Eigene Meinung heute unerwünscht?

@Tahiri

So geht es mir auch :)

@elfenpfad
.......gefragt, die sie auch durchdacht und ruhig und überzeugend vorbringen können.

aus diesem satz heraus kann man ableiten dass die eigene Meinung der geschäftlich tätigen Person nicht von interesse ist, gar unerwünscht :)

@ die_lüge

das sehe ich nicht so. Ich denke , dass eben solche Menschen, die ruhig und überzeugend und durchdacht ihre Meinung äussern, bessere Chancen im Beruf haben. Dann wird ihrer Meinung auch eher akzeptiert.

Im Berufsleben werde ich sicher auch andere Meinungen zu vertreten haben, als im Privatleben.
Im Job muss ich beispielsweise eine Meinung zu unternehmensstrategischen Entscheidungen haben, zu finanzielle Problemen, zu Personalentscheidungen, wobei es möglicherweise um Existenzen geht - manchmal aber auch nur um ein paar Mio Euro. Das, was ich da zu vertreten und zu verantworten habe, ist im Regelfalle ganz anders gelagert als das, was mein Privatleben oder das meiner Angehörigen betrifft. Aber auch da habe ich meine Meinung, die ich, z.B. gegenüber Frau und Kindern, auch vertrete, wenn es um Investitionen, Reisen, Bildung, Freizeitaktivitäten geht.
Darüber hinaus gibt es natürlich noch die "grundsätzlichen" Meinungen, zu Politik, Gesellschaft, Kultur, Ethik, Moral, Lebensgestaltung etc.
Ständig wird man vor Entscheidungen gestellt, zu denen man eine Meinung haben muss, die es auch zu vertreten gilt.
Alles andere wäre Lebensunfähigkeit - oder Feigheit.

Ich denke auch, das man da nochmal differenzieren muss. Im Berufsleben habe ich andere Meinungen zu vertreten als im Privaten, wie Doors schon sagte. Doch auch im Berufsleben kann ich meine eigene Meinung äußern, ohne dafür einen auf den Deckel zu bekommen. Glücklicherweise, hört sich das Team alle Meinungen an und entschieden wird zusammen. Das finde ich sehr fair. Aber auch das ist meistens sehr stark Berufs abhängig.

@elfenpfad

Klar ist es sicherlich die beste Variante wenn man seine Meinung durchdacht und ruhig vorbringen kann. Wenn ich da auf eine unsachliche Ebene komme oder laut oder was weiß ich, dann hört mir natürlich keiner zu und fühlt sich unter Umständen angegriffen. Immer schön ruhig bleiben :-)

@skalanta
>>>Eben nicht. Es kommt ganz darauf an WO du arbeitest, und eine Wadenwickel lege ich nicht an, wenn sich jemand verletzt, sondern wenn derjenige Fieber hat. Du glaubst garnicht wie viele behinderte Menschen (und auch hier kommt es wieder darauf an wo man arbeitet) einen Katheter benötigen und auch haben. <<<

Natürlich kommt es darauf an wo man arbeitet, doch wirst du mir, so denke ich zustimmen das es viel mehr Tagesstätten und Werkstätten für behinderte Menschen gibt als Pflegeheime.
Ich arbeite momentan selbst in einer Förderstätte, bzw. einer Werkstatt und ich habe noch keinen einzigen mit einem Katheter gesehen.
Natürlich kommt es darauf an wo man arbeitet, doch wirst du mir sicherlich auch da zustimmen, das dieses Wissen für z.B. Altenpfleger wichtiger ist, da sie öfters mit solch einem Thema öfters konfrontiert werden. Auch hier spreche ich aus Erfahrung.
Auserdem ist es einfacher auf einer Wadenwickel eine mündliche Note zu geben als einen Katheter zu legen, einfacher für die Schüler.
Demnach sind die Lehrer euch entgegen gekommen.
Bevor ihr richtig in der Praxis arbeitet, werdet ihr sowieso zahlreiche Praktikas hinter euch haben und eure ersten Katheter legt ihr sicherlich nicht alleine anlegen.


