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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

13.791 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Griechenland, 2015, Grexit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.06.2015 um 16:24
@Bauli
Am besten alle die die letzen Jahrzehnte immer wieder eine Einheitspartei aus Union, Spd, Fdp und Grünen gebildet hatten, und immer wieder den gleichen Eliten nach dem Maul reden, dann bekommen wir hier auch endlich wieder sowas wie eine demokratische Grundordnung die den Namen auch verdient :)

Der einzige Grund warum das Lobbyisten-System hierzulande noch halbwegs funzt ist wohl der, dass der Arbeiter hier nicht rebelliert, auch wenn er sich weit unter Wert verkauft.
Darunter leiden natürlich auch alle anderen EU Staaten, denn das Lohndumping hierzulande macht uns zwar wettbewerbsfähiger, aber dafür wird die EU Binnenwirtschaft anfällig, und am Finanzmarkt weiß man schon gar nicht mehr, wohin mit den ganzen Milliarden, weswegen auch an Länder wie die Griechen verliehen werden muss, und weswegen das ganze System auch zwangsweise dann auch kollabieren muss, weil solche Kredite unmöglich auf Dauer bedient werden können.

Es heißt ja auch deswegen "Wirtschaftskreislauf" weil das Geld hin und her fließen muss, damit der Markt lebendig bleibt, und jeden Teilnehmer versorgen kann, wodurch es eben weiter gehen kann. Es sollte nicht irgendwo auf Dauer akkumuliert werden, sonst stockt der ganze Weltmarkt, weil Teile auf Dauer unterversorgt sind, und sozusagen absterben, wie bei einem Organismus, der seine Organe nicht versorgen kann.
Wie schon seit Jahren gut zu sehen, und wofür auch kaum die Mehrheit der Leute auf der Welt verantwortlich zu machen ist.. nicht mal die griechische Bevölkerung kann was dafür.

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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.06.2015 um 17:45
Und wie steht es in Irland? Der Ökonom Tom McDonnell vom Wirtschaftsforschungsinstitut Nevin Economic Research Institute (Neri) in Dublin behauptet, der jüngste Aufschwung der grünen Insel, den die vom „irischen Modell“ beeindruckte internationale Presse begeistert feiert, werde „stark überschätzt“. Zwar beginne sich die Lage tatsächlich zu bessern, aber das liege großenteils daran, dass „der Absturz besonders brutal gewesen ist“. McDonnell verweist darauf, dass das irische BIP zwischen 2008 und 2010 um mehr als 12 Prozent geschrumpft ist und im selben Zeitraum ein Siebtel der Arbeitsplätze verloren gingen. Die seitdem neu geschaffenen Jobs seien „in der Regel schlecht bezahlte Teilzeitstellen, die sich zudem in Dublin konzentrieren“.
Allerdings lässt sich nicht bestreiten, dass das irische Wirtschaftswachstum des Jahres 2014 in Paris, Lissabon und Athen durchaus Neid erregt. Bestätigt dieses Wachstum nicht die These, dass sich „entschlossener Reformwille“ auszahlt, wie es im US-Magazin Newsweek vom 16. März hieß? Nicht wirklich, meint Paes Mamede: „Der Unterschied zwischen Portugal, Griechenland und Irland besteht darin, dass die beiden ersten Teil der europäischen Wirtschaft sind, wogegen Irland wirtschaftlich im Grunde zu den USA gehört.“
Als 1968 innerhalb der damaligen EWG die Zollschranken fielen, verlangten die US-amerikanischen Unternehmen dieselben Vorteile, die ihren europäischen Konkurrenten eingeräumt wurden. Irland kam dieser Forderung nach. Und es konnte den US-Konzernen gut ausgebildete, englischsprachige Arbeitskräfte und zudem ein attraktives Steuersystem bieten.
Was das bedeutet, erläutert McDonnell in seinem Dubliner Büro: „Ein Teil unserer Volkswirtschaft ist mit der Portugals vergleichbar und steht auch keinesfalls besser da. Doch ein anderer Teil, der quasi von den USA in Irland eingepflanzt wurde, zeichnet sich durch Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung aus.“ Während das Wachstum der gesamten EU 2014 bei 1,3 Prozent lag (Eurozone nur 0,9 Prozent), kamen die USA auf ein Wachstum von 2,4 Prozent. Davon profitierte auch die grüne Insel.
Die US-Enklave in Irland wurde durch die Austeritätspolitik kaum beeinträchtigt, die übrige irische Gesellschaft dagegen hat stark darunter gelitten. Im Oktober 2014 beklagte der Präsident der Irish Hospital Consultants Association, Gerard Crotty, „die erheblichen Einschnitte in den Gesundheitsbudgets“, mit der Folge einer „erhöhten Sterblichkeit der auf ein Krankenhausbett wartenden Patienten“.12 Ein Sechstel der irischen Erwerbstätigen lebt heute unterhalb der Armutsgrenze.
Der ganze Artikel lohnt. Ist aus linker Sicht geschrieben, von daher nicht wundern, dass er da in einpaar andere Kerben haut..
http://monde-diplomatique.de/artikel/2015/05/07/a0009


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.06.2015 um 22:20
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Die seitdem neu geschaffenen Jobs seien „in der Regel schlecht bezahlte Teilzeitstellen,
... kennt man doch irgendwo her ... ?


