nachthauch schrieb am 29.09.2020:Meiner Meinung nach handelt es sich bei der Geschichte um ein Ammenmärchen
Seh ich auch so (ganz abgesehen davon, dass ich diese Geschichte noch nie gelesen/gehört habe)
Auch, wenn ich nicht erkennen, welches Objekt ich vor mir habe, so erkennt man doch, dass da etwas ist. Alles Andre wäre Blindheit.
nachthauch schrieb am 29.09.2020:Mda es bedeuten würde, dass wir für die Wahrnehmung von Objekten zuerst eine mentale Repräsentation benötigen und diese VOR der Wahrnehmung steht.
Und das ist Unsinn, Sehen funktioniert nicht so. Denn wenn ich immer erst ein Konzept haben müsste, um ein Objekt zu erkennen, dann wirft das doch die Henne-ei Problematik auf, nicht wahr? Denn ich würde ja nie ein Konzept mental entwickeln können, wenn ich bereits von Anfang an ein Objekt nicht ohne Konzept sehen könnte.
Natürlich gilt, dass ein mentales Konzept, eine bestimmte Vorurteil, dann meine Sicht auf das eigentliche Ding manipuliert oder manipulieren kann. Aber das ist nicht dasselbe, wie es erst einmal gar nicht sehen können. Sehen und Erkennen sind auch zwei Paar Schuhe.
Möglicherweise ist dieses Gerücht nur eine Stille-Post-Variante eines anderen Gerüchts, nämlich, dass sogenannte Ureinwohner beim ersten Anblick eines Fotos darauf nichts erkannt hätten. Wie wahr das ist, weiß ich aber auch nicht.
ayAshi schrieb am 29.09.2020:Colombo konnte dann die Indianer auch nicht sehen, wegen der mentalen Repräsentation, er hat ja Inder erwartet.
Das weniger, denn Columbus hielt ja Ausschau nach Indien und Indern, von denen er also bereits eine mentale Repräsentation hätte haben müssen.
DerFremde schrieb am 29.09.2020:Was ich für wahrscheinlicher halte, das es in ihrer Sprache noch kein Wort für die Schiffe gegeben hat.
Falls sie nicht selbst schon wenigstens kleine Boote hatten. Etliche Küsten bewohnenden Völker verfielen sehr wohl früher oder später auf diese praktische Idee, und sei es nur, um zum Fischen weiter raus fahren zu können.