Anschlag mit LKW auf Berliner Weihnachtsmarkt

Es gibt wieder neue Informationen über den mutmaßlichen TV, so dürfte er etlichen
Behörden (außer dem VS) ebenfalls bekannt gewesen sein. Sagt jedenfalls Welt online.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) führte Amri demnach später bewusst unter falschem Namen, um ihn trotz laufender Ermittlungen in Sicherheit zu wiegen. Ein Vertreter der Behörde sei im März bei einer Besprechung im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) dabei gewesen, bei der der Fall Amri im Fokus gestanden habe. Das BAMF habe Amri auf Bitten der Sicherheitsbehörden in dem Glauben gelassen, es kenne seinen richtigen Namen nicht. Die Ausländerbehörde in Kleve habe daraufhin eine Duldungsbescheinigung auf den Namen Ahmed Almasri ausgestellt.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article160681745/Gegen-Amri-wurde-offenbar-seit-April-wegen-Betrugs-ermittelt.html

@Zz-Jones

Das ist auch schon wieder überholt. Im verlinkten Artikel von Welt online von vorhin
steht, daß er mit 8 Identitäten amtsbekannt war.

Eine große britische Tageszeitung ("linksliberal") hat den festgenommen Pakistaner interviewt. In Einklang mit den Forumsregeln verlinke ich den Artikel nicht, man findet ihn aber über google news.

@Anaximander

Gegen welche Regel soll den die Verlinkung einer englischsprachigen
Zeitung verstoßen?

@inci2

Persönlichkeitsrecht (in Deutschland)

Den Namen der Zeitung kann ich aber doch wohl nennen?

Guardian

@Anaximander

Das Persönlichkeitsrecht verletzt Du aber nicht mit einer reinen Verlinkung, sonst dürften ja hier
überhaupt keine Links gesetzt werden.

Daß das der Guardian ist, war mit klar. Allerdings finde ich nichts in Google News
und habe auch keine Lust jetzt stundenlang danach zu suchen.

@Anaximander

Wenn er selbst ein Interview gibt mit vollem Namen dann kannst du es verlinken.

OK

https://www.theguardian.com/world/2016/dec/29/naveed-baloch-man-wrongly-arrested-berlin-attack-fears-for-his-life

Man findet es natürlich auch auf der Homepage des Guardian

@Anaximander

Das liest sich in deutschen Medien aber ganz anders, als bisherige Berichte, wo er
der Welt erzählt hat, er sei verhaftet worden, weil er über eine Straße gerannt sei,
weil da Autos gekommen wären.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article160545755/Ich-wollte-meine-U-Bahn-erwischen.html

Und ich bezweifle, daß die Polizei verhafteten Personen die Augen verbindet
und Verhaftete ohrfeigt. Diese Vorwürfe hat er deutschen Medien gegenüber nicht
geäußert.

Guardian:

Over two days and one night, he said, they only gave him tea and biscuits. “But I could not eat. The biscuits were disgusting, and the tea was cold.” He slept on a wooden bed without a mattress, his hands bound behind his back on the first night.

Welt:

B.: Montagnacht war ich noch in Gewahrsam, am nächsten Tag ließen sie mich gehen. Danach schickten sie mich in ein Hotel. Anschließend wurde ich in eine andere Flüchtlingsunterkunft gebracht, aber ich weiß nicht, wo sie sich befindet.

@Anaximander?

Ist das der in deutschen Medien als krimineller, vorbestrafter Pakistani beschriebene erste Tatverdächtige :o:

Der Artikel ist ja ne richtige Anklage an die Bundesrepublik bzw. die Deutschen. Er wurde von der Polizei geschlagen?

@inci2
@kofi

Der Guardian ist investigativ und hochseriös, mMn die beste britische Zeitung.

Ich will damit nur sagen, dass es mir glaubhaft erscheint, dass der Betroffene diese Angaben so gemacht hat, und den Reportern des Guardian dies auch glaubwürdig vorkam.