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

06.06.2015 um 22:53
@dunkelbunt

Wenn du jetzt Irland ansprichst, die Griechen haben auf Zypern auch Geld verschoben, welches wir retten mußten. Unlängst habe ich einen Bericht gelesen, das die Zyprioten mehr Geld brauchen würden.

Außerdem haben die Griechen immer noch nichts unternommen, um die Korruption trocken zu legen. Die eiern seit Febr/März 2015 herum und tun genausowenig wie die Vorgängerregierungen.

Aber trotzdem Irland hat mit Problemen zu kämpfen und nutzen auch die Steuerzahler der restlichen EU aus indem Sie Firmen anlocken, und den Steuersatz heruntergefahren haben. Stichwort Google.


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07.06.2015 um 09:05
@Bauli
Deren Staatskorruption ist wohl genauso systemrelevant, wie unsere Korruption bei der Bankenrettung. -dass das wirklich notwendig für die Mehrheit der Bürger gewesen sein soll, bezweifle ich nämlich starkt, und vermute, dass dort ordentlich geschmiert wurde, um die Firmen und deren Chefs zu stützen-
Hätte man 2010 die Gläubiger mit ihren faulen Krediten fallen lassen, und den Griechen keine weiteren gewährt, wäre jetzt das ganze schon lange vom Tisch. Einpaar Banken wären umstrukturiert worden, eipaar wären Pleite, aber die Volkswirtschaften würden wohl noch so arbeiten wie immer, vermute ich.

Dass Korruption ein Problem ist, bezweifle ich nicht, aber dass sie nur wieder bei den Griechen beanstandet wird, und nicht bei uns auch -wobei hier auch wieder beide Länder tief im Dreck stecken-, ist eben wieder zu kurz gesprungen.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

07.06.2015 um 12:51
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Oh Rückzahlungen nicht Ausgeschlossen, die letzten überweiseungen gehen ja an den IWF und co.
Ja, aber wie viel? Das meiste dürfte wohl nicht mehr zurückkommen, und für die Kredite-Gaben der EZB garantieren zu guten Teilen die Steuerzahler der etwas sogenannt "stärkeren" Länder. Also wie gesagt, mir scheint es da schon sehr wahrscheinlich, dass man auf Druck vielleicht von privaten Lobbys auch politisch abgesegnet eine Umschuldung von Privaten und Steuerzahlern vornahm.


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08.06.2015 um 05:07
Es gibt ja ein oder zwei Gründe für merkels alternativlosigkeit. Zum einen ihr spruch scheitert der euro scheitert europa. Das meint sie wohl ernst. Obwohl da vermutlich alle Ökonomen widersprechen würden. Kann natürlich auch sein das die Folgen eines austritts wesentlich dramatischer wären, als man der Öffentlichkeit erzählt. Jedenfalls ist dieses Theater schon a bissel merkwürdig. Zweiter grund dürfte der effekt sein den es auf andere Länder haben könnte wenn sich Griechenland mit der drachme saniert. Das könnte Begehrlichkeiten wecken. Vermutlich träfe merkels satz dann ein. Obwohl es mit dem ecu eigentlich gut lief bis zur Erpressung.


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Griechenland 2015 - Heldenepos oder Tragödie?

08.06.2015 um 11:57
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Deren Staatskorruption ist wohl genauso systemrelevant, wie unsere Korruption bei der Bankenrettung. -dass das wirklich notwendig für die Mehrheit der Bürger gewesen sein soll, bezweifle ich nämlich starkt, und vermute, dass dort ordentlich geschmiert wurde, um die Firmen und deren Chefs zu stützen
Belegen kannst du es nicht?

Man sollte vor allem Schauen welche Banken in Deutschland denn vom Staat Hilfgelder erhalten haben bzw verstaatlicht wurden.
Zitat von dunkelbuntdunkelbunt schrieb:Hätte man 2010 die Gläubiger mit ihren faulen Krediten fallen lassen, und den Griechen keine weiteren gewährt, wäre jetzt das ganze schon lange vom Tisch. Einpaar Banken wären umstrukturiert worden, eipaar wären Pleite, aber die Volkswirtschaften würden wohl noch so arbeiten wie immer, vermute ich.
Ok, schwer zu sagen wie ein Griechischer Staatsbankrot 2010 ausgegangen wäre (Was ja im Grunde dein Vorschlag ist)


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08.06.2015 um 11:59
@Fedaykin
Ne, kann ich nicht beleben. Ist wie gesagt eher intuitiv, nachdem was man so alles über das Thema liest. Aber könnte natürlich auch sauber sein, wer weiß.


