Ausbildung und Umorentierung

Hallo Leute,

Ich habe vor nicht alt zu langer Zeit (fast 2 Monate) eine Ausbildung als Krankenpfleger begonnen.

Als ich jetzt die Praxis erlebt habe, muss ich sagen das es schöne einfühlsame Momente gab, wo die Menschen Dankbarkeit zeigten, das man ihnen half, für sie da war.
Doch irgendwie spüre ich jetzt im Laufe der Zeit, das dieser Beruf nichts für mich ist.
Der Grund dafür ist, das ich einfach keine Lust habe mein ganzes Leben kranken Menschen zu helfen, vor allem Leuten die sich selber nicht mehr helfen können, wie kaum im Bett drehen, man muss ihn bei der Körperpflege helfen und noch vieles mehr.

Ich bin ein sozialer Mensch und hilfsbereit, aber mein Inneres sagt zu mir das ich das mein ganzes Leben nicht machen möchte.

Etwas positives ist mir durch die Ausbildung gelungen, ich konnte von zuhause wegziehen, auch wenn ich es da gut hatte, doch trotzdem ist es gut jetzt auf eigenen Beinen zu stehen.

Ich habe von vielen leuten gehört die manchmal ihre Ausbildung 2 Jahre oder sogar vor der letzten Prüfung gemacht haben und dann abgebrochen haben, was eigentlich total verschwendete Zeit ist und man schon früher merken sollte ob ein das gefällt oder nicht.

Nur eins möchte ich auf keinen Fall, ich möchte nicht in die Arbeitslosigkeit rutschen.
Man wäre dann vom Staat abhängig und das ist widerlich.

Ich habe mir gedacht, das ich höchstwahrscheinlich in 1 bis 2 Monaten abbreche und mir etwas suche, einen Nebenjob und nebenbei neu bewerbe oder das ich Abi nachmache.

Was mir Spaß macht ist das Schreiben, deswegen würde ich gerne irgendwann vll Journalismus studieren und nebenbei schreibe ich auch Geschichten, also irgendwann möchte ich am liebsten ein Buch rausbringen.

Was würdet ihr tun?

Würdet ihr die Ausbildung trotzdem durchziehen? Auch wenn es euch doch nicht so gefällt und ihr wisst, das ihr sowas nicht ewig machen wollt, eigentlich gar nicht mehr.

Oder würdet ihr auch versuchen neue Kraft zu sammeln, einen Nebenjob suchen, wo man geregelt einer normalen Arbeit nachgeht, Sich Geld für Abi sparen und dann 3 Jahre durcharbeiten, durchpauken und dann einen Beruf studieren der zu euch passt.

Infos über mich: Ich bin 20 Jahre alt und was ich schon immer gern mag ist Geschichten zu schreiben, habe ich zwar nicht jetzt regelmäßig gemacht, aber ich mag einfach die Fantasie, genau wie die Fantasie von Mangaka, Schriftsteller, Dichter usw.

Meine Hobbys sind, Animes/Mangas anschauen, Freunde treffen, ab und zu Sport treiben, schreiben, ab und zu zocken, manchmal auch lesen, aber selten.

Ich glaube das Berufe zu mir passen, wo man Künstler in seinen eigenen fantasyvollen Bereich ist, in meinen Fall ein Schreiberling. :D

Im Leben muss man viele Entscheidungen treffen, ich möchte nur gerne Meinungen von anderen hören.
Im Endeffekt muss ich sie selber treffen, trotzdem wäre es vll hilfreich.

Habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht, wo ihr dann schnell realisiert habt, das passt nicht zu mir, ich sollte für etwas kämpfen was wirklich zu mir passt?

Einige denken sicherlich, warum hat er das nicht schon früher in Angriff genommen?
Ja das kann ich sagen, es ist nicht immer leicht den richtigen Weg für sich selbst zu finden, ich wollte damals schon Abi nachmachen, aber aus finanziellen Stand ist das nicht gegangen.
Wegen Fahrkosten und Schulkosten usw.

Damals hatte ich aber noch nicht den Gedanken wie Journalismus studieren gefasst, ich weiß auch noch nicht in welche Richtung ich gehen würde, aber ich denke das dieser Job zu mir passen würde, hauptsache irgendwas mit schreiben, wo man sich gut entfalten kann.

Ich freue mich auf gut gemeinte Ratschläge und danke schon mal im vorraus und bin gespannt andere Erfahrungen zu hören.^^

Ich würde die Ausbildung auf jeden Fall erstmal fertig machen. Damit du wenigstens eine Grundlage und eine abgeschlossene Erstausbildung hast. Eine weitere, zweite Ausbildung kannst du ja, falls du dich dann immer noch umorientieren willst, anschließend dranhängen.

