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Palliativ und Einsamkeit

1.214 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Krankheit, Einsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 10:49
Hi! Ich weiß nicht ob ich mit meinem Thema einen guten Anfang finde. Aber ich probiere es auf den Punkt zu bringen.
Ich bin ein junger Mann, seit ca. 3,5 Jahren krank, seit 2 Jahren Palliativpatient. Keine Aussicht mehr auf Heilung. Es fällt mir nicht leicht darüber zu schreiben. Es geht um Einsamkeit ohne alleine zu sein.
Eine Partnerschaft habe ich nicht, aber ein paar gute Freunde, die ich regelmäßig sehe. Und einen kleinen Familienteil, der fest zusammen steht. Ich kann mich dahingehend nicht beklagen, und bin dankbar dafür.
Und trotzdem fühle ich oft eine tiefe Einsamkeit. Das war früher, gesund, nicht so. Je mehr Stille ich habe, vor allem in der Nacht, desto einsamer fühle ich mich. Ich habe auch Panikattacken, nehme aber bei Bedarf etwas dagegen und bin auch in begleitender psychotherapeutischer Behandlung.
Meine letzte Partnerschaft brach direkt nach der ersten Diagnose auseinander. Danach gab es hier und da Interesse an mir, doch durch verschiedene Ängste konnte ich nichts mehr zulassen. Bis dato war ich auch ok mit meinem Single Dasein. Anderes ist einfach wichtiger geworden. Ich kämpfe um Lebenszeit und Lebensqualität. Aber es ist nichts mehr wie es war. Und nichts was ich mir mal erträumt habe, wird passieren.
Ich denke, die meiste Zeit kann ich das akzeptieren. Weil ich es muss.
Aber diese Einsamkeit, diese Verzweiflung manchmal... ,alles vermischt sich. Das hier soll kein Jammer - Thread werden. Ich versuche wahrscheinlich nur auf klägliche Art mein Herz auszuschütten. Und hoffe, dass ich dadurch niemanden triggere.

Ghostcloud

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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 10:55
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann liegt deine Einsamkeit darin begründet
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Danach gab es hier und da Interesse an mir, doch durch verschiedene Ängste konnte ich nichts mehr zulassen.
Dann liegt die Lösung des Problems auch bei dir.
Konkret helfen kann ich dir natürlich nicht. Das können bestenfalls die Familie, deine Freund und eine gezielte Aufarbeitung der Probleme mit deinem Psychotherapeuten.
Ich wünsche dir alles Gute


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 11:52
@ghostcloud
Du bist in einer schlimmen Situation. Da ist es natürlich kein Wunder, wenn du dich auch psychisch nicht gut fühlst. Auch ich wünsche dir alles Gute.
Da du ja ins Internet kannst, wäre vielleicht ein Forum mit ähnlich Betroffenen etwas für dich, denn es geht wahrscheinlich vielen Betroffenen ähnlich wie dir.
Versuch es doch zum Beispiel mal auf dieser Seite: "ww.krebs-kompass.de"


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 12:21
Wenn es konkret jemanden gibt, nach dem du dich sehnst, dann würde ich diese Person bitten, Dir Zeit zu schenken.
Wenn es niemanden gibt, kannst du nicht eventuell ein kuscheliges Tier aufnehmen, wenn es irgendwie nach deinem Ableben (Entschuldigung) ein neues Zuhause finden, oder zurück kehren könnte?

Einsamkeit betrifft so viele Menschen, es wird oftmals tabuisiert und oder auch selbst unterhalten (in dem man sich nicht anpassen möchte). Aber diese tiefe Einsamkeit kann auch aus der existenziellen Erkenntnis stammen, das wir in der Regel allein geboren werden und alleine sterben müssen. Peace!


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:21
@ghostcloud
Ich kann mir auch vorstellen, dass wir alle dieser Art von Einsamkeit gar nicht entfliehen können.
Du spürst das in deiner Situation sehr stark, viele andere können sich (noch) ablenken.