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08.06.2015 um 12:00
Zitat von AperitifAperitif schrieb:Es gibt ja ein oder zwei Gründe für merkels alternativlosigkeit. Zum einen ihr spruch scheitert der euro scheitert europa. Das meint sie wohl ernst. Obwohl da vermutlich alle Ökonomen widersprechen würden. Kann natürlich auch sein das die Folgen eines austritts wesentlich dramatischer wären, als man der Öffentlichkeit erzählt.
Natürlich scheitert Europa bzw die Zielsetzung die mit dem Euro einhergeht enorm, und es gäbe einen Enormen Rückschritt. Natürlich ist es nicht das Ende des Abendlandes.
Zitat von AperitifAperitif schrieb:Jedenfalls ist dieses Theater schon a bissel merkwürdig. Zweiter grund dürfte der effekt sein den es auf andere Länder haben könnte wenn sich Griechenland mit der drachme saniert. Das
Welche Kandidaten schweben dir vor? Die Größten Kritiker die Griechenland ein "Verp*ssen" aus dem Euro gestatten sind die SPanier, Portugiesen und co.

Es ist auch Zweifelhaft das Griechenland sich durch die Drachme Saniert. Es wäre eher ein Downgrading über die Währung. Natürlich würde das Volk erstmal sein Geld verstecken wie schon die Lezten Jahre geschehen. OB sie di Drachme auch Akzeptieren würden sei dahingestellt.


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08.06.2015 um 12:38
@Fedaykin
Drachme müssen sie ja akzeptieren. Wir hatten beim euro ja auch keine wahl. Ich denke schon das einige andere die eurozone verlassen würden. Das Hauptproblem des nicht abwerten Könnens besteht ja immer noch gerade für die Südländer.


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08.06.2015 um 12:49
Zitat von AperitifAperitif schrieb:Drachme müssen sie ja akzeptieren.
Nö, offiiziell vielleicht aber dann enstehen eben Schwarzmärkte, und Alternative Nebenwährungen.
Zitat von AperitifAperitif schrieb:Wir hatten beim euro ja auch keine wahl
Klar, hatten genug Leute Jahrzehntelang Zeit Anti Euro Politiker zu Wählen oder die Währung zu Boykottieren.

Der Euro wurde Akzeptiert weil er eben eine Stabile Hartwährung war.
Zitat von AperitifAperitif schrieb:Das Hauptproblem des nicht abwerten Könnens besteht ja immer noch gerade für die Südländer.
Das ist im Grunde nicht das Problem, sondern nur eine Option einer Billigen Wirtschaftsförderungen, leichter als Reformen, aber vom Effekt eher bescheiden, vor allem im Falle von Strukturellen Fehlern.

Die Südländer haben eben einen Enormen Lebenstandart und damit auch einen Preisniveuanstieg erlebt.

Das ganze wird dann KRitisch wenn man alles nur durch Billige Kredite aufrecht erhalten kann.

http://de.tradingeconomics.com/spain/balance-of-trade

Spanien auch ohne Euro eine negative Handelbilanz,



http://de.tradingeconomics.com/italy/balance-of-trade

Italien hält ne Relative Konstanz.



http://de.tradingeconomics.com/portugal/balance-of-trade

Portugal ebenfalls


Klar 2007/2008 gab es überall einen Peak um die Finanzkrise herum


Aber das eine Rückkehr zu Nationalen Weichwährungen die Wirtschaftlichen Problem lösen würde, halte ich für Übertrieben.


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08.06.2015 um 13:34
Eine Rückkehr zur Drachme würde Griechenland nicht helfen, da wie in Argentinien die Schulden dann in Fremdwährung wären aber nicht weggedruckt werden können. Was Griechenland benötigt wäre eine Entschuldung also entweder einen Haircut, Aufkauf durch die EU, einfrieren auf unbestimmte Zeit etc... aber dann könnten sich auch beim Euro bleiben. Die EZB müsste nur alle Schulden der Griechen aufkaufen und einfrieren oder wegdrucken, machen sie eh wie blöd im Moment.


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08.06.2015 um 14:16
@Fedaykin
Die derzeitigen Regierungen Spaniens und Portugals wuenschen sich sehnlichst ein Scheitern der griechischen Regierung, weil sie Podemos und Co. fuerchten.


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