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Sprengstoffanschlag in Ansbach

862 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Explosion, Ansbach ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 14:45
@def
Zitat von defdef schrieb:Und in diesem Gesetz von ´39 wurden Heilpraktiker stark eingeschränkt und neue sogar verboten.
Wo genau kannst du das dem Gesetzestext entnehmen?
http://www.gesetze-im-internet.de/heilprg/BJNR002510939.html

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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 15:21
@emanon

Es bedarf mit diesem Gesetz erstmals der Erlaubnis Heilkunde auszuüben ohne als Arzt bestellt zu sein.

Bis dahin konnte jeder jeden mit sonst was heilen...


Würdest du den die Behauptung, dass erst durch Adoof und Hess Heilpraktiker in den Genuss kamen, an Leuten herumzudoktern irgendwie untermauern?

Nach allem was ich so finden konnte gab es auch vor dem 3. Reich Heilkundler und diese praktizierten auch. Im 3. Reich gab es dann den Einschnitt, dass man um Erlaubnis bitten musste wenn man Heilpraktiker werden will.

Dies hat dann das BVG wieder verworfen aufgrund freier Berufswahl. Wer sich also Heilpraktiker nennt und Deppen findet die ihm dafür viel Kohle zahlen darf das tun... ganz ohne um Erlaubnis zu bitten.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 15:38
@def
Zitat von defdef schrieb:Dies hat dann das BVG wieder verworfen aufgrund freier Berufswahl.
Auch wenn jeder weiß was für ein Gericht du mit BVG meinst, wäre es meiner Meinung nach
doch besser und verständlicher wenn du die richtige Abkürzung nehmen würdest.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 15:47
Ich dachte mir schon dass das schwierig wird
Zitat von defdef schrieb:Und in diesem Gesetz von ´39 wurden Heilpraktiker stark eingeschränkt ...
Was sagt der Gesetzestext?

§1 (2)
Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes ist jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen, auch wenn sie im Dienste von anderen ausgeübt wird.
Recht umfassend.

Jetzt die erste "starke" Einschränkung:

§3
Die Erlaubnis nach § 1 berechtigt nicht zur Ausübung der Heilkunde im Umherziehen.
Huiii.
Es kommt aber noch dicker.
Eine weitere "starke" Einschränkung:

§6 (1)
Die Ausübung der Zahnheilkunde fällt nicht unter die Bestimmungen dieses Gesetzes.
Damit bleiben Bärlauchfüllungen und Wurzelbehandlungen mit Schafgarbe wohl bis auf Weiteres wohl den Patienten erspart

Bleibt noch das heimtückische Verbot;
Zitat von defdef schrieb:...und neue sogar verboten.
Das wird sich doch wohl im Gesetz finden lassen, oder?
Nö, ganz im Gegenteil:

§2 (1)
(1) Wer die Heilkunde, ohne als Arzt bestallt zu sein, bisher berufsmäßig nicht ausgeübt hat, kann eine Erlaubnis nach § 1 in Zukunft ... erhalten.
Das ist ein Verbot? :D
Da sind ja noch nicht einmal Einschränkungen aufgeführt.

@def
Zitat von defdef schrieb:Es bedarf mit diesem Gesetz erstmals der Erlaubnis Heilkunde auszuüben ohne als Arzt bestellt zu sein.

