Media Markt und deren Machenschaften (Sammelthread)

hallo,

was ich gestern in einem gespräch mit einem ehemaligen media markt mitarbeiter erfahren habe, hat mich zum teil tief in die metro group blicken lassen.

als erstes kann ich von einem markt sprechen dessen namen ich nennen will, dass ein permanenter druck auf die mitarbeiter besteht, den absatz zu steigern. dieser druck geht so weit, das mitarbeiter zum teil mit unlauteren mittel wie versteckte kamera überwacht werden, um sie anschließend bei einem vermeintlichen fehlverhalten zur rechenschaft zu ziehen. zudem sollen einzelne mitarbeiter stündlich vom marktleiter angerufen werden, um zu erfragen wieviel verkauft wurde und warum man nicht in der lage war noch mehr zu verkaufen.

viele von den mitarbeitern halten den druck nicht aus und wenn sie nicht gerade gekündigket werden(wegen "umsatzeinbußen"), kündigen sie selbst nach einer zeit. vor allem jene die kollegen unter sich beschäftigen.

was mich allerdings am meisten verwundert hat, ist die tatsache das von über 230 niederlassungen nur 2 märkte über ein betriebsrat verfügen. der ehemalige mitarbeiter sagte mir, dass jene die sich stark dafür machen ein betriebsrat zu gründen, in einer atmosphäre der angst eingeschüchtert werden. mobbing, drohungen und im allgemeinen werden die belange der mitarbeiter nicht ernst genommen, mit dem argument ein betriebsrat zu installieren, zu teuer wäre. Schlussendlich müssten auch jene mitarbeiter mit einer kündigung rechnen, welches in dem besagten markt auch geschehen ist.

in solch einer umgebung der einschüchterung sind die mitarbeiter nicht in der lage veränderungen an ihrer arbeitsplatzsituation vorzunehmen, aus angst den job zu verlieren.


wie seht ihr die situation der metro group? beruht der schlechte umgang mit den mitarbeitern aus der tatsache heraus, da media markt und co. ein aggressives markting betreibt, welches auf expansion und profit besteht? und sind euch auch fälle solcher art bekannt?

und wie kann man den betroffenen mitarbeitern helfen sich dagegen zu wehren?

Can schrieb:und sind euch auch fälle solcher art bekannt?

und wie kann man den betroffenen mitarbeitern helfen sich dagegen zu wehren?

solche machenschafften gibt es leider häufig jedoch wirklich währen kann man sich dagegen nicht weil die firma am längeren ast sitzt. die einzige möglichkeit ist es sich von solchen firman fern zu halten oder zu kündigen sobald solche vorfälle passieren.
kämpfen macht absolut keinen sinn denn wenn das betriebsklima von anfang an nicht passt wird es das erst recht nicht wenn man gegen die firma vorgeht ich halte das für reine zeitverschwendung ....

-Therion- schrieb:die einzige möglichkeit ist es sich von solchen firman fern zu halten oder zu kündigen sobald solche vorfälle passieren.

ich habe ihm schon gesagt, das extern rat und hilfe gesucht werden muss in form von medialer aufdeckung ala verbrauchersendungen wie wiso und frontal 21.

ich finde es beispiellslos was media markt und co auf den rücken der mitarbeiter betreibt.

Can schrieb:ich habe ihm schon gesagt, das extern rat und hilfe gesucht werden muss in form von medialer aufdeckung ala verbrauchersendungen wie wiso und frontal 21.

Das könnte helfen , ansonsten hilft eben wirklich nur sich einen neuen Job zu suchen .
Das ist heftig , das bekommt man so alles gar nicht mit

Can schrieb:was mich allerdings am meisten verwundert hat, ist die tatsache das von über 230 niederlassungen nur 2 märkte über ein betriebsrat verfügen. der ehemalige mitarbeiter sagte mir, dass jene die sich stark dafür machen ein betriebsrat zu gründen, in einer atmosphäre der angst eingeschüchtert werden. mobbing, drohungen und im allgemeinen werden die belange der mitarbeiter nicht ernst genommen, mit dem argument ein betriebsrat zu installieren, zu teuer wäre. Schlussendlich müssten auch jene mitarbeiter mit einer kündigung rechnen, welches in dem besagten markt auch geschehen ist.

moin Can,
wenn man einen BR gründen will, sollte man sich evt. mal bei der zuständigen Gewerkschaft kundig machen. Die wissen wie so was geht. Zum Beispiel besteht ein Kündigungsschutz auch schon für Arbeitnehmer die ihre Kollegen zu einer Betriebsratswahl einladen. Und in so einem Betriebsklima hätte ich auch keine bedenken eine Betriebsratswahl oder -gründung konspirativ vorzubereiten.

