(Inzwischen aufgehoben) Wettverbot für Hartz IV-Empfänger

@dasewige

Sie dürfen es doch ausgeben wofür Sie wollen... nur dann nicht rumningeln wenn's nicht für Lebensmittel reicht.

ich hab mal nen interessanten Bericht gesehen..weiss nimma in welcher Stadt des war. Da kriegen Hartz 4 Empfänger vom Städtischen Versorger neuen Kühlschrank bezahlt und die Stromersparnis wird erstmal abgeschöpft bis die Kiste bezahlt ist, danach muss derjenige auch weniger für Strom blechen...solche Ideen braucht man mehr und nicht aufeinander losgehen was wem zusteht usw.

@def

Nicht so empfindlich, viele "Beitragszahler" (zu denen auch ich zähle aber ich hab mich nich so zickig) führen sich hier doch auf als wären sie die Ernährer des H4-Pöbels der über seine (vom glorreichen Beitragszahler als angemessen befundenen) Verhältnisse lebt.

@def

def schrieb:Sie dürfen es doch ausgeben wofür Sie wollen... nur dann nicht rumningeln wenn's nicht für Lebensmittel reicht.

das ist doch wohl eine selbstverständlichkeit

@GilbMLRS

Deine Rhetorik wird nicht besser. Lass ma stecken...

@dasewige

Dann sind wir doch voll auf einer Welle.

ich will niemandem vorschreiben was er mit dem Geld das ihm zusteht anstellt. allerdings liest man ein paar threads weiter immer davon, dass der Satz zu niedrig und überhaupt völlig unmenschlich wäre.

irgendwie beißt sich das.

@def

Hast mir noch nicht geantwortet, ob du jemals in Betracht gezogen hast, dass SV-Zahler genauso massenhaften Sozialbetrug begehen und damit mehr Schaden anrichten als die paar Grundsicherungsaufstocker, die einmal im Monat inoffiziell ne Bude entkernen.

Passt nicht in dein Weltbild, dass nur Leistungsempfänger betrügen können? Oder wie darf ich das verstehen?

@GilbMLRS

wenn du mir erklärst was eine frisierte EStE ist kann ich mir dazu was einfallen lassen. Da ich täglich steuererklärungen, entgeltbescheinigungen fürs jc, jahresabschlüsse und so "betrug" betreibe bin ich diesbezüglich überaus gespannt...

Um mal beim Kühlschrank zu bleiben. Ein Gesichtsloser der einen neuen benötigt kann ein Darlehen beim JC dafür bekommen.

Betrug hat es immer gegeben und wird es auch immer geben. Doch auch da gibt es Unterschiede.
Manch einer braucht eben nur eine Matratze und der andere finanziert sich eben einen BMW... auch "Kinderwagen" genannt.

@GilbMLRS

Und es passt tatsächlich nicht in mein Weltbild das nur leistungsempfänger betrügen... wie auch, prangere ich Steuerhinterziehung und sozialvetrug hier in Forum schon seit Jahren an...

@def

Da werden die zwei Steaks und 4 Biere halt mal als "Baubesprechung" über die Firma abgerechnet, zack gibts Umsatzsteuer zurück. Tu nicht so, als wäre das System lückenlos.

Und ich meinte es mit dem Weltbild eigentlich so, dass du dich hier gibst als würden nur H4er betrügen, bereust es deswegen Sozialbeiträge abzuführen für "sowas" und stellst damit die Gesamtheit in diese Ecke. Und das obwohls auf der *hust* "Geberseite" nicht viel besser abläuft, teilweise noch viel schädlicher, indem durch Lobbyarbeit immense Kosten dem Steuerzahler erst aufgedrückt werden. Dagegen sind die nebenverdienenden Leistungsempfänger Peanuts und nicht mal die Erwähnung wert.

Aber gut, was willste auch großartig machen in einem Land, in dem zusätzlicher Fleiß mit Lohnsteuerklasse VI abgerechnet wird, den Vogel hat sich die Legislative selber geschossen.

Gerade die hätten es doch am nötigsten, so einen Lottogewinn.

Klar, ist jetzt nicht ideal wenn ein Hartz4 Empfänger das Geld das er bekommt verzockt. Aber verbieten kann man es auch eher nicht.

Diese Leistungen sind ja nicht zweckgebunden. Fängt man nun mit Wetten an, könnte man das auf Zigaretten ausdehnen, Alkohol und und und.