Bis dahin konnte jeder jeden mit sonst was heilen...
Ist doch heute auch so. Brauchen Geistheiler, Homöopathen, Klangschalentherapeuten, Reikiisten und Konsorten irgendeine Ausbildung nötig um zu quacksalbern?
Findet eine Wissensüberprüfung statt?
Ausbildung, Studium Staatsexamen ect.?
Liste mal auf.
Zitat von defdef schrieb:Würdest du den die Behauptung, dass erst durch Adoof und Hess Heilpraktiker in den Genuss kamen, an Leuten herumzudoktern irgendwie untermauern?
"Heiler", Kräuterweiblein und Konsorten die, ohne fundierte medizinische Ausbildung abseits der universitären Medizin an Menschen herumexerimentiert haben gibts schon Jahrhunderte, Adoof und Hess haben diese Praxis nur mit dem staatlichen Segen versehen (es legitimiert) und so den Heilpraktiker geschaffen und auch die Berufsbezeichnung" vergeben (siehe §1 (3) Wer die Heilkunde bisher berufsmäßig ausgeübt hat und weiterhin ausüben will, erhält die Erlaubnis nach Maßgabe der Durchführungsbestimmungen; er führt die Berufsbezeichnung "Heilpraktiker")

Damit sollte alles geklärt sein. Wenn du darüber hinaus noch weiter Fragen zum Thema hast entere bitte einen passenden Thread und sprich mich an, ich werde versuchen dir nach bestem Wissen und Gewissen Rede und Antwort zu stehen.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 16:22
@emanon
Wenn es beim ursprünglichen HPG-Text geblieben wäre, hätten wir heute keine HPs mehr. Die Nazis wollten den HP "ausrotten" und die Heilkunde in die Hände ihrer (nichtjüdischen) homöopathischen Ärzte legen.
https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2010/03/10/heilpraktiker-ein-betriebsunfall-der-geschichte/
http://www.dr-roesch.de/bilder_down/Heilpraktiker.pdf (Archiv-Version vom 13.05.2014)

In §4 wurde die Ausbildung zum HP verboten.
Zulassung erhielten nur jene, die schon einen anerkannten Heilberuf ausübten (was "Hinterhof-Heiler" ausschloss) oder gerade in der Ausbildung waren. Zudem endete die Antragsfrist laut 1.DVO am 1.April 39 (kein Aprilscherz meinerseits), danach sollte es keine Zulassungen mehr geben. Die "besonderen Gründe" in §2 waren nicht näher spezifiziert - welcome Willkür. Mit Inkrafttreten der 2.DVO wurde die einschlägigen Schulen geschlossen.
http://www.kj.nomos.de/fileadmin/kj/doc/2007/20071Klose_S_35.pdf
http://www.religio.de/therapie/heilprak.html
http://www.heilpraktiker.org/files/seiteninhalt/inhaltsseiten/c_fuer_heilpraktiker/ca_berufsziele/ca-01-berufsbild/ca-01-04-geschichte-des-heilpraktikerberufes-final.pdf

Es ist richtig, dass wir das HPG den Nazis zu verdanken haben. Doch wenn`s nach denen gegangen wäre und der Bundestag nicht entsprechende Änderungen vorgenommen hätte, dann würden wir heute nicht mehr über das HPG reden.


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def ehemaliges Mitglied

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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 16:23
@emanon
Zitat von emanonemanon schrieb:Jetzt die erste "starke" Einschränkung:
Falsch. Die starke Einschränkung besteht darin, dass der Heilpraktiker um Erlaubnis bitten muss. Musst halt schon mit Absatz 1 beginnen...
(1) Wer die Heilkunde, ohne als Arzt bestallt zu sein, ausüben will, bedarf dazu der Erlaubnis.
Da kannst du dir dein süffisantes "Huiii" getrost verkneifen denn vorher konnte jeder Heilpraktiker sein.
Bleibt noch das heimtückische Verbot;

def schrieb:
...und neue sogar verboten.
Das wird sich doch wohl im Gesetz finden lassen, oder?
Ohne Genehmigung war es nun mal verboten und stand unter Strafe.
§ 5
Wer, ohne zur Ausübung des ärztlichen Berufs berechtigt zu sein und ohne eine Erlaubnis nach § 1 zu besitzen, die Heilkunde ausübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Hiermal was Wikipedia davon hält, dass du behauptest die Nazis hätten den Heilpraktikern so richtig schön den Weg geebnet.

