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Die Wut

31 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wut ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Wut

26.10.2009 um 23:21
Jeder kennt das Wort. Wut! Man hat Wut im Bauch. Die Wut ist ein sehr starker emotional kaum noch zu kontrollierbarer Zustand, bei denen starke Aggressionen nach allen Seiten "explodieren" und dabei Menschen, Gegenstände oder andere Sachen zerstört oder beschädigt werden. Man ist in einem sehr stark erregten Zustand, bei denen auch öfter "Magenkribbeln" auftritt (Wut im Bauch).

Psychologen grenzen die Wut vom Ärger und Zorn ab, wobei die Wut das stärkste Gefühl dieser drei ist. Wie Wut entsteht ist noch nicht ganz geklärt: Es gibt unterschiedliche Theorien.

Die Triebtheorie nach Sigmund Freud. Sie geht von einem angeborenen Aggressionstrieb aus. Wird er prinzipiell unterdrückt, kommt es zu seelischen Störungen.

Die Frustrations-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass Aggressionen grundsätzlich Reaktionen auf Frustration sind. Wut ist demnach eine Abreaktion.

Die Lerntheorie nach Albert Bandura stellt Aggression als erlerntes Verhalten dar. Sie sei ein Verhaltensmuster, das durch bestimmte Erfahrungen und das Lernen von Vorbildern antrainiert werde.


Nun, was macht euch so richtig wütend?

Wie denkt ihr, dass Wut entsteht?

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Die Wut

26.10.2009 um 23:27
Also Freuds Triebtheorien sind ja ohnehin umstritten... meiner MEinung nach spielt da jede Menge anderes eine gravierende Rolle. Aber die Reaktion auf Frustration ist da, nur ist Frustration ja ein breit gefächerter Begriff.

Man müsste also klären ob jeder Mensch Frustration gleich empfindet...


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Die Wut

26.10.2009 um 23:53
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Die Frustrations-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass Aggressionen grundsätzlich Reaktionen auf Frustration sind. Wut ist demnach eine Abreaktion.

Die Lerntheorie nach Albert Bandura stellt Aggression als erlerntes Verhalten dar. Sie sei ein Verhaltensmuster, das durch bestimmte Erfahrungen und das Lernen von Vorbildern antrainiert werde.
eine kombination aus diesen beiden theorien würde mir am plausiebelsten erscheinen.
die sache ist nur die, wie man mit den entsprechenden emotionen und gefühlen umgeht und diese verarbeitet.

gibts eigentlich irgendwelche tiere die frustration oder derartige emotionen kennen bzw ausleben.? zumindest is mir kein affe bisher zu ohren gekommen, der wegen nem abgebrochenen angel-stöckchen gleich seine artgenossen anfällt.

beim menschen sammelt sich der frust gerne mal und in einem entsprechenden moment, also einer emotionalen überforderung, kommt es zu einem ausbruch... jedoch nich allein auf frust zu beziehen, sondern auch auf andere emotionen.
schafft man es nicht, oder weigert sich zu trauern, wird ein moment der trauer ebenfalls immer schwieriger zu überwältigen, so auch bei dem gefühl des ungewünscht seins, der mangelnden anerkennung, etc.
aus solchen gründen enstehen doch erst amokläufe, u-bahnschläger, etc.
man kann davon ausgehen, dass auch der terrorismus und langjährige kriege, wie im nahen osten, ebenfalls angestaute emotionen sind. diese emotionen sind jedoch in das kollektiv eingebrannt und findet immer wieder seine anhänger, wie auch gegner.
Zitat von SullyernaSullyerna schrieb:Man müsste also klären ob jeder Mensch Frustration gleich empfindet...
da die menschen individuen sind und von den verschiedensten faktoren beeinflusst und geprägt werden, wird der mensch die emotionen auch nicht gleich auffassen können. allein die gegenüberstellung eines soldaten und eines buddhisten zeigt die gegensätzlichen denk- und verhaltensmuster auf, darunter fallen auch die empfindungen der emotionen. das einzige, was jedem menschen gleich inne ist, sind die jeweils "positiven" und "negativen" emotionen. die abweichungen in den verschiedensten tiefen der wahrnehmung dieser, zeigt sich auch deutlich bei dem klassischen beispiel von mann und frau, bei denen das selbe gefühl besprochen werden kann und doch ist die empfindung, und somit auch zwangsläufig die verarbeitung, unterschiedlich.


