Änderungen im Namensrecht / so genanntes Meshing- sinnvoll?

https://praxistipps.focus.de/meshing-in-deutschland-verschmelzung-von-nachnamen-erklaert_157808

Vor einigen Tagen wurde in der Presse über mögliche geplante Änderungen berichtet.
Heutzutage ist ja bei einer Eheschließung schon vieles möglich. Die Ehepartner können entscheiden, ob es einen gemeinsamen Ehenamen gibt, ob Doppelnamen gebildet werden oder ob jeder seinen bisherigen Nachnamen behält.
Ein Beispiel: Wenn Frau Kopf Herrn Dumm geheiratet hat konnte sie sich Dumm-Kopf nennen, Kopf-Dumm, fortan neu Dumm heißen oder einfach weiterhin, wie vorher, Kopf.

Künftig könnte es sein, dass ein komplett neuer Name aus den Familiennamen der Ehepartner "zusammengemixt" wird. In unserem Beispiel wäre das z.B. Kodu oder Duko oder Dupf oder Komm, wenn ich das richtig verstanden habe.

Was haltet Ihr davon? Würdet Ihr das machen?
In Großbritannien soll das lt. dem o.a. Artikel bereits zulässig sein.

Mir gefällt die Idee

Als Frau Köpf Gas-Gerd heiratete habe ich kurz darauf gehofft, sie würde den Namen Köpf-Schröder annehmen.
Hat sie leider nicht gemacht. :)
Mehr Interesse habe ich eigentlich nicht fürs deutsche Namensrecht.
Für die Heraldiker wird es dadurch sicher nicht einfacher.
Als gäbe es keine dringenderen Probleme.

@nairobi
was hältst Du denn davon?

Doppelnamen sind ja ok


Aber das hier finde ich beknackt

nairobi schrieb:Künftig könnte es sein, dass ein komplett neuer Name aus den Familiennamen der Ehepartner "zusammengemixt" wird. In unserem Beispiel wäre das z.B. Kodu oder Duko oder Dupf oder Komm, wenn ich das richtig verstanden habe.

Mir egal. Aber bevor sowas rauskommt wie "Leutheuser-Schnarrenberger" usw ist es vielleicht noch besser.

Top. Wenn aus Arlt und Schmitz dann zukünftig Arsch werden würde wäre ich dafür.

Endlich Shippingnamen in RL! Alles ist besser als Doppelnamen - nix für ungut. ^^

Damit würde die Namensforschung künftig ja irgendwie zu einem Witz.

Passend zu ihrer Beklopptheit sollte diese Option im Deutschen dann vielleicht Mischmasch genannt werden.

Ja davon habe ich auch gehört, als ob man zurzeit keine andere Probleme haben wird über so einen Mist nachgedacht.

Doppelname ist okay, jeder behält sein Namen auch, also so wie es ist.... Mittlerweile sind ja auch bei Doppelnamen (Vornamen) möglich den einen oder den anderen zu streichen oder zu Wechseln....

Tussinelda schrieb:was hältst Du denn davon

Grundsätzlich halte ich das für überlegenswert. Es betont die Individualität.
Auf der anderen Seite erscheint es mir noch unausgegoren.
Eine Problematik sehe ich darin, dass nur einer von beiden dieses Konglomerat tragen darf. Das finde ich merkwürdig und wenig sinnvoll.
Und die Kinder heißen auch nicht so.

Und die Herkunftsfamilien sind nicht mehr gut erkennbar. Ahnen- und Namensforschung wird erschwert.

Also ich finde das echt Blödsinn. Wozu denn einen neuen Namen kreieren? Die bisherigen Optionen sind doch völlig ok.
Und wenn, wieso dürfen dann die Kinder nicht auch den Namen besitzen? Das erscheint mir doch alles ziemlich unbedacht.

Mir ist es doch schon egal, wer wen heiratet, wieso sollte mich dann noch interessieren, was diejenigen aus ihrem Nachnamen machen? Gibt weniger, was mir egaler sein könnte.

Ich muss meinen kompletten Namen jedes Mal buchstabieren, und der ist nicht "gemesht" (wieso auch immer man zwanghaft Anglizismen verwenden muss...). Ändert sich also nix.