>>>Von daher ist deine These nicht ganz zutreffend.<<<

Natürlich nicht, weil ich es pauschalisiert habe.

>>>Entweder ich arbeite im schwerst-mehrfach-behinderten Bereich, und da muss man verdammt oft Katheter wechseln, reinigen etc.<<<

Wobei wiederum nicht jeder mehrfach-behinderter seinen eigenen Katheter besitzt;)


>>>Nein werde ich nicht, denn auch Schüler und (noch) nicht Studierte können etwas bewirken.<<<

Dies erinnert mich an einen der früheren Politiker, der dritte war es glaube ich wo Studierende und Schüler gegen den Staat rebellierten.
Was hast du schon für eine Erfahrung vorzuweisen im Vergleich zu Lehrern.
Da kann ich jetzt zwar nur von meine sprechen, doch haben sie mir einiges voraus.
Du stellst es ein bischen so hin, als würden sie sich die Themen, welche sie näher erläutern werden auswürfeln.


>>>Auch da muss ich dir widersprechen. Oder meinst du, nur weil man Lehrer ist, kann man etwas verändern?<<<

Natürlich kann man da einiges verändern.
Den Stundenplan verändern, Themen anders erklären, Projekte schaffen, so einiges.


>>>Nur der Theorie Unterricht alleine bringt nichts, bzw. prägt man sich gewisse Dinge besser ein, wenn man es schonmal selbst durch geführt hat.<<<

Natürlich, nur muss man dies eben abwägen und da kann ich nicht aus einer Erfahrung eines Lehrers sprechen.

1 legt zu viel......
Fehler entdeckt:D

@devanther
Wir kommen zwar ein bissl vom Thema ab, aber egal ^^

Was meinst du wo die meisten behinderten Menschen leben, die in Werkstätten arbeiten? In Wohn- oder Pflegeheimen....Und um das ganze ein wenig mit den Lehrern zu verkürzen...Die meisten Lehrer bei uns haben Studiert und lehren uns nun die Theorie. Die wenigsten haben selbst mal in dem Bereich gearbeitet, in dem sie uns ausbilden. Ich arbeite nicht erst seit gestern in diesem Beruf und auch Praktika habe ich während der Ausbildung zur genüge absolviert. Gerade stehe ich kurz vor dem Examen.....Und daher denke ich, das ich und andere aus der Klasse mehr praktische Erfahrungen haben als die Lehrer. Theorie und Praxis unterscheiden sich eben in einem hohen Maße.....

Ich würde dich ja gerne mal in den Unterricht einladen, und es kommt nicht nur mir so vor, als würden die Themen "augewürfelt". Den Stundenplan können wir gewiß nicht verändern, der steht nunmal fest, Themen anders erklären...ok, Projekte schaffen....welche? Wie gesagt momentan bekommen wir unheimlich viel Stoff für die Examens Prüfung, da bleibt keine Zeit mehr für Projekte.

Wie gesagt, die Erfahrung der Lehrer ist auch nicht immer das Ultimo. Und wenn diese nie selbst in einer Einrichtung für behinderte Menschen oder psychisch kranke Menschen gearbeitet haben, kann ich mir nicht vorstellen, das die da sooo viel Erfahrung haben. Ich kann nur immer wieder sagen: Theorie und Praxis ist ein verdammt großer Unterschied.

devanther schrieb:Ich arbeite momentan selbst in einer Förderstätte, bzw. einer Werkstatt und ich habe noch keinen einzigen mit einem Katheter gesehen.