Ich allerdings kann von unserem örtlichen MM als Kunde nicht viel schlechtes sagen. Die Beratung ist in der Regel gut, und ich habe mich auch noch nie gedrängt gefühlt etwas zu kaufen. Die Werbung finde ich allerdings extrem bescheiden, einer der Hauptgründe warum ich dort eher selten bin.

Dazu muss auch gesagt werden, dass das ganze wohl von Markt zu Markt unterschiedlich ist ;)
Media Markt ist eine Art Frenchise Unternehmen.

Mein Mann hat 8 Jahre dort gearbeitet, und von den oben genannten Dinge gab es da gar nichts!
Gut, nen Betriebsrat hatten sie auch nicht, was sie aber auch nicht brauchten ;)

Dazu muss auch gesagt werden, dass das ganze wohl von Markt zu Markt unterschiedlich ist ;)
Media Markt ist eine Art Frenchise Unternehmen.

Jo, MM ist keine Kette im herkömmlichen Sinne, sondern jeder Markt ein eigenes Unternehmen. Dementsprechend wird auch unterschiedlich verwaltet.

Im deutschen Einzelhandel herrscht gnadenloser Verdrängungswettbewerb durch Preiskämpfe. Das geht natürlich zu Lasten der MitarbeiterInnen, wie das Beispiel Schlecker oder Lidl in den vergangenen Jahren deutlich zeigte.
Wenn man billig kauft, dann weiss man, auf wessen Kosten man kauft, weiss man, wer die Nachteile der eigenen Schnäppchen-Mentalität zu tragen hat.
Bliebe der Boykott solcher Unternehmen.

mediamarkt hat auch hier in der schweiz für schlechte schlagzeilen gesorgt. die haben gebrauchte sachen die von kunden zurück gebracht wurden wieder verpackt und als brandneu verkauft.

der betriesrat, ist ein verfassungsorgan. daran sieht man schon allein welchen stellenwert er in unserer gesellschaft hat.
daraus ergibt sich, wer die aufstellung eines betriebsrates stört, verhindert oder die mitarbeiter bedroht, ist ein straftäter und kann dafür zur verantwortung gezogen werden.

§ 107 StGB

@Doors

Doors schrieb:Wenn man billig kauft, dann weiss man, auf wessen Kosten man kauft, weiss man, wer die Nachteile der eigenen Schnäppchen-Mentalität zu tragen hat.

da stimme ich Dir voll und ganz zu, aber MM ist ja kein "Billig-Markt". Die geben sich nur das Image eines solchen. Im Schnitt ruft MM die gleichen oder oft sogar höhere Preise auf wie der lokale Einzelhandel.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/einzelhandel-die-trickser-vom-media-markt-1303977.html

icbm schrieb:Zum Beispiel besteht ein Kündigungsschutz auch schon für Arbeitnehmer die ihre Kollegen zu einer Betriebsratswahl einladen. Und in so einem Betriebsklima hätte ich auch keine bedenken eine Betriebsratswahl oder -gründung konspirativ vorzubereiten.

nur ist hier das problem dass media markt mitarbeiter offensichtlich nicht im stande sind einen betriebsrat zu gründen. speziell für den einen markt gab es eine mutige frau die solch ein vorhaben in die tat umsetzen wollte, nach einigen wochen des mobbings allerdings gekündigt worden ist.

durch ein wenig googeln bin ich auf folgende kommentare und artikel gestoßen.


Mag Media Markt keine Betriebsräte?

Die Einzelhandelskette Media Markt verfügt derzeit über mehr als 200 Niederlassungen in Deutschland, von denen bisher jedoch nur eine einzige nach Angaben der Gewerkschaft ver.di über eine Mitarbeitervertretung verfügt. Dabei handelt es sich um die Filiale im oberbayerischen Rosenheim. Ende Juni 2010 sollten nun auch im Media Markt München Euro-Industriepark erstmals Wahlen stattfinden. Dazu kam es jedoch nicht, wie das TV-Magazin “Abendschau” des Bayerischen Rundfunks berichtet. Bislang habe es immer nur einige Anzeichen gegeben, dass Betriebsräte bei Media Markt nicht erwünscht seien. Ein mittlerweile nicht mehr beim Unternehmen beschäftigter Verkäufer behauptet, dass ihm im Vorfeld der anstehenden BR-Wahl von Chefebene aus ganz klar gesagt worden sei, dass man keinen Betriebsrat haben wolle (“ein BR ist schädlich – das seien alles faule Leute – die legen den Betrieb lahm”). Kurz vor der Wahlversammlung habe es eine Art Geheimtreffen gegeben. Hier wurde Mitarbeitern aber auch Führungskräften von einem unbekannten Dritten erklärt, wie man die Wahlversammlung so nachhaltig stören könne, dass die Wahl nicht mehr durchführbar sei. Im Filmbeitrag kommt Dirk Nagel von ver.di zu Wort, der die Wahlversammlung geleitet hat und erklärt, dies seien die heftigsten 2,5 Stunden gewesen, die er bei so etwas bislang erlebt habe.