Wikipedia: Heilpraktiker#Geschichte des Heilpraktikerberufs in Deutschland
Am 17. Februar 1939 wurde das Heilpraktikergesetz (HeilprG)[16] mit seiner Ersten Durchführungsverordnung (1. DVO)[17] verkündet. Trotz der Regelung des Berufes war das Heilpraktikergesetz von vornherein als Aussterbegesetz für den Berufsstand des Heilpraktikers geplant gewesen,[18] wobei es eine geheime Absprache zwischen Naziführung und Reichsärztekammer gegeben haben soll. In der ursprünglichen Fassung des Gesetzes wird dies z. B. in § 2 deutlich: „Wer die Heilkunde, ohne als Arzt bestallt zu sein, bisher berufsmäßig nicht ausgeübt hat, kann eine Erlaubnis nach § 1 in Zukunft nur in besonders begründeten Ausnahmefällen erhalten.“ Über die besonders begründeten Ausnahmen hatte dann die Nazi-Standesorganisation zu entscheiden. Auch der § 4, der die Ausbildung verbietet, ist interessant: „Es ist verboten, Ausbildungsstätten für Personen, die sich der Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes widmen wollen, einzurichten oder sie zu unterhalten.“ In der 1. Durchführungsverordnung wurde den Antragstellern in § 1 nur eine Frist bis zum 1. April 1939 eingeräumt, um sich zur Erlaubniserteilung anzumelden. In § 2 wurde die Erlaubnis neben den bekannten Ausschlüssen auch nicht erteilt, „wenn er (der Antragsteller) oder sein Ehegatte nicht deutschen oder artverwandten Blutes ist,“ oder „wenn er nicht im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte ist“. Vor der Entscheidung über den Antrag war im Übrigen die Deutsche Heilpraktikerschaft anzuhören.

Am 12. Mai 1939 erhielt der „Heilpraktikerbund Deutschlands – Reichsverband“ den Namen „Deutsche Heilpraktikerschaft“ mit Sitz in Berlin. Vom 19. bis 21. Mai 1939 fand die 1. Reichstagung der Deutschen Heilpraktikerschaft statt. Die Zweite Durchführungsverordnung (2. DVO) zum HeilprG führte zur Schließung der Heilpraktikerschulen und machte jede weitere Ausbildung unmöglich. 1943 erfolgte dann das Verbot aller Fachfortbildungen für Heilpraktiker.
Aussterbegesetz für den Berufstand Heilpraktiker... na, da hats der Adoof ja richtig gut gemeint was...
Zitat von emanonemanon schrieb:Ist doch heute auch so. Brauchen Geistheiler, Homöopathen, Klangschalentherapeuten, Reikiisten und Konsorten irgendeine Ausbildung nötig um zu quacksalbern?
Findet eine Wissensüberprüfung statt?
Ausbildung, Studium Staatsexamen ect.?
Liste mal auf.
Ich halte davon auch nichts. Darum geht es auch gar nicht... es geht darum, dass du suggerieren möchtest, Heilpraktiker wären die späte Rache Adolf Nazis was nun mal einfach absoluter Blödsinn ist.
Zitat von emanonemanon schrieb:"Heiler", Kräuterweiblein und Konsorten die, ohne fundierte medizinische Ausbildung abseits der universitären Medizin an Menschen herumexerimentiert haben gibts schon Jahrhunderte, Adoof und Hess haben diese Praxis nur mit dem staatlichen Segen versehen (es legitimiert)
Und vorher war dies illegal? Verboten? Quelle?
Zitat von emanonemanon schrieb:Damit sollte alles geklärt sein. Wenn du darüber hinaus noch weiter Fragen zum Thema hast entere bitte einen passenden Thread und sprich mich an, ich werde versuchen dir nach bestem Wissen und Gewissen Rede und Antwort zu stehen.
Für mich ist alles klar und deine Falschaussagen sollten nun auch soweit richtig gestellt sein.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 17:43
Und noch mal zum Thema: "Die werden ja nicht geprüft". So einfach ist das nun auch nicht.

