Der ultimative Ostalgie-Thread

Ein Ostalgie-Thread macht auf und es dauert genau 5 Beiträge bis zum ersten rassistischen Ausfall, kannste dir nicht ausdenken. :(
Das kann ja heiter werden hier bei den Ewig-Gestrigen.

Teegarden schrieb:Auch bestimmte Wörter habe ich neu gelernt: der Aschenkübel, die Stumm, fei (wobei dieses Wort ständig und überall in einem Satz mit eingebaut wurde, allerdings konnte es mir nie jemand erklären).

Da kann ich dir weiterhelfen, dieses fei gibt es nämlich auch im Baierischen. Es ist ein eingeschobenes aber. Beispiel:
kumm fei net so spat ham - komme aber nicht so spät heim. Da bin ich fei anderer Meinung - da bin ich aber anderer Meinung.
Will ich allerdings zwei Sachverhalte vergleichen, dann heißt es auch im Dialekt aber. Beispiel:
Gestern hat d'Sunna g'schiener, aber heut hat's g'rengt. Gestern schien die Sonne, aber heute hat es geregnet.

Alle Klarheiten beseitigt :D ?

emz schrieb:Alle Klarheiten beseitigt :D

Danke! Irgendwie wurde dieses "fei" so gut wie in jedem Satz eingefügt. Mir konnte nur nie jemand die Übersetzung erklären. Es hieß immer nur, dass ist ein Füllwort. So wie ich oft "äh" in einem Satz einsetze.

Guten Abend,

hier sind zunächst nur zwei Beispiele:

- der gute alte (fast) "unkaputtbare" Handmixer RG28

- die i.d.R. bei fast allen Geräten bestehende Möglichkeit der (Selbst)-Reparatur,
insbesondere auch durch die Verfügbarkeit von Stromlaufplänen.

Mir fallen bestimmt noch weitere Beispiele ein ...

Bei dem Thread bekommt man sofort Appetit auf die ganzen beschriebenen Leckereien.gab es nicht mal ne Zeit lang so einen Ostalgie Hype wo Läden mit DDR Produkten aufgemacht haben? Gibt es solche Läden noch? Das wäre ja nun das richtige Pendant zum damaligen "Intershop".

In der DDR lief ja auch viel über kleine Bestechungen, und Westkaffee stand ganz hoch im Kurs.

Der Herbst war immer die Zeit, wo wir mit der ganzen Familie auf die Felder sind, um Möhren und Kartoffeln zu stoppeln. Normalerweise ging man da zu den Bauern die gerade voll am ernten waren, drückte den 10 Ostmark in die Hand und durfte dann hinter den Erntemaschinen die Reste ausgraben, die noch in der Erde steckten.

Eines Tages kamen wir auf ein Möhrenfeld, und wie üblich wollten wir um Erlaubnis fragen, stoppeln zu dürfen. Da sprang einer der Bauern vom Traktor, und verjagte uns lautstark vom Feld, und machte uns klar, wir können wieder kommen, wenn die Schafe durch sind.

Na jedenfalls haben wir nicht locker gelassen und sind nochmal bei der nächsten Pause zu dem Bauern, und fragten ob er nicht mal ne Ausnahme machen könnte. Mein Vater holte dabei eine Packung Jacobs Krönung aus der Tasche und hielt sie ihm hin. Wir hatten jederzeit damit gerechnet, dass der Typ zur Brechstange greift, und uns davon jagt. Aber statt dessen guckte er nur kurz um sich, nahm den Kaffee und und sprach geradezu freundlich: "Aber nicht in die Reihen gehen!"

Wir also mit unserem Moskwitsch und dem Anhänger aufs Feld und dann warteten wir, bis er an uns vorbei war und fingen an zu buddeln. Als er das zweite mal an uns vorbei fuhr, fuhr der Trägga ein kleines bisschen schneller, so das die Möhren von der Erntemaschine alle daneben fielen.

Beim ersten mal dachten wir noch, es wäre ein Versehen gewesen, aber das widerholte sich jedes mal, wenn er bei uns vorbeikam. :)
So konnte man in der DDR so eben mal an 8 Zentner Möhren kommen ... für nur 500g Westkaffee.

LOleander schrieb:gab es nicht mal ne Zeit lang so einen Ostalgie Hype wo Läden mit DDR Produkten aufgemacht haben?

Einige Produkte bekommt man mittlerweile in Supermärkten. Ansonsten würde ich mal im Internet gucken, da findet man auf "Ostalgieseiten" bestimmt einiges.

LOleander schrieb:Gibt es solche Läden noch?

Vor ein paar Jahren war ich da sogar mal drin (in Berlin). Ist ein echtes Erlebnis. Die verkaufen das aber auch übers Internet, ist aber nicht wirklich dieselbe Qualität wie damals.

ttux schrieb:Mir fallen bestimmt noch weitere Beispiele ein ...

Meine Mutter hatte eine furchtbar laute Küchenmaschine, ich glaub die hieß K400 oder so ähnlich. Damit haben wir immer frischen Möhrensaft gemacht ... direkt aus der Maschine ... ein göttliches Getränk, bis heute unerreicht.

@Teegarden
@Peter0167
Danke für die Tipps. Wenn es nicht diesselbe Qualität ist, natürlich blöd.

