Meine Oma

@engel87
ich will auch nicht dran denken glaubs mir.. aber liebe zeugen hilft sicher, das auf jeden fall.

@Valkyre
das glaub ich dir!!Ich wünsche dir,das du sie noch lange hast!

Ich hab ihr einfach von früher erzählt.Aber sie wusste gar nix mehr.Naja,ich hab aber gespürt das sie sich gefreut hat.

@engel87
Meine Oma ist irgendwann einfach umgekippt und war noch vor dem Aufprall nichtmehr am Leben.....
Genau diesen Tod hatte sie sich immer gewünscht.... leider konnte ich mich nie von Ihr verabschieden, genau wie meine Mutter dies nie konnte....

Du hattest dazu noch die Chance, sei also froh darüber :)

Hallo,

ich würde auch so oft hingehen wie es für dich möglich ist. Bei demenziell erkrankten Menschen (ich gehe jetzt von den häufigsten Formen aus), ist es so, dass das Langzeitgedächtnis noch sehr lange aktiv ist. Du könntest ein Fotoalbum mitnehmen von ganz früher, kannst alte Lieder singen, etc.
Es ist schwierig nachzuvollziehen, das ein Mensch mit dem man so viele Erinnerungen teilt körperlich ganz anwesend ist, aber im Geist irgendwo im 20. Jahrhundert ist, in einer Zeit in der man als Enkel nicht existiert. Aber ich habe auch schon oft erlebt, dass demenziell Erkrankte auch "lichte" Momente haben! Wenn auch nur ganz kurz. :-(
Was in deinem Fall natürlich noch erschwerend dazukommt, ist der Sterbeprozess und die Medikation die sie womöglich noch benommener macht, aber wenigsten die Schmerzen nimmt.

Was aber sicher ist: Ihre Emotionen bleiben. Man muss sich das so vorstellen, das die Entwicklung wieder zurückgeht und das Wesentliche bleibt. Falls sie dich überhaupt nicht mehr als Enkeltochter erkennt, dann bekommt sie auf jeden Fall mit, das da ein lieber Mensch ist, der da ist, die Hand hält, usw. Lass dich nicht entmutigen! Die schönen Erinnerungen an deine Oma bleiben dir erhalten.


Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Egal, ob Opa / Oma noch bei Bewußtsein ist oder nicht, so ein Abschied ist immer eine tragische und schmerzliche Angelegenheit und man fühlt sich so hilflos dabei, zumindest ging es mir so! Ich kann mich noch sehr gut an den Abschied von meinem Opa erinnern, obwohl das jetzt schon fast 30 Jahre her ist und ich ihn so unheimlich lieb hatte. Er hatte damals Magenkrebs und der Tumor war zu groß um operiert zu werden. Das letzte Mal als ich ihn sah, war er total abgemagert, aber geistig noch voll auf der Höhe. Ich hatte regelrecht Angst ihn nochmal zu sehen, da es das letzte Mal und so entgültig war. Ich hätte ihm gerne noch so viel gesagt, aber die Hilflosigkeit und die Trauer in dieser Situation hatten mir die die Kehle zugeschnürt. Wir hatten uns über einige belanglose Sachen unterhalten, bevor er mich mit in's Schlafzimmer gebeten hatte, weil er wohl gemerkt hatte, daß ich wohl gerne mit ihm alleine sprechen wollte, um Abschied von ihm zu nehmen. Ich habe kein Wort 'rausbekommen und die Tränen liefen mir über das Gesicht. Wir haben uns umarmt und dann hat er mich gefragt, ob ich etwas zur Erinnerung haben wollte. Ich wußte sofort, was ich wollte. Fast bei jedem Besuch bei meinen Großeltern hatte ich in dem alten Brockhaus meines Opas studiert. Das Lexikon war zwar schon ganz zerfleddert und der Einband schon mehrfach mit Tesafilm geflickt, aber mit diesem alten Brockhaus von 1943 lebt die Erinnerung an meinen Großvater weiter und jedesmal wenn ich dieses Buch in die Hand nehme, kehrt ein Teil der Erinnerungen an gemeinsame Tage zurück.

Ich danke euch für die wirklich sehr vielen,netten Antworten und euren Erfahrungen,das hat mir sehr gut getan.Leider ist meine Oma gestern Abend verstorben.Ich werde jetzt wahrscheinlich erst mal ein paar Tage nicht so viel hier sein.