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Die Wut

27.10.2009 um 00:03
-
Zitat von SatanaelSatanael schrieb:gibts eigentlich irgendwelche tiere die frustration oder derartige emotionen kennen bzw ausleben.?
Also Dinge wie soziale Ausgrenzung oder Hunger oder sexuelle Unzufriedenheit lösen ja auch Frustration aus und sind bei uns "Säugetieren" ja elementare Faktoren fürs Empfinden. Und ich denke hier sind Tiere ebenso eingeschlossen , genau so wie die Gleichheit zwischen Mann und Frau. Geht man dann ins Detail wird man feine Unterschiede erkennen.


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Die Wut

27.10.2009 um 09:27
Wut, erst recht "blinde Wut" ist kein guter Ratgeber. Eher noch schlechter als Angst in ihrem Erscheinungsbild Panik.

Ich habe in meinem Leben genügend Situationen erlebt, in denen ich "Wut" empfand, beispielsweise wenn Gewalt - von der Ohrfeige bis zur Mörsergranate - gegen mich gerichtet war, oder Menschen Opfer sinnloser Gewalt oder Ungerechtigkeit wurden.

Dumm nur, wenn man dann nicht weiss, was man mit dieser Wut anfangen soll, weil niemand da ist, gegen den man sie richten könnte.

Ein Beispiel für eine Situation, in der ich unerträgliche Wut empfand hatte ich schon einmal in einem anderen Zusammenhang geschildert:

Ich habe 1984 einige Wochen in einem kleinen Dorf in Nicaragua zugebracht. Die Gegend galt als contra-gefährdet. Aus diesem Grund blieb auch die kleine Schule im Nachbardorf (ca. 7 km entfernt) geschlossen, die Kinder blieben murrend zu Hause, denn in solchen Ländern gehen die Kids noch gern zur Schule, wissend, dass sie nur so aus ihrem Elend heraus kommen können.
Nach ein paar Tagen waren die Dorfbewohner der Meinung, die Gefahr sei vorbei, die Contras abgezogen, die Gegend wiede rsicher.
Also wurde die Schule wieder eröffnet, die Kinder konnten wieder lernen gehen.
Drei kleine Mädchen, vielleicht 8 bis 10 Jahre alt, gehen am frühen Morgen Hand in Hand die Strasse runter und singen ein Lied, dessen Text ich mit meinen geringen Spanischkenntnissen nicht verstehe. Fröhlich lachend winken sie mir zu und verschwinden hinter einer Wegbiegung. Es gibt einen gar nicht mal so lauten Knall. Eine Staubwolke steigt hinter den Büschen auf. Ich renne hin und finde die Kinder, bzw. das, was eine Mine von ihnen übrig gelassen hat. Eine ist überhaupt nicht mehr als Mensch zu erkennen,die andere hat keine Beine und kein Gesicht mehr. Die dritte stirbt in meinen Armen, weil ich ihre blutenden Beinstümpfe nicht richtig abbinden kann. Alles, was ich tun kann, ist, ihr immer wieder ein Schlaflied "Schlaf Kindlein, schlaf" zu singen
und zu weinen,bis sie tot ist.

Da steigt so eine blinde Wut in einem hoch - die eben keinen Adressaten findet.


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Die Wut

27.10.2009 um 09:35
@Doors

Man, du hast schon so einiges hartes erlebt man. Respekt dafür!


@all

Bei der Wut, oder deren Auslöser, spielen doch auch die Urtriebe des Menschen eine Rolle oder?


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Die Wut

27.10.2009 um 09:49
@sinti


Natürlich steckt in uns allen der "Urmensch", der triebgesteuerte. Aber es sollte doch wohl Aufgabe von Zivilisation sein, diese Triebe, wenn schon nicht in jedem Menschen durch sich selbst, so doch gesellschaftlich zu kontrollieren.