§ 1 Satz 1 Buchstabe i der 1. HeilprGDV
(1) Die Erlaubnis wird nicht erteilt,

i) wenn sich aus einer Überprüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten des Antragstellers durch das Gesundheitsamt ergibt, daß die Ausübung der Heilkunde durch den Betreffenden eine Gefahr für die Volksgesundheit bedeuten würde.
Und um wieder zum Thema Attentäter zu kommen:

Heilpraktiker den die Berufsbezeichnung Heilpraktiker (Psychotherapie) führen haben nachzuweisen:
Für die Erteilung einer auf das Gebiet der Psychotherapie beschränkten Heilpraktikererlaubnis sind zudem entsprechende Kenntnisse in einem Psychotherapieverfahren nachzuweisen, das allgemein gültigen Kriterien an Psychotherapieverfahren genügt, und dazu befähigt, Patienten entsprechend der Diagnose psychotherapeutisch zu behandeln. Diese Befähigung setzt auch Grundkenntnisse in allen wissenschaftlichen anerkannten Psychotherapieverfahren voraus. Nachweise zu solchen Aus- und Fortbildungen werden von einigen überprüfenden Gesundheitsämtern für das Bestehen der Überprüfung vorausgesetzt.[8]
Die Gestaltung und Ausführungen der Prüfungen fallen unter das Landesrecht.[5] Die Überprüfung enthält Fragen zum Basiswissen hinsichtlich psychischer Krankheiten und Persönlichkeitsstörungen, Diagnostik, Rechts- und Berufskunde und Therapieformen. Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Eine Zulassung zur mündlichen Überprüfung erfolgt nur, wenn die schriftliche Überprüfung bestanden wurde. Ausbildungsnachweise sind grundsätzlich keine Voraussetzung für die Zulassung zur Kenntnisüberprüfung, es gibt keine vorgeschriebene Regelausbildung.
Während in der Überprüfung für Heilpraktiker ohne Beschränkung auf Psychotherapie Kenntnisse in Psychiatrie, Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie nur eine untergeordnete Rolle spielen, erfolgt die Überprüfung für Heilpraktiker (Psychotherapie) ausschließlich in diesem Fachgebiet.
Wikipedia: Psychotherapie (Heilpraktikergesetz)


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 17:56
@emanon
@def
@Mannomann

Wollt ihr nicht nen eigenen Thread aufmachen zur Thematik "Naturheilkunde, soll es einen staatlich anerkannten Abschluss geben oder darf das jeder machen?"

Ich sehe halt keinen Kontext zum Anschlag von Ansbach, außer das der Täter als depressiv galt (meines Wissens nach) warum dann hier Seitenweise Strohmänner zum Thema "Heilkunde und staatliche Anerkennung" verbrannt werden versteh ich nicht so wirklich... :ask:

Sollte doch ein Bezug bestehen zeigt ihn mir bitte, denn ich sehe ihn nicht :)


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 18:03
Wenn sich der Teenie fertig aufgeplustert hat und wir festgestellt haben ob der Zahnarzt Recht oder Unrecht hat, wieder was zum Thema.

Attentäter trat zwei Mal im bulgarischen Fernsehen auf

Bulgarische TV-Reporter haben den späteren Attentäter von Ansbach interviewt. Er berichtete von seinem Leben in Syrien und erschien den Journalisten als zurückhaltend.


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-07/ansbach-attentaeter-fernseh-interviews-bulgarien

Irgendwie ein großer Zufall. Ich meine klar es werden viele interviewt, aber wenn wir weiter davon ausgehen dass ein extrem geringer Teil derart auffällig wird, ist es schon etwas kurios, dass der da 2 Mal interviewt wurde.

Vl. hat er den Kontakt zu den Reportern auch gesucht? Er soll ja in den Videos Gewalt strikt abgelehnt haben.