Ich würde keine Ausbildung abbrechen, wenn ich nichts anderes fest in Händen habe.
Folglich würde ich an deiner Stelle erstmal sicherstellen, wie es weitergeht.

Dann zum Nebenjob: Du manövrierst dich damit selbst aufs Abstellgleis.
Wenn du da erstmal angekommen bist, ist es schwer, wieder was anderes zu finden.
"Nebenbei" mal Abi machen, find ich nen interessanten Ansatz. Ich hab den Staatlich geprüften Techniker nach meiner Bundeswehrzeit gemacht, da ist alles drin was du in einem Abi auch machen musst.
Für "mal eben" ist das recht starker Tobak.
Du wirst nicht die Zeit haben, gleichzeitig zu lernen und zu arbeiten. (So zu arbeiten, dass du davon leben kannst)

Überlege auch, wie sich eine abgebrochene Lehre ohne Anschlussausbildung etc. auf dem Lebenslauf liest.
Als Arbeitgeber kann man sich die Leute heutzutage aussuchen und ich würde ganz ehrlich gesagt niemanden mit so einer Lücke im Lebenslauf nehmen.

Ich hab nach meiner Ausbildung auch ziemlich rumgeeiert, von Bauelektrik über Windkraftanlagen und letztendlich zum LKW Fahrer bis ich schließlich wieder zum Bund zurück bin.
Wenn ich nen Lebenslauf schreiben muss, dann kommen nach der Ausbildung erstmal 5 sechsmonatige Abschnitte, das sieht kacke aus...

Überleg dir erstmal, was du genau machen willst, bevor du einfach mal eben so kündigst...

@Kurosagi

Kurosagi schrieb:Nur eins möchte ich auf keinen Fall, ich möchte nicht in die Arbeitslosigkeit rutschen.
Man wäre dann vom Staat abhängig und das ist widerlich.

Also wenn du schon so denkst dann machst du es dir schwer es ist dein verdammtes Recht arbeitslos zu sein !

@Kurosagi

Ich würde die Ausbildung ebenfalls beenden.
Du hast anschließend einen abgeschlossenen Beruf im medizinischen Bereich,
woraufhin du dich immer weiterbilden kannst. Dort sind die Möglichkeiten
immens. Und ein zweites Standbein ist immer von Vorteil.

Überleg' dir das bitte gut.

@SoundTrack

Was solln das heißen? Dass es erstrebenswert ist arbeitslos zu sein? So hört sich dein Post nämlich gerade an.

@Kurosagi
Abi kannst du abends nachmachen, von wo startest du?
Mittlere Reife?
Bei mir war es damals so, dass man den 2. Bildungsweg erst in Anspruch nehmen konnte, wenn man drei Jahr gearbeitet hatte.
Der Direktor des Abendgymnasiums gab sich damals aber mit einer Lehrstelle zufrieden, so dass ich im Laufe der Zeit am Abendgymnasium die drei Jahre voll bekommen konnte.
Bei mir waren es 2 1/2 Jahre Abendgymnasium und parallel 2 Jahre Lehre (ich hab verkürzt).
Das hiess bis 17:00 Uhr Lehre, ab 18:00 Uhr bis ca. 22:00 Uhr Abendgymnasium.
Das ist zu schaffen erfordert aber ein wenig Durchhaltevermögen.
Mach deine Lehre zuende, geh nebenbei aufs Abendgymnasium und schliesse das gewünschte Studium an. So verschendest du keine Zeit und die Ausbildung eröffnet dir auch die Möglichkeit neben dem Studium etwas Geld durch Nachtwachen o. ä. zu verdienen.
Und wer weiss, vielleicht ist ja Medizinjournalismus etwas für dich, da hättest du durch die Ausbildung auch schon Grundkenntnisse.

Ich würde neben meiner Ausbildung versuchen eine neue Anstellung zu finden und erst dann kündigen- sofern ich mir wirklich sicher in meinem Entschluss bin.
Niemand zwingt dich auf Dauer eine Tätigkeit auszuüben, welche dir nicht behagt aber überstürze nichts.
Du hast es ja bereits richtig erkannt: letztendlich bleibt die Entscheidung dir überlassen denn du musst mit den darauf folgenden Konsequenzen umzugehen wissen.

@Othis

Ne Arbeitslos und ins arbeitslosigkeit rutschen sollte man unterscheiden können wenn er schon solche interessen zeigt wieso soll er angst haben in die arbeistlosigkeit zu rutschen ?

@SoundTrack

Weil jeder, auch wenn er einen festen Beruf hat, Angst davor hat in die Arbeitslosigkeit zu rutschen, die wirtschaftliche Lage ist ja momentan auch nicht die beste.
Ich meine nur, er soll froh sein dass er eine Ausbildungsstelle hat, und die auch nicht so leichtfertig aufgeben.