Wenn mich einer anpöbelt, kann ich natürlich wütend werden und ihm eine reinsemmeln. Wenn ich mich nicht im Griff habe. Wenn ich mich noch weniger im Griff habe, kann ich ihn umtreten und so lange auf seinem Kopf herumhüpfen, bis er ausgelaufen ist. Wenn ich das tue, dann sollte mich wenigstens die Gesellschaft einsacken, damit dergleichen künftig nicht mehr vorkommt. Das ist dann Fremdkontrolle.
Habe ich mich selbst und damit auch meine Wut, im Griff, dann kann mich einer anpöbeln, bis ihm die Zunge krampft. dann stehe ich über den Dingen und ignoriere ihn.
Das ist dann Selbstkontrolle.

Ich bevorzuge letztere.


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Die Wut

27.10.2009 um 10:01
@Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Natürlich steckt in uns allen der "Urmensch", der triebgesteuerte. Aber es sollte doch wohl Aufgabe von Zivilisation sein, diese Triebe, wenn schon nicht in jedem Menschen durch sich selbst, so doch gesellschaftlich zu kontrollieren.
Meinst du nicht, dass es zu psychischen Problemen führen kann, wenn man seine "Triebe" immer unterdrückt ? Man sollte normalerweise über den Dingen stehen, wie in deinem Beispiel. Aber immer ? Selbst wenn jemand handgreiflich wird ? Oder dich über Jahre hinweg provoziert ?


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Die Wut

27.10.2009 um 10:04
@Chris0815

"Aber immer ? Selbst wenn jemand handgreiflich wird ? Oder dich über Jahre hinweg provoziert ?"

Also, in dem Falle würde ich nicht nur den Provokateur, sondern auch alle seine Angehörigen vom Baby bis zum Greis, alle Nachbarn im Umkreis von 1.000 km, alle Staatsangehörige seines Herkunftslandes und sicherheitshalber auch noch alle Männer weltweit ausrotten. Vorher natürlich schön foltern und quälen. Das erschiene mir schon im Sinne vorbeugender Arbeit sinnvoll. Und das wäre meine Entscheidung in guten Tagen. Wenn ich schlecht drauf bin...

Tschüss, Menschheit!


Du siehst - manchmal sollte man seiner Wut auch mal freien Auslauf lassen. Einfach erst mal draufhauen. Überlegt wird später.


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Die Wut

27.10.2009 um 10:09
@Doors

Ja, schön Doors, meine Frage hast du damit nicht beantwortet...

Da nicht alle in den Genuss gekommen sind, deine Abenteurer zu erleben, teile deine Weisheit doch mit dem Pöbel *g*


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Die Wut

27.10.2009 um 10:32
"Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab."
(Marc Aurel)

Ich finde der Spruch unterstützt die These das Wut im Kopf entsteht. Wenn mich einer anpöbelt und ich hau ihm in die Fresse dann hab ich meiner Wut nachgegeben. Wenn ich mir denke, ach wo bist du (der Pöbler) in 10 Jahren (oder wo bist du jetzt schon), du armes Würstchen und weitergehe, empfide ich wahrscheinlich gar keine Wut. Nur Ungerechtigkeit. So könnte man das auch auf die getöteten Kinder projizieren. Wenn man den Tod eventuell nicht als DAS ENDE ansieht oder sich so ein Ereignis als Anlass nimmt, nur noch "Gutes" tun zu wollen um so den Tod der Kinder persönlich zu nehmen und ihn nicht als sinnlos zurückzulassen. Klar ich weiss das es bei einem derartig krassen Erlebnis ziemlich einfach gesagt ist.... aber was soll man machen....wenn einen die Wut und der Hass zerfrisst ist man quasi selbst daran gestorben oder verübt irgendwann selbst schreckliche Dinge


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Die Wut

27.10.2009 um 10:48
here we go...
Buch macht kluch:

http://www.perlentaucher.de/buch/25201.html (Archiv-Version vom 19.02.2009)


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Doors ehemaliges Mitglied

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Die Wut

27.10.2009 um 10:50
@Chris0815


Natürlich kann "Triebstau" zu unkontrollierbaren Entladungen führen. Eine Gesellschaft, in der jeder seine Triebe ungehemmt auslebt, ist allerdings keine mehr.

