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Was ist Realität?

778 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Angst, Philosophie, Realität ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist Realität?

31.01.2020 um 14:21
Also muss man aber doch zumindest davon ausgehen können:
Dass eine Erkenntnis zumindest genauso Teil der Realität ist, wie ein gedachter Gegenstand zu dem es eine Erkenntnis gibt.
Denn auch wenn es diesen Gegenstand außerhalb nicht gibt, so ist er zumindest gedacht in der Realität vorhanden.
Nach dem Motto: Einbildung ist auch Teil der Realität und wenn sonst auch nichts, dann doch zumindest das.

Sonst würde man doch bei realitätslosen Prozessen landen.

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31.01.2020 um 17:42
@Yooo
Zitat von YoooYooo schrieb:Denn auch wenn es diesen Gegenstand außerhalb nicht gibt, so ist er zumindest gedacht in der Realität vorhanden.
Hier gilt es jetzt, einen feinen Unterschied zu beachten. Es ist nämlich nicht der Gegenstand Realität, sondern lediglich sein Abbild, der Gedanke an ihn, sowie die Erkenntnis an sich, nicht aber der Gegenstand selbst.


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31.01.2020 um 17:59
Zitat von YoooYooo schrieb:Dass eine Erkenntnis zumindest genauso Teil der Realität ist, wie ein gedachter Gegenstand zu dem es eine Erkenntnis gibt.
Denn auch wenn es diesen Gegenstand außerhalb nicht gibt, so ist er zumindest gedacht in der Realität vorhanden.
Eine Erkenntnis, die sich an einen erdachten Gegenstand knüpft, ist aber kein Teil der Realität., da ihr Objekt imaginär ist.
Etwas zu erkennen, erfordert etwas zu Erkennendes. Gedankendinger sind jedoch immateriell und subjektiv.


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31.01.2020 um 18:02
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Eine Erkenntnis, die sich an einen erdachten Gegenstand knüpft, ist aber kein Teil der Realität., da ihr Objekt imaginär ist.
Etwas zu erkennen, erfordert etwas zu Erkennendes. Gedankendinger sind jedoch immateriell und subjektiv.
@off-peak hat das schon ganz gut weiter ausgeführt, wie es auch gemeint ist.


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31.01.2020 um 18:07
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Eine Erkenntnis, die sich an einen erdachten Gegenstand knüpft, ist aber kein Teil der Realität., da ihr Objekt imaginär ist.
Ich denke doch. Denn die Erkenntnis ist ja ans Objekt geknüpft. Um eine Erkenntnis dabei zu haben, muss das Objekt nicht real sein, die Erkenntnis ist es Men aber. Ob sie richtig oder falsch ist, ist eine andere Sache.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Etwas zu erkennen, erfordert etwas zu Erkennendes.
Und das ist vorhanden, in Form eines imaginären Objektes.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Gedankendinger sind jedoch immateriell und subjektiv.
Gedanken entstehen durch reale bio-chemische Vorgänge in einem realem Gehirn. Ich wage zu behauten, das Gedanken real sind. Das Objekt, das ich dabei betrachte, mag jetzt nicht Realität sein, dennoch sind meine Gedanken Realität, und mein Denken lässt sich sogar messen. Zwar nicht der Inhalt, aber die Tatsache, dass.


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31.01.2020 um 18:13
@Yooo

Das hatte ich gelesen und verstanden. Dennoch finde ich es nach wie vor fraglich, ob ein Abbild, also der reine Gedanke an einen eingebildeten Gegenstand Realität ist.

@off-peak

Erkenntnis verstehe ich als etwas, das sich am Ende von objektiv verwertbaren Eigenschaften herauskristallisiert - vielleicht haben wir da divergierende Auffassungen. Man kann sich ein fliegendes Spaghettimonster ja vorstellen, aber eine Erkenntnis darüber wird immer ein individuelles Gedankending bleiben.