Ein Forum mit anderen Betroffenen oder auch hier auf Allmy ist sicher keine schlechte Idee.
Jedenfalls kann man Kontakte knüpfen und vor allem auch abschalten, wenn es einen gerade nervt.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:31
Zitat von emanonemanon schrieb:Dann liegt die Lösung des Problems auch bei dir.
Konkret helfen kann ich dir natürlich nicht. Das können bestenfalls die Familie, deine Freund und eine gezielte Aufarbeitung der Probleme mit deinem Psychotherapeuten.
Ich wünsche dir alles Gute
Mir ist klar, dass mir damit niemand wirklich helfen kann. Durch muss ich da alleine, auch mit Menschen an meiner Seite. Aber es mal zu teilen tut mir vielleicht gut, dachte ich. Weil ich hier evtl nicht in Versuchung komme, stark zu sein.
Ich weiß, dass es an mir liegt niemanden nahe zu lassen. Und ich denke, zum Teil fühle ich mich vielleicht auch deshalb einsam. Zum anderen auch, weil ich mich, seitdem ich krank bin, fühle als sei ich mit einem Ufo auf der Erde gelandet. Schwer zu erklären.
Danke!


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:34
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Du bist in einer schlimmen Situation. Da ist es natürlich kein Wunder, wenn du dich auch psychisch nicht gut fühlst. Auch ich wünsche dir alles Gute.
Da du ja ins Internet kannst, wäre vielleicht ein Forum mit ähnlich Betroffenen etwas für dich, denn es geht wahrscheinlich vielen Betroffenen ähnlich wie dir.
Versuch es doch zum Beispiel mal auf dieser Seite: "ww.krebs-kompass.de"
Danke für den Tipp. Tatsächlich bin ich auch in einem Forum für Betroffene und Angehörige. Aber es schreiben meist die Angehörigen, und da ist jeder verständlicherweise mit dem eigenen Schicksal und dessen Wendungen beschäftigt. Austausch tut da manchmal gut, manchmal nicht.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:35
Ich denke, es dürfte auf jeden Fall gut tun und dir helfen, wenn du hier in diesem Forum über Deine Gedanken und Empfindungen schreiben und dich mit uns austauschen kannst. Das Gefühl von Einsamkeit kenne ich auch gut, und mir hilft sowas schon, selbst wenn die Kontakte nur online stattfinden.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:38
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Wenn es konkret jemanden gibt, nach dem du dich sehnst, dann würde ich diese Person bitten, Dir Zeit zu schenken.
Wenn es niemanden gibt, kannst du nicht eventuell ein kuscheliges Tier aufnehmen, wenn es irgendwie nach deinem Ableben (Entschuldigung) ein neues Zuhause finden, oder zurück kehren könnte?
Es ist niemand spezielles. Vielleicht trauere ich um das was hätte sein können, wenn alles normal gelaufen wäre.

Ein Tier ist zwar eine schöne Idee, aber letztendlich würde vieles dann an anderen Menschen hängen bleiben. Das möchte ich niemandem, auch dem Tier selbst nicht, zumuten. Ich habe Hunde im Freundeskreis, und die liebe ich auch total.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:43
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich kann mir auch vorstellen, dass wir alle dieser Art von Einsamkeit gar nicht entfliehen können.
Du spürst das in deiner Situation sehr stark, viele andere können sich (noch) ablenken.

Ein Forum mit anderen Betroffenen oder auch hier auf Allmy ist sicher keine schlechte Idee.
Jedenfalls kann man Kontakte knüpfen und vor allem auch abschalten, wenn es einen gerade nervt
Vielleicht hast du recht, und ich kann schlechter entfliehen.

Das war auch mein Gedanke, mal einfach meine Empfindungen zu teilen. Mit fremden Menschen, die es vielleicht dennoch irgendwie nachvollziehen können.

Entschuldigt bitte, dass ich alles zitiere, aber ich weiß noch nicht wie ich Leute markieren kann.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:49
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich denke, es dürfte auf jeden Fall gut tun und dir helfen, wenn du hier in diesem Forum über Deine Gedanken und Empfindungen schreiben und dich mit uns austauschen kannst. Das Gefühl von Einsamkeit kenne ich auch gut, und mir hilft sowas schon, selbst wenn die Kontakte nur online stattfinden.
Danke.
Ich war unsicher ob mir überhaupt jemand zuhören mag, aber ich danke euch jetzt schon für einige Antworten.