Ergebnis: Die Wahl kam letztlich nicht zustande, ver.di stellte Strafantrag gegen das Unternehmen wegen Behinderung von Betriebsratswahlen, wohingegen Media Markt alle Vorwürfe bestreitet. Aber wer würde so etwas schon einräumen? Mal schauen, was vor Gericht herauskommen wird.

http://blog.betriebsrat.de/betriebsratswahl/mag-media-markt-keine-betriebsrate/


Betriebsratsfreie Zone

Verdi versus Media Markt: Die Gewerkschaft wirft der Elektronikkette vor, die betriebliche Mitbestimmung zu unterdrücken. In nur zwei Märkten gibt es einen Betriebsrat - bei 230 deutschen Niederlassungen.

Die Sache, die an diesem Donnerstag ab 11.15 Uhr vor dem Arbeitsgericht München verhandelt wird, klingt zunächst nicht sonderlich spektakulär. Es geht um eine Betriebsratswahl im Media Markt München-Euroindustriepark im Spätsommer vergangenen Jahres. Deren Ergebnis ficht die Gewerkschaft Verdi an, weil es nach ihrer Meinung vor dem Urnengang erhebliche Behinderungen gegeben hat. Ein Fall von regionaler Bedeutung, könnte man meinen.

Für Margret Mönig-Raane, die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, sind die Vorfälle rund um die Betriebsratswahl in dem Münchener Markt jedoch beispielhaft dafür, wie es bei der größten deutschen Elektronikkette zugeht: "Führungskräfte verfallen geradezu in Panik, wenn Beschäftigte ihre Rechte wahren wollen und den Wunsch äußern, einen Betriebsrat gründen zu wollen."

Anders könne sie sich das "skrupellose Verhalten" mancher Manager nicht erklären, die auch "kriminelle Handlungen nicht scheuen", um Betriebsratswahlen zu verhindern. Bundesweit arbeiten in 230 Niederlassungen von Media Markt etwa 17.000 Menschen. Tatsächlich gibt es nur in zwei dieser Märkte Betriebsräte: in Rosenheim und einem zweiten Markt in München.

Mönig-Raane zufolge haben auch die Mitarbeiter an vielen anderen Standorten der Elektronikkette den Wunsch, sich zu organisieren. Aber sie würden systematisch eingeschüchtert. "Kein Argument ist dumm genug, um ein Klima der Angst zu schüren", sagt die Gewerkschafterin. Da werde gedroht, die Installierung eines Betriebsrats sei so teuer, dass künftig kein Weihnachtsgeld mehr bezahlt werden könne oder dass Kündigungen ausgesprochen werden müssten.

Media Markt bestreitet die Vorwürfe

Wer dennoch die Installierung eines Betriebsrats vorantreibe, stehe unter "Dauerbeschuss": Er werde gemobbt, abgemahnt, mit Kündigung bedroht. Versuche, mit der Geschäftsführung in der Ingolstädter Hauptverwaltung ins Gespräch zu kommen, seien gescheitert: "Die Herren reagieren nicht auf unsere Anfragen."

Auch über die Handelsgruppe Metro, den Mehrheitsgesellschafter von Media-Saturn, hat Verdi versucht, Einfluss zu nehmen. Ohne Erfolg, wie Mönig-Raane bedauert. Von dort habe es nur geheißen: "Wir haben kein Weisungsrecht."

Ein Metro-Sprecher erklärt, Konzernchef Eckhard Cordes habe im vergangenen Jahr in Ingolstadt darauf hingewiesen, Mitbestimmungsrechte einzuhalten und Betriebsratswahlen nicht zu behindern. Gleichwohl betrachtet Metro die Vorgänge im Media Markt München-Euroindustriepark als Einzelfall.

So stellt auch Media Saturn die Sache dar: "Die Gründung von Betriebsratswahlen wird bei uns nicht behindert", hieß es am Mittwoch aus der Zentrale. Die Tatsache, dass es in der Firmengruppe "nicht flächendeckend" Betriebsräte gibt, sei mit der hohen Zufriedenheit der Mitarbeiter und einer nicht selten übertariflichen Bezahlung zu erklären.

Nach Angaben eines Media-Saturn-Sprechers gibt es in der gesamten Gruppe, zu der auch die Saturn-Märkte gehören, 20 Betriebsräte - zwei bei Media Markt und 18 bei Saturn. An den Standorten Bremen (Media Markt) und Lünen (Saturn) liefen derzeit Betriebsratswahlen "völlig unspektakulär und konfliktfrei" ab.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/media-markt-konflikt-mit-verdi-betriebsratsfreie-zone-1.1061163


aber erfreulich dass es bei saturn anscheinend ein wenig besser vorangeht.