Hallo,
ich vermute , Du bist gerade als erstes auf einer Inneren gelandet.
Da ist das oft so. Auf anderen Stationen, zb Entbindungsstation , Kinder, Psychiatrie... usw.
ist es völlig anders.
Du könntest auch Weiterbildung zum Kunsttherapeuten oder zb Op-Pfleger machen.

Daß Du Dich als Journalist frei entfalten kannst, halte ich für ...zweifelhaft.
Und freier Schriftsteller, das sollte man erstmal als Hobby ausbauen,
was Du ja jetzt schonmal tun kannst.
viel Erfolg, und Durchhaltevermögen,
sandra

@emanon

Das ist echt schwer mit der Entscheidung.
Ich habe für mich selbst halt gemerkt, dass ein medizinischer sozialer Bereich mir doch nicht so gefällt, egal wie viele Möglichkeiten einen da offen stehen.

Es wäre schon gut wenn man eine Ausbildung durchzieht, damit man erst mal was festes hat, aber dennoch ist es nicht verschwendete Zeit?
Man sammelt Kenntnisse ok, man hat was festes in seinen Lebenslauf, dennoch ist es nichts festes für einen selbst.
Ich habe mir das so gedacht, das man einen guten Nebenjob bis zu 400 € Basis und mehr kriegt und das man dann noch Wohngeld kriegt.

So würde ich vll nur auf 700 bis 800 € kommen, aber zur Not könnte man auch 2 Nebenjobs vll kriegen.

Ich könnte dieses Jahr eh kein Abi mehr machen, dafür muss man erst mal sparen und dann ist es bereits zu spät dieses Jahr zu beginnen.

Es ist möglich das man gleichzeitig sagen wir 4 bis 6 Stunden halbtags arbeitet und dann noch Abendschule macht, auch wenn es nicht einfach klingt.

Aber ich glaube wie @emanon schon erwähnt hat, man muss 3 Jahre Arbeit oder eine Berufsausbildung vorweisen können nicht wahr?

Und ja ich habe mittlere Reife, sonst würde ich nicht Abi anstreben.^^

Ich danke schon mal für alle Meinungen bis jetzt.

Kurosagi schrieb:Es ist möglich das man gleichzeitig sagen wir 4 bis 6 Stunden halbtags arbeitet und dann noch Abendschule macht, auch wenn es nicht einfach klingt.

Vergiss es.
Und mit 4-6 Stunden kommt man nicht wirklich über die Runden.

@StUffz

Wenn man 400 bis 500 € verdient und dann noch Wohngeld kriegt, dann schon. ;)

@SoundTrack

Arbeitslos zu sein ist aber nicht schön, man ist abhängig vom Staat und das will ich nicht.


Als Arbeitsloser könnte man auch nicht gleichzeitig Abi machen, das wäre ja zu schön um wahr zu sein, aber sowas fördern sie nicht, das Junge Leute sich nochmal weiterbilden können und sie ein dabei finaziell unterstützen. :D

@Kurosagi
Wie gesagt, nebenher noch zu lernen, halte ich für recht schwer.
Ich habe meine Weiterbildung in Vollzeit gemacht, das heißt, ich hab in der gleichen Zeit noch Übergangsgebührnisse von der Bundeswehr bekommen und musste mich finanziell um nichts sorgen. Trotzdem war das nicht "Mal eben so"
Und bei 400-500 Euro nebenher und Wohngeld bleibt nicht viel zum Sparen.
Würd ich mal behaupten.

@StUffz

Wenn man bis zu 800 € mit Wohngeld kriegt, geht es schon mit sparen.

Einen Mindestwert zum Leben brauch man ja.

Aber du hast recht, es ist alles andere als leicht.

@Kurosagi
Mach die Ausbildung zuende, es ist, unter anderem, eine sichere Stelle.
Ob du deinen Nebenjob über die ganze Zeit behältst ist fraglich. Wenn er dir mittendrin flöten geht, dann stehst du auf dem Schlauch.
Erkundige, dich, ob es förderungsfähig ist.
Alternativ kannst du ja auch wie Stuffz zur Trachtengruppe gehen und das Abi nebenher nachholen. Vom Sold als Zeitsoldat kann man sehr gut leben.
Man kann auch über die BW studieren, allerdings weiss ich nicht, ob alle Studiengänge möglich sind.

@sandra.31

Ja richtig, auf der Inneren..

Aber ich merke allgemein das es nicht meine Welt ist.

Und wieso kann man sich als Journalist nicht entfalten?



Ich muss auch gleich los zu Arbeit, ich danke nochmals allen und freue mich heute Abend noch weitere Meinungen und Erfahrungen zu lesen.

Alternativ kannst du ja auch wie Stuffz zur Trachtengruppe gehen und das Abi nebenher nachholen. Vom Sold als Zeitsoldat kann man leben.

Gerade so eben :D