Da gäbe es sicher einiges, das man als vernünftiger Mensch auslässt, wenn man ohnehin nur das Nötigste zur Verfügung hat.

Aber das müssen die Menschen selbst entscheiden.

@GilbMLRS

Steuerklasse 6 hat zum Jahresende keinerlei Bedeutung mehr. in der EStE wird das alles nochmal neu berechnet. die Lohnsteuer ist nur eine vorauszahlung auf die ESt.

Deine baubesprechung hat auch mit der ESt nichts zu tun. das sind betriebsausgaben in der gewinnermittlung... Unternehmer gaben eben mehr Möglichkeiten Dinge "anzusetzen".

und was deine einschätzung von mir betrifft liegst du doch etwas daneben.

ich kann es eben nicht ab, wenn hier jemand betrug, egal an welcher Stelle, gutheißt..

@def

Also meine Miete bezahl ich nicht jährlich, da nützt es mir wenig, nächstes Frühjahr etwas zu bekommen, was ich jetzt bezahlen muss. Denn ein Zweitjob wird ja nicht aufgenommen mit dem Ziel in ferner Zukunft was erstattet zu kriegen sondern mit dem Ziel in der Gegenwart Geld zu verdienen.

Und auch dem betoniertesten Behördenkleingeist sollte auffallen, dass ein Arbeitnehmer, der zwei Jobs benötigt, kein Unternehmer ist, der 50 Eimer Geld zum langfristigen Jonglieren übrig hat. Die Lösung, wie sie jetzt ist, ist schlicht und einfach BS. Wieso wird Einkommen aus Zweitbeschäftigung nicht mit StK I berechnet? Wenn sowieso die Erklärung eingereicht werden muss, kann sich der Amtsgaul ja die Kohle eh wiederholen, der Verbraucher verkauft aber im Gegensatz zum Unternehmer keine billig dahergeworfenen Massenwaren oder kassiert Zinseinkünfte sondern gibt seine Zeit und Arbeitskraft und schon deswegen ist es eine Frechheit, zusätzliche Arbeitsverhältnisse so abzuschöpfen, dass der Arbeiter dahin gedrängelt wird, die Leistung hintenrum zu erbringen.

Aber wehe es fehlt eine Quittung beim Einreichen der Steuererklärung, dann kommt der Staatsanwalt und wird dir Wirtschaftsverbrecher schon zeigen, dass es sich nicht lohnt, mehr zu verdienen.

Auf Gutefrage.net hab ich diesen hier gelesen:

Momentan habe ich einen Angestelltenverhältnis (2/3-Stelle). Mir ist angeboten worden, dass dieser Vertrag für drei Monate "ruht", d.h. er bleibt bestehen, ich bekomme aber kein Geld (quasi beurlaubt). Dafür kann ich bei einem anderen Arbeitgeber in diesen drei Monaten einen Vertrag bekommen. Dieser Vertrag geht aber nur mit Lohnsteuerklasse 6, weil ja der alte Vertrag bestehen bleibt (nur eben unbezahlt). Das bedeutet aber einen viel höheren Steuerabzug, der ärgerlich ist, da ich ja miese mache. Die Frage ist, ob ich diese zusätzlich gezahlten Steuern bei der nächsten Steuererklärung wiederbekomme, so dass ich letztendlich keine Miese mache. Kann mir da jemand helfen? Mir kommt das unlogisch vor, denn dann könnte ich ja gleich Lohnsteuerklasse 1 bekommen.

Wird ihm in den drei Monaten, die er trotzdem seine Ausgaben hat sicher viel bringen, dass er ne vage Hoffnung hat, in einem Jahr etwas wiederzukriegen. Und das, obwohl faktisch nur ein Arbeitsverhältnis zum Tragen kommt.

Kurzum: das System ist schlicht und einfach kompliziert und ungerecht.

@GilbMLRS

Zu der Frage. völlig normal. hauptarbeitgeber ist der mit dem ruhenden Verhältnis. die neue Beschäftigung ist dann der nebenarbeitgeber dadurch wird automatisch klasse 6 vergeben. blöd aber leider völlig konform.

ansonsten: kompliziert: ja. ungerecht: nur bedingt.