Mh..ich sprach auch von schwerst-mehrfach-behinderten Menschen. Viele können nicht arbeiten gehen, weil ihre behinderung so stark ausgeprägt ist. Diese Menschen sind natürlich in den Wohnheimen und werden da betreut.....^^

@skalanta
Der Bereich schwerst-mehrfach-behinderten Menschen ist zwar nur ein Bereich von vielen, aber gut:)
Und ich kenne es anders von den Lehrern, dass sie selbst praktische Erfahrung besitzen, eben weil sie gute Lehrer sein möchten.
Natürlich ist die Theorie anders als die Praxis und weicht von den Schulstandarts ab.
Ich kenne es so, du eben so:)

@devanther

Da sind wir dann auch mal einer Meinung. Es gibt eben solche und solche^^
Gut, dann hat das Kapitel wohl ein Ende^^

Zehn jahre nach eröffnung dieses threads kann man die thread-frage so beantworten;


Es wird in der gesellschaft immer mehr suggeriert.


Sogar die werbung diktiert dem einzelnem individuum inzwischen,

..."..du kannst dir einreden auch mal den verkehr aufzuhalten, ja sogar rebellisch zu sein, mit deinen hörnern,







...aber letztendlich beugst du dich dem system, gibst besser klein bei und fügst dich der masse...".

Leider muss ich ides auch betrachten

skalanta schrieb am 01.02.2008:Aufgrund aktuellen Anlasses stelle ich mir seit kurzem die Frage ob die eigene Meinung und dadurch resultierende Diskussionen heut zu Tage unerwünscht sind. In letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, das es anscheinend besser ist "mit dem Strom" zu schwimmen anstatt mal dagegen zu steuern.

Ich sehe darin keinen Grund, es zu tun.
Man sollte sich schon seine eigene Meinung bilden und sie auch kund tun.
Man ist doch ein eigenständiger Mensch mit eigenen Ansichten, oder?

Generell sind Meinungen personalisiert.

Nach meiner Erfahrung ist die eigene Meinung sehr wohl erwünscht und kann auch Anklang finden.

Da wo es möglich ist gegen den Strom zu schwimmen, versuche ich es gerne mal. Es sollte natürlich dabei ausgeschlossen werden sich selber zu schaden. Das ist komplett situationsabhängig und in den Zusammenhängen zu beurteilen für mich. Aber generell möglich und ich mache das sogar gerne.

Ich bin schon von vorne rein skeptisch, wenn alle Welt in eine Richtung rennt. Diese Richtungen werden gerne vorgegeben von den Medien, der Politik und dem Mainstream. Ich HASSE den Mainstream und mache das oft nur mit, weil ich gezwungen bin - und wenn ich es nicht täte, allerlei Nachteile hätte. Die vermeide ich dann aber, da es wie gesagt keinen Sinn macht sich selber zu schaden. HASSEN ist nicht das richrige Wort. Ich will es nur nicht bewusst mitmachen, da es immer wieder viele andere Wege gibt, die man ruhig auch versuchen kann. So habe ich schon viel ungewöhnliches gesehen, gelesen und erlebt. Für mich lohnt es sich in jedem Fall.

Es gibt nach meiner Auffassung genug Möglichkeiten seine eigene Meinung zu sagen und zu leben. Wenn ich selber auch noch dahinter stehe und mich eingehender mit dieser meiner (eigenen) Meinung beschäftigt habe, bringe ich sie auch glaubhaft und sicher rüber. Das bewirkt dann, dass ich von mir und meiner Meinung in dem Moment überzeugt bin. Das gibt ein festes Bild von mir, das oft angenommen
wird. Das ist meine Erfahrung dazu. Dann bin ich für mich selber und für andere glaubhaft und authentisch. Nicht schwamming und mein
Fähnchen nach dem Wind hängend.

Sollten einige Menschen das ablehnen, ist es gut so, denn dann passen unsere Meinungen in dem Fall nicht zueinander. Man kann aber darüber reden, wenn man offen ist und sehen wie weit man sich entgegen kommen kann und seine eigene Meinung weiter entwickeln kann. Festgefahren ist da gar nichts.

Nur wenn jemand da gar nicht beweglich ist oder werden möchte, geht leider wirklich nichts, und dann gibt es oft nur noch wenig Berührungspunkte und der Kontakt geht dann meist auseinander.