Führt das nicht zu mehr Schreibkram?
Man kann das Namensrecht vereinfachen, indem der Geburtsname beibehalten wird, egal ob jemand einmal oder fünfmal heiratet. Ich sehe da gar keinen Sinn drin Namen zu ändern.

Groucho schrieb:Mir gefällt die Idee

Mir auch. Da ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und Abwandlungen.

coronerswife schrieb:Mir ist es doch schon egal, wer wen heiratet, wieso sollte mich dann noch interessieren, was diejenigen aus ihrem Nachnamen machen? Gibt weniger, was mir egaler sein könnte.

Genau das, was interessiert mich, wie andere sich nennen wollen.

nairobi schrieb:Eine Problematik sehe ich darin, dass nur einer von beiden dieses Konglomerat tragen darf. Das finde ich merkwürdig und wenig sinnvoll.
Und die Kinder heißen auch nicht so.

Hatte mich mit dem Thema nicht beschäftigt, deshalb wusste ich das nicht, aber so finde ich die Regelung auch nicht gut.
Ich dachte, die ganze Familie würde dann den neuen Mischnamen tragen.

Groucho schrieb:so finde ich die Regelung auch nicht gut.
Ich dachte, die ganze Familie würde dann den neuen Mischnamen tragen.

Eben, dann fände ich den

muscaria schrieb:Mischmasch

auch sinnvoll, sonst nicht.

Dini1909 schrieb:als ob man zurzeit keine andere Probleme haben wird über so einen Mist nachgedacht.

Der Gedanke kam mir auch.
Vielleicht möchte der Betreffende sich profilieren. Man weiß es nicht.

Das mit dem Namensmischmasch ist doch längst vom Tisch.

Stattdessen geht es darum, dass z.B. Herr Müller und Frau Schmitz nach der Hochzeit beide Müller-Schmitz - wobei der Bindestrich dann nicht einmal mehr verpflichtend wäre - heißen können und diesen Doppelnamen dann auch an ihre Kinder weitergeben können.

Heiraten dann zwei Personen mit jeweils einem solchen Doppelnachnamen, müssen sie sich dann allerdings jeweils für einen oder zwei Bestandteile dieser Namenskombination entscheiden, um ein Müller-Schmitz-Meier-Schneider Chaos zu vermeiden.

Außerdem gibt es einige Änderungen bei Kindern im Falle einer Scheidung. Bislang war es wohl so, dass wenn Frau Schmitz alleinerziehend war und Herrn Müller geheiratet hat, der nicht Vater des Kindes war, sowohl Mutter als auch Kind den Namen des neuen Ehemannes annehmen konnten. Im Falle einer Scheidung konnte aber nur Frau Schmitz zurück zu ihrem ursprünglichen Namen. Das Kind verblieb weiter mit dem Namen des nun Ex-Stiefvaters. Etwas, das ja eigentlich ziemlich schräg anmutet, wenn man mal näher drüber nachdenkt.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/buschmanns-vorschlag-fuer-namensrecht-doppelnamen-ohne-bindestrich-18790252.html#:~:text=Die%20Ampel%20will%20das%20Namensrecht,nicht%20in%20den%20Gesetzesentwurf%20geschafft.&text=Anders%20als%20bisher%20sollen%20Paare,als%20gemeinsamen%20Ehenamen%20w%C3%A4hlen%20k%C3%B6nnen.

Ich begrüße also die grundsätzliche Wahlmöglichkeit, weil ich es schon immer etwas seltsam fand, dass ein Ehepartner einen Doppelnachnamen haben dufte, der andere aber nicht und dass gemeinsame Kinder dann auch anders heißen als einer der beiden Elternteile.

Persönlich betrifft mich die Regelung allerdings nicht, da ich für mich selbst schon lange beschlossen habe, dass ich auch im Falle einer Ehe meinen Nachnamen behalten werde - es sei denn mein potenzieller Partner käme mit einem Nachnamen daher, der auf meiner persönlichen "Fancy Nachnamensliste" steht . Was mein Partner aus seinem Nachnamen macht, wäre mir hingegen völlig egal. Also ob er seinerseits seinen behält, meinen annimmt oder sich für einen Doppelnachnamen entscheidet. Und im theoretischen Fall von gemeinsamen Nachwuchs muss der auch nicht so heißen wie ich, ein abweichender Nachname ändert schließlich nichts an meiner Elternschaft.