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31.01.2020 um 18:28
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Erkenntnis verstehe ich als etwas, das sich am Ende von objektiv verwertbaren Eigenschaften herauskristallisiert - vielleicht haben wir da divergierende Auffassungen.
Es ist in der Tat eine Frage, was man wie als Realität definiert. Wenn Realität alles sine soll, was irgendwie materiell ist, dann is ein Gedanke eigentlich nichts Materielles. Dh, vielleicht schon. Hier bin ich leider etwas überfragt, aber vielleicht existiert ein Gedanke ja in Form von Elektrizität, und die besteht sehr wohl aus Materie.

Andrerseits meine ich, kann man Erkenntnisse haben, die sich eventuell nicht objektiv verwerten ließen, weil es eben eine falsche Erkenntnis. Wiederum andrerseits, ist auch die Erkenntnis, dass ich etwas falsch erkannt hätte, eine Erkenntnis - nämlich, dass es falsch war.
Eigentlich sollte man die Frage, ob eine Erkenntnis Realität wäre, nicht an ihrem Inhalt fest machen, sondern daran, wie - materiell gesehen - Erkenntnis ent- oder woraus sie entsteht.

Sind Gedanken selbst materiell?


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31.01.2020 um 18:42
Kurz zum Begriff "Erkenntnis", weil grundlegend für die Diskussion, und ich möchte richtig verstanden werden: "Erkennen" kann als Erwerb von Wissen begriffen werden. Um sagen zu können, dass jemand etwas weiß, muss ein Wissen gegeben sein, ergo wahr sein, sonst wäre es kein Wissen, sondern ein Irrtum. Und die Kriterien für "wahr" und "falsch" sind objektiv klar kategorisiert. Daran orientiert sich meine Herangehensweise an die Thematik.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Sind Gedanken selbst materiell?
In gewisser Weise schon; sie sind als neuonale Prozesse der elektrischen Messbarkeit (bei einem EEG lassen sich Hirnstromwellen messen) zuzuordnen. Es ist also feststellbar, dass einer denkt - nicht aber, was. Da kann einer an Marsianer denken und das EEG wird aufzeichnen, dass da an etwas gedacht wird. Wahr werden jene Gedankeninhalte indes nicht.


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31.01.2020 um 19:31
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:ob ein Abbild, also der reine Gedanke an einen eingebildeten Gegenstand Realität ist.
Ob der reine Gedanke schon Realität ist, wäre zu klären.

Zum einen denke ich, dass der Gedanke, egal ob er wahr oder falsch ist, irgendwie wirkt, bzw. zumindest wirken kann.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Es ist also feststellbar, dass einer denkt - nicht aber, was. Da kann einer an Marsianer denken und das EEG wird aufzeichnen, dass da an etwas gedacht wird. Wahr werden jene Gedankeninhalte indes nicht.
Man kann also deutlich feststellen, dass einer denkt. Es ist schon mal klar real, dass da was in einem Menschen passiert, und das entfaltet seine Wirkung.

Jetzt gehst du noch einen Schritt weiter, und sagst, man kann aber nicht wissen, was das ist.
Da frage ich mich gerade, wie weit das Wesen von etwas, das als klar real erkannt wurde, und auch eine physische Wirkung hat, in seiner ganzen Gestalt eingrenzbar/beschreibbar sein muss, um als ganz -nicht nur schein.. oder wie man das hier nennen möchte- real zu gelten.

Hier verschwimmen die Grenzen für mich.


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31.01.2020 um 19:50
@FlamingO
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:In gewisser Weise schon;
Dann wären sie nach Deiner Auffassung doch Realität.


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31.01.2020 um 21:26
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Kurz zum Begriff "Erkenntnis", weil grundlegend für die Diskussion, und ich möchte richtig verstanden werden: "Erkennen" kann als Erwerb von Wissen begriffen werden. Um sagen zu können, dass jemand etwas weiß, muss ein Wissen gegeben sein, ergo wahr sein, sonst wäre es kein Wissen, sondern ein Irrtum. Und die Kriterien für "wahr" und "falsch" sind objektiv klar kategorisiert. Daran orientiert sich meine Herangehensweise an die Thematik.
Sehe da nicht wirklich ein Problem.
Daten kommen an, das System folgt nun seinen Bedingungen und entscheidet dem entsprechend, ob es objektiv wahr oder falsch ist.
Dabei folgt es intern einer Realität.
Es ist auch objektiv wahr oder falsch.
Es darf sich auch um einen Irrtum handeln, es geht mir vor allem um die Realität der Prozesse und daraus folgenden Zuständen die demnach ebenfalls real sein müssen.

Die Erkenntnis über einen gedachten Gegenstand stelle ich mir dabei so vor:
Der Gegenstand ist in dem Fall Realität als Gedanke, in der Form existiert er.
Folglich kann man auch zu dem eine Erkenntnis haben, zb. (ganz verrückt (haha, verrückt ist nur ein Scherz :D)) dass der Gegenstand nicht real ist.
Man kann natürlich auch zurecht sagen, dass der gedachte Gegenstand kein Gegenstand ist, weil er nur ein Gedanke ist - kein Problem.

Von mir aus kann es auch wegen einer Matrix sein und kein biologischer Prozess.
Die Prozesse müssen der Realität folgen - selbst in der Matrix.

Um mal weiter auszuschweifen:
Die Matrix wäre doch ein regelrechter Monolith, eine echte Schönheit, denn die folgt einer Logik, der im Optimalfall störungsfrei ganz genau gefolgt wird und dazu muss die Realität ganz bestimmten Regeln felsenfest und unbeirrbar nach dieser Logik ablaufen, sonst hätte die Matrix ein Problem wie zb. in den Filmen. :D


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01.02.2020 um 13:33
Zitat von YoooYooo schrieb:Man kann natürlich auch zurecht sagen, dass der gedachte Gegenstand kein Gegenstand ist, weil er nur ein Gedanke ist - kein Problem.
Darauf fußte meine Argumentation. Dass der Gedankeninhalt eine Imagination ist. Eine Vorstellung ist ja nichts Gegebenes in der Welt, sondern wird durch Hirntätigkeit erschaffen, und genauso zerstäubt sie auch wieder im Neuronennetzwerk, wenn man nicht mehr an sie denkt.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Dann wären sie nach Deiner Auffassung doch Realität.
Die Gedanken ja, ihr Inhalt aber nicht unbedingt. Das Denken als Neuronenaktivität ist ein realer, molekularer Prozess.
Wir sprechen ja hier von zwei Ebenen: Einmal von der materiellen Form und zum anderen von dem fiktionalen Inhalt. Es ist wie ein Bild, das ich male: Das Bild liegt real vor mir, doch das, was das Gemalte zeigt, existiert so nicht in der Welt, nur als Abbildung auf einer Leinwand.

Jetzt, bei dem Versuch, meine Ansicht hinsichtlich dieses Themas auszuformulieren, taucht in meinem Kopf der Gedanke an die Oberfläche, ob es sich nicht sogar um drei Ebenen handelt …

  • Das Bild - vor mir liegend -als physisches Ganzes

  • Das Abbild (z.B. die Zeichnung eines phantastischen Straßencafés)

  • Der Eindruck der Realität, wenn man optisch in das Abbild eintaucht

Die dritte Ebene wäre dann sozusagen eine konstruierte Wirklichkeit. Zwar stellt das eine (zumindest semantische) Ungereimtheit dar, aber das Gehirn "konstruiert" ja die Realität tatsächlich jeden Tag aufs Neue. Allein ein Blick durchs Mikroskop zeigt, dass die Welt ganz anders ist, als unsere Augen sie sehen. Unser Gehirn als Wahrnehmungsfilter erschwert es uns also, alle (potenziellen) Ebenen zu erkennen.


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Der Grauton der Fläche A ist identisch mit dem der Fläche B, auch wenn unser Gehirn das ganz und gar nicht so sehen will.


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02.02.2020 um 00:17
@FlamingO
Bin einfach nur Pragmatiker. :D

Auch passend:
Die fallibilistische Position setzt voraus, dass es eine absolute Wahrheit gibt, in deren Bezug der Irrtum stattfinden kann. Fallibilisten sind demnach keine Relativisten, welche die Existenz einer absoluten Wahrheit verneinen. Sie sind auch nicht Nihilisten, die vertreten, dass sich der Mensch immer irrt. Sie behaupten lediglich, dass er sich immer irren kann. Insofern müssen sie auch nicht unbedingt als Wahrheitsskeptiker auftreten und annehmen, dass es immer und grundsätzlich Grund zum Zweifel an allen Überzeugungen gibt.
Zitat: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fallibilismus&oldid=190887961

Ich mach es mir einfach sehr bequem, indem ich Realität als einen Prozess, eine Dynamik zb. in einem System verstehe.
So kann ich die Realität darauf reduzieren, ohne unbedingt etwas Bestimmtes damit aussagen zu müssen, außer eben das.
Die Imagination darf also fein ihren Platz in der Realität haben und die Vorstellung durch Neuronenaktivität erschaffen werden.
So hat die ihren Platz in der Realität, ohne es in einer bestimmten Form zu müssen außer natürlich in der sie in der wie auch immer gearteten Realität vorliegt.

Anbei hab nicht einmal Gewissensbisse, die Logik kurzerhand in die Psychologie zu packen und damit natürlich auch in all den anderen Prozessen oder den Maschinen, in denen die Logik im Optimalfall wie vorgesehen abläuft.
Laut Karl Popper habe Fris darauf hingewiesen, dass man Sätze immer nur auf Sätze zurück führen kann, wenn man stets nach einer logischen Begründung fragt und die Sätze nicht dogmatisch einführen will. Wenn man sowohl den Dogmatismus als auch den unendlichen Regress vermeiden will, bleibe alleine die Annahme übrig, dass man Sätze auch auf Wahrnehmungserlebnisse zurückführen kann (Psychologismus).[3] Die Wahrnehmungserlebnisse werden in einem Beobachtungssatz festgehalten.
Zitat: Infiniter Regress


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02.02.2020 um 12:26
Zitat von YoooYooo schrieb:Ich mach es mir einfach sehr bequem, indem ich Realität als einen Prozess, eine Dynamik zb. in einem System verstehe.
Das kannst du halten wie ein Dachdecker.
SpoilerDieser alte Ausdruck bedeutet so viel wie: Mach' s doch, wie du willst!
Wenn die Dachdecker ihre Arbeit verrichteten, konnten sie dort oben eigentlich tun und lassen, was sie wollten. Denn die Bauherren hatten zumeist nicht den Mut, selbst aufs Dach zu klettern und nachzusehen, ob alles in Ordnung ist.

Nur: Was soll dann das übergeordnete System sein, innerhalb dessen sich Realität als Prozess/Dynamik vollzieht???

Meine Ausgangslage beruht auf dem Axiom, dass die Realität als Bezugssystem steht. Wenn man aber deinen Einlassungen folgt und die Realität abstrahiert, sie in der Ordnung herunterstuft, dann stünde ja ein höheres, sie einschließendes System darüber … wäre quasi die Leinwand, auf der die Realität nur einer von vielen Pinselstrichen ist.
Zitat von YoooYooo schrieb:Anbei hab nicht einmal Gewissensbisse, die Logik kurzerhand in die Psychologie zu packen
Wie dreist! ;)

Gebongt, Kritischer Rationalismus - durchaus vertretbare Position. Obschon aus einem Wirklichkeitsrelativismus natürlich immer Zerstreuung und Beliebigkeit zu wuchern drohen.

Darüber hinaus sehe ich in dieser Sache gar keine Endlosrekursion: Klar kann man Logik (mit entsprechenden Kategorien) in die Psychologie integrieren; und es ließen sich hierfür auch Sätze, die als Grundsätze standhalten, finden und definieren. Zugestandenermaßen aber könnte der Streitpunkt, welche Sätze das nun exakt sein sollen, im Münchhausen-Trilemma münden.


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02.02.2020 um 17:14
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das kannst du halten wie ein Dachdecker.
Das ist tendenziell einfach der Sinn dabei, es zu können ohne ein Problem mit meiner Realitätsauffassung zu bekommen. :D
Ich kann interdisziplinären Probleme beiseiteschieben, als Teil der Realität zulassen, ohne mich wo festnageln zu müssen, darf mich wie bei einer schönen Salatbar bedienen und Überlappungen den Spezialisten überlassen und mir schöne Anregungen holen, um etwas anders anzugehen.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Nur: Was soll dann das übergeordnete System sein, innerhalb dessen sich Realität als Prozess/Dynamik vollzieht???

Meine Ausgangslage beruht auf dem Axiom, dass die Realität als Bezugssystem steht.
Ein Bezugsystem, das nur gedacht ist, obschon so natürlich Teil der Realität.
Praktisch. :D

Ich meine, ich bekomme hier für mich sehr gut einen Kreis geschlossen.
Ich muss nichts auf mysteriöse Weise verschwinden lassen, brauch mich auf die Art gar nicht damit auseinandersetzen, Matrix oder Quanten hin oder her, ich muss nicht von einer allgemeinen Beliebigkeit/Willkürlichkeit ausgehen oder wissenschaftliche Theorien nicht Wert schätzen oder gar verneinen.
Kann eine Realität zulassen, ganz gut arbeiten und dennoch vieles zulassen, was mir geeignet erscheint oder spaßeshalber mal von etwas eher abwegigen "als was wäre wenn?" Ausgehen, ohne mich dabei in etwas eher Mystischen zu verhaspeln.


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03.02.2020 um 11:45
Zitat von YoooYooo schrieb:Das ist tendenziell einfach der Sinn dabei, es zu können ohne ein Problem mit meiner Realitätsauffassung zu bekommen. :D
Ich kann interdisziplinären Probleme beiseiteschieben, als Teil der Realität zulassen, ohne mich wo festnageln zu müssen, darf mich wie bei einer schönen Salatbar bedienen und Überlappungen den Spezialisten überlassen und mir schöne Anregungen holen, um etwas anders anzugehen.

Ein Bezugsystem, das nur gedacht ist, obschon so natürlich Teil der Realität.
Praktisch. :D

Ich meine, ich bekomme hier für mich sehr gut einen Kreis geschlossen.
Ich muss nichts auf mysteriöse Weise verschwinden lassen, brauch mich auf die Art gar nicht damit auseinandersetzen, Matrix oder Quanten hin oder her, ich muss nicht von einer allgemeinen Beliebigkeit/Willkürlichkeit ausgehen oder wissenschaftliche Theorien nicht Wert schätzen oder gar verneinen.
Kann eine Realität zulassen, ganz gut arbeiten und dennoch vieles zulassen, was mir geeignet erscheint oder spaßeshalber mal von etwas eher abwegigen "als was wäre wenn?" Ausgehen, ohne mich dabei in etwas eher Mystischen zu verhaspeln.
Ich habe keinen blassen Schimmer, was du verkünden willst.


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03.02.2020 um 14:47
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Ich habe keinen blassen Schimmer, was du verkünden willst.
Mir geht es da ganz ähnlich bei dir, ich versuch mal, besser die Punkte auszuarbeiten.
Weil eigentlich ist es so einfach und rudimentär und soll es auch nur sein... dass es mir ja schon fast leidtut, es überhaupt geschrieben zu haben, es kann sich eigentlich nur um ein Missverständnis handeln.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Wenn man aber deinen Einlassungen folgt und die Realität abstrahiert, sie in der Ordnung herunterstuft, dann stünde ja ein höheres, sie einschließendes System darüber … wäre quasi die Leinwand, auf der die Realität nur einer von vielen Pinselstrichen ist.
Ich sehe nicht, wo ich das mache und wenn, dann war es nicht die Intention.
Ich versuche es nur, allgemein zu halten.
Im Grunde versuche ich, in gewisserweise, nur etwas allgemein zu halten, was du detaillierter und spezieller dargestellt hast.
Was die eigentliche Intention ist.
Nur gibt es einen kleinen Unterschied... den ich mal versuche zu erläutern.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Eine Erkenntnis, die sich an einen erdachten Gegenstand knüpft, ist aber kein Teil der Realität., da ihr Objekt imaginär ist.
Etwas zu erkennen, erfordert etwas zu Erkennendes. Gedankendinger sind jedoch immateriell und subjektiv.
Da widerspreche ich eben, weil man damit Gedankendinger realitätslos machen würde.
Ganz besonders, wenn du es doch wie von dir dargestellt betrachtest.
Verstehe gerade dann nicht, wo das Problem sein sollte.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das Denken als Neuronenaktivität ist ein realer, molekularer Prozess.
Ich versuche es nur allgemein zu halten und dafür muss man dann natürlich zulassen, dass Gedankendinger real sind.
Das ist eigentlich der ganze Schritt den ich mache und der mir als sehr zweckdienlich erscheint.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Meine Ausgangslage beruht auf dem Axiom, dass die Realität als Bezugssystem steht.
Das ist eine gute Ausgangslage und beißt sich ja nicht.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Es ist wie ein Bild, das ich male: Das Bild liegt real vor mir, doch das, was das Gemalte zeigt, existiert so nicht in der Welt, nur als Abbildung auf einer Leinwand.
Es ist eine Abbildung auf einer Leinwand aber ich sehe nicht, warum ich es deshalb nicht mehr als real betrachten sollte.


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03.02.2020 um 16:24
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:off-peak schrieb:
Dann wären sie nach Deiner Auffassung doch Realität.

Die Gedanken ja, ihr Inhalt aber nicht unbedingt. Das Denken als Neuronenaktivität ist ein realer, molekularer Prozess.
Vielleicht kann mir ja diese Frage Aufschluss geben, woran es hapert:
Klar wäre praktisch, neben der Möglichkeit es vernünftig messen zu können, natürlich der Zeitintervall der Messung ganz entscheidend.

Aber warum ist deshalb der Inhalt nicht unbedingt real?

Das unterstreicht für mich ja mehr noch, nur die Realität ... Dynamik in einem System.
Ja, was will man eigentlich noch mehr?
Ist doch geradezu perfekt.
Sorgen um die Realität des Inhalts, müsste ich mir doch eher machen, wenn es nicht so wäre.


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03.02.2020 um 17:14
Zitat von YoooYooo schrieb:Ich sehe nicht, wo ich das mache und wenn, dann war es nicht die Intention.
Hier:
Zitat von YoooYooo schrieb:Ich mach es mir einfach sehr bequem, indem ich Realität als einen Prozess, eine Dynamik zb. in einem System verstehe.
Während du die Realität als Teil eines Systems betrachtest, halte ich die Realität selbst für das System.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Eine Erkenntnis, die sich an einen erdachten Gegenstand knüpft, ist aber kein Teil der Realität., da ihr Objekt imaginär ist.
Etwas zu erkennen, erfordert etwas zu Erkennendes. Gedankendinger sind jedoch immateriell und subjektiv.
Zitat von YoooYooo schrieb:Da widerspreche ich eben, weil man damit Gedankendinger realitätslos machen würde.
Wenn du an buntgestreifte Mainzelmännchen denkst, die in deiner Nachttischschublade leben, sind das realitätslose Gedankendinger. Oder?
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das Denken als Neuronenaktivität ist ein realer, molekularer Prozess.
Zitat von YoooYooo schrieb:Ich versuche es nur allgemein zu halten und dafür muss man dann natürlich zulassen, dass Gedankendinger real sind.
Ja eben, der Denkprozess als solcher ist ein realer Vorgang, die Gedankeninhalte dementgegen sind imaginär. Das ist doch der Casus knaxus.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Es ist wie ein Bild, das ich male: Das Bild liegt real vor mir, doch das, was das Gemalte zeigt, existiert so nicht in der Welt, nur als Abbildung auf einer Leinwand.
Zitat von YoooYooo schrieb:Es ist eine Abbildung auf einer Leinwand aber ich sehe nicht, warum ich es deshalb nicht mehr als real betrachten sollte.
Weil es bloß ein Abbild ist. Und da gabeln sich dann unsere Ansichten. Genau darum geht es ja auch in Platons Höhlengleichnis: Die an die Wand projizierten Schatten werden für die Wirklichkeit gehalten. Sie sind aber bloß Zerrbilder der schattenwerfenden Dinge.


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03.02.2020 um 21:59
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Jetzt, bei dem Versuch, meine Ansicht hinsichtlich dieses Themas auszuformulieren, taucht in meinem Kopf der Gedanke an die Oberfläche, ob es sich nicht sogar um drei Ebenen handelt …
So einer "Trinität" begegnet man ja häufig, bspw. auch in der Semiotik:
Wikipedia: Semiotisches Dreieck

Und auch bei Popper:
Wikipedia: Drei-Welten-Lehre
;)
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das Bild - vor mir liegend -als physisches Ganzes
Der Informationsträger...
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das Abbild (z.B. die Zeichnung eines phantastischen Straßencafés)
Die Information...
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Der Eindruck der Realität, wenn man optisch in das Abbild eintaucht
Die Interpretation...

Informationsträger, Information, Interpretation. Diese Trinität dürfte man bei faktisch allen Medien (Buch, Film, Musik, Zeichnung, Photographie...) finden. Und soweit kann ich dir auch folgen.
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Der Grauton der Fläche A ist identisch mit dem der Fläche B, auch wenn unser Gehirn das ganz und gar nicht so sehen will.
Das wäre dann wohl die Ebene der (subjektiven) Interpretation. Das Problem an dieser Stelle ist: Grauton ist ja keine Eigenschaft von Materie, sondern Farbempfindung, die 'irgendwie' im Gehirn entsteht, so wie Rot, Grün, Blau, Gelb...

Oder anders ausgedrückt: Der Grauton der Fläche A ist eben gerade nicht identisch mit dem Grauton der Fläche B...! Anderenfalls könnten wir hier ja auch gar nicht von einer tatsächlich vorliegenden (objektiv bestehenden) Wahrnehmungstäuschung sprechen, d.h. von der Wahrnehmung zweier unterschiedlicher Grautöne, von denen wir in einem zweiten Schritt dann sagen, dass sie 'eigentlich' gleich sein müssten (weil ja nämlich die mit den Grautönen korrelierten Farbreize & -valenzen identisch sind...).

Ein anderes schönes Beispiel ist auch diese Spirale:
a0427076618 16

Noch viel beeindruckender finde ich aber bspw. diese optische Täuschung:
http://www.eyetricks.com/rotatingdots.htm
:)
Zitat von YoooYooo schrieb:Es ist eine Abbildung auf einer Leinwand aber ich sehe nicht, warum ich es deshalb nicht mehr als real betrachten sollte.
Naja, anderenfalls würden Konzepte wie "Illusion", "Täuschung", "Halluzination" völlig sinnfrei sein...


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