Phantom_773 schrieb:Was braucht ihr denn, im Monat an Geld, zum Leben?
Das kommt drauf an was ansteht. Aber ich sagte ja bereits, ich habe monatlich etwa 200 Euro für Essen. Ich gehe arbeiten, mein Gehalt braucht sich eigentlich schon nur noch für die monatlichen Rechnungen selbst auf.
600 Euro Miete
100 Euro Strom
normalerweise 100 Euro Tankgeld (momentan bin ich bei 300 Euro im Monat durch lange Fahrten zum Besuch)
2x 37 Euro für das Schulessen meiner Kinder
ca. 80-100 Euro Medikamente Katze
Internet und Telefon 39,90 Euro
Netflix 13 Euro
Bleiben je nach Zuverdienst durch Prämie 200 Euro.. manchmal auch 300-400 (fast nie) Euro zum Leben für 4 Personen. 2 Kinder, 2 Erwachsene.
Wir haben den Luxus einen Garten zu besitzen den wir bewirtschaften mit Obst und Gemüse. Momentan kann dieses Jahr nichts gepflanzt werden weil wir es kaum in den Garten schaffen aus persönlichen Gründen. Also kann man dieses Jahr dort auch nichts sparen weil wir viel kaufen werden müssen. So ein Garten brauch VIEL pflege wenn man daraus einen Nutzen ziehen will.
Von diesen übrig bleibenden 200 Euro lege ich monatlich noch einen kleinen Betrag beiseite weil js immer irgendwann irgendwas passieren kann. Defekte Geräte, Autoreperatur.. was weiss ich.
Ich habe nicht das Gefühl arm zu sein, erstrecht bin ich nicht mangelernährt... ich pflege mich und nehme aktiv am sozialen Leben teil. Wenn ich Bock drauf habe gehe ich auch mal einen Kaffee trinken außer Haus. Mit meinen Kindern gehe ich nicht ins Museum... dafür aber sofort wenn ich kann auf den Sportplatz zum Basketball spielen, Fußball, Football, Tischtennis. Im Sommer fahren wir an den See... und in den Urlaub.
Meine Katze muss alle 4 Monate ca. operiert werden... das kostet mich jedesmal 200 Euro zusätzlich. Dafür habe ich soagr ein eigenes Sparkonto. Meine Kinder bekommen Taschengeld - wenn sie etwas Extra wollen müssen sie lernen sich das selbst an zu sparen. Natürlich bekommen sie hier und da dennoch etwas... aber sie fragen NIE danach weil sie sehen wie ich mir den Buckel bekloppt schuffte für das wenige Geld.
In der Schule gibt es versteckte Zusatzkosten wie "wir wollen morgen in den Zoo.. bitte schicken sie bis vorgestern ihre Seele und 15 Euro für Eintritt und Eis" Hinzu kommt die Klassenkasse... 2x 2,50 Euro im Monat. Dann irgendwelche Badtelmaterialien zwischendurch... mal eben einen Zirkel für 20 Euro weils EIN bestimmter sein muss. Das alles einfach ungeplant immer so.
So und ich jammere nicht das wir nicht zurecht kommen. Denn obwohl es hart ist und ich hoffe das mein Mann bald arbeiten gehen kann, wir leben nicht schlecht. Wir leben nur nach Plan. Klar gehen einfache spontane Aktivitäten nicht, aber das ist ok. Hsb ich eh keine Zeit für denn selbst morgen muss ich bis 19 Uhr arbeiten, gehe vorher noch Tischtennis spielen und Abends nach der Arbeit koche ich was schönes für uns damit wir gemeinsam als Familie zusammen sitzen können und schlemmen. Morgen wird es eine Kartoffelsuppe geben mit Kassler, dazu einen leichten Salat mit Kräuteressig Dressing. Das ganze wird für 4 Personen 5 Euro kosten. Das übrige Kassler werde ich einfrieren für eine nächste Mahlzeit.
Und wenn du jetzt mal auf die Uhrzeit schaust.. und gut rechnen kannst, dann wirst du wissen wie wenig ich schlafen darf bis in wenigen Stunden mein Wecker klingelt. Diese wenige Freizeit hatte ich schon als ich noch krankheitsbedingt nicht arbeiten gehen konnte. Ich arbeite in einer harten Branche, werde jeden Tag von Menschen beschimpft, belogen und beleidigt. Aber ich nehme das an, denn viele Menschen sind verzweifelt mit denen ich reden muss. Ich bin deren Prellball und das muss man psychisch ertragen können. Ich bin nur immer froh das ich keinen körperlichen Kontakt zu denen hsben muss. Mein Job ist SO hart, das bestimmt 30% der Mitarbeiter irgendwann das saufen anfangen um Abends abzuschalten. Selbst dafür härte ich kein Geld, mal davon abgesehen das ich Alkohol widerlich finde.
Es ist eine Einstellungssache. Nicht nur das Leben mit wenigem Geld sondern das Leben allgemein.
Und immer die Frage, wie gehts anderen im Verhältnis zu mir und kann ich was tun damit es anderen besser geht. Denn das ist mein Antrieb.Ich selbst stelle mir den Anspruch für meine Familie noch mehr zu verdienen damit wir uns mehr leisten können, dafür reisse ich mir den Arsch auf. Abdr solang nur wenig Geld da ist reisse ich mir eben den Arsch dafür auf das es meinen Kindern an nichts WICHTIGEM fehlt und das sie nienieniemals das Gefühl haben das sie anderen Kindern in irgendwas nach stehen. Und das heisst nicht das ich meinen Kindern die teuersten Schuhe kaufen muss sondern das ich meiner verdammten Erziehungspflicht nachkomme und ihnen erkläre das 50 Euro Schuhe sich genauso gut laufen wie 150 Euro Schuhe. Marke darf sein, aber es müssen nicht die neusten Nikes sein... es kann auch das Modell aus dem Jahre 2017 sein.
Wenn ich koche, koche ich in großen Mengen und friere ein. Aufläufe werden 2 Tage am Stück gegessen um zu sparen... dazu kann man unterschiedliche Beilagen wie einmal Salat servieren und am anderen Tag gibts eben n Vanillepudding zum Nachtisch. Das gaukelt dem Gehirn Abwechselung vor.
Ich betone es nochmal.... uns geht es nicht schlecht! Diese Situation ist nicht für immer... ich weiss das weil ich hart daran arbeite das es irgendwann leichter wird. Aber für den Moment bin ich gutgestellt mit der Situation. Meine Kinder sind gesund und ich habe einen wundervollen Ehemann der einen fantastischen Job zu Hause macht, und mir hier den ganzen Haushaltsmist abnimmt solang er eben noch zu Hause ist. Das sind die Momente wo mir scheiss egal ist ob ich ein Rinderfiletsteak auf dem Teller habe oder ein Rindersuppenfleisch. Und da ist mir auch egal ob ich nach JetteJoop rieche oder nach Kernseife.
Ich habe auch nicht das Gefühl das wir ärmlich leben... ich kann jederzeit zum Arzt wenn mir was fehlt weil ich krankenversichert bin. Ich habe Intenet, ein relativ neues Auto, Kleidung, ein Dach über den Kopf, 2 gesunde Kinder und noch so so vieles mehr.