Zwischen dem Artikel in der Welt und dem in Guardian erkenne ich keine Widersprüche. Auch im Guardian steht, er habe eine Straße überqueren wollen und sei dann gerannt, weil ein Auto kam.

Two days and one night: Montag und Dienstag und die Nacht von Montag auf Dienstag.

Terrorverdächtigen die Augen verbinden und nach einer bestimmten Methodik festhalten ist vorstellbar. Was aber kaum vorstellbar ist, ist, was eigentlich hinter dem Vorhang in Bezug auf Verhalten und Methoden der deutschen Sicherheitsbehörden zu sehen sein könnte. Zum Beispiel kann ich mir schlagen nicht vorstellen. Außer es geht wirklich um rechtliche Grauzonen und das agieren von Sicherheitsbehörden außerhalb geltender Normen und geltenden Rechts.

Da mischen bestimmt Terrorfahnder und sonstige von BND, Verfassungsschutz, Staatsschutz und ausländische Dienste mit.

Aber nur Naveed, der erste TV weiß, ob er wirklich während seiner Haft geschlagen wurde oder nicht.

"slap" mit schlagen zu übersetzen ist etwas hart.

@Anaximander

Okay.

Was hältst du davon?

@Anaximander

Deshalb habe ich ja auch "geohrfeigt" geschrieben.

Im übrigen denke ich, ist deutschen Ermittlungsbeamten verboten, Verhaftete
zu ohrfeigen, ebenso das Ausziehen und das Verbinden der Augen.

Dieser Artikel im Guardian müsste schon jetzt Anlass für Ermittlungen gegen diese
Beamten sein. Ich erinnere da an den Fall Gäfgen.

@inci2

Genau. Das ist schon eine Anschuldigung, die es in sich hat. Also in D ist das ohrfeigen von Personen durch Beamte, Staatsdiener, ja schon gefühlt schlagen. Also etwas mit größerer Dimension und Tragweite. Zumindest habe ich diesen Eindruck.

Überrascht hat es mW auch hier im Forum viele, dass der Betroffene so früh, sogar teilweise namentlich, durch die Weltpresse ging, als TV. Obwohl doch eigentlich kaum Anhaltspunkte vorlagen? Kampfspuren wird er ja kaum gehabt haben, er war auch eher nur zufällig einigermaßen in der Nähe. Mich wundert es, dass diese Verhaftung gleich an die große Glocke gehängt wurde, zumindest insofern als es durch die Weltnachrichten ging.

Der Artikel bzw. das Interview in der Welt ist nur sehr kurz. Es könnte gekürzt sein oder es wurde nicht nach den weiteren Bedingungen gefragt oder der Mann wollte es in den Tagen unmittelbar danach besonders gegenüber der deutschen Presse nicht angeben.

Fragt sich, ob das Guardian Interview auch in den deutschen Medien noch thematisiert werden wird.

LDS schrieb:Ein ABS verhindert das Blockieren des Rades.
1. Die optimale Bremswirkung liegt unmittelbar vor dem Blockieren, also beim gerade noch drehenden Rad.
2. Nur ein rollendes Rad bleibt lenkbar.

Wenn man das Kürzel ausschreibt erkennt man es auch am Namen.

Kein Blockieren....keine Bremsspur.

Nope.. es ist richtig, dass es das Blockieren verhindert. Das geschieht aber durch Minderung und Anheben des Bremsdrucks. Bei ABS kommt es halt nicht zu einem durchgehenden Streifen, es kann aber dennoch eine Bremsspur entstehen..

Jetzt auch in der Zeit:

Mit gefesselten Händen sei er auf eine Polizeistation gefahren worden. Später seien ihm die Augen verbunden worden, als er zu einer anderen Dienststelle gebracht wurde. Auf der Polizeistation wurde er ausgezogen und fotografiert. "Als ich mich wehrte fingen sie an, mich zu schlagen."

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-12/anschlag-in-berlin-pakistani-angst-festnahme