Moralische Frage: Suizid verhindern, Ja oder nein?

Als Mitwissender, muss ich alle Maßnahmen in Betrachtung geltend machen.

Andersrum wären Situation dieser, gleich zu setzen: Verschwiegenheit gleich Täterschaft. Oder obliegt dies als Schweigepflicht bei?

nairobi schrieb:Physiotherapeutin?

Der Kontext ließ jetzt eher auf Psycho schließen.

Dr.kippenSmoke schrieb:Als Mitwissender, muss ich alle Maßnahmen in Betrachtung geltend machen.

Andersrum wären Situation dieser, gleich zu setzen: Verschwiegenheit gleich Täterschaft. Oder obliegt dies als Schweigepflicht bei?

Magst du deine Frage bitte wiederholen?

Und bezüglich der Frage ob ja oder nein : Eindeutig ja . In einer Situation in welcher ich potenziell einen Suizid verhindern kann , fehlt mir in erster Linie die Zeit welche es bräuchte um zu Hinterfragen ob das jetzt von meinem Persönlichen Standpunkt aus in Ordnung ist oder nicht. Somit LEBEN !

@Justreading

Exakte Definition zum Leben - weiterzuleben.
Daher als Mitwissender, sind wir von inneren heraus, instinktiv, alle Maßnahmen in Bewegung zu gestalten. Um sofortige Hilfe, sorgendliche Unterstützung zu aktivieren.

Dr.kippenSmoke schrieb:Verschwiegenheit gleich Täterschaft. Oder obliegt dies als Schweigepflicht bei?

Suizid ist kein Verbrechen. Jeder darf sich suizidieren von daher hast du als Mitwisser nichts zu befürchten.
Aber hier ging es ja auch eher um den moralischen Aspekt.

Justreading schrieb:fehlt mir in erster Linie die Zeit welche es bräuchte um zu Hinterfragen ob das jetzt von meinem Persönlichen Standpunkt aus in Ordnung ist oder nicht. Somit LEBEN !

Die Frage sollte imo sein: ist vom Standpunkt des Suizidalen aus in Ordnung. Was ist für ihn das Beste..

@behind_eyes

Als mitwissender löst es in mir moralischen Konflikte. Unausweichlich!

behind_eyes schrieb:Suizid ist kein Verbrechen. Jeder darf sich suizidieren von daher hast du als Mitwisser nichts zu befürchten.

Nein, das stimmt so nicht
https://www.strafrecht-bundesweit.de/strafrecht-blog/verurteilung-wegen-nichtverhinderung-des-todes-einer-studentin-rechtskraeftig/

Es besteht Meldepflicht in allen Mechanismen.

MissMary schrieb:die so selbstlos helfen.

Nö. Tut mir gut. Und was ich da meinte war eher wirklich nur auf den Moment bezogen: wirklich nicht mit Erwartungen deine Situation noch mehr belasten und die Chance, ein Indiz für deinen Zustand zu erhaschen, noch mehr zu verkacken. Und auf die Art hab ich auch schon sehr, sehr schöne Situationen erlebt. (Eher an Bushaltestellen, aber egal.)
Ich hätte mich auch wegschicken lassen, ging ja nur darum, dass du es dir nicht antust.
(Ich hätte mir vielleicht versprechen lassen, das du auf dich aufpasst. Und das Kunststück geschafft, auf deine Verwunderung klar zu kommen.)

nairobi schrieb:"gesuhlt"

Nein, geht in Eiern nicht.

nairobi schrieb:Physiotherapeutin?

Ergo. Gibt´s auch für Psychiatrie.

nairobi schrieb:Vielleicht besser.

Ja. Aber nicht mit "gut gemeint".

MissMary schrieb:dass ich für das gestalterische Moment selbst verantwortlich war.

Sondern nur so. Ein wundervoller Satz, danke dir.

Justreading schrieb:Somit LEBEN !

Ne Handlungsanweisung hat ja immer was feines. (Ganz ohne Ironie. Das Zeitargument schlägt.) Aber ich Spielverderberin stell jetzt wieder die moralische Frage - wieviel Verantwortung übernimmst du/man für die Kenntnis von Suizidabsichten?
(Ich hatte mal nen Patienten, dem ich angedroht habe, keine Blumen auf sein Grab zu pflanzen, wenn er sich umbringt. An anderen Tagen konnten wir dann wieder darüber reden, welche Blumen er überhaupt haben wolle. Auf seinem Grab natürlich.)