Vielleicht versuche ich mich auszutauschen, und den Anfang habe ich gemacht. Auch wenn es etwas schwierig ist, Gedanken und Gefühle zu formulieren. Aber es ist ein Versuch wert.
Ich bin einsam, aber nicht alleine. Diesen Unterschied muss man vielleicht selbst erst verstehen lernen.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 13:54
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich war unsicher ob mir überhaupt jemand zuhören mag, aber ich danke euch jetzt schon für einige Antworten.
Ich würde Dich ermutigen wollen, gern mehr zu schreiben, was Dich beschäftigt und bewegt, und wo Du gern Rückmeldung bekommen möchtest. Wobei natürlich zu beachten ist, dass die Gruppe der Forumsteilnehmer hier bunt gemischt ist und man ganz unterschiedliche Meinungen mit mal mehr und mal weniger Empathie bzw. Verständnis bekommen kann.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 15:47
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Es ist niemand spezielles. Vielleicht trauere ich um das was hätte sein können, wenn alles normal gelaufen wäre.
Ja… kann ich voll verstehen, die Dinge, die nicht passiert sind, die man sich sehr gewünscht hat, sind auch traumatisch. Sich von diesen Gedanken zu trennen, fällt mir auch sehr schwer.
Das Leben kann ja nur vorwärts gelebt werden. Wenn man Terminal ist, dann relativiert sich ja das Vorwärtskommen nochmal stark, bis man wahrscheinlich als Konsequenz bestenfalls im Hier und Jetzt leben kann und muss. In einer Facebook Gruppe habe ich mal das Schicksal einer jüngeren Frau im hospiz mehrere Jahre mitverfolgt. Sie hat oft in der Gruppe gepostet, wenn sie etwas benötigte, wie Kunst-Materialien, oder auch mal nen Smoothie. Viele haben reagiert und hier und da mit Kleinigkeiten geholfen.
Was hast du denn vor, kannst du noch einige Unternehmungen machen, oder sogar reisen? Sorry, wenn ich zu sehr in deine privaten Umstände hinein fragen sollte, einfach abwiegeln.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 16:29
@ghostcloud
Ich muss sagen, dass ich es hier in der Allmy-Rubrik "Menschen" sehr tröstlich empfand, als ich vor ein paar Monaten gesundheitlich und körperlich auf dem Tiefpunkt stand. Dafür bin ich auch jetzt noch sehr dankbar.

Wenn Du Dich z. B. nachts sehr einsam fühlst, kannst Du hier im Allmy die neuesten Beiträge auch unter Echtzeit sehen. Da läuft immer was. Es ist wie eine Livecam bei Tierbeobachtungen. So begleiten Dich diese live gefilmten Tiere Tag und Nacht. So was hilft!

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Mit persönlich ist der spirituelle Aspekt sehr wichtig. Auch dafür gäbe es hier eine Rubrik, falls Du Dich mit dem Thema Tod auseinandersetzen magst.

Alles Liebe!
Und lieben Gruß aus der Schweiz!


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 16:37
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Tatsächlich bin ich auch in einem Forum für Betroffene und Angehörige. Aber es schreiben meist die Angehörigen, und da ist jeder verständlicherweise mit dem eigenen Schicksal und dessen Wendungen beschäftigt. Austausch tut da manchmal gut, manchmal nicht.
Das kann ich nachvollziehen. Einerseits tut es bestimmt gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, andererseits schränkt das aber bestimmt auch ein und du möchtest vielleicht auch einfach mal mit anderen Themen konfrontiert werden bzw. dich mit Menschen austauschen die fernab deiner Situation sind.

Ich persönlich finde es auch sehr mutig von dir, dich so zu öffnen, wie du es mit dem Erstellen diese Threads gemacht hast. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es allein schon gut tut, zu schreiben, was du denkst und fühlst.
Und Rückmeldungen wirst du hier bestimmt bekommen, hier sind so viele Menschen mit den verschiedensten eigenen(Lebens)geschichten unterwegs und bei deinen eigenen Themen wird der oder die andere sich bestimmt angesprochen fühlen.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 17:53
@martenot

Danke. Ich denke, ich werde das wahrscheinlich versuchen. Dass es hier bunt gemischt ist, schreckt mich nicht ab. Aber ich hoffe natürlich, dass die User hier alle so respektvoll wie möglich miteinander umgehen, auch mit mir. Bisher kann ich nur positives beobachten, das macht ja auch ein bisschen Mut.

