Moralische Frage: Suizid verhindern, Ja oder nein?

Ja, auf jeden Fall verhindern. Wenn`s sein muss sogar mit der Zwangsjacke und einem
Kurzurlaub in der Psychatrie...Depressionen sind oft leicht mit paar Pillen zu heilen.

@Drakon
aber behandelt man damit nicht nur die symptome?

@Drakon
Na wunderbar Klappsmühle, Tabletten und Zwangsjacke, leicht zu heilen. :|

@kayleigh
da geb ich dir recht, bevor ich da rein müsste auf dauer, dann doch lieber exitus

martialis schrieb:Jeder Mensch ist nach heutigem Stand der Erkenntnis ungefragt in die Welt gesetzt worden, also muss man ihm auch das Recht einräumen, diese Welt wieder ungefragt verlassen zu können.

Stelle ich mir auch schwierig vor jemanden vor dem Leben zu fragen ob er denn Leben möchte. Das passiert einfach.
Es sei denn man glaubt an einem Leben vor und nach dem Tod, und dann hätte man sich ja für das Leben entschieden.
Abtreten werden und müssen wir alle irgendwann mal. Und dem Suizidenten steht es natürlich frei, welche Methode er wählt.

@Drakon
So einfach kommt man nicht in die Psychiatrie, gegen den Willen schon mal gar nicht, da muss erst ein Amtsarzt her und einen für unzurechnungsfähig erklären und da haben wir es schon wieder, wer hat das Recht dazu?

Da wird in das Leben von jemanden eingegriffen der es satt hat...

@slobber

slobber schrieb:Jemand der diesen Schritt tun will, dem die Familie und sonstiges egal ist, der wird es so oder so tun und wird nicht groß rumtönen vorher.
Sojemand wird maximal einen Abschiedsbrief hinterlegen, so das dieser Brief wirklich erst hinterher gefunden wird.

Ja...wie ich selber schon öfter geschrieben habe...

Die Einstellung "es geht immer irgendwie weiter" hat nix mit Einhörnern, rosa Kuschelwolken und Regenbögentralala zu tun sondern mit einer positiven lebensbejahenden Einstellung.
Zumindest denke ich so.

Ja schon klar...
Ich hab es so nett "aufgehübscht" um eben die Prediger anzusprechen die immer schön rumhüpfen und Selbstmord-Gefährtete als Feiglinge hinstellen oder sonst wie beleidigen und daher trällern dass das Leben perfekt und keine Ahnung was ist.
Die genau die rosarote Brille aufhaben und keine Antwort geben können warum und weshalb sie eigentlich das Leben so toll finden....

slobber schrieb:Ich war damals so weit alles wegzuschmeißen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Im letzten Moment tat ich es nicht, nicht weil ich zu feige war sondern weil mir klar wurde das kein Schwein der Welt es wert ist für denjenigen das eigene Leben zu beenden.
Ich tat es nicht weil mir damals der Gedanke kam "Hey, könnte denn in 2 Jahren sein? Vielleicht hab ich dann jemanden der mich so liebt wie ich bin und mit dem ich glücklich sein kann. Vielleicht hab ich es dann endlich auch mal geschafft da und da hin zu reisen?...". Mir sind noch weitere Gedanken gekommen die mich daran glauben ließen das es doch wieder bergauf geht irgendwann - solange ich nur etwas dafür tu

Wie bereits gesagt sind emotionaler Stress und die damit verbunden "nichts hat mehr einen Sinn" Gedanken andere Auswirkungen wie jemand der dem allem überdrüssig ist.
Ich hatte ebenfalls solche Gedanken.
Nachdem mein erster Freund wegen einen sinnlosen Stuss Schluss gemacht hat war ich emotional komplett am Ende.
Als ich einen Zug einfahren sah, rannte ich los. Ich rannte so schnell ich konnte in der Hoffnung vor dem Zug auf den Gleisen der Haltestelle zu sein...
1m davor blieb ich stehen, völlig ausser Atem, drehte mich um und sagte mir nur...."Eigentlich bin ich viel zu neugierig wie mein Leben in 20 Jahren aussehen wird..."
Seitdem kann mich niemand mehr so innerlich zerstören...kein Mensch...ausser das Leben selbt.

@NoSilence
klar iss das schwierig vorzustellen, aber aufgrund einiger, die glauebn das wäre ein kreislauf der wiedergeburt(mathematisch unmöglich) sollte man niemandem den freitod verwehren

liaewen schrieb:Nicht jeder hat nur ein erfülltes Leben mit Beziehung und/oder Familie. Die Welt ist groß genug für viele Pläne, Wünsche, Erfüllungen.. Da sollte man sich vorher vl. mal die Mühe machen und etwas suchen, was einem Spaß macht im Leben. Wenn es wirklich rein gar nichts gibt (was ich mir nicht vorstellen kann) dann sollten die Gedanken erst so weit sinken sich selbst das Leben zu nehmen. Nicht einmal dann finde ich es gerechtfertigt. Aber jemand der nicht mehr leben möchte, denkt wohl nicht so weit.
Und es gibt meist viele versch. Gründe für einen Suizidgedanken, dass man da nichts pauschal sagen kann :/

...blind vor Liebe.
Blind aus Frust.
Blind aus Wut.
Blind aus lauter Trotz.
Selbstmord um einfach ein Zeichen zu setzen.
Aus Schwäche.
Soll Leute geben die sich umbringen um zu sehen ob es etwas danach gibt...
Selbstmord für sein Land.

