tic schrieb am 17.04.2012:Habt ihr schonmal einen Menschen verlohren und wisst wie schmerzhaft so etwas sein kann ?
zb durch Unfälle krankheit Suicide...
Wie sind/wahren eure Gefühle....
Vielleicht denkt der ein oder andere das er hätte helfen können....
Wie sieht das Leben danach aus....
Was kann man gegen seinen unglaublich großen Schmerz machen....
Vielleicht hilft der thread irgendjemanden der am Ende ist....
Bitte kein rumgetrolle das soll ein ernstes Thema sein, danke.
Hallo tic,
ich habe schon den einen oder anderen Menschen verloren.
Da es "mehrere" Menschen waren, fand ich das schon recht utopisch und surreal.
Ich kenne jetzt nicht so viele Menschen, die auch ganz viele Menschen verloren haben.
Die meisten Menschen, die ich kenne, haben so keinen Menschen verloren oder höchstens "einen" und das ist sehr selten.
Jetzt einmal von Alter (Großeltern usw.) abgesehen, da man das ja weiß und sich auch logisch vorbereiten kann. Klar ist es auch dann heftig bzw. "komisch" und "traurig", aber ich meine das eher im Verhältnis zu den Menschen, die urplötzlich aus dem Leben gerissen werden und man dann geschockt und überfordert ist.
Angehörige (Alter, Erkrankungen) habe ich schon verloren, aber das war eher eine Art Erleichterung, da das Leben mit bestimmten Krankheiten eher eine Qual war. Es hat mehr geschmerzt, Angehörige tagtäglich leiden zu sehen. Dann kam die Befreiung.
Ein ehemaliger Schulfreund und Freund ist bei einem Autounfall gestorben.
Wir hatten zwar schon eine gewisse Ahnung, da der Typ leider immer recht schnell unterwegs war, aber bei diesem Unfall war er wohl das Opfer und unschuldig. Schmerzen empfinde ich da jetzt nicht direkt, aber noch heute eine Leere und Surrealität. Man ist mit den Leuten unterwegs, am Grillen, tauscht sich aus, unternimmt etwas, sieht sich mehrmals pro Woche und von jetzt auf dann ist der Mensch einfach so spontan weg. Einfach so; weg. LEben, weg!
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass der Mensch recht instabil und biologisch schwach ist. Einfach so, weg. Leben, weg. Das ist surreal irgendwie. Damit komme ich nicht ganz klar.
Der Schock ist eigentlich das Spontane/Unerwartete.
Man konnte sich nicht darauf vorbereiten und/oder danach die Contenance zu bewahren.
Eine andere "Freundin" hat sich das Leben genommen. Hier hatte man es auch irgendwie geahnt, aber wurde wohl geblendet. Wir hatten alle den Eindruck, dass sie die Kurve bekommt. Ihr ging es wohl auch besser bzw. hat sie wohl so getan und war aufgedreht.
Da gab es auch viel Theater in der Kindheit, mit den Eltern, in der Schule, bei der Ausbildung usw. Dann wurde sie von einem Typen verarscht und das hat ihr wohl den Rest gegeben.
Gruselig ist, dass ich bei manchen Situationen "danach" vor Ort war bzw. es entdeckt habe.
Beim oben angesprochenen Unfall waren wir quasi vor Ort Ersthelfer. Wir hatten nicht einmal das Fahrzeug erkannt, da es in zig Teile zerlegt war. Als wir dann ein paar Dinge erkannt hatten, wurde uns schlecht. Es schoss in den Kopf und unsere Knie wurden weich.
Eine andere Person hat auch Suizid begangen.
Zum Glück habe ich jetzt keine Partnerin usw. verloren, sodass ich diesen Schmerz nicht nachempfinden kann. BEi den oben aufgeführten Fällen hat es mich nicht direkt betroffen, aber ich bin heute noch teilweise geschockt. Bei Suizid denke ich, dass es wohl seine Gründe hatte und es wohl besser war, als lebenlang ein beschissenes Leben zu haben.
Und im Alter war es auch gut, als es vorbei war. Alles andere waren nur Qualen.
Das mit dem Unfall war allerdings heftig. Einfach so, zack, spontan, unerwartet.
Puhh, da muss man erst einmal damit klarkommen. Auch bei dieser BEwältigung gibt es diverse Stufen, die man durchmacht.
Die Frage, ob man hätte "helfen" können, habe ich mir auch schon oft gestellt.
Nur ist die Frage auch, ob die passende Hilfe "rechtskonform" gewesen wäre oder allgemein Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden hätte?
Ich denke ja weiter und sehe den MEnschen individuell. Nur, was machen Gesellschaft und Gesetz mit Menschen, die suizidale Absichten haben? Bevormundung usw.?!
Aktive/Passive Sterbehilfe? Man kann helfen, verbaut sich dann aber seine Zukunft.
Auch bezüglich Alter habe ich jahrelang geklagt. Anstatt "Menschen" endlich in Ruhe sterben zu lassen, wurde krankes Leben erhalten und musste Qualen erleiden. Das ist pervers!
Ich möchte nie in so eine Situation gelangen. Wenn ich eine Partnerin oder ein Kind verlieren würde, wäre das extrem schlimm.
Mir fallen da nur Schlagworte ein: Machtlosigkeit, Verzweiflung