@engel87

engel87 schrieb:Leider ist meine Oma gestern Abend verstorben.

Mein allerherzlichstes Beileid!

Aber wie schön, daß du doch nochmal da warst und sie beruhigt einschlafen konnte. Ich wünsche dir - euch - viel Kraft für die nächste Zeit und alles Liebe und Gute ...

@Thalassa
dankeschön.Ja ich bin auch froh,hätte nicht gedacht,das es so schnell geht und das ich sie nun nie mehr sehen soll,kann ich noch nicht wirklich begreifen.Fühl mich richtig leer.und auch noch an Karfreitag.

@engel87

Glaub mir, auch wenn man meint darauf vorbereitet zu sein ... jeder, der einen geliebten Angehörigen verliert, fällt erstmal in ein tiefes Loch, wenn es dann wirklich eintrifft. Zum Glück bist du ja nicht alleine in deinem Kummer - ich hoffe ja, daß deine Mutter dich jetzt an sich "ranläßt" .

:-( Das tut mir leid für dich. Ich hoffe du hast Menschen in deinem unmittelbaren Umfeld, die dich trösten und dir zur Seite stehen. Dass du erstmal Abstand vom Internetforum nehmen willst kann ich verstehen.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!

@Agnosis
@Thalassa
danke.Momentan steh ich noch alleine,aber das ist mir auch erst mal recht,ehrlichgesagt.Ich muss jetzt erst ma selber damit klarkommen,ich bin total überfordert mit dieser Situation.Bin froh,das meine Tochter da ist,hab ich wenigstens ein bisschen Ablenkung.

@engel87
Mach dir keine Vorwürfe, du machst dich damit nur selber fix und fertig. Ich würde an deiner Stelle nochmal hingehen. Wenn man die Chance hat, einen menschen den man liebt nochmal (oder das aller letzte mal) wieder zu sehen, so würde ich diese ergreifen. Diesen Menschen einfach nochmal zeigen, das du für ihn da bist.
Du hast die wahl zwischen, nochmal sehen oder nicht. Ich glaube es ist viel schwerer, wenn man diesen menschen nicht nochmal gesehen hat und dann abschied nehmen muss.
Geh zu ihr, sag ihr nochmal alles, was du ihr schon immer sagen wolltest. Egal wie schwer es am anfang erscheint, das schaffst du.

@Teysan
danke dir,du hast nicht gelesen,das sie gestern verstorben ist.Aber ich war nochmal bei ihr,am Donnerstag

@engel87

Vielleicht hat dein Besuch auch bewirkt, dass sie in Frieden gehen konnte.

@NoSilence
Meinst du?Sie hatte mir gesagt das sie sterben will,und ich hab dann gesagt,wenn sie möchte kann sie gehen,zu Mann u Tochter.
Ich hoffe sie ist nun wieder glücklich.

@engel87

Ja das denke ich. Hab das Phänomen schon öfters beobachten können.

@NoSilence
Hmm,ich denke sie hatte alles Recht dazu,gehen zu dürfen,sie hat ihr Leben gut gelebt,war zu allen immer sehr nett,außer zu jenen die ein falsches Spiel gespielt haben.Und ich habe ja 13Jahre bei ihr gelebt,vielleicht hat sie ja wirklich gewartet bis ich nochmal bei ihr war,so fällt uns der Abschied evtl. leichter

@engel87
Oh. Das tut mir leid, aber du hast das richtige getan.

@engel87

Es ist auf jeden Fall ein tröstender Gedanke, das sie ein langes Leben hatte. Wenn man so krank und alt ist, kommt irgendwann der Punkt, an dem man verständlicherweise nicht mehr mag und gehen möchte. Auch bei schweren Erkrankungen, die überwiegend von Schmerzen geprägt sind.
Und leichter fällt es loszulassen, wenn man seine Lieben noch ein letztes Mal sehen bzw. spüren kann.

@NoSilence
Ich denke du hast da vollkommen recht.Ich bin sehr froh,das ich euren Rat befolgt habe und nochmal bei ihr war,sonst würde ich mir nun wirklich bittere Vorwürfe machen.
Aber ich muss zugeben,ich habe irgendwo gehofft,sie bleibt noch bisschen hier.Ein ziemlich egoistischer Gedanke irgendwo.Aber auf ewig loszulassen,ist so schwer.
Aber es ist besser so.