@Venom Ich hab mir noch keine abschließende Meinung gebildet, ich beschäftige mich gerade vermehrt mit möglichen Folgen des Konsums, gerade auch was Psychosen und Schizophrenie angeht und dementsprechend mit möglichen Kausalzusammenhängen und Wechselwirkung, mit verschiedenen Sorten und Wirkung, Dosierung und vor allem den Unterschieden zwischen dem Markt in D und dem in Holland, da ich direkt an der Grenze wohne und Coffeeshops vielleicht eine viertel Stunde von mir entfernt sind und es dadurch recht interessant ist, sich mit dem Thema Legalisierung zu befassen.
Was ich auf jeden Fall merke, sind auch die Unterschiede bezüglich der Masse an Menschen, die konsumiert. Ich hab da für mich so den Vergleich zwischen Bayern, wo es noch sehr konservativ abläuft, was Cannabis angeht und Holland, wo man einfach in den Shop spazieren kann und sich aus einer langen Liste aussuchen kann, ob man heute lieber auf der Couch kleben möchte, die Kreativität anregen möchte, usw. und was ich persönlich festgestellt hab, ist auf jeden Fall, dass es hier gefühlt viel mehr Konsumenten gibt, was natürlich auch durch die Nähe an Holland und die leichten Möglichkeiten zur Beschaffung begründbar ist. Zusätzlich arbeite ich mit psychisch kranken Erwachsenen und darunter sind auch viele, die Erfahrungen mit drogeninduzierten Psychosen gemacht haben und da auch irgendwie "hängen geblieben" sind, was meine Wahrnehmung vermutlich auch nochmal beeinflusst, Stichwort selektive Wahrnehmung.
Ich merke auch den Unterschied zwischen illegaler Beschaffung hier in D und legaler Beschaffung in Holland, gerade wenn Freunde aus Bayern erzählen, wie das dort abläuft. Oftmals haben die dann irgendeine Scheiße, keiner weiß, was drin ist, jeder sieht es als Luxus, wenn man sich zumindest aussuchen kann, ob man Indica oder Sativa konsumieren möchte und teilweise wird man auch richtig verarscht, unter anderem was den Preis angeht, aber auch was den Inhalt angeht.
Ich sehe Cannabis als Genussmittel, das viele Vorteile hat, aber eben auch Nachteile mit sich bringen kann, über die man sich bewusst sein sollte, auch um Risiken abzuschätzen und die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Was ich also als problematisch ansehe, ist der Umgang der meisten Menschen damit. Denn oftmals wird Cannabis nicht als Genussmittel konsumiert, sondern aufgrund einer Suchterkrankung, die sich leider nur zu schnell einschleichen kann und mit der man dann ein Leben lang kämpft.
Um Cannabis also weitestgehend ohne Bedenken konsumieren kann, sollte man meiner Meinung nach psychisch weitestgehend stabil sein und über eine gute Selbstreflexion verfügen.
Zum Thema Legalisierung/Entkriminalisierung:
Ich bin dafür, dass Cannabis in Deutschland legal verkäuflich wird. Einfach weil ich der Meinung bin, dass man es auch wunderbar als reines Genussmittel nutzen kann, ohne eine Suchterkrankung zu entwickeln und es in der Hinsicht dann ähnlich ist, wie mit dem Alkohol. Ich glaube auch, dass man langfristig nicht um eine Legalisierung herumkommen wird, zudem ist Cannabis in der Gesellschaft deutlich mehr akzeptiert, als früher noch.
Ich denke es hat den Vorteil, dass man weiß, was man da genau konsumiert, besser abschätzen kann, wie die Wirkung sein wird und man so die Möglichkeit hat, eine sinnvolle Aufklärung zu betreiben, ohne direkt wieder alles zu verteufeln, was auch nur im Entferntesten mit Gras zu tun hat. Und das halte ich für gut, denn wer will, der beschafft sich sein Gras sowieso, spielt damit den Dealern in die Hand und hat am Ende keine Ahnung, was man sich reinpfeift.
Natürlich muss auch hier eine Regulierung erfolgen, alles andere halte ich für unverantwortlich. Nur was bedeutet für dich streng?