So viel Grips sollte jeder in der Birne haben, dass er selbst entscheidet, welche Sau er rauslässt und welche nicht. Darum sagte ich bereits, dass Wut nicht blind machen sollte.

Ich weiss, wenn der Klügere immer nachgibt, wird die Welt von Deppen beherrscht.

Wenn jemand mir gegenüber handgreiflich wird, dann handle ich nicht aus Wut, sondern in Notwehr, um Gefahren für Leib und Leben unmittelbar und spontan abzuwehren. Das kann für den Angreifer u.U. dann schon böse ausgehen, wenn das richtige Gerät zur Hand ist. Das ist allerdings keine Frage der Wut, sondern eine der Selbsterhaltung. Ich bin wahrhaftig nicht der Typ, der die andere Wange hinhält. Ich halte es mit der Bibel-weisheit "Geben ist seliger denn nehmen", oder, wie Max Schmeling es praxisnäher formulierte: Austeilen ist besser als Einstecken.

Wenn mir jemand über einen längeren Zeitraum das Leben zur Hölle zu machen versucht, so wie Du es beschreibst, dann würde ich darauf ausgesprochen emotionslos reagieren. Ich bin ein sehr kopfgesteuerter, kühl und rational planender Stratege und Taktiker. Es wäre sehr abhängig von der Person und der Vorgehensweise des Täters, wie ich darauf reagieren würde. Die Spannbreite reicht (theoretisch) vom Rechtsanwalt bis zum tschetschenischen Mietkiller (100 USD zzgl. Reisekosten).


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Maat ehemaliges Mitglied

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Die Wut

21.03.2010 um 07:23
Ich sprach gestern mit einer Bekannten und auch sie klagt darüber, daß sie ganz oft Phasen hat, in denen sie nur rumhängt und nichts macht.
Sie hat aber den Wunsch ihren vielen Hobbys nachzugehen, wie dem Malen z. B. und kriegt nichts mehr auf die Reihe.

Nun sagte sie, daß sie darüber gelesen hat und auch selbst das Gefühl hat, daß sie keine Wut mehr empfindet und diese irgendwann wohl verloren hat.

Früher, als sie auch noch mal Wut empfunden hat, da war sie kreativer und machte mehr.
Und wer keine Wut mehr empfindet stirbt irgendwann in seinem Sessel.

Auch mir erzählte eine Sozialarbeiterin mal, daß Depression eine gedeckelte Wut ist. Man kann sie also auch nicht empfinden und verfällt immer mehr.

Ich selbst konnte auch nicht immer Wut empfinden, wenn ich schlecht behandelt wurde, vielleicht konnte ich es auch gar nicht erkennen, wie man mit mir umging.

Ist Wut also überlebenswichtig? Sicherlich muß sie in Bahnen gelenkt werden, die nicht destruktiv sind, dann ist sie, meiner Meinung nach, auf jeden Fall sinnvoll.

Oder @Doors, wenn Du keine Wut über etwas empfunden hättest, würdest du dich sonst sozial engagieren und es auch von anderen erwarten Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen.

Wut kann einem einen Energieschub geben. Und es kommt wie gesagt darauf an, wie man mit ihr umgeht. Vielleicht sollte man auch das, worüber man sich ärgert nie ganz so schnell verlieren.


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Die Wut

21.03.2010 um 10:29
@Mindslaver
„Die Triebtheorie nach Sigmund Freud. Sie geht von einem angeborenen Aggressionstrieb aus. Wird er prinzipiell unterdrückt, kommt es zu seelischen Störungen.“

Ich mache es einmal weniger wissenschaftlich, dafür aber praktisch und lebensnah. Die Psychos übertreiben es nämlich gerne mit ihren Theorien.
Natürlich haben wir Menschen einen Aggressionstieb. Da wir aber keine Höhlenbewohner sind haben wir natürlich Einfluss bezüglich unserer Aggressionen bzw. wir können dafür sorgen, das keine Wut entsteht. Es kommt nur dann zu seelischen Störungen, wenn wir uns hilflos fühlen und mit unserem Verhalten unzufrieden sind. Wut kann entstehen, wenn Probleme nicht gelöst werden. Und es hängt davon ab, wie ich eine Situation einstufe.

