Gewissen und Wohlbefinden

Ausgehend von einem Essay Dworkin's würde mich Eure Meinung darüber interessieren, ob und inwiefern Ihr zwischen Gewissen und Wohlbefinden einen Zusammenhang seht?
Ich meine z.B.: Selbstverachtung um einen gewissen Vorteil zu erlangen.
Oder ist der Vorteil einer Sache das leitende Prinzip des Menschen und seine eigene Persönlichkeit eher im Hintergrund wirkt?

Bin gespannt :)

@fullyfilo
Damit sich das Gewissen auf das psychische und physische Wohlbefinden auswirken kann, muß man erstmal ein solches haben - ich kenne etliche Leute, die anscheinend ohne Gewissen ganz gut leben können ;)

Thalassa schrieb:ich kenne etliche Leute, die anscheinend ohne Gewissen ganz gut leben können

Dem kann ich mich anschliessen- da kenn ich auch ne ganze Menge von... bzw. habe gekannt.

Ich würde mal sagen, ein (wirklich!) reines Gewissen trägt sehr viel bei zum wohlbefinden. Menschen ohne dieses reine Gewissen (die damit auch prima klarkommen) wird das aber nicht viel jucken. Denen gehts auch so gut.

Mir persönlich macht sowas viel zu schaffen... ich würde mich selber verpetzen, wenn ich zB. lügen würde. Soll heissen, wenn ich es mal fertig bringen würde, zu lügen, würd ich sie auch genauso schnell wieder aufklären.

@salzbrezel

Da kann ich mich Dir nur anschließen - aber selbst wenn ichs fertig bringen würde, gewissenlos zu lügen oder irgend jemanden zu übervorteilen - ich bräuchte mich nicht zu outen, mir sieht man das an ;)

am schlimsten ist es wohl,
wenn man sich selber belügt.

Ja, ich glaube mir auch^^ @Thalassa - aber zum Glück kommts erst gar nicht so weit.
Fänd ich sogar noch schlimmer irgendwie. Die Lüge ansich wär schon Scheisse, aber wenn man es mir DANN auch noch angesehen hat... ne, da bleib ich lieber ganz bei der Ehrlichkeit *g* Das Gewissen bleibt rein, keine inneren "Kämpfe", alles tutti.

@habenichts
Ist aber auch weit verbreitet und so mancher tuts, um sich eben wohl zu fühlen ;)

@Thalassa
ich glaub nicht nur so mancher
sondern wir alle, aber wen soll man schon glauben.
glaube mir ich lüge besser. gg.

Sich selber belügen ist genauso übel wie andere. Aber sowas muss man "können". Das eine, wie das andere.

Es gibt heutzutage durchaus noch Menschen die Ehrlichkeit sehr schätzen und diese der Lüge vorzieht ;-) Doof ist es dann, wenn man ehrlicher ist als andere und man von den anderen dann angelogen wird.

@habenichts

Wenn es nur einen selbst betrifft, gehts ja - aber sobald es sich auch auf andere auswirkt, wirds m.E.n. unerträglich - ich hatte voriges Jahr so einen extremen Fall

@fullyfilo


Oder ist der Vorteil einer Sache das leitende Prinzip des Menschen und seine eigene Persönlichkeit eher im Hintergrund wirkt?

Menschen mögen sich ja in Vielem ähneln und gleichen, aber in diesem Punkt gibt es eben soche und solche.
Und eines ist auch sicher von den einen gibt es mehr als es für die Welt gut ist, wärend es von den Anderen viel zu wenige gibt.

Wenn ein Mensch tatsächlich so etwas wie ein Gewissen hat, dann fängt er gewissermaßen erst an - über den rein biologischen Aspekt hinaus - ein Mensch zu sein.

Genauso wie der Begriff menschlich nicht nur ein biologischen, sondern einen durchaus wünschenswerten geistigen Aspekt hat, der nicht wirklich intellektuell zu ergründen ist, da sein Sinn und seine Bedeutung intellektuell nicht nachvollziehbar ist.

Jenseits des Tieres und der intellektuellen Denkmaschine, fängt aber der wahre Mensch erst an.
Und das lebendige und wirksame Gewissen, ist der untrügliche Beweis für ihn selbst, daß es da ausser dem Gehirn und den Körper tatsächlich noch mehr gibt.

...und was, wenn dieses Gewissen zwar "gut gemeint" ist, aber nicht reflektiert ist? Nach Dworkin kommt es nur auf das "Gefühl der richtigen Entscheidung" an und auf die innere Stimmigkeit des eigenen Lebens....
Das ethische Bemühen steht also vor den ethischen Ergebnissen...
Ist die Moral sich selbst gegenüber verantwortbar, auch wenn sie aus unbewussten Annahmen entsteht? Es gibt keine eindeutige Regeln (Euthanasie), kann man eine Entscheidung einen Menschen überlassen, der eine falsche Erziehung genoss und vielleicht noch logische Fehler in seiner Entscheidungsfindung gemacht hat? Nur weil am Schluss vielleicht ein "gutes Gefühl" entsteht?