@gruselich
Was du erzählst, finde ich schön. Dass der Frau hier und da geholfen wurde. Das sind schöne Gesten, die diesem Menschen sicherlich gezeigt haben dass er nicht alleine ist. Generell bin ich ein Typ Mensch, dem es schwer fällt um etwas zu bitten.

Ja, im Hier und Jetzt leben. Manchmal gelingt es ganz gut, wenn ich den Kopf und das Karussell abschalten kann. Aber das Hängen bleiben in der Vergangenheit, das Angst haben vor der Zukunft, macht es dann oft echt schwer dort zu bleiben.
Ich kann noch einiges machen, anderes nicht mehr. Vieles mit Abstrichen. Reisen geht noch, aber nicht alleine, und mit Einschränkungen. Ich bin sehr dankbar dass ich noch so einiges kann. Ich weiß, dass es ganz großes Glück ist. Bisher habe ich trotz allem einen wirklich tollen Sommer gehabt. Die Zeit vorher war härter.
Du kannst übrigens alles fragen, es ist ok.

@Laura_Maelle
Das ist gut zu wissen. Ich glaube, auch wenn niemand mir helfen kann. Es kann helfen dass ich vielleicht ein stückweit weniger Einsamkeit fühle. Ich liege nachts viel wach, obwohl ich müde bin.
Geht's dir denn besser, wenn ich fragen darf?
Danke für deine lieben Worte.

@Syringa
Ja, genau so ist es. Ich tausche mich mit anderen Betroffenen und auch Angehörigen aus, aber oft ist es dann die einzige Gemeinsamkeit. Die Krankheit. Ich muss vielleicht heute weinen, aber will morgen auch mal lachen oder einen Witz machen. Und ich will aber niemandem weh tun mit meinem manchmal schwarzen eigenen Humor. Deshalb beschränkt sich alles auf das ernste Thema. Es ist trotzdem gut, dass es die speziellen Foren gibt.

Oh danke, dass du es mutig findest dass ich das Thema erstellt habe. Es hat schon gut getan das mal zu schreiben. Ich nehme auch bei meinen Angehörigen immer etwas Rücksicht, sie nicht zu sehr zu belasten. Das wollen sie nicht, aber es geht automatisch. Dieses stark sein wollen. Dabei bin ich oft überhaupt nicht so stark. Es bleibt mir ja auch nichts anderes übrig als mit den Tatsachen zu leben, irgendwie.