z.B. die Situation, das Autofahrer hupen, weil ich nicht mein Leben riskieren will, und vorher einen schnell fahrenden LKW vorbeilasse. Ich fahre einen Corsa und keinen Porsche, deshalb ist es ratsam keine Schnellstarts zu versuchen.
Natürlich ist das eine Frechheit und auch Strafbar ( Nötigung ) was der hinter mir macht. Man kann sich natürlich über die Unverschämtheit aufregen. Ich löse das Problem, indem ich solche Menschen einfach als meiner unwürdig betrachte. Sie dürfen zwar den selben Planeten bewohnen, gehören angeblich zur selben Spezies wie ich. Aber trotzdem haben sie nichts mit mir zu tun. Ich registriere sie gar nicht. Ich schaue durch sie durch.


„ Die Frustrations-Aggressions-Theorie geht davon aus, dass Aggressionen grundsätzlich Reaktionen auf Frustration sind. Wut ist demnach eine Abreaktion.“

Auch das klingt mir so nach Tatsache. Es ist einfach so, fertig. Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Ich bin nur dann frustriert, wenn ich auf eine Situation nicht angemessen ( hängt von den Werten ab ) reagiert habe. Inzwischen habe ich es gelernt Probleme vernünftig zu lösen, so das solche Situationen nicht entstehen. Wut ist auch meistens keine Abreaktion. Oft bleibt sie und vergrößert sich. Wenn man in der Wut falsch reagiert kann man sich wirklich fast unlösbare Probleme schaffen. Deshalb Wut erst gar nicht entstehen lassen.
Eine Form der nützlichen Abreaktion wäre, z.B. beim Autofahren du Arschloch zu brüllen. Das ist ok, wenn das Autofenster geschlossen ist, und nicht gerade die Freundin neben einem sitzt.


“Die Lerntheorie nach Albert Bandura stellt Aggression als erlerntes Verhalten dar. Sie sei ein Verhaltensmuster, das durch bestimmte Erfahrungen und das Lernen von Vorbildern antrainiert werde.“

Da kann ich wohl zustimmen. Wenn z.B. ein einfach gestrickter Vater, bei jeder Kleinigkeit brüllt, dann ist es wahrscheinlich, das ein Kind dieses Verhalten übernimmt.
Oder es empfindet dieses Verhalten abscheulich, und sucht sich andere Vorbilder.

Dann besucht es die Abendschule und studiert später, und wird ein harmoniebedürftiger Waldfreund. :)


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Die Wut

21.03.2010 um 10:40
@Mindslaver
Ich habe jetzt einmal ein schönes Beispiel wie man eine Situation gut löst.

Am Samstag war ich an einer Müllsammelstelle, um dort etwas abzugeben. In unsere Stadt kann man das kostenlos, in Nachbarstätte kostet das 10 Euro. Die Leute dort sind nett, hilfsbereit und immer freundlich.

Nun war am Samstag der Hof für 5 Minuten geschlossen, weil ein LKW die Container austauschen musste. Dieses geschieht natürlich zur Sicherheit der Besucher. Nun hatte eine Frau sich darüber massiv beschwert. Natürlich haben so wichtige Persönlichkeiten keine Zeit, und man kann sich ja mal an einem Müllmann ( aus ihre Sicht ) abreagieren. Ich mische mich ja sonst nie ein, aber ich konnte nicht mit ansehen wie freundliche Mitarbeiter beschimpft werden. Als sie zu dem Mitarbeiter sagte, „ich werde mich beschweren“, antwortete ich. „Am besten bei dem Verteidigungsminister, der ist für so etwas zuständig“. Der Mitarbeiter und die anderen Leute die sich dort aufhielten, lachten herzhaft.