Das so zu sehen, macht mich lebendig.

Früher und auch jetzt noch mag ich eher die ausgefallenen Sachen und Typen von Menschen. Ganz früher mochte ich auch Klaus Kinski. Vermutlich, weil er so gar nicht angepasst und jedermanns Darling war. Er hatte sich komplett der Gesellschaft entzogen und sein eigenes Ding gelebt. Das war dann aber doch zu extrem, bis er zu letzt in seinem letzten kleinen Haus in einem Wald in Kaliforniern, nah der Küste lebte. Hier starb er einsam an einem Herzinfrakt. Zum Schluss kam natürlich raus, was für ein Mensch er wirklich war, wenn man an den Missbrauch an seinen Töchtern denkt. Mögen mag ich ihn heute nicht mehr, seine Filme sind aber zum Teil immer noch sehenswert.

Also, ich denke eine wirklich eigene Meinung zu haben und diese auch gut vertreten zu können, ist erfrischend und ehrlich. Wenn ich so jemand treffe und es gut zusammen passt ist das was tolles. Nur leider richten sich die meisten Menschen nach dem Mainstream, weil sie ihr eigenes Gehirn abgeschaltet haben vor lauter Beeinflussung von außen.

Der Mainstream nützt doch nur denen, die einen Vorteil in Geldwert daraus haben. Ich glaube nur ganz wenig Normalos haben wirklich einen echten Gewinn daraus. Da kommt es vermutlich darauf an, was man daraus macht.

Manchmal hat man durchaus das Gefühl, dass eine eigene Meinung zu unbequem für die Allgemeinheit ist. Aber gerade das ist manchmal ein Anreiz, meine eigene Meinung trotzdem zu äußern. Das war nicht immer so. Aber es hat was unheimlich Befreiendes. Ich bin niemand, der Streit sucht und seine Meinung anderen aufzwängt, dennoch genieße ich es manchmal, meine Meinung einfach mal frei zu äußern. Kann auch mal provokant wirken. Aber an richtiger Stelle ohne jemanden was aufzwängen zu wollen, hat es schon genug Wirkung und verschafft einem auch irgendwie Respekt.

Menschen müssen ja um der Provokation wegen mit der eigenen Meinung behelligt werden,
aber wenn es eine Situation erfordert,
dann darf, ja muss, ich meine eigene Meinung doch vertreten.

Das gilt insbesondere, wenn man die eigene Überzeugung einsetzt, um auch anderen zu zeigen, dass sie nicht alleingelassen sind. Eigene Überzeugungen zu vertreten ist dann nötig,
wenn man anderen zu ihrem Recht verhelfen kann bzw. wenn man sie vor drohendem Unrecht bewahren kann.

Appleseed schrieb:Menschen müssen ja um der Provokation wegen mit der eigenen Meinung behelligt werden,
aber wenn es eine Situation erfordert,
dann darf, ja muss ich meine eigene Meinung doch vertreten.
Das gilt insbesondere, wenn man die eigene Überzeugung einsetzt, um auch anderen zu zeigen, dass sie nicht alleingelassen sind. Eigene Überzeugungen vertreten ist dann nötig,
wenn man anderen zu ihrem Recht verhelfen kann bzw. wenn man sie vor drohendem Unrecht bewahren kann.

Das ist doch selbstverständlich... :palm:

Diminutiv schrieb:Das ist doch selbstverständlich... :palm:

So?
Garantiert nicht. Wo lebst du?

Aus welchem Grund gibt es wohl Fällen in vielen
keine Zivilcourage?

Warum werden Menschen in Schulen und an Arbeitsplätzen gemobbt?

@Appleseed
Ich korrigiere. Für mich ist das selbstverständlich. Nicht für alle.

Appleseed schrieb:Warum werden Menschen in Schulen und an Arbeitsplätzen gemobbt?

Weil es genau die sind, die Mobber, die keine eigene Meinung haben und zu feige um sie zu äußern. Aber anderes Thema.