An alle.
Danke dass ich hier sein kann.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 17:59
@ghostcloud
Ich glaube es gibt eine fundamentale Einsamkeit die sich dir nur durch deine eigene Lage zeigt.
Wünschte, da gäbe es einen einfachen Rat um das zu beheben. Am Ende bleibt wohl nur sich zu öffnen, nur dann können andere Menschen dir tatsächlich nahe sein und die Einsamkeit dämpfen. Das funktioniert in Partnerschaften am Besten, aber nur weil wir dort bereit sind das zuzulassen, zulassen müssen. Prinzipiell hängt es nicht daran.
Aber je mehr man sich öffnet um so verletzlicher wird man.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 18:26
Hey Ghostcloud,
ich habe deinen Eröffnungsbeitrag ziemlich kurz nachdem du ihn eingestellt hattest gelesen und ich gestehe, ich habe ihn erstmal beiseite legen müssen, weil ich dachte, ich würde vielleicht gar keine passenden Worte finden. Ich hoffe, dass es mir so gut gelingt wie den Anderen.
Ich finde es gut, dass du dich angemeldet hast und dich hier mitteilst. Ich verstehe den Impuls so sehr, dass es manchmal leichter ist intimes mit Fremden zu teilen, einfach weil man sein Umfeld damit nicht in zusätzlicher Sorge sehen möchte. Und vielleicht ist dir hier zukünftig auch ein Ort der Ablenkung geboten. Zudem finde ich, dass du mit deiner Offenheit hier auch einen positiven Impuls setzen kannst. An manchen Stellen, das wird dir vielleicht selber auffallen, oder ist es schon, ist es hier ganz schön ruppig und so ganz gelegentlich findet auch hier der "ganz normale Wahnsinn" statt, der den einen oder anderen, der nicht der Mainstreamhaltung folgt in die Ecke drückt. Ich glaube, den ein oder anderen ebensolchen, könnte es vielleicht ein wenig erden und daran erinnern, dass es wichtigeres im Leben gibt, als unbedingt Recht zu haben oder sein Gegenüber zu provozieren. Ich wünsche mir für dich, dass du von solchen Dingen hier verschont bleibst.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Es ist niemand spezielles. Vielleicht trauere ich um das was hätte sein können, wenn alles normal gelaufen wäre.
Das ist ein Gefühl, welches ich nachvollziehen kann. Ich habe dieses Gefühl geliebt und gehasst. Geliebt, weil es mir darin möglich war, alles zu betrauern, was man mir antat (bei mir war/ist es keine Diagnose), gehasst weil die einsame innere Leere so brutal war und mir immer vor Augen geführt hat "deine Vergangenheit ist nicht normal"
Ich wünsche dir, dass sich deine Einsamkeit noch mit Leben füllt und du nicht in der Leere bleibst. Du schreibst von Angst und Blockaden, ich wünsche dir die Kraft und das nötige kleine Schüppchen Mut um die Angst hinter dir zu lassen.
Ich hab ganz lange falsche Wege probiert und die Mauern wurden eher höher als niedriger, aber in dem Moment wo ich endgültig von allen Wünschen und Sehnsüchten Abschied genommen hatte, und bereit war alles zu belassen wie es war, kam jemand einfach auf meine Terrasse (in mein Herzchen) gestolpert und reißt seitdem kräftig und erfolgreich und verdammt bedingungslos meine Mauern und Ängste Stück für Stück ein. Warum ich dir das erzähle? Weil ich dir Mut machen möchte und weil ich das Glück hatte, den Menschen hier zu finden, ganz ohne zu suchen. Und vielleicht gelingt dir das ja auch?! Ich wünsche es dir💚


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 18:40
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:@Laura_Maelle
Das ist gut zu wissen. Ich glaube, auch wenn niemand mir helfen kann. Es kann helfen dass ich vielleicht ein stückweit weniger Einsamkeit fühle. Ich liege nachts viel wach, obwohl ich müde bin.
Geht's dir denn besser, wenn ich fragen darf?
Danke für deine lieben Worte.
Ja, es geht mir besser, auch wenn ich noch wackelig auf den Beinen bin und jetzt gerade Stress habe, weil ich eine neue Wohnung suchen muss.

Ich verstehe, dass Du nicht nur in Betroffenen-Foren schreiben magst, denn auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dann wirklich nur noch um die Krankheit geht und nicht mehr darum, das Leben, das noch möglich ist, qualitativ aufzuwerten und zu genießen. Ich konnte das Jammern nicht mehr hören, weil gejammert wurde um des Jammerns willen und nicht, um Lösungen zu finden. Ich war schon immer sehr lösungsorientiert. Und sogar wenn´s den Tod betrifft, denke ich da bereits an das Leben nach dem Tod. Aber das geht bereits in die Rubrik "Spiritualität".

Mein Schwager, der nicht mehr lange leben wird laut seinen Ärzten, ist mir ein großes Vorbild. Er genießt das verbleibende Leben in vollen Zügen. Er geht raus in die Sonne, in die freie Natur. Das im Rollstuhl und sehr geschwächt und abgemagert. Er erfreut sich an der Natur und an den Kleinigkeiten, wie ein Kind. Er lebt ganz im Jetzt. im jetzt ist alles in Ordnung, egal was morgen ist. Dadurch kannst Du die Zeit dehnen. Das ist sogar wissenschaftlich erforscht. In meinem Allmy-Blog habe ich dazu geschrieben unter dem Thema Zeit.