Also ein merkwürdiger Vogel unser Rambo.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 23:06
@all
Kommt mal wieder runter. Der Mann war in Behandlung, es gab mehrere Gutachten und es gab eine Warnung. Wenn die von einem nicht-approbierten Therapeuten kam, dann stimmte sie trotzdem ... leider.
Leider bekommen viele Patienten auch nur sehr langfristig Termine bei approbierten Therapeuten, was in akuten Fällen ein erschwerendes Problem ist - so lange jemand nicht in eine Klinik eingewiesen wird.
Dieser Mann war in einer Klinik, und danach ist er nicht beobachtet/betreut worden? Wie geht das an?
Da gab es diese Therapeuten, die Termine gemacht haben. Konnte ein Patient aus sonstwo wissen, wie es um die Homöopathie in Deutschland steht? Wohl kaum. Also wird vom Amt zugelassen, was die Kasse zahlt... und es ist nunmal so, dass einige Kassen homöopathische Behandlung zahlen.
Nur dass der akute Termin verschoben wurde, also dem Therapeuten auch kein Vorwurf gemacht werden kann.

Jedenfalls ist das Thema Homöopathie hier off-topic.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 23:10
@FF
Zitat von FFFF schrieb:Dieser Mann war in einer Klinik, und danach ist er nicht beobachtet/betreut worden? Wie geht das an?
Weil dies nicht angeordnet werden kann und somit eine freie Entscheidung des "Patienten" ist, also ob er weitere Betreuung will.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 23:23
@canales
Tja, dann ist das eine echte Sicherheitslücke, wenn desorientierte und suizidgefährdete Flüchtlinge ohne Betreuung aus einer Klinik entlassen werden.
Ich schätze mal, dass man da sehr viel mehr bewirken könnte, als mit mehr und besser bewaffneten Polizisten. Denn weder in Ansbach noch München, noch in den Zug bei Würzburg hätten Polizisten etwas ausrichten können ... weil sie gar nicht da waren. Und weil sie auch andernfalls kaum anders hätten reagieren können.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 23:29
@FF

Solange sie gefährlich, oder suizidgefährdet sind werden sie ja nicht entlassen.
Entlassen werden sie wenn sie dies nicht mehr sind.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 23:48
@canales
ist es vielleicht genau das Problem daß die Stelle die diese Einschätzung getroffen hat nicht geeignet/befugt war rechtsgültige Aussagen zur Gesundheit zu machen und deswegen deren Einschätzung keine Konsequenzen haben KONNTE oder deswegen nicht enrst genommen wurde?

Ich mein wenn die laut obigem Zitat keine für den Patienten positive Einschätzung abgeben können, dann doch auch keine negative?
Somit sehe ich schon daß die eigentlich mit Vermerk "nicht unsere Kompetenz, bitte checken und ggf. einweisen" an einen Facharzt mit rechtlichen Möglichkeiten verweisen hätten müssen.

Oder übersehe ich da was?


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

29.07.2016 um 23:53
@d.fense

Du meinst die Therapeuten von Exilio?
Es gibt dafür vielleicht ein nicht geeignet aber kein nicht befugt...
Sollte die Beurteilung an die entsprechenden Stellen gegangen sein, so haben diese so was nicht einfach abzulegen oder nicht zu beachten...zumal wenn so brisante Dinge drinstehen.
Aber Begutachtungen sind wohl ne Wissenschaft für sich...


