@morgenrot37 Ich erhebe nicht den Anspruch es jetzt richtig zu sehen, aber ich nehme mal die Verse auseinander und sage nur meine persönliche Meinung darüber:
1 Wer ist dieser, der von Edom kommt, von Bozra in hochroten Kleidern, dieser, prächtig in seinem Gewande, der einherzieht in der Größe seiner Kraft? - Ich bin's, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten.
Mein 1. Gedanke dazu: ein König oder Gott?
2 Warum ist Rot an deinem Gewande, und sind deine Kleider wie die eines Keltertreters?
Das wird Derjenige mit den roten Kleidern von irgendjemanden (wer ist das?) gefragt. Im Weiteren nenne ich ihn den "Fragenden".
Der mit den roten Kleidern antwortet jetzt (so fasse ich es auf):
3 Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war niemand bei mir; und ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstampfte sie in meinem Grimm; und ihr Saft spritzte auf meine Kleider,
4 Denn der Tag der Rache war in meinem Herzen, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.
5 Und ich blickte umher, und da war kein Helfer; und ich staunte, und da war kein Unterstützer. Da hat mein Arm mir geholfen, und mein Grimm, er hat mich unterstützt.
6 Und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm, und ich ließ ihren Saft zur Erde rinnen.
Mein 2. Gedanke: es kann nur Gott oder Jesus gemeint sein.
Deshalb:
---> Es wird ein Vergleich mit Winzer, Weinstock, Rebe, Traube usw. gemacht und dies kennen wir ja von anderer Stelle der Bibel.
Wer ist der Winzer?
:)Nun spricht wieder der Fragende (wer immer das auch ist):
7 Ich will der Gütigkeiten des Herrn gedenken, der Ruhmestaten des Herrn, nach allem was der Herr uns erwiesen hat, und der großen Güte gegen das Haus Israel, ...
Hier sagt der Fragende etwas über Gott (vermutlich der mit den roten Kleidern ist gemeint):
8 Und er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht trügen werden; und er ward ihnen zum Heiland.
9 In all ihrer Bedrängnis war er bedrängt, und der Engel seines Angesichts hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seiner Erbarmung hat er sie erlöst;
Das fasse ich so auf: Gott hat die Israeliten erlöst ... von der Knechtschaft in Äqypten befreit...
Hier kommt die Stelle die Aufschluss gibt, warum Gott die Israeliten verstockt machte:und er hob sie empor und trug sie alle Tage vor alters. 10 Sie aber sind widerspenstig gewesen und haben seinen heiligen Geist betrübt; da wandelte er sich ihnen in einen Feind: er selbst stritt wider sie.
11 Da gedachte sein Volk der Tage vor alters, der Tage Moses: „Wo ist der, welcher sie aus dem Meere heraufführte samt den Hirten seiner Herde? wo ist der, welcher seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab;
Gott hatte seinem Volk also die Feindschaft erklärt und sich von ihm zumindest zurückgezogen, es nicht mehr beschützt. Und nun vermissen sie ihn, jetzt wo sie merken, was sie verloren haben...
In den nächsten Versen kommt auch noch mal zum Ausdruck, dass sie es immer gewohnt waren, dass Gott ihnen half und dann merken sie, dass sie sich auf einmal nicht mehr auf ihn verlassen können und klagen (verstehen auch gar nicht, warum Gott sich so verhält):
13 der sie durch die Tiefen11 ziehen ließ, gleich dem Rosse in der Steppe, ohne daß sie strauchelten?
14 Gleich dem Vieh, welches in das Tal hinabsteigt, brachte der Geist des Herrn sie zur Ruhe. Also hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen.“
15 „Blicke vom Himmel herab und sieh, von der Wohnstätte deiner Heiligkeit und deiner Majestät! wo sind dein Eifer und deine Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich gegen mich zurück.
16 Denn du bist unser Vater; denn Abraham weiß nicht von uns, und Israel kennt uns nicht; du, Herr, bist unser Vater; unser Erlöser von alters her ist dein Name.
17 Warum, Herr, läßt du uns von deinen Wegen abirren, verhärtest unser Herz, daß wir dich nicht fürchten? Kehre zurück um deiner Knechte willen, der Stämme deines Erbteils!
Hier sieht es so aus, als begreifen sie doch langsam, warum Gott sich von ihnen entfernt oder gegen sie gestellt hat:
18 Auf eine kleine Zeit hat dein heiliges Volk es besessen: unsere Widersacher haben dein Heiligtum zertreten.
19 Wir sind zu solchen geworden, über die du von alters her nicht geherrscht hast, die nicht genannt gewesen sind nach deinem Namen.“ - „O daß du die Himmel zerrissest, herniederführest, daß vor deinem Angesicht die Berge erbebten,
Alles in allem könnte man es evtl. so sehen, wie Hilfe zur Selbsthilfe einem Süchtigen gegenüber:
Er wird von den Eltern ständig betuttelt und ermahnt, mit seiner Sucht aufzuhören (dadurch sieht er gar keine Veranlassung etwas zu ändern, ihm gehts ja gut).
Er lässt sich nichts sagen, fährt mit seiner Sucht fort und sieht auch gar nicht ein, dass er sich damit schadet und etwas ändern muss.
Nun lassen ihn die Eltern fallen und sagen: Wenn Du weiter Drogen nehmen willst, dann tut es, ist uns jetzt egal was mit Dir passiert.
Vielleicht sagen sie sogar noch zynisch: Drogen sind was feines, mach weiter so, Du wirst sehen wo Dich das hinführt.
Das entspricht evtl. der Verstockung des Herzens.
Sie reden ihm sozusagen noch zu, weiterhin Drogen zu nehmen ... damit er so schnell wie möglich in der Gosse landet (und somit dieses Elend so schnell wie möglich beendet werden kann).
Denn NUR wenn er richtig in der Gosse ist, KANN er die Einsicht gewinnen, dass er professionelle Hilfe braucht.
Erst DANN (nach dieser Einsicht und SEINEM eigenen Willen zum Aufhören) können die Eltern ihn wieder aufnehmen und ihm wirklich helfen. IN seiner Sucht ist ihm NICHT zu helfen, wenn er
nicht selbst den Willen dazu hat.
Es klingt natürlich hart, wenn man einen Süchtigen fallen lässt, aber es wird Dir jeder Psychologe bestätigen, dass das der einzige Weg ist um ihn da rauszuholen.