@taothustra1

In unsere Gesellschaft wird wohl mehr und mehr das sog. "Wolfsgesetz" die Oberhand gewinnen, wobei das für Wölfe die einzige Überlebenschance ist wohlbemerkt, wenn sie sich wölfisch verhalten. Aber ob die wirklich menschlichen Menschen in der Zukunft eine Überlebenschance haben, bezweifle ich leider schweren Herzens.
Ich habe den Eindruck, daß das Gewissenlose mehr und mehr die Oberhand gewinnt.
Man muß sich ja nur mal die Verursacher der derzeitigen Krise angucken...obwohl Krisen einen gewissen Zyklus haben, hat wohl keiner von denen ein schlechtes Gewissen und alle werden sich "sauwohl" dabei fühlen. Wetten?

Fressen und gefressen werden... wir leben in einer Armbogengesellschaft. Es wird eben nur auf die eigenen Vorteile bedacht gehandelt - ob nun mit schlechtem oder überhaupt keinem Gewissen. Diesen Menschen kümmert es aber nichts. Können sie daraus Vorteile ziehen oder besser darstehen ist es trotz mieser Masche die einem ehrlichen Menschen richtig zusetzen würde, ein wohliges Gefühl hinterher.
Ich hoffe, das konnte man nun verstehen was ich meine.

Aber ich lebe noch immer in dem Glauben, das alles schlechte irgendwann auf diese Leute zurückfallen wird. Jeder kriegt, was er verdient.

ich glaub irgentwann kommt für jeden der punkt.
an dem er sich seinen gewissen stellen muß.
für den einen früher bei den anderen eben später.
wette dagegen, das sich dann alle sauwohl fühlen .

@Thalassa

In unsere Gesellschaft wird wohl mehr und mehr das sog. "Wolfsgesetz" die Oberhand gewinnen, wobei das für Wölfe die einzige Überlebenschance ist wohlbemerkt, wenn sie sich wölfisch verhalten. Aber ob die wirklich menschlichen Menschen in der Zukunft eine Überlebenschance haben, bezweifle ich leider schweren Herzens.
Ich habe den Eindruck, daß das Gewissenlose mehr und mehr die Oberhand gewinnt.
Man muß sich ja nur mal die Verursacher der derzeitigen Krise angucken...obwohl Krisen einen gewissen Zyklus haben, hat wohl keiner von denen ein schlechtes Gewissen und alle werden sich "sauwohl" dabei fühlen. Wetten?

Ich sagte schon, daß es von dieser Sorte mehr gibt, als der Planet auf Dauer vertragen kann.
Die Zerstörung bzw Selbstzerstörung der Menschheit ist also vorprogrammiert.

Aber es werden auch einige wenige übrigbleiben und es würde mich nicht wundern, wenn
diese zu der anderen besseren Menschengruppe gehören.
Einfach deshalb weil ihre stärkere Seele auch ihr Immunsystem stärker gemacht hat und sie dadurch regenerationsfähiger sind.

@taothustra1

Na, selbst wenn der Anstand irgenwann wirklich mal wieder die Oberhand gewinnen sollte, wird das noch sehr lange dauern. Wer sind denn z.B. die meisten, die wg. Mobbing und dergl. psychisch krank geworden sind? Doch nicht die mit den Ellenbogen aus Edelstahl, und das fängt schon in der Grundschule an, bei den ganz kleinen Menschlein...Nur mal als Beispiel

@taothustra1
Treffen sich saturn und erde.
Saturn:Na,wie gehts dir,Erde?
Erde: Nich so gut,ich habe HOMO SAPIENS!
Saturn:Keine sorge,das geht vorüber!

@Thalassa

Also wenn etwas in der Grundschule schon anfängt, dann ist das ganz einfach karmisch bedingt.
Das heißt er war in einem oder mehreren Leben selbst einmal ein arger Mobber und nun lernt er die Qualität des Mobbings richtig kennen, in dem er sie an sich selbst erlebt.
Seine Weisheit weitet sich und das Karma löst sich.

Es gibt keinen der frei von Fehlern wäre....sonst wäre er ja gar nicht erst inkarniert.

Aber es gibt Verbesserliche und Unverbesserliche.

Daß es noch lange dauern wird, glaube ich weniger.....da das Ganze zunehmend eine Eigendynamik entwickelt hat und noch mehr entwickeln wird, die bereits heute die Verantwortlichen vor unlösbare Probleme stellt.
Unlösbar im Sinne der praktischen Verwirklichungsmöglichkeit, nicht etwa im Sinne guetr Ideen.

Die guten Ideen waren nie das Problem....

@taothustra1

Was das schlechte Karma betrifft, gebe ich Dir recht...Allerdings teile ich nicht Deinen Optimismus, ohne daß ich nun gleich als Pessimist bezeichnet werden möchte.

@habenichts

*gg*

Den kenne ich ;)