Von den legendären Bockwürsten in Freibädern habe ich übrigens auch aus anderen Quellen schon gehört. Was gäbe ich für so eine Bockwurst...

Mir fällt noch Soljanka ein, Fassbrause, Sandmann, moppi.

Hallo an alle! In den 80 er Jahren gab es im DDR Fernsehen eine Sendung mit einer " Hexe Katarina und einem Kater Kasimir( von einem verkleideten Mann gespielt). Kennt jemand die Sendung und den Namen dazu???. Es gab eine andere Sendung wo ein Mann auf seinem Bauch so ein Ovales Bildschirm hatte . Erinnert sich jemand auch an diese Sendung? Falls ja und Link vorhanden, bitte angeben/ verlinken.Danke im voraus und einen schönen Abend noch.

LOleander schrieb:Von den legendären Bockwürsten in Freibädern habe ich übrigens auch aus anderen Quellen schon gehört.

Wer das nicht kennt, der denkt womöglich "Was fürn Spinner, ist doch nur ne Bockwurst"

Nee, die Würste waren damals anders. Heute darf da nur noch Schweinefleisch, Wasser und Salz reinmachen, und genauso schmeckt es dann auch. Damals waren noch Künstler am Werk, die haben Gewürzmischungen kreiert, da kann man heute nur von träumen.

In meinem Heimatort hatten wir einen Fleischer, da sind wir Schulkinder regelmäßig hin, und haben uns Wiener Würstchen geholt und gleich so aus der Hand gegessen (ohne alles). Und sogar jetzt, wo ich drüber schreibe, kann ich mich ganz genau an diesen phantastischen Geschmack erinnern. Wieso geht das heute nicht mehr?

@RollerGirl

Kater Kasimir ist mir ein Begriff, aber an die Sendung kann ich mich nicht mehr erinnern.

PS: hab aber schnell mal gegoogelt und das hier gefunden:

Das Spielhaus - Ein Fall für Casi

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

@Peter0167
Das Spielhaus kenne ich auch noch, aber die Hexe und der Kater wurden von echten verkleideten Menschen gespielt. Danke trotzdem. Gruß RollerGirl

Oh oh, jetzt bin ich aus Versehen auf der Seite vom Sandmann gelandet und hab die volle Dröhnung abbekommen.

Meine Glubschäuglein werden plötzlich ganz schwer ... ich denk es ist Zeit für die Heia.



Guats Nächtle...

Mir fällt die "Spuk"-Serien-Trilogie ein, allen voran das geniale "Spuk im Hochaus" mit Heinz Rennhack und Katja Paryla. Da habe ich mich vor zwei Jahren gar kötzlich beömmelt bei!
Bin 1980 in Erfurt geboren.

Spuk unterm Riesenrad gab es auch noch, Clown Ferdinand.

Knusperflocken habe ich für mein Leben gerne gegessen.
Viele Ostprodukte bekommt man heute noch im Norma, nur so als Tipp. Die haben sogar Bier aus meiner Heimatstadt, das Freiberger.

Und den Geruch, den ich bis heute in der Nase habe, sind fertige "Flecke", die hat mein Stiefvater immer als eine Art Eintopf gemacht, mit Kartoffeln und so.
Das war so widerlich, pfui deibel, aber als Kind "mußte" man ja essen, was auf den Tisch kam.

Und dann gab es da noch den LPG-Kuchen, lecker.

Peter0167 schrieb:Die habe ich geliebt. Binn deswegen sogar immer am S-Bahnhof Leninallee ausgestiegen, um mir eine zu holen.

Ja.
Das weisse Kachel-Eingangsgebäude haben sie aber dann nach dem Brücken-Neubau abgerissen und seit dem war Schluss mit Bockwurst.

Was ich damals schon mochte und was es immer noch gibt, sind Eberswalder Würstchen, 6 Stück, eingeschweisst in Folie.

cat_and_go schrieb:fertige "Flecke"

Grins.
Wir haben sogar Lungenhashee gegessen, pikante Nieren und gebratene Leber.
Alles mit Quetschkartoffeln.
Hat mir als Unvoreingenommener und Unwissendender Ossi sogar gut geschmeckt, ohne zu ahnen, dass es im Westen eher als Schlachtabfall gegolten hat.

Hyperborea schrieb:Hat mir als Unvoreingenommener und Unwissendender Ossi sogar gut geschmeckt

Letztlich lässt sich fast alles so zubereiten, dass es schmeckt, aber in dem Fall ist Geschmack (zumindest für mich) irrelevant. Eingeweide ist was für die Hunde, aber nicht für Menschen (m.M.n.) :)

Ich habe als Kind einmal Nieren gegessen, sah aus wie Gulasch, hat auch so ähnlich geschmeckt. Das Problem war, ich habe vor und während des Essens nicht gewusst, was es war.

Das geschah an einem Wandertag, meine Klasse war da mit dem Rad in den brandenburger Wäldern unterwegs. Gegen Mittag sind wir dann in einem Gasthof eingekehrt, wo schon das Essen auf uns wartete. Keiner von uns hatte etwas geahnt, und daher auch nicht nachgefragt. Als alle gegessen hatten, fragte uns der Klassenlehrer, ob wir wüssten, was wir da gerade gegessen hatten ...

Mir ist heute noch schlecht, wenn ich nur dran denke :(