen" bedarf es nicht des Glaubens, (an die "Schöpfung" oder was?) sondern der Orientierung über die Zusammenhänge.


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Verfall der deutschen Sprache?!

21.11.2021 um 16:19
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Nein, da steht, sie ordnen
Okey, dann erkläre mir bitte den Unterschied zwischen "sie ordnen" und "sie schaffen Ordnung"
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Sie schaffen keine neuen Zusammenhänge.
Es ergeben sich nur "unterschiedliche Zusammenhänge", je nachdem, was von wo betrachtet wird.
Wenn sich Zusammenhänge ergeben, sind die dann nicht in dem Moment neu?
(Ich hoffe, es geht hier nicht darum, dass sie die Zusammenhänge nicht erschaffen, da die ja da sind, sondern sie entdecken)


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21.11.2021 um 16:44
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ein Lehrender ist nicht immer Lehrer, ein Wählender nicht immer Wähler und ein Musizierender nicht immer Musiker.
Wo bitte habe ich das behauptet?


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21.11.2021 um 16:54
@RachelCreed
Gar nicht, nur machen Worte wie "Lehrende" statt Lehrer keinen Sinn. Werden heute leider oft so genannt. Darauf wollte ich hinaus


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21.11.2021 um 16:59
@abberline

Ach so, okay. Kommt dann natürlich auf den Zusammenhang an. Das Wort "Lehrer" und "Lehrende" gleichzusetzen, ist natürlich Blödsinn.
Ich finde "Lehrende" als Oberbegriff - auch unabhängig vom Pädagogischen - allerdings grundsätzlich okay.
Bei "Wissenschaffender" sträubt sich mir dagegen alles. Ist letztendlich wohl, wie @Groucho schon sagte, Geschmackssache.


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21.11.2021 um 17:07
@RachelCreed
Naja ein Wissenschaffender ist nicht gleich ein Wissenschaftler. Dann wär ja jedes Elternteil oder Sporttrainer ein Wissenschaftler.


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21.11.2021 um 17:11
Zitat von abberlineabberline schrieb:Dann wär ja jedes Elternteil oder Sporttrainer ein Wissenschaftler.
Ja, wieso das, bzw, wie sieht da dein Verständnis von Wissen schaffen denn aus?
So wie ich das sehe, vermitteln die (wenn es gut läuft) Wissen, (er-)"schaffen" es aber nicht.


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21.11.2021 um 17:26
@Groucho
Sie schaffen Wissen für andere, das ist mein Verständnis davon. Ein Wissenschaftler hingegen ist eher Forscher


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21.11.2021 um 17:27
Zitat von abberlineabberline schrieb:Sie schaffen Wissen für andere, das ist mein Verständnis davon.
Aber sie vermitteln es doch nur, sie schaffen es nicht, dass machen die Forscher


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21.11.2021 um 17:29
@Groucho
Eben, daher schaffen die einen Wissen für andere (vermitteln ist für mich hier gleich), während die anderen forschen. Ich glaube, dass man es so und so interpretieren kann und daher ist es (für mich) mindestens missverständlich und nicht gleich.


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21.11.2021 um 17:49
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:(Ich hoffe, es geht hier nicht darum, dass sie die Zusammenhänge nicht erschaffen, da die ja da sind, sondern sie entdecken)
Wie meinen?
Natürlich geht es darum, dass die Zusammenhänge schon da sind.
Und würdest du das Setting einer Untersuchung nicht "Zusammenhang, in dem etwas statt findet" nennen?
Und ist "Wirkung" nicht auch ein "Zusammenhang", der Objekt der Untersuchung ist?
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:"sie ordnen" und "sie schaffen Ordnung"
Das Beispiel mit der Taxonomie reicht dir nicht?
Dann erklär mir bitte zuerst, warum nicht, sonst weiß ich auch nicht weiter.
(Die Taxonomie, also das "Benennungssystem bei Pflanzen", ist eine Ordnung.
Das suchen und finden der Stelle, an den eine gewisse Pflanze gehört, ist ordnen.)
Das Periodensystem ist eine Ordnung; "sortieren" ein Synonym für ordnen.)

Jede Wissenschaft "er"schafft sich ihre Taxonomie (o. entsprechendes, bei Mathematik sind´s Zahlen), weiter würd ich nicht gehen wollen.
Sie erschaffen ein Benennungssystem und erkunden damit die Realität.

Aber sie erschaffen kein Wissen, nur weil sie sich auf Worte einigen, mit denen sie sich über ihre Betrachtungen austauschen können.

Auch wenn diese Worte die Grundlage dafür "schaffen", mit Wissen zu arbeiten, steht es einem Wissenschaftler nicht zu,
mit diesen Worten "frei zu gestalten", also "etwas zu erschaffen" im Sinne eines Handwerks (o. Kunst.)

Er muss "es" schaffen, die Antwort nämlich, auf die im Versuchsaufbau (Zusammenhang) definierte Frage.

("Bildung" hat zwar mit Gestaltung zu tun, aber nicht so.
Es geht, auf dem Level, eigentlich um "Verantwortung für," nicht um "Veränderung von".)
Zitat von abberlineabberline schrieb:Dann wär ja jedes Elternteil oder Sporttrainer ein Wissenschaftler.
Da sind wir uns einig, @Groucho, die würde ich auch eher "Wissensvermittler" nennen.
Ich fürchte allerdings, "Coach" trifft es besser.
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Ist letztendlich wohl, wie @Groucho schon sagte, Geschmackssache.
Und auch wenn ich da in Punkto "Wissenschaftler" widersprechen möchte (s.o.),
würde "Vorbilder" meinem Geschmack wohl noch mehr entsprechen.

Und klar, die erschaffen manchmal monströses....
aber eben, indem sie sich vor der Arbeit mit den Antworten drücken.
Zitat von abberlineabberline schrieb:daher schaffen die einen Wissen für andere
Meinst du jetzt die Eltern und Trainer, mit dem "für andere"?
Das find ich grad schön, weil´s in meinem Kontext "sie bereiten die Fragen auf" ist.
Die Eltern und Trainer, die keine Monster erschaffen wollen (sterilen Gehorsam),
schaffen ja nur Raum zum Lernen, also der Kunst, die Antworten selbst zu finden.
(Aus den "Zusammenhängen", um den Bogen zur "Wissenschaft" noch zu schlagen.)


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21.11.2021 um 17:50
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Die Realität zeigt: Du irrst. :D Wenn es so wäre, wie du sagst, wäre gendern doch gar kein Thema.
Hier würde mich eine Volksabstimmung interessieren. Ob wir dannach noch gendern würden? Ich denke, dieses nervige Thema wäre dann endlich vom Tisch.


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