Wie gesagt.
Es gibt Menschen die aus Nichtigkeiten einen Skandal machen und so einen Grund haben.
In die eine sowie andere Richtung.
Für die Einen nicht nachvollziehbar für die einen schon.
NUR ständig rumlaufen und predigen...am Ende keine vernünftige Antwort zu haben...solche Leute nerven halt schon :/

Leute, Eine psychatrische Ambulanz ist doch nicht das was man
im letzten Hollywood Streifen gesehen hat...wo die Wahnsinnigen
rumlaufen und mit dem Kopf gegen die Mauer rennen.

@kayleigh
Oh doch, das geht ganz fix. Man braucht nur die Bullen rufen,
die rufen den Arzt, der lässt dich in die Ambulanz fahren.
Hört sich schlimmer an, als es ist.

@blutfeder
Erstmal die Symtome bekämpfen, als erstversorgung.
Auf keinen Fall sollte man soetwas zulassen.

Die Sache scheint mir ganz einfach.

Entweder man übernimmt Verantwortung für sich UND seine direkte Umwelt, oder aber man übernimmt diese nicht.

Da hilft alle Romantik und Verklärung nicht, diese Verantwortung negieren zu wollen.

kayleigh schrieb:So einfach kommt man nicht in die Psychiatrie, gegen den Willen schon mal gar nicht, da muss erst ein Amtsarzt her und einen für unzurechnungsfähig erklären und da haben wir es schon wieder, wer hat das Recht dazu?

Wenn jemand suizidgefährdet ist oder es gar versucht hat kommt er auf jeden Fall in die Psychiatrie. Was hätte es denn für einen Sinn, jemand in letzter Sekunde vor dem Sprung aus dem Fenster zu retten und ihn dann sich selber zu überlassen?

Die richterliche Verfügung zur Zwangseinweisung ist da nur eine Formsache.

@blutfeder

Das tue ich auch nicht. Das kann ja jeder so halten wie er möchte. Nur ist es unmöglich, jemanden vor dem Leben zu fragen, ob er Leben möchte. Da hat man nunmal keinen Einfluss darauf. Was man letztenendes au seinem Leben macht, bleibt jedem selbst überlassen, soll auch so sein.

NoSilence schrieb:, jemanden vor dem Leben zu fragen, ob er Leben möchte.

Jaja, erst den ersten Platz im Schwimmen machen, dann aber den Preis nicht haben wollen...

@Jinana
Das ist auch verständlich. Vor allem dann, wenn man wirklich einen Menschen überzeugen will. Das es gar nicht so schlimm ist, weswegen er sich da umbringen will... und wenn man DANN keine Argumente hat.. das finde ich schlimm.
Aber wenn ich das selber nicht kann, dann kann man es mal mit professioneller Hilfe versuchen.
Aber einfach so einem Menschen, der zB aus der Wut/Frust heraus sich jetzt das Leben nehmen will, bei sowas kann man nicht wegsehen, schon gar nicht wenn es eine nahestehende Person ist.
Wenn man als Toter den Selbstmord bereuen könnte, würden es bestimmt viele. Ich glaube fest daran so blöd es auch klingt^^

Drakon schrieb:Jaja, erst den ersten Platz im Schwimmen machen, dann aber den Preis nicht haben wollen...

Gutes Argument. Schade dass man sich nicht mehr erinnern kann, warum man unbedingt der Erste sein wollte.

liaewen schrieb:Wenn man als Toter den Selbstmord bereuen könnte, würden es bestimmt viele.

gen-au

Das Leben will Leben, IMMER. Und so hält niemand willentlich sein Herz an weil er ja tot sein will, oder hört auf zu atmen und stirbt daran.
Was Menschen nicht aushalten ist die Situation in der sie stecken (egal ob äußerlich oder innerlich), diese möchten sie ändern oder loswerden, sie sind davon gefangen, Ohnmächtig.
Sie möchten aber nicht wirklich Tod sein, dieses stellt lediglich in der befangenen Sicht des Betroffenen das kleinere Übel da.

Solch eine Todessehnsucht, "Depression" IST Krankheit.

@liaewen

liaewen schrieb:Wenn man als Toter den Selbstmord bereuen könnte, würden es bestimmt viele. Ich glaube fest daran so blöd es auch klingt^^

;) Wahrscheinlich. Aber seien wir mal froh sonst würde der Mystery-Bereich noch umfangreicher mit Geistergeschichten sein.
"Habe Geist im Wohnzimmer. Der heult mich immer voll weil er sich erhängt hat als ihm das Geld ausging. Halte das nicht aus. Was kann ich tun?" :D

Mein bester Freund aus Kinder- bzw Jugendtagen - eher eine Art Bruder für mich und für meine Eltern ein wenig "Ersatzsohn" für ihre verstorbenen Kinder - hat sich mit 18 Jahren umgebracht, weil er das Leben einfach nicht mehr ertragen hat, nachdem er Jahre wegen "Störung des politischen Zusammenlebens" im Jugendwerkhof war.
Wir durften in dieser Zeit keinen Kontakt haben und ich habe es erst Wochen später um sieben Ecken erfahren, aber ich weiß nicht, ob ICH als Freundin das hätte wieder gutmachen können, was in ihm zerstört wurde - ich bezweifle es ...