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

30.07.2016 um 00:40
@canales

Ja, ich bezog mich darauf ob die (zwangs)einweisungen veranlassen können und verbindliche Gutachten erstellen können die für das Amt Substanz haben (= ernst genommen werden)
gemäß dieser Punkte:
Beitrag von lawine (Seite 42)
Zitat von lawinelawine schrieb:Das Landratsamt Lindau verweist am Donnerstag darauf, dass nach den Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege zum Beispiel bei der Beurteilung der Reiseunfähigkeit eines vollziehbar ausreisepflichtigen Asylbewerbers ein fachärztliches Attest vorgelegt werden muss, das gewisse Mindestanforderungen erfüllen muss. Eine Bescheinigung eines approbierten psychologischen Psychotherapeuten oder Psychotherapeuten erfüllt demnach zum Beispiel bei Suizidgefahr als Folge einer psychischen Erkrankung nicht die gesetzlichen Anforderungen. Weiter heißt es in den Vorgaben des Ministeriums, dass auch bei einer Begutachtung auf eine posttraumatische Belastungsstörung als Mindeststandard die Anerkennung als Fachärztin bzw. Facharzt für Psychiatrie, für Psychiatrie und Psychotherapie oder als Nervenärztin, bzw. Nervenarzt zu fordern ist.
Zitat von canalescanales schrieb:Sollte die Beurteilung an die entsprechenden Stellen gegangen sein, so haben diese so was nicht einfach abzulegen oder nicht zu beachten...zumal wenn so brisante Dinge drinstehen.
ja, da ist allerdings die Frage ob diese Beurteilung wenn sie nicht von einer als geeignet angesehenen Stelle erstellt wurden mehr substanz haben als wenn ich als Laie sage "die spinnen die Römer".
Denn die Reaktionen darauf sind ja ziemlich Einschnitte in das Leben der betroffenen (zwangsweise Begutachtung,...)
Also anders formuliert DARF ein Amt aufgrund einer Äußerung eines Laien reagieren?


Kommentar nummer 4 befasst sich damit, kann ich mangels Fachwissen nicht beurteilen, hier nur der interessanteste Auszug:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-07/ansbach-attentaeter-fernseh-interviews-bulgarien?cid=7994835#cid-7994835
Ich habe demnach nach diesem (im ÖR!) interviewten Pseudo-Therapeuten namentlich gegoogelt und festgestellt, dass dieser Mann lediglich Heilpraktiker ist und 'Heilpraktische Psychotherapie' anbietet.
Solche Begriffe kann auch ein Zeitungsausträger für sich beanspruchen.
Dahingehend gibt es den (seit 2000) gesetzlich geschützten Begriff des 'Psychologischen Psychotherapeuten' - und nur DER darf im anerkannten Rahmen eine Psychotherapie durchführen.
Frage: Wer hat also die 'Therapie' dieses Mannes finanziert?
Und noch wichtiger: Warum werden solche 'Heiler' im Hintergrund der Welt als ernsthafte 'Therapeuten' serviert?

Dieser 'Therapeut' hat niemals Psychologie studiert - das nur mal als Anmerkung.
Ein Problem mit den gerade erwähnten rechtlichen Auswirkungen für die Ämter?


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

30.07.2016 um 00:51
@d.fense

Also Einweisungen können nur Ärzte veranlassen...werden dann innerhalb von glaub ich 3 Tagen von Richtern geprüft.

Ein Therapeut muß nicht Psychologie studiert haben, geht auch als Soz.Päd. mit Zusatzausbildung m.W.

Ich weiß jetzt nicht welche Ausbildung der Heilpraktiker noch hat, aber seine Beurteilung dürfte nicht groß bewertet worden sein...obschon er ja über einen längeren Zeitraum Gespräche mit dem "Patienten" führte.
Für mich ist jede Information von Wert...zumindest hätten die Behörden das abklären sollen, notfalls mit einem "anerkannten" Therapeuten.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

30.07.2016 um 06:01
Zitat von MannomannMannomann schrieb:Dass immer auf der fehlenden Eintrittskarte herumgepocht wird, finde ich schon lustig.
Natürlich kann immer mal was passieren, was einen Attentäter dazu bringt, seine Pläne kurzfristig zu ändern. Es ist aber nicht nur die fehlende Eintrittskarte, mir kommt dieser ganze Anschlag irgendwie dilettantisch vor, auch wenn das angesichts von vielen Verletzten vielleicht zynisch klingt. Die Tat paßt, mMn, auf keinen Fall zu dem, was "al-Naaba" Glauben machen will.
Zitat von lawinelawine schrieb:Nach Darstellung der IS- nahen Zeitschrift "al- Naaba" hatte der 27- Jährige eine lange Dschihad- Vergangenheit. Der Mann aus dem nordsyrischen Aleppo habe sich "sehr früh" dschihadistischen Bewegungen angenähert. Zunächst habe er sich mehrere Monate dem Islamischen Staat im Irak angeschlossen.