Als meine Mutter im Sterben lag, ließ ich sie in eine Bergklinik verlegen. So hatte sie noch das Glück, direkt auf die Bergspitze und die Natur draußen zu sehen durch das Fenster. Das war ihr sehr wichtig und mir auch. Ich hoffe, dass mir das auch mal möglich sein wird.

In meinem Allmy-Blog findest Du auch das Thema Stoizismus, das gerade in schweren Lebenssituationen hilft, besser damit fertig zu werden. Auch das Thema Tod wird dabei nicht ausgeblendet, sondern ein bewusster Umgang damit gesucht und gefunden. Es geht um die innere Haltung, woran man sich selbst aufrichten kann. Man kann die eigene Perspektive so verändern, dass man besser klar kommt. Mir hat es sehr geholfen.


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Palliativ und Einsamkeit

09.08.2023 um 19:55
@paxito

Ich denke auch diese Art von Einsamkeit ist zum größten Teil meiner Situation geschuldet. Zum anderen vermischen sich all die Erfahrungen damit, was es noch schwerer macht.
Eine Partnerschaft wäre schön, wenn ich das ehrlich ausspreche. Aber dann hängt da so viel dran, dass ich mich von dem Gedanken schnell wieder verabschiede.
Ich sage mir dann, ich habe ja meine Freunde, meine Familie. Ich könnte doch nicht jemandem auf romantische Weise nahe lassen, und dann die Krankheit mit mir mitmachen lassen. Das alleine ist in meinem Kopf schon zu schräg.
Ein bisschen weniger Einsamkeit und Dunkelheit wäre aber auch schon viel wert.

@Hanne_Lore
Danke für deinen wirklich wertvollen Input. Ich finde bisher alles wertvoll was ihr mir schreibt.
Und deine Worte sind dir gelungen, keine Sorge!
Du hast es richtig ausgedrückt, ich möchte meinem Umfeld nicht noch mehr Sorgen machen. Und ich weiß dass sie das selbst nicht so empfinden. Aber das bekomme ich echt nicht weg.

Dass es vielleicht mal ruppig zugeht, ist ok für mich. Für immer nur Harmonie sind hier wahrscheinlich zu viele Menschen.
Recht zu haben, ist etwas was mir wahnsinnig fremd ist. Meinungen sind ok, Respekt wichtig.
Ich versuche auf mich aufpassen.

Dann kannst du vielleicht nachvollziehen sich nicht normal zu fühlen. Ich drücke das nicht gerne so aus, aber es beschreibt es ganz gut.
Wünsche sind oft übel, wenn sie zu weit weg rücken. Oder man es nicht schafft sie in den Fokus zu setzen.
Ich freue mich für dich, dass da jemand in dein Leben gekommen ist, der deine Mauern und Ängste mit dir einreisst. Das hat irgendwie etwas magisches.

@Laura_Maelle
Dann hoffe ich für dich, dass du eine tolle Wohnung findest.

Ein spezifisches Forum für Krankheiten ist oft erst einmal ein Anker. Aber dann wird es oft immer weniger einer. So war es bei mir.
Und dann ist es auch ein bisschen Einbahnstraße.
Ich mag es lösungsorientiert zu denken. Und trotzdem ist es ohne Aussicht auf Besserung oft schwer, das muss ich zugeben.
Es ist schön und wichtig all die kleinen Dinge im Leben wert zu schätzen. Sie zu sehen, zu erleben. Und ich denke ein Stückweit gelingt mir das auch.
Aber ich bin manchmal auch wütend. Ich bin so dankbar für vieles, was ich kann, erlebe. Aber auch manchmal wütend. Hilflos. Ohnmächtig. Und vieles mehr.
Manchmal denke ich wann kommt sie denn, die Erleuchtung und Ruhe in mir. Sie ist noch nicht angekommen. Vielleicht nie. Ich bin nicht bitter, zum Glück. Aber ich war ein sehr aktiver Mensch, überall auf der Welt unterwegs. Wofür ich jetzt auch sehr dankbar bin. Aber ich vermisse vieles.
Ich wünsche deinem Schwager alles Gute, und eine wertvolle Zeit.

Danke für deine Tipps, ich werde mich immer mehr umschauen hier.


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