Diese arrogante Kuh ist dann abgezogen. Nun hatte sie die Wut, und wir hatten unseren Spaß. Sie ist dann zu ihren Mann ins Auto gestiegen. Der arme Kerl hat bestimmt eine schlechtes Wochenende, denn sie wird ihre Wut bestimmt abreagieren.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Die Wut

21.03.2010 um 10:42
@Maat


Natürlich kann "Wut" ein mächtiger Motor zum Anschub von Veränderungen im eigenen wie im Leben anderer sein.
Allerdings sollte der "Pilot", der Verstand, diesen Motor noch beherrschen können und sich nicht von ihm beherrschen lassen.

Die Wut über Ungerechtigkeit, Ausbeutung, Rassismus, Sexismus, Hass, Krieg und sonstige Meisterleistungen menschlicher Dummheit sind mir geblieben. Sie bieten mir Anschub zum politischen Engagement.

"Vernünftige Wut", wie ich sie nenne, braucht ein Ziel - und ein Mass, wenn sie sich positiv auswirken soll, und nicht einen selbst oder andere blindwütig zerstören soll.


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Die Wut

21.03.2010 um 10:50
@Maat
„Früher, als sie auch noch mal Wut empfunden hat, da war sie kreativer und machte mehr.
Und wer keine Wut mehr empfindet stirbt irgendwann in seinem Sessel.“

Ich glaube da verwechselt jemand Wut mit Unzufriedenheit. Ist es nicht so das Wut die Kreativität tötet. Auch die Konzentration lässt dabei nach.

Für die Kunst braucht man natürlich Emotionen. Ich bin aber am kreativsten, wenn alles bei mir harmonisch verläuft.

Ich weis wohl das Krisen, wie Trauer, Scheidung etc. oft sehr wichtig für die persönliche Entwicklung sind, aber dabei sind wohl Gefühle wie Wut nicht gemeint.

Die Büffelmutter die einen Löwen angreift um ihr Kind zu retten, die braucht Wut, damit sie den Mut entwickelt. Für unsere Gesellschaft ist aber diese Art von Wut ( die unkontrolliertes Verhalten auslöst ) sogar schädlich.


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Maat ehemaliges Mitglied

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Die Wut

21.03.2010 um 10:56
@Waldfreund
Ich meinte ja auch nicht diese destruktive Art von Wut.

Es ging dabei auch um die Aufarbeitung von alten Verletzungen, und daß man gelernt hat sich anzupassen und brav zu sein hat. Praktisch Wut schon im Keime erstickt hat, die sich vielleicht irgendwann hätte konstruktiv für das eigene Leben sein können.


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Die Wut

21.03.2010 um 11:02
@Maat
Ich würde sagen das es sich hier um falsche Problemlösung handelt. Das Problem wird dadurch „gelöst“ ( wird es in Wirklichkeit ja nicht ), das sich jemand anpasst, also nachgibt um den Frieden zu erhalten. Oft ist es dann so, das der eine das Problem des anderen auf sich nimmt.

Solch eine Situation ist für einen Künstler wirklich Gift. Ein angepasster Künstler, ist kein Künstler mehr.


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Maat ehemaliges Mitglied

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Die Wut

21.03.2010 um 11:05
@Waldfreund

Ja, und diese unbewältigten Päckchen schleppt man sein Leben lang mit sich rum und lasten immer schwerer auf einem, bis man irgendwann überhaupt keine Kraft und Lust mehr auf etwas hat.


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Die Wut

21.03.2010 um 11:10
@Maat
Es ist einfach sehr wichtig das man Probleme löst. Wir müssen ja schon beruflich mit so vielen unlösbaren Problemen kämpfen, dann muss das private Umfeld stimmen.

In einer Partnerschaft kann man sich nicht selbst aufgeben, um die Partnerschaft zu erhalten. Ich bin zwar immer wieder erstaunt, wie lange das Menschen ertragen. Aber dabei wird ein Teil von der eigenen Persönlichkeit getötet. Nun gibt es Menschen, die sind anscheinend zum Sklaven geboren, die machen das ihr Leben lang mit. Ich kann das im Extremfall ( schwer verliebt ) bestenfalls für ein paar Wochen.


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