Später sei der Syrer in seine Heimat zurückgekehrt, wo er untergetaucht sei, um nicht von den Geheimdiensten von Staatschef Bashar al- Assad aufgespürt zu werden. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 bildete der Mann laut "al- Nabaa" mit Freunden zusammen eine bewaffnete Gruppe, die Regierungstruppen mit Sprengsätzen angegriffen habe. Schließlich habe der Syrer sich der Al- Nusra- Front angeschlossen.
Er soll angeblich Monate lang im Irak für den IS gekämpft haben, bildete dann mit Freunden eine bewaffnete Gruppe, die mit Sprengstoffen hantierte, schloß sich dann Al-Nusra an - also wird er auch irgendwann in diesen Jahren eine "Ausbildung" erhalten haben. So ein Typ, der Jahre lang als Dschihadist durch die Gegend lief, begeht einen solch unstrukturierten Anschlag ?
Zitat von lawinelawine schrieb:Dem Aufruf von IS- Anführer Abu Bakr al- Baghdadi folgend habe er begonnen, akribisch einen großen Anschlag in Deutschland vorzubereiten
Akribisch würde ich die Vorbereitungen vom Nizza Attentäter nennen, aber nicht den Anschlag in Ansbach. Welche akribischen Vorbereitungen hat es denn gegeben ? Der Bombenbau; der wahrscheinlich relativ schnell über die Bühne ging. Bei einer längeren Vorbereitung wäre die Eintrittskarte eingeplant gewesen. Atta vergaß auch nicht, nach langen Vorbereitungen, ein Ticket für American Airlines zu kaufen. ;)

Und auch das spricht für mich eher gegen eine langjährige Dschihad-Vergangenheit mit entsprechenden Kenntnissen und wirkt auf mich stattdessen auch planlos.
Seine Begleiterin, die die Begutachtung erbeten und terminiert hatte, habe ihn bereits mit einer Flasche Benzin in der Tasche auf dem Weg in das Ausländeramt angetroffen und ihn dabei aufhalten können.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article157265491/Therapeut-warnte-schon-2015-vor-spektakulaerem-Selbstmord.html


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

30.07.2016 um 07:31
@Photographer73

Eine lange Dschihad-Vergangenheit behauptet ein IS-Blatt, das kann man getrost mal der Phantasie des IS zurechnen. Dass er sich radikalisiert hat, dass er sich dem IS zugehörig fühlte, dass er für die Bombe durchaus längere Zeit gebraucht hat (immerhin wohnte er ihn einem Asylheim und war garantiert nicht 24/7 alleine, um das mal schnell zu machen), dass er sich die Veranstaltung gezielt ausgesucht hat, steht für mich außer Frage.

Dass er schließlich die Bombe vor dem Konzertplatz gezündet hat, liegt für mich eher an der Sicherheitskontrolle, mit der er nicht gerechnet hat, als an einer fehlenden Eintrittskarte, wie gesagt, es ist kein IQ von 129 nötig, um auch ohne Karte auf ein Festivalgelände zu gelangen.


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Sprengstoffanschlag in Ansbach

03.08.2016 um 02:38
Muss man demnächst 4 Generationen in Deutschland nachweisen um dem Stigma "Migrationahintergrund" zu entgehen?
Wir haben zwar erst gerade den Anfang der 2. Jahreshälfte, aber das Unwort des Jahres steht schon jezt für mich fest:
"Migrationahintergrund"


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