Ich bin auch immer noch dafür "von Fall zu Fall" zu entscheiden.

Möchte aber darauf hinweisen, dass @Justreading wirklich ganz grundsätzlich Recht hat.
Nur löst das keine einzige moralische Frage.
"So übergriffig wie nötig und so ehrlich wie möglich", wäre mein "Notfall-Rezept".

Dr.kippenSmoke schrieb:Als mitwissender löst es in mir moralischen Konflikte. Unausweichlich!

Welchen genau?
Hilfe kann man immer anbieten, auch Hilfe vermitteln.
Es gibt keinen Grund über Suizid zu schweigen.

behind_eyes schrieb:Es gibt keinen Grund über Suizid zu schweigen.

Und schon gar nicht, ihn zu vereiteln. Du könntest auch gern auf meinen vorherigen Post eingehen, auch wenn er dir nicht passt

Pura schrieb:Nein, das stimmt so nicht
https://www.strafrecht-bundesweit.de/strafrecht-blog/verurteilung-wegen-nichtverhinderung-des-todes-einer-studentin-rechtskraeftig

Interessantes Urteil! Danke dir.

Hier hat das Gericht aber eben festgestellt, daß es nicht um Suizid ging und auch der Angeklagte nicht davon ausgehen konnte:

Der 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat die Revision des Angeklagten als unbegründet verworfen. Für eine Anwendung der Grundsätze zur Hilfspflicht von Garanten bei freiverantwortlichem Suizid bestand nach Ansicht des Senats kein Anlass. Denn nach den rechtsfehlerfreien Feststellungen des Landgerichts lag hier schon die Annahme eher fern, die Geschädigte habe sich (ernstlich) töten wollen. Hiergegen sprachen unter anderem die absolut geringe Menge des konsumierten GBL, die Handlungssituation in unmittelbarer Nähe des Angeklagten sowie der Umstand, dass die Geschädigte sich alsbald willentlich erbrach. Das Landgericht hat überdies nicht festgestellt, dass der Angeklagte selbst von einer ernsthaften Suizidabsicht der Geschädigten ausging. Er war daher, da er die Gefahrenquelle geschaffen hatte und über überlegenes Wissen verfügte, zur Rettung der Geschädigten verpflichtet.

Quelle: dein Link.

Aber dennoch interessantes Urteil.

@behind_eyes

Auch macht sich strafbar, wer eine Interner Link: Garantenpflicht hatte und nicht alles getan hat, um den Todeseintritt zu verhindern

Quelle: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/recht-a-z/324028/selbstmordversuch/

@Pura
Richtig, das ist wieder was anderes, hatten wir vor paar Seiten schon, die Garantenpflicht. Betrifft dich das?

In meinem Post ging ich natürlich davon aus, daß nicht innerhalb der Garantenpflicht erörtert wird weil diese ja einen besonderen Fall darstellt.

@behind_eyes

behind_eyes schrieb:Benutzeforum schrieb:
Als mitwissender löst es in mir moralischen Konflikte. Unausweichlich!
Welchen genau?
Hilfe kann man immer anbieten, auch Hilfe vermitteln.
Es gibt keinen Grund über Suizid zu schweigen

Mitfühlend wie ein Systemkonflikt in seiner Architektur. Instabilität in Verhaltensweise und
Konflikt in konventionellen Haltlosigkeit.

behind_eyes schrieb:Betrifft dich das?

Bitte?? Wieso stellst du diese Frage? Muss hier jeder persönlich betroffen sein, um hier mitdiskutieren zu wollen? Kopfschüttel

Pura schrieb:Wieso stellst du diese Frage?

Nur so, weil das nach dem nicht ganz passenden Urteil dein zweites Argument war. Hätte ja sein können.
Weil wenn, könnte das nochmal andere Ansichten in die Diskussion bringen.

Pura schrieb:Muss hier jeder persönlich betroffen sein, um hier mitdiskutieren zu wollen?

Nein, siehe oben, aber wenn du gerne mitdiskutieren möchtest, kannst du das gerne tun.