@icbm

Dann boykottiert man den Laden einfach.

Ich muss zugeben, dass ich noch nie bei Mediamarkt eingekauft habe. Ich wüsste nicht mal, wo hier in der Nähe einer wäre.

Mediamarkt kam mir immer vor. wie der Schlecker der Technikmaerkte... ich habe da nie was gekauft.

@Can

Can schrieb:nur ist hier das problem dass media markt mitarbeiter offensichtlich nicht im stande sind einen betriebsrat zu gründen. speziell für den einen markt gab es eine mutige frau die solch ein vorhaben in die tat umsetzen wollte, nach einigen wochen des mobbings allerdings gekündigt worden ist.

Naja, das die keinen BR haben wollen kann ich nachvollziehen. Bin selbst Arbeitgeber (allerdings mit so geringer Mitarbeiterzahl, das wir unsere Differenzen immer gütlich beilegen konnten).
Davon abgesehen könnte die mutige Frau auf Wiedereinstellung Klagen. Ob sie sich das allerdings antun will ist eine ganz andere Frage.

@Doors

Doors schrieb:Dann boykottiert man den Laden einfach.

Das habe ich auch lange gemacht. Allerdings hat MM den Vorteil das die grade hier (Raum Lüneburg) sehr gut in Sachen hochwertigem Kamerazubehör sortiert sind und man an dem Laden in der beziehung kaum vorbeikommt (ausser Internetverkaufshäusern). Objektive im Wert von mehreren Tausend Euro habe ich vor dem Kauf gerne mal in der Hand und auch an meiner Kamera.

boykottieren ist etwas schwer. media markt gehört zu saturn und saturn gehört zur metro group

@dasewige

Es gibt noch andere Elektronik-Höker.
Nur keine faulen Boykott-Ausreden.

zum glück gibt es ja noch saturn.
obwohl näher betrachtet, ist saturn und mediamarkt dasselbe, denn damit mediamarkt kein monopol darstellt wurde er gezwungen sich in mediamarkt und saturn aufzusplittern

es gibt auch noch Pro Markt, der gehört nicht zur Metro Gruppe

oder den netten kleinen Elektroladen um die Ecke ;)

Beruflich habe ich in den verschiedenesten Märkten zu tun gehabt. Hauptsächlich Saturn und Mediamärkte aber auch Medimax, Karstadt, ProMarkt oder Real. Ich kann nur sagen es gibt bei diesen Märkten wirklich diese und diese Märkte. Manche sind fair zu ihren Mitarbeitern und manche sind Arschlöcher. Ich habe auch schon erlebt, wo Geschäftsführer vom Kumpeltyp zum Arschloch mutiert sind. Hauptsächlich weil die Zahlen nicht stimmen. Man muss bedenken, auch die kriegen Druck von oben, denn am Ende will ja der Aktienkäufer Geld verdienen. Das ist das Problem. Wie erwirtschaftet man auf die Schnelle noch schnell Gewinn, wenn die Kasse nicht stimmt? Genau Mitarbeiter entlassen.
Ein weiteres Problem sehe ich in den Schulung der Führungsleute. Die werden immer noch nach dem amerikanischen Prinzip geschult, der Mitarbeiter ist da nur Material, wie die Büroklammer oder der Kopierer, wenn der nicht so funktioniert wie ein Sesselpuper sich das gerade ausdenkt, dann muss er eben ausgetauscht werden.
Ich würde mir wieder das alte Prinzip wünschen. Eine Kuh muss man füttern, streicheln, einen Stall geben und dann kann man sie melken. Heute wird nur noch gemolken der Rest wird auf das wenigste reduziert oder sogar ganz weggelassen.
Ich denke aber mal als Fazit in einem Laden der Metrogruppe, wenn es denn nu einer ist, der nicht gerade als Sklavengaleere verschrien ist, kann man sehr gut leben im Vergleich zu anderen Betrieben ist das Gehalt doch recht ordentlich.

Dick schrieb:mediamarkt hat auch hier in der schweiz für schlechte schlagzeilen gesorgt. die haben gebrauchte sachen die von kunden zurück gebracht wurden wieder verpackt und als brandneu verkauft.

Dazu muss ich dann aber mal fragen, waren das Sachen die jemand zurück gebracht hat, weil es ein Fehlkauf war oder weil es kaputt war? Wenn ein Kunde nur was falsches gekauft hat, was spricht dagegen dass zurück zu nehmen und wieder zu verkaufen? Da kann der Händler ja auch nichts anderes mit machen ist ja nicht kaputt, so dass er es zurückschicken könnte.