@GilbMLRS
Oh man keine Ahnung haben aber labern labern labern, junge lass dir einen Freibetrag auf deiner zweiten LSt Karte eintragen, dann gibt es auch keine ungerechtfertigten Abzüge die du erst mit der Jahreserklärung wieder reinholen mußt, Freibetrag kannst du übrigens jederzeit eintragen lassen.

GilbMLRS schrieb:Kurzum: das System ist schlicht und einfach kompliziert und ungerecht.

Ja genau das. Aber anstatt seine Unzufriedenheit gegen die geltend zu machen die es stützen geht es lieber gegen ALG II bezieher. Ist ja auch viel einfacher zu sagen die Arbeitslosen faulpelze leben wie die Könige und ich buckel in 2 Jobs für Nüsse. Mach bei der nächsten Wahl mal den Test ob du Hartz4 auf dem Stimmsettel findest. Politik selber machen, nicht machen lassen. Dann können wir alle zufrieden leben.

Totes_Geld schrieb:Hier eine optisch etwas verunglückte Tabelle

Die aktuellen Hartz-IV-Regelsätze in Euro ab 01.01.2014
Ausgaben für Erwachsene Kinderbis 5 Jahre Kinder von 6 bis 13 Kinder von 14 bis 18
Nahrungsmittel,
alkoholfreie Getränke 138,83 85,11 104,86 134,16
Bekleidung, Schuhe 32,85 33,74 36,18 40,25
Wohnen, Energie,
Wohnungsinstandhaltung32,68 7,62 12,02 16,59
Innenausstattung,
Haushaltsgeräte
und -gegenstände 29,63 14,75 12,78 15,93
Gesundheitspflege 16,80 6,59 5,37 7,10
Verkehr 24,62 12,75 15,20 13,65
Nachrichtenübermittlung 34,53 17,04 16,67 17,08
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 43,17 38,87 44,89 33,98
Bildung 1,50 1,06 1,26 0,31
Beherbergungs- und
Gaststättendienstleistungen 7,74 1,55 3,82 5,16
Andere Waren
und Dienstleistungen 28,64 9,93 7,93 11,77

Gesamtzahlung 391,00 229,00 261,00 296,00

Beim Posten Bildung weiss man nicht ob man lachen oder weinen soll....

Jeder der hier immer erzählt es ausreichend ist hat vollkommen recht. Aber im Einzelfall betrachtet ist es unverhältnismässig. Den wieso bekommt ein Kind weniger wo doch logischerweise ein grösserer Bedarf ist.

An alle Besserwisser vorab. Erlegt euch doch mal selbst diese 391€ auf. So als Selbstversuch und beachtet was passiert wenn ihr eine Waschmaschine kaufen müsst von 29,63€.

@LooR

Korrekt. da hab ich garnicht dran gedacht.

ab zum fa und fb eintragen lassen.

@def
@LooR

"Freibeträge für die Lohnsteuerermäßigung werden akzeptiert, wenn Ihre Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen eine Antragsgrenze von 600 EUR übersteigen (§39a Abs2 EStG).

Für die Werbungskosten z.B. die Fahrten zu Ihrer Arbeit, doppelte Haushaltsführung, Steuerberatung, Fortbildungskosten, etc.) muß zusätzlich ein Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1000 EUR pro Jahr erreicht werden. Alle Werbungskosten über diesen Freibetrag hinaus werden berücksichtigt."

Welcher Nebenjob verursacht solche Kosten? Und wo ist die Vereinfachung, wenn du diese hinterher nachweisen musst bei der plötzlich verpflichtenden Steuererklärung? Denkbar ungeeignetes Mittel, um klamme Zeiten mit Zweitjob zu überbrücken, findet ihr nicht?

Bevor sich die Gemüter hier weiter erhitzen: eigentlich sollte schon aus dem Threadtitel hervorgehen, dass die Regelung nur früher als einstweilige Verfügung bestand und hinterher wieder gekippt wurde.
Dennoch fand ich das Thema deiskutierenswert und eine Überlegung wert. Schließlich stehen hier ja entscheidende Fragen im Raum:

a) Ist es gut bzw. sinnvoll wenn jemand mit Geld spielt, was eigentlich gerade nur für das Existenzminimum reicht/reichen soll? Das Geld könnte an anderer Stelle fehlen.

b) Hat die Gesellschaft irgendein berechtigtes Interesse daran, wie die Geldmittel der H4